Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u. U. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. Gemelnde-Verbands-Girokonkv Nr. 3 :: -> Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 ? i Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshaoplmannschaft, des Skadtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde 5 Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite - Millimeterzeile 0 Rpfg.: im Tertteil die 03 - j Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. j Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. « Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Mittwoch, am 18. September 1935 M. 218 101. Jahrgang Seitliches und SWsches Dippoldiswalde. Der Sturm, der an der Nordseeküsle,. in England und Holland schweren Schaden verursacht hat, hat unsere Gegend zwar auch berührt, doch war er hier schon merklich abgeflaut und der angerichtete Schaden ist gering. Dürre Neste und sterbendes Laub waren seine Beute. Wie immer um die jetzige Jahreszeit wird er aber wohl bald in verstärktem Maße auftreten, und es sei jedem Hausbesitzer und Hausverwalter geraten, kleine Schäden an Dächern noch rasch abslellen zu lassen, ehe sich der Wind dort fängt und den Schaden wesentlich vergrößert. Höckendorf. Gestern nachmittag gegen 4 Uhr ereignete sich auf der Staatsstraße, nahe Restaurant Kohl, ein Ver- kehrsunfall, bei dem die 6 Jahre alte Gertrud Elbing getötet wurde. Das Kind kam den steil abfallenden Kirchweg herab gerannt und wollte die Staatsstraße überqueren, ohne zu be achten, daß eln Personenkraftwagen von Ruppendorf her nahte. Es wurde vom Auto erfaßt, auf die Straße geschleudert und überfahren, wobei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde, so daß es nach kurzer Zeit starb. Die Kriminalabteilung Frei berg traf bald nach Meldung ein. Den Führer des Autos trifft keine Schuld, da er infolge der kurzen Entfernung den Wagen nicht mehr anhalten konnte. Johasbach. Die Ortsgruppe der NSV hielt am Sonnabend im Oberen Gasthof eine Sitzung ob, um die ersten Maßnahmen für das am 1. Oktober wieder einsetzende Wtnterhilfswerk zu be raten. Zu dieser Sitzung waren auch der Bürgermeister und einige weitere Vertreter beider Gemeinden Zohnsbach und Falkenhain, die beiden Vorsitzenden der NS-Frauenschaft und des Christlichen Frauendtenstes eingeladen. gab in kurzen Umrissen die nötigen not ¬ wendig machen auch diesen Winker alles daran zu setzen um den notleidenden Volksgenossen über die Unbill des Winters hinweg zu Helsen. Dazu gehöre die tatkräftige Mitarbeit aller. Auch die Milgliederstärke in der Ortsgruppe müsse um ein Belrächtllches zunedmen. Oberhirschsprung. Früher als sonst haben in diesem Jahre die Hirsche ihre Brunftplätze bezogen und die Hirsch brunft hat bereits begonnen. Attenberg. Beim Abhorchen und Nachprüfen der Wasser- leitung wurde an der Teplitzer Straße gegenüber der Gerichte- schänke ein Rohrbruch festgestellt, wodurch I Sekunden-Liter Wasser, das ist rund die Hälfte des gesamten Zulaufs verloren ging. Die vor einiger Zeit erlassenen einschränkenden Be stimmungen im Wasserverbrauch konnten aufgehoben werden. Geising. Bezirks-Zollkommissar Georg Schulze, Kreis schulungsleiter der NSDAP., ist zum Leiter der Zollschule in Lauf bei Nürnberg ernannt worden und wird am, 19. September unseren Ort verlassen. Dresden. Aus München wird gemeldet: Die Zweigstelle Bayern der Deutschen Bergwacht teilt mit, daß nach einer telephomschen Meldung aus Partenkirchen die beiden ver mißten Unteroffiziere Winter aus Kleinschönau und Lindner aus Liegnitz am Dienstagnachmittag in Garmisch wohlbehalten eingetroffen sind. Pirna. In einer Ziegelei in Großröhrsdorf wurde ein Arbeiter von einer einstürzenden Lehmwand getroffen, wo- durch er einen Beinbruch erlitt. Der Verunglückte hatte vor kurzer Zeit einen Armbruch erlitten und war erst seit einigen Tagen wieder an seiner Arbeitsstätte tätig. " - , o*"""*"berg. Zn Abwesenheit der Eltern stürzte ein vier jähriger Knabe aus dem Erkerfenster auf die Straße. Das verunglückte Kind wurde dem Krankenhause zugesührt, wo es bald darauf den erlittenen Verletzungen erlag. Frohburg. In einer Wohnung auf der Badergasse kam ein kleines Mädchen beim Spiekn dem Ofenfeuer zunahe, sodaß die Kleider Feuer fingen. Obwohl die Mutter sofort herbeteilte, hat das Mädchen schwere Brandwunden tavon- getragen. Strehla. Ein schwerer Unfall ereignete sich in der ge meindeeigenen Sandgrube in Zaußwitz. Als dort sieben Per- sonen mit dem Ausladen von Sand für den Bau der Dorf- straße in Zaußwitz beschäftigt waren, stürzten plötzlich zwei große Sandwände ein und begruben drei Personen unter sich. Zwei von ihnen konnten lebend geborgen werden, da gegen war bei dem 14 Jahre alten, aus Auerbach stammen^ den Landhelfer Barthel der Tod bereits eingetreten. Der Junge war seit etwa zwei Monaten bei einem Bauern in Zaußwitz beschäftigt. Olbernhau. Die seit einem Vierteljahr in Olbernhau.be stehende Erzgebirgsschau konnte dieser Tage den 20 000. Besucher Italien geht seinen weg „Sühnematznahmen würden die Landkarte Europas umschmelzen" Mussolini hat dem in Italien weilenden Berichterstat ter des „Matin" eine Unterredung gewährt, in der er die italienische Politik gegenüber England umreißt und zuletzt fragt, wie sich Frankreich schließlich gegenüber Italien ver halten wolle. Mussolini erklärte, die Kräfte des Interna tionalismus hätten in der Person Italiens den Faschismus erniedrigen wollen. Es sei diesen Kräften aber nur gelun gen, ihn zu reizen. Italien liebe -den Frieden, wolle ihn aber nur begründet auf der Gerechtigkeit. Italien habe für das englische Volk eine aufrichtige und im Laufe der Jahre treue Freundschaft empfunden. Es finde es aber heute un geheuerlich, daß das englische Valk, das die Welt beherrsche, ihm ein armseliges Stückchen Boden unter der afrikanischen Sonne versage. Er, Mussolini, habe immer und in jeder Form Großbritannien die Versicherung gegeben, daß seine Belange in Abessinien gewissenhaft gewahrt werden wür den. Aber die Belange, um derentwillen England so schars in Opposition zu Italien trete, erstreckten sich aus etwas an deres, und das gestehe England nicht ein. Italien verfolge feinen geraden weg. Nie werde es gegen eine europäische Nation eine feindselige Handlung be gehen. Wenn man aber gegen Italien eine Kriegshand King begehe, gut, das bedeute dann eben Krieg. Italien wünsche ihn nicht, habe aber auch keine Angst davor. Wolle man denn anstatt der Verluste, die eine koloniale Opera tion mit sich bringe, wie sie England und Frankreich nach einander unternommen hätten, daß die Zahl der Toten in die Millionen gehe? Dann sollten aber auch die, die die Katastrophe entfesselt hätten, vor der Geschichte die Berank Wartung dafür tragen. Er,- Mussolini, begreife nicht jene Leute, die eine ganze Stadt in Brand stecken wollen, wei! eln Haus brenne. Italien wolle durch seine koloniale Ope- ralion Sicherheit und Ausbreitungsmöglichkeiten für seinem starken Bevölkerungszuwachs. Die Gewehre würden dm unten ganz von allein losgehen, stünden doch dort 400 000 bewaffnete Abessinier und 250 000 Italiener, die auch Ge wehre hätten. Mussolini wies dann auf die in Italien herrschende Ruhe und auf die Mobilmachungsmöglichketten des neuen Italien hin. Eine Million sei mobilisiert. Innerhalb eines Tages könne er zehn Millionen der politischen Streitkräfte movil machen, ohne dabei die für die Landesverteidigung tä tigen Arbeiter aus ihren Werken herausnehmen zu muffen. Wenn man es wage, beispielsweise militärische Sühnemaß nahmen gegen Italien einzuführen, dann werde Italien noch mehr aufbieten können. Wolle Frankreich — dessen freundschaftliche Bemühung für Italien und dessen euro päische Anstrengung er anerkenne — solche Sühnemaßnah- men? Das sei alles, was er mit Rücksicht aus die heikle Stellung Frankreichs von diesem wolle. Mögen sich aber die anderen gesagt sein lassen, daß Sühnemaßnahmen die Gefahr einer ttmschmelzung der Landkarte Europas mit sich bringen würden. Das wäre das klarste Ergebnis, das jene erreichen würden, die aus Selbstsucht Italien das Recht zum Leben absprechen wollen. Es wäre aber doch von Bedeutung, und es wäre politisch wichtig, Italien aus die Seite der Länder zu stellen, die den vorhandenen Zustand wahren wollen. Man würde im Ge genteil sehen, was es koste, wenn man Italien in die Reihe derer verweise, die eine andere Verteilung — und wer weiß? — vielleicht mehr Gerechtigkeit forderten. AbessmWe Truppenanlammlungen Havas meldet aus Addis Abeba: Reisende, die aus dem Süden eintreffen, versichern, daß in der Provinz Balin, in der Nähe s er Grenze von Italienisch-Somaliland. eine be- verzeichnen. Auf Grund des großen Erfolges hat die Ausstel lungsleitung beschlossen, die Ausstellung durch eine Aolzschniher- werkstalt zu vervollkommnen und auch die Ausstellungsgegen stände mit anderen auszuwechscln. 3n den Weihnachtswochen soll eine große erzgebirgische Krippenschau abgehalten werden. Döbeln. 3n der Wohnung einer hiesigen Familie kippte in einem unbewachten Augenblick ein 13 Monate altes Kind einen erhöht stehenden Eimer mit frisch gebrühter Wäsche um. Die rasch hinzuspringendc Mutter konnte zwar verhindern, daß"der Behälter völlig aus das Kind Herunterfirl, doch wurde dieses von dem heißen Wasser so schwer verbrüht, daß es wenige Tage spä ter im Krankenhaus starb. Leipzig. Selbstmordversuch eines Ehepaa res. In der Bergaue fanden Spaziergänger einen Mann und eine Frau mit durchschnittener Pulsader stark blutend und bewußtlos auf. Es handelt sich um einen siebenundfünf zigjährigen hiesigen Einwohner und seine neunundvierzig jährige Ehefrau, die im beiderseitigen Einverständnis aus dem Leben gehen wollten. Es besteht Hoffnung, daß beide am Leben erhalten bleiben. Leipzig. Belobigung einesLebensretters. Reichsstalthalter Mutschmann sprach dem Lehrer Hermann Schumpelts, der am 18. Mai dieses Jahres eine Frau vor dem Tod des Ertrinkens aus der Pleiße rettete, eine Be lobigung aus. Ebersbach. Neue Einbrüche. Durch das schnelle Zupacken konnten in letzter Zeit wiederholt Einbrecherbanden unschädlich gemacht werden. Aber kaum glaubt man, durch die Aushebung eines Einbrechernestes die Gegend von dieser Plage befreit zu haben, wird die Bevölkerung durch neue Einbrüche beunruhigt, deren Spuren sich zumeist über die tschechoslowakische Grenze verlieren. So wurde in einer der letzten Nächte der obere Stadtteil unsicher gemacht. Die heimkehrenden Bewohner eines Grundstückes überraschten die Einbrecher auf frischer Tat, doch konnten sich diese mit einem Sprung durchs Fenster in Sicherheit bringen: auch an drei anderen Stellen wurden Einbrüche versucht. Rumburg. Flüchtender Schmuggler ange schossen. Von einem tschechischen Grenzbeamten wurde der in Georgswalde i. B. wohnhafte Krumbholz, der ver sucht hatte, von Deutschland einen Posten Margarine in die Tschechoslowakei zu schmuggeln, angeschossen. Auf den An ruf des Grenzpostens war Krumbholz nicht stehen geblieben, sondern versuchte, nach Deutschland zurückzuflüchten: mit einem Beinschuß wurde er dem hiesigen Krankenhaus zuge sührt. Die geschmuggelte Ware wurde beschlagnahmt. Durch Berkehrsunfalle ums Leben gekommen... Auf der Umgehungsstraße beiBannewitz bei Dres den verunglückte ein Kraftradfahrer tödlich. Em dreiund zwanzig Jahre alter Zimmermann wat aus seinem Kraft rad von Hänichen die Staatsstraße in Richtung Dresden ent langgefahren. An der Kreuzung der Straße, die von Ban newitz nach Boderitz führt, näherte sich von rechts der vier- unddreißig Jahre alte Dachdecker Arthur Bormann aus Bannewitz ebenfalls mit dem Kraftrad. Bormann bremste seine in hoher Geschwindigkeit befindliche Maschine so stark, daß der andere Fahrer annehmen mußte, daß er vor Bor mann die Straße kreuzen sollte. Im letzten Augenblick gab Bormann wieder Gas und fuhr dem anderen Kraftrad in die Flanke. Durch den heftigen Anprall wurde der Zim merer mit seiner Maschine in den Straßengraben geschleu dert und leicht verletzt. Bormann stürzte gleichfalls und zog sich schwere innere Verletzungen und einen Schädelbruch zu. An den Folgen des Sturzes ist er kurz darauf verschieden. Nach den bisherigen Feststellungen trifft ihn die Schuld. An der Landstraße zwischen Falkenhain und Schilder hain bei Wurzen wurde der Gärtner Martin Loos aus Wurzen unter seiner Beiwagenmaschine liegend tot aufge funden: es lag ein Unfall vor. ' Der Jugendliche Gerhard Gruber, der bei einer Markranstädter Firma als Beifahrer beschäftigt war, rutschte beim Aufsteigen aus den Lastkraftwagen in Zwenkau ab und wurde überfahren. Gruber mußte im Krankenhaus ein Bein abgenommen werden. In der Nacht fuhr in Auers mal de bei Chemnitz der achtzehn Jahre alte Orthopäde Zetsche aus Chemnitz niit seinem Kraftrad gegen einen Baum; er erlitt einen tödlichen Schädelbruch. In Hartmannsdorf wurde der achtundfünfzig jährige Bauer Michel beim Ueberschreiten der Straße von einem Personenkraftwagen erfaßt und mit solcher Gewalt zu Boden geschleudert, daß er mit einem schweren Schädel bruch tot liegen blieb. MklM-ellW de; Ausgabeort Dresden , für Donnerstag: Mäßige westliche Minde. Wolkig., Keine oder nur ge-- ringe Regenschauer. Mäßig warm.