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Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalüe, Schmiedeberg u. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonko Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blakt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschast, des Stadkals und des Finanzamts Dippoldiswalde f Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite Millimeterzeile 6 Rpfg.; im Tertteil die 03 j Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig Nr. 212 Mittwoch, am 11. September 1935 101. Jahrgang irntlichcs und SWfches Dippoldiswalde. War die vorletzte Nacht schon recht kühl, so sank in der vergangenen Nacht das Thermometer noch weiter und stand heute früh bei Sonnenaufgang beinahe auf Gefrierpunkt. Nur l i/2 Grad Wärme hatten wir noch. Viel fach deckte Reif den Boden und an verschiedenen Stellen sind empfindliche Blumen (Dahlien usw.) und Früchte (Tomaten, Gurken) erfroren. Gegenüber dem vergangenen Jahre haben wir diesmal sehr zeitig solch kühles Herbstwetter. Wenn es auch in den Mittagsstunden bei Hellem Himmel schön warm wird, möchte man doch bereits Heizen. Das kann dann einen langen Winter geben, der viel Kohle kostet. Da wir ziemlich vollen Mond haben, dürften auch die nächsten Nächte noch frisch werden. Dippoldiswalde. Aufgeboten: Der Gartenmeister Florens Rudolf Philipp mit Else Anni Taubert, beide aus Dippoldiswalde; der Stuhlbauer Karl Erich Wünschmann mit Anna Marie Schindler, beide aus Dippoldiswalde; der Armaturenschlosser Erich Herbert Naumann aus Schmiede berg (Bezirk Dresden) mit dem Servierfräulein Maria Exner aus Kurort Bärenburg; der Malermeister Ewald Ger hard Seidel aus Dippoldiswalde mit der Kontoristin Dora Marianne Mittag aus Dresden; der Fleischer Paul Georg Geißler aus Falkenhain mit der Hausgehilfin Gertrud Ilse Schwenke, ebenfalls aus Falkenhain. Eheschließun gen: Der Angestellte Okto Ernst Hellmut Fickert mit der Kontoristin Charlotte Marie Nahrendorf, beide aus Dippol diswalde; der Kaufmann Rudolf Walter Rahn aus Wurzen mit der Krankengymnastin Lieselotte Jäckel aus Dippoldis walde; der Feldwebel der Ausbildungsstaffel der Kriegs schule Hannover Cord Peter Hinrich Albers aus Hannover mit der Friseuse Hildegard Camilla Liebscher aus Dippoldis walde. — Kraft durch Freude! Wieviel Gutes und Schönes liegt in diesen drei Worten! Unser Führer hat damit eine Einrichtung geschaffen, Lie man als einzig dastehend bezeichnen kann. 3n den Betrieben sind die Spareinrichtungen für die „Kraft durch Freude"- Fahrken geschaffen worden, damit ein jeder einmal in den Genuß einer solch schönen Fahrt kommen kann. Sie bieten Erholung und geben Kraft zu neuem Schaffen, was aber das wertvollste daran ist, daß damit wirkliche Volksgemeinschaft ausgezogen wird. Der Berichterstatter hat dies als Begleiter solcher Fahrten im mer wieder von neuem empfunden. Es gibt da keine Meinungs verschiedenheiten oder Nörgeleien, wie dies früher so oft bei Aus flügen und dergleichen zu beobachten war. Am vergangenen Sonnabend brachten 4 Autobusse die Kriegs- und Betriebsschädig- tcn der Auto-Union, Werk DKW, Zschopau, nach dem „Seeblick" Paulsdorf. Es war eine sogenannte blaue Fahrt. Bis hierher halte niemand gewußt, wo die Reise hinsührt. Hier wurden nun die Programme und Gutscheine für Speisen und Getränke und Führungen bezw. Besichtigungen ausgegeben. Kreiswalter der „K. L. F.", Pg. Lehmann, und ein ortskundiger Reisebegleiter be grüßten fit-herzlichst. Der Kreiswalter L. sprach über die Ein richtungen von „Kraft durch Freude" und forderte die Anwesen den auf, weiter mitzuarbeiten am Werke unseres Führers! Nach kurzer Kaffeepause bestieg man ein Motorboot, um eine Rund» fahrt vorzunehmen. Leider bietet die Talsperre z. Zt. nicht die Reize, als wenn sie bis obenan gefüllt ist. Nachdem der Beglei ter über Bau, Größe und Sonstiges über die Talsperre berichtet hatte, kam die milgebrachte Hauskapelle zu ihrem Rechte. Dabei zeigten verschiedene Schwerbeschädigte gute Leistungen auf dem Gebiete der Musik. Dies mag vielleicht auch der Grund gewesen sein, daß recht schnell, trotz des teilweise ungünstigen Wetters, eine gute Stimmung einsehte. Nach Beendigung brachten die Autobusse die Teilnehmer über Obermalter, Dippoldiswalde, Kips dorf nach Altenberg. Beim Windischhaus wurde ein kurzer Be richt über die Geschichte von Dippoldiswalde und über die nähere Umgebung gegeben und das schöne Stadtbild bewundert. Gegen 12,30 Uhr in Altenberg angekommen, wartete im „Ratskeller" schon Las Mittagessen auf die Volksgenossen. Während des Mit tagessens begrüßte Ler rührige und umsichtige Obmann der Kriegs opfer, PmKluae, alle Arbeitskameraden und Gäste, besonders den von dW^M^wgeordneten Personalchef, Pg, Kramer, der gleich anderen das Wort ergriff, um den Wert besonders klarzulegen. Die Worte klangen aus in einem „Sieg Heil" auf den Führer. Nun kam die Hauskapelle wieder an die Reihe und man mußte staunen, mit welcher Geschicklichkeit und Feinheit zwei blinde Klavierspieler und ein einarmiger Trompeter ihre önstru- menle meisterten. Nicht vergessen seien die zwei unermüdlichen Bandonionspieler. Es herrschte eine ausgezeichnete Stimmung, auch unter den Schwerbeschädigten. Die Mehrzahl der Teilneh mer besichtigte das Zinnbergwerk, andere unternahmen einen Aundgang. Nach einer Kafseepause bestiegen die Teilnehmer wieder ihre Autobusse und fuhren, nachdem man noch einen Ab- siecher nach dem Raupennest gemacht hatte, über Frauenstein »ach der Hehüorfer Schweiz, um hier als Abschluß ein gemüt liches Beisammensein zu verleben. Gerade hier, wo viele Schwer- deschädigte von Ihrem Alltag zu einer „Kraft-durch-Freude"-Fahrt "ufgebrochen waren, fühlte man erst recht, was eine solche Fahrt j wert ist bezw. bedeutet. Dieser Tag wird allen in Erinnerung I bleiben. * t Jes erste« Reiches Werl Nürnberg überreicht dem Führer eine Nachbildung des alten Reichsschwertes WerWer AMM in Wrnbers Am Anfang stand der Glaube an das ewige deutsche Volk und seine Sendung. Er trug den unbeugsamen Willen, Schmach und Not, Verzagtheit und Unfreiheit zu wenden, aus Knechten und Heloten freie, aufrechte deutsche Men schen zu machen. In einem Manne brannte die Flamme dieses Glaubens mit. verzehrender, mitreißender Glut. Er pflanzte, aus dem Volk geboren, zum Führer erkoren, die sen seinen Glauben und diesen seinen Willen in eine Hand voll Gleichgesinnter erst, dann in Hunderte, Tausende und aber Tausende. Nach beispiellosem Kampf, nach unerhörten Opfern an Freiheit und Leben sind aus den Abertausenden Millionen, ein ganzes Volk geworden. Ein Volk, seiner Ge schichte, seiner Art, aber auch seiner inneren Kraft oewutzt. Ein Volk, das mit brennender Scham seine Unehre und ^eine Unfreiheit empfand, alles Laue, Schwache, Feige und Niedrige in sich niederrang, das sich selbst besiegte, um zu verdienen, was ihm der Güter höchstes, feierliches Ver mächtnis einer zweitausendjährigen Geschichte und Bluterbe von zwei Millionen deutscher Söhne war: Freiheit und Ehre. Am 16. März 1935 ist aus Glauben und Willen und Kraft Erfüllung geworden. So ist es der siebente Parteitag der nationalsozialistischen Bewegung, an dem das ganze Volk, vertreten durch Hunderttausende aus allen Stämmen und Schichten, zu einer großen Heerschau vereint ist, der Tag der Freiheit geworden. Ein freies Volk legt in der alten freien Reichsstadt Nürnberg seinem frei erwählten Führer erneut das Bekenntnis williger Gefolgschaft, zugleich aber auch den unauslöschlichen Dank für die Krönung einer Kette geschichtlich einmaliger Großtaten ab. Ein Volk, ein Füh rer, ein freies Deutsches Reich. Empfang der Weltpresse Feierlicher Glockenklang leitete den Parteitag der Frei heit in Nürnberg ein. Im Laufe der Jahre hat sich die Gewohnheit herausgebildet, die Neichsparteitage mit einem Empfang der Weltpresse zu eröffnen. So versammelten sich denn auch am Dienstag wieder mehrere hundert Pressever treter aus dem In- und Ausland, au denen der Neicks- prestechef der NSDAP., Dr. Dietrich, sprach. Dr. Diet rich behandelte die Bedeutung der nationalsozialistischen Idee in ihrer inneren Dynamik und ihrer geistigen Spann weite. Er führte u a. aus: Die Partei ist der durch seine politische Leistung ge adelte Orden der deutschen Nation! Sie ist die ver schworene Gemeinschaft der dem Volke Geweihten. Ihre Weltanschauung ist die geistige Rüstung der Nation^ Ihr im Kampf erprobtes eigenes Entwicklungsgesetz ist das Grundgesetz, die Verfassung des nationalsozialistischen Staa tes. Die Nationalsozialistische Partei ist die natürliche Aus lese der Charakterfesten und Willensstärksten — der Uner schütterlichsten der Nation. Ihre Organisation reicht hin unter bis in die letzten Verästelungen des öffentlichen Le bens und durchblutet sie unaufhörlich mit den Grundsätzen und dem Ideengehalt ihrer lebensverbundenen Weltan schauung. Die Partei ist bestimmt zur politischen Führung der Nation. Ihr Führer ist der Führer des Deutschen Rei ches. Ihre Lebens- und Leistungsschule ist die Wurzel im Erdreich des Volkes aus der die politische Führung ihre Kräfte zieht und die dem nationalsozialistischen Staat die Männer zur Führung gibt. Die Partei ist der Garant der Homogenität von Füh rung und Volk, das Bleibende in der Erscheinungen Flucht. In der Partei hat der Führer, der Schöpfer des Nationalsozialismus, Reich und Staat verankert, fest wie auf g wachfenem Fels. Und weil es so ist, darum stehen auch die Reichsparteitage- der NSDAP, im Mittelpunkt des politischen Geschehens de» ganzen Jahres. Darum ist der Reichsparteitag ein Tag der- ganzen deutschen Nation. Die Fragen, die hier aufgewor fen, und die Grundsätze, die hier für die Partei proklamiert werden, sind entscheidend auch für den Staat und maß gebend für das ganze deutsche Volk. Mit der national sozialistischen Idee ist eines der größten schöpferischen Prin zipien des Geistes in die Weltgeschichte eingetreten, Und diese Idee wird in der Geschichte der Menschheit als eine neue Geistesmacht eine segensreiche Rolle spielen. Absolutis mus. Liberalismus und Marxismus sind politisch und sozial Allenberg. Sonnabend nachmittag nahm ein Fähnrich der Kriegsschule Dresden, der sich auf einer Uebungsfahrt be fand, die unübersichtliche Kurve auf der Reichsstraße nach Zinnwald vor der Einmündung der Geisinger Straße in zu großem Tempo und wurde nach rechts herausgetragen. Er fuhr in den Straßengraben und an die dortige Steinmauer. Dabei erlitt er Rippenbrüche und innere Verletzungen. In der benachbarten Gerichtsschänke wurde ihm die erste Hilfe zuteil, dann brachten ihn seine Kameraden nach Dresden. Das Motorrad ist zertrümmert. Freital. Kraftwagen in den Fluß gestürzt. Unterhalb der Begerburg kam aus der rengennassen Straße ein Personenkraftwagen ins Schleudern, durchbrach das Geländer und stürzte, sich überschlagend, in das Bett der Weißeritz. Der Führer Weinhold kam mit dem Schrecken davon und konnte sich und seinen Hund retten. Dresden. Tödlicher Unfall. Nachts verunglückte der sechsundsiebzia Jahre alte Droschkenkutscher Karl Mir- schel aus dem Tarlowitzplatz tödlich. Er war mit seiner Droschke zu nahe an die Einfriedung der Anlagen gekom men und beim Anprall vom Bock auf die Straße gestürzt. Hierbei zog er sich einen Schädelbruch zu, an dessen Folgen er kurz darauf verschied. Dresden. Todessprung aus dem vierten Stock. In einem Hause auf der Tischerstraße sprang eine zweiundvierzig Jahre alte Frau aus Großenhain über das Geländer des vierten Stockwerks in den Treppenschacht. Sie blieb im Keller tot liegen. Die Leiche wurde dem Kremato rium zugeführt. Dresden. Am Dienstag rutschte auf einem in Mickten liegenden Floß ein djähriger Knabe, der mit anderen Kindern auf dem Floß spielte, aus und fiel in die Elbe, konnte sich aber im letzten Augenblick noch an einem Balken festhatten. Durch die Hilferufe der Kinder aufmerksam geworden, sprang ein Arbeiter herzu und holte den Verunglückten, der schon tüchtig Wasser geschluckt hatte, aufs Trockene. Königstein. Eine vollständige Sperrung der Festungstraße war Montag früh dadurch eingetreten, daß ein mit An hänger versehener stadtwärts fahrender Triebwagen infolge der Nässe der Straße ins Schleudern kam. Der Anhänger blieb au einem Straßenbaum hängen, wodurch der Trieb wagen herumgerissen wurde und quer zur Straße stand. Die Feuerwehr mußte das Verkehrshindernis beseitigen. Der Ver kehr war für einige Stunden vollkommen lahmgelegt. Meißer. Im Elbeflußabschnitt Scharfenberg—Gruben— Sörnewitz werden zur Zeit umfangreiche Baggerarbeiten vor genommen. Eine Baggermaschine, mehrere Baggerzillen und Wohnkähne sind dort vor Anker gegangen. Das Flußbett wird an mehreren Stellen gesäubert, die gebaggerten Massen finden unterhalb der Baggerstelle bei Uferbefestigung und Schwellen- baulen Verwendung, die im Rahmen der Elberegulierung ge schaffen werden. Zwickau. NeuerLandgerichtsdirektor. Land gerichtsrat Schröder in Chemnitz ist zum Landgerichtsdirek tor beim Landgericht Zwickau ernannt worden. sur MlNMhttsW der MMtlM»«»; Ausgabeort Dresden 'für Donnerstag, den 12. September: Nach kalter Nacht — Temveraturen aber über dem Ge frierpunkt — schwach windig, heiter, trocken und weitere Er wärmung.