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Vom Manöver VMM nach dem Kamp! an der Mulde Alich der zweite Tag der großen Herbstübung der K o m m l n d a n t u r Leipzig forderte von Führern und Truppen wieder äußerste Anspannung aller Kräfte. Es mußte schon in den frühen Morgenstunden marschiert werden, um die befohlenen Stellungen bis 5.30 Uhr bezie hen zu lännen. Blau umer der Führung von Oberstleutnant Böttger war in der Verteidigung; Rot unter Oberst Hartmann halte cnzugreifen. Der Führer von Blau hat um 6 Uhr früh den Auftrag bekommene Das Regiment Königsbrück geht über die Mulde zurück, und zwar ist westlich der Mulde eine Verteidigungs linie vorgesehen von Lunzenau bis westlich Wechselburg. Hier soll die Umfassung des eigenen rechten Flügels ver hindert werden. Rot wird zum Angriff im Walde ostwärts 'Arras bereitgestellt und hat den Auftrag, den Feind über die Zwickauer Mulde beiderseits Göhren zurückzuwerfen. Der Führer von Not, Oberst Hartmann, setzte seinen Angriff aus den zahlenmäßig und artilleristisch unter legenen Gegner mit drei Bataillonen in vorderer Linie an, während ein viertes Bataillon hinter der Mitte und ein weiteres Bataillon hinter dem linken Flügel folgen ließ. Als Blau, das befehlsgemäß in hinhaltendem Widerstand in Richtung aus die Mulde langsam zurückgehen sollte, die zweite Widerstandslinie aus den Höhen längs der Straße Göppersdorf—Zölnitz erreicht hatte, ließ der Leitende die Hebung abbrechen. Die Kompanien und Batterien sammel ten sich auf dem weiten Gefechtsfelde überall und strebten den Quartieren zu, in denen sie auch den Ruhetag am Mitt woch verbrachten. Unweit der Wechselburg bauten die Riesaer Pioniere unter großem Andrang von Manöverbummlern in andert halb Stunden eine Pontonfähre über die Mulde. Als sie gerade fertig war, wurde die Uebung abgeblascn. Die Brücke konnte also nicht mehr benutzt werden, weil die Ge fechtslage zu Gunsten von Blau sich gewendet hatte. Also gingen die Pioniere alsbald an die Arbeit des Abschlagens des sorgfältig ausgeführtcu Werkes, was ebenso schnell von- statten ging wie der Aufbau. RUsMeZ KSZttgTmteN Das Große Los gezogen. In der Ziehung in der fünf ten Klasse der 45./271. Preußisch-Süddeutschen Klassenlotte rie wurde das Große Los mit 1 Million Mark auf die Nr. 259 620 gezogen. Das Los wird in der ersten Abteilung in Achteln in Berlin, in der zweiten Abteilung in Vierteln in Niederschlesien gespielt. Mißglückter A-rnslng. Ein rumänisches Flugzeug, das einen Flug von Bukarest nach Tokio ausführeu sollte, ge riet drei Kilometer nach seinem S'art in Brand und stürzte ab. Der Flugkapitän und sein Begleiter, ein Leutnant, konnten sich durch Absprung mit einem Fallschirm retten. Der holländische Fischereikreuzer „Nautilus" stattete dem Emder Hafen einen Besuch ab. Das holländische Fahr zeug machte neben dem zur Zeit hier liegenden deutschen Fischereischutzboot „Weser" fest Unrichtige Behauptungen des Sownoer Rundfunks. Der Kownoer Rundfunk hat in seinem neueingerichteten Memeldienst am 5. d. M. verbreitet, daß die memelländi schen Parteien zu einer Beteiligung an der Wahlkreiskom mission aufgefordert worden seien, diese jedoch abgelehnt hätten. Demgegenüber verlautet von unterrichteter Seite, daß eine derartige Aufforderung an die ehemaligen Mehr heitsparteien bzw. an die jetzige memellündische Einheits front niemals ergangen ist. Hochbetrieb in den litauischen Einbürgerungsbüros. Die Einbürgerungen von zugewanderten Elementen aus Litauen werden in den letzten Tagen durch die litaui schen Einbürgerungsbüros im Memelgebiet, die der statut widrige litauische Bruvelaitis eingerichtet hat, mit größtem Nachdruck betrieben. So sind im Kreise Pogegen bis jetzt rund 1000 aus Litauen zugezogene Personen eingebürgert worden. Im Kreise Heydekrug erreicht die Zahl der Einge bürgerten etwa 350 und im Kreise Memel rund 1500, in der Stadt Memel gegen 2000. Bis jetzt sind also rund 5000 zu gezogene Elemente aus Litauen zu wahlberechtigten Mit gliedern des Memelgebietes entgegen den grundlegenden Bestimmungen des Autonomiestatuts gemacht worden. Die Einbürgerungen werden eifrig fortgesetzt. Bis zum 1. April waren über 5000 Personen im Memelgebiet eingebürgert, so daß- bis jetzt tatsächlich 10 000 aus Litauen zugezogene Personen die Eigenschaft als Bürger des Memelgebietes zum größten Teil unrechtmäßig erhalten haben MM in Mß Mbl Zurücknahme der abessinischen Truppen von der Erilrea-Grenze. Addis Abeba, 11. September. Am Mittwoch nachmittag tagte der Kronrat. Wie von der Eritrea-Grenze gemeldet wird, haben die Abessinier etwa 18 000 Mann Truppen aus der ersten Linie etwas zurückgezogen, um neuen Zwischenfällen vorzubeugen. Keine Mimst MIK ml bir Mre-Me Rom, 11. September. Die Rede des englischen Außen ministers in der Völkerbundsversammlung kann, wie in hie sigen unterrichteten Kreisen versichert wird, an der Haltung Italiens in der abessinischen Frage nichts ändern. Eine Beantwortung der Rede des englischen Außen ministers durch Aloisi vor der Völkerbundsversammlung komme, so wird von zuständiger Seite weiter erklärt nicht in Frage. Italien werde den Verlauf der Beratungen des Fünferausschusses abwarten und dann im Sinne der von Aloisi im Dölkerbundsrat verlangten vollen Handlungsfrei- Kett gegenüber Abessinien seine Entscheidungen treffen. ! Sächsisches Meißen. Der Bau des Sladtbades in Meißen Bohnitzsch ist vollendet. Mit den denkbar geringsten Mitteln, die zur Beifügung standen, hat man d-r Meißner Bevölkerung ein Schwimmbad geschaffen, das allen sportlichen Anforderungen > gerecht wird. Für die Kleinen ist ein 20 Bieler breites und i 40 Meter langes Planschbecken vorhanden. Das gesamte ! Becken weist eine Länge von 50 Meter und eine Breite von > 40 Meter auf und faßt eine Wassermengc von 5000 Kubik- j meler. Ein Fünf Mcter-Sprunglurm ist abseits der eigentlichen Schwimmbahn angebracht worden. Hohnstein lSächs. Schweiz» Wohnhaus nieder- gebrannt. Im Wohnhaus des Pcnsionärs Schmidt ent- i stand ein Feuer, das das Gebäude bis aus ein paar Mauer- ! ceste einäicherte. Der Brand soll durch ein Ofenrohr ent standen sein, das nahe an einem Balken zur Eile führte. i Rtünchenbernsdorf. Schwerer Straßenunfall. f lluf dec Landstraße nach Großebersdorf in der Nähe des ; Drtes Lederhose fuhr der älteste Sohn des Erbhofbauers j Ldwin Schwenker aus Kleinbernsdors mit seinem Kraftrad i n eine aus vier Personen bestehende Fußgängergruppe. > Dabei trug einer der Fußgänger, der neunundzwanzig Jahre ! Ate Kurt'Rottmann aus Martinroda, so schwere Kopsver- j etzungen davon, daß er verstarb. Zwei weitere Fußgänger j vurden leicht verletzt. Der'Kraftradfahrer stürzte und erlitt üncn doppelten Schüdelbruch und einen Oberschenkelbruch; !r liegt in hoffnungslosem Zustand darnieder. Der Kraft- ! :adfahrer befand sich auf der Fahrt nach Grvßebersdorf, als j hm an der Unfallstelle ein Personenkraftwagen entgegen- j 'am, der schon lange vorher vorschriftsmäßig abblendete, j dadurch, daß auch der Kraftradfahrer im gleichen Augen- j stick abblendete, hat er wahrscheinlich die am rechten Stra- i zenrand gehenden Fußgänger, bei der Neichsautobahn j ätige auswärtige Arbeiter, nicht wahrgcnommen. Er ist s n üie Gruppe hineingefahren. Lberschlema. A ufde m schrankenlosen Uebcr - ; a n g. Als ein Mann einen schrankenlosen Uebergang der öahnstrecke Schneeberg—Ane überschreiten wollte, wurde ! >r von einem Personenzng erfaßt und aus der Stelle getötet, i Oer Verunglückte hatte das Nahen des Zuges nicht bemerkt. Zwickau. Vor einiger Zeil hatte ein hiesiger Einwohner j einen anonymen Brief erhallen, worin er strafbarer Handlungen ! bezichtigt und aufgeforüert wurde, 263 Mark zu zahlen, andern- , falls werde Anzeige erstattet werden. Der Kriminalpolizei ist eS i jetzt gelungen, den Erpresser in dem schon mehrfach vorbestraften ! 30 jährigen Martin Dietz zu ermitteln und fcstzunehmcn. Letzte Nachrichten London Me Licht ! Schlimme Folgen eines Tcansformalorcnbrandes. London, 12. September. Jin Norden Londons brannte einer der großen elektrischen Transformatoren lichterloh. Die Feuerwehr wagte es nicht, Wasser zu geben, da die Gefahr bestand, daß die Feuerwehrleute sofort elektrifiziert würden. Die Glut des Brandes war so groß, daß der Eisenbahnverkehr London—Cambridge in Gefahr kam. Der ganze Norden der Riesenstadt war plötzlich ohne Strom. Chaos entstand Die Untergrundbahn blieb mit ten im Tunnel ohne Licht. Passagiere aus den unterirdi schen Bahnhösen konnten ihren Weg in die Freiheit nicht mehr finden. Elektrische Bahnen blieben auf der Straße stehen, manche mitten aus einer verkehrsüberfüllten Kreu zung. Die Verkehrsregelung durch elektrische Lichter ver sagte gänzlich, und auf den Straßen entstanden meilenlange Schlangen von wartenden Fahrzeugen. Die Kinos mußten schließen, und auch in den Hospitälern, wo zum Teil gerade Operationen im Gange waren, entstanden schwere Störun gen. Rach mehreren Stunden wurde der Schaden behoben, indem von einer anderen Zentrale aus Strom eingeschal tet wurde. „Paris Soir" über die ständig wachsende Bedeutung des Nürnberger Parteitages Paris, ll. September. Der Sonderberichterstatter des „Paris Soir" beim Nürnberger Reichsparteitag berichtet seinem Blatt, Nürnberg scheine, im ganzen genommen, von Jahr zu Jahr an Bedeutung zu gewinnen. Der Sitzungssaal biete l einen ganz großartigem Anblick. Der Beiichterstatter hat den Eindruck, daß der 7. Parteitag in Nürnberg sich unter Lev, zweifachen Zeichen abrolle: Der Wiederherstellung der D y,. Hoheit und einer neuen antibolschewijtischrn Kampfansage. Die deutschen Verbände in Neuyork protestieren gegen das Schandurteil Neuyork, 11. September. Die deutschen Verbände und Ver eins in Neuyork halten In diesen Tagen Massenversammlungen ab, in denen gegen den schmachvollen Urleilsspruch des Richlers Brodsky protestiert wird. Am Dienstag abend veranstalteten der Bund amerikanischer Nationalsozialisten und die Freunde des neuen Deutschlands mehrere, von Tausenden besuchte Parallclver. sammlungen. Es wurden scharf gehaltene Entschließungen ange nommen. Abschriften des Protestes wurden Staatssekretär Hull und dem Oberrichter des amerikanischen- höchsten Gerichtshofes übermittelt mit dem dringenden Ersuchen, solche Vorfälle in Zu kunft unmöglich zu machen. Die Frage des Zuganges zu den Holonialrohstossen Noch keine englische Initiative in Genf. Genf, 11. September. Die in der heutigen Red : Sir Samuc! Hoares enthaltene Anregung, daß Las Problem des Zuganges den Kolcnialrohstoffen international geprüft werden solle, find« in Genf großes Interesse. Lin formeller englischer Antrag, Lc: die geschäflsordnungsmäßige Behandlung durch die Völkerbunds- Versammlung cinleitcn würde, liegt zur Zeit noch nicht vor. Es ist auch noch unbestimmt, ob die Frage im Rahmen der gegen- wärtigen Versammlung näher geprüft werden soll. Man sprich! vielmehr von einer internationalen Konferenz, die nicht nolwen. digerweise in Genf staltfinden würde. Von englischer Seite wist außerdem darauf hingewicsen, daß die Anregung Hoares cm verknüpft sei mit der Entwickelung des italienisch-abessinischen Streites. Es heißt, daß sie nur verwirklicht werden könne, wenn Italien auf eine kriegerische Auseinandersetzung verzichte. An dererseits besteht ein unverkennbarer sachlicher Zusammenhang zwischen Ler Rohstofsrage, die Hoare selbst als ein Problem L:r lohnenden Preise bezeichnet Hal, und Ler Währungsfrage, die Lie Goldblockländer gleichfalls auf internationaler Grundlage löste möchten. Die beiden Konsercnzprojekte werden hier im Augen blick als interessant, aber nicht unmittelbar aktuell betrachtet. GMMeSes IMWmn Beschlagnahme historischer Archive in Lettland. Riga, 12. September. Nachdem die lettische staatliche Dsnkmalsschutzverwal- > tung am Donnerstag, den 5. September, unter Hinzuzie hung eines Polizeiaufgebots die historisch wertvollen rei chen Bestände der Urkunden- und Handfchriftenabteilung des deutschen Rigaer Dom-Museums beschlagnahmt hat, ist im Laufe des Sonnabend, den 7. September, und Montag, den 0. September, mit dem Abtransport der beschlagnahm ten Sammlungen in das lettische Staatsarchiv begannen worden. In großen Lastkraftwagen werden im Beisein von Polizeibeamten die Urkunden und Handschriften gebündelt weggebracht. Wie bekannt wird, behauptet die lettische staatliche Denkmalsverwaltung ihre Maßnahmen mit den Bestimmungen des lettischen Denkmalsschutzgesetzes begrün den zu können, demzufolge im Falle von schlechter Verwal tung oder ordnungswidriger Behandlung historisch wertvol ler Gegenstände diese in besonderen Fällen nur mit Zu stimmung des Kulturministers in staatliche Verwaltung ge nommen werden können. Neben den Urkunden und Handschriften des Rigaer Dom-Museums hat die Denkmalsverwaltung am Donners tag, den 5. September, auch in Mitau die Urkunden- und Handschriftensammlung des deutschen Kurländischen Pro vinzialmuseums, ferner am Sonnabend, den 7. September, auch das historisch interessante Archiv der deutschen St. Ma riengilde zu Riga beschlagnahmt. Die St. Mariengilde st. bekanntlich ein Zusammenschluß Rigaer deutscher Kaufleu/c, deren Geschichte bis weit in die Hansezeit zurückreicht. Auch hier wurde das Vorgehen der Denkmalsverwaltung ebenso wie beim Rigaer Dom-Museum begründet. Hier wurden wie bei der Bescklaanahme des Archivs Polizeibeamte her- angezogen. Haupkschrlfileiker: Felix Iehnc, Dippoldiswalde, slellvertretcndcr Hauptschriftleiter: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortlicher Anzeigenleiter Felix Iehne, Dippoldiswalde. D.-A. VIII 35: 1192 Druck und Verlag: Carl Iehne, Dippoldiswalde. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. MW BekMmMW. Die vom Herrn Wirtschaftsminlster genehmigte Satzung der „Ent- und Bewässerungsgenossenschaft Wendischcarsdorf-Relnberg- Oberhäsllch, Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, G.m. u.B. In Wendischcarsdorf" und das Verzeichnis der Genossen liegen bei der Amtshauptmannschaft 2 Wochen, von dem auf das Erscheinen dieser Bekanntmachung folgenden Tage ab gerechnet, zur Einsicht aus. Dippoldiswalde, am 11. September 1935. Der Amtshauptmann. l^! .5 -Vo I ks woß Ifo stich Wes sie leistet Die Wohnungshilse führte im Frühjahr 1S3S 2500 Umgestaltungen von Elendsquartieren in wohnliche Räume durch! Betten Hilfe: Unter dem Leltwort: „Jedem Kind sei eigene» Bett!" kommen zur AeU 1000 schlassertige Betten zur Verteilung." kläSSl kieiscbdrüks «siemüst-Suvp« legiert, unter Verwer tung von Gemüseresten. 2 Eßl.f40g) Butter, 3 Eßl. löO gj Mehl, Gemüse- reste lWirsing, Mohrrüben, Kohlrabis oder Suppengrün,! Taffe Milch, 1 Lu. Fleischbrühe auS 4 Maggi's Fleisch brühwürfeln oder au» 4Teel. Maggi's Gekörnter Fleischbrühe, Salz nach Ge schmack, Petersilie. Das Mehl in heibgeinachter Butter hellgelb schwitzen, den Gemüserest dazugeben, mit der Fleischbrühe sowie der Milch aussüllen und bei kleinem Feuer 20 Minuten kochen lassen. Nach Salz abschmecken und feingehackte Petersilie darüberstreuen. Ein größerer unö ein kleiner eiserner Zimmer-Ofen billig zu vei kaufen. Zn ei fragen Waldhaus, Oberbärenburg 8rW; HüNlllMW H. Hickman» zillerimlibriiiMemm w///, daß sein« Firma vergessen wird, daß andere Geschäfte machen, wo/* «///, -aß sein« Waren liegen bleiben.