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linken Ufer. Gegenüber Neat Gatow mit seiner großen Badewiese. Eine große Zeltstadt ist hier aufgebaut, viele, viele Hunderte von Zelten, deren jedes ein winziges Wohn haus darstellt, sogar mit einem kleinen Gärtchen davor. Hier wohnt ein lustiges Völkchen den ganzen Sommer hin durch. Ein fröhliches Idyll und zugleich ein richtiges wohl- georonetes Gemeinwesen. An der Insel Lindwerder geht es vorbei nach Schwanenwerder mit seinen großen Villen und Gärten. Hier ändert das Schiff den Kurs und biegt in den Großen Wannsee ein. Berlins großes Frei- und Strandbad Wannsee, mit seinen langgestreckten Terrassen. Hallen und Sonnendächern taucht auf: eine Anlage non im ponierender Weite und Großzügigkeit. Hunderttausend Menschen können hier auf einmal Platz finden, und immer herrscht hier ein Gewimmel wie in einem riesigen Ameisen haufen. Dazu die vielen Boote, Segler und Dampfer aus der weiten Fläche des Sees, diese Schwärme von braunge brannten, urgesunden und leidenschaftlich begeisterten Wasser sportlern, die sich hier in ihren Ruder- und Paddelbooten, den bunten Faltbooten mit einer Sicherheit und Selbstver ständlichkeit tummeln, als sei das Wasser ihnen naturge mäßes Element. Es ist ein immer wieder durch seine Frische und Ursprünglichkeit bezauberndes Bild. Vom Großen Wannsee aus geht die Fahrt durch eine schmale Brücke vorbei an einem riesigen Segelschiff, das friedlich angekettet ruht und in ein lustig-luftiges Restaurant verwandelt ist, durch eine ganze Kette kleiner Seen, .an deren waldgesäumten Ufern schmucke Landhäuser in blumenbunten Gärten, Gaststätten, Boots- und Clubhäuser stehen: zunächst durch den Kleinen Wannsee, dann durch Pohle-, Stölpchen- und Griebnitzsee und von da wieder der eigentlichen Havel zu. Bald ist Schloß Babelsberg erreicht, dessen sanft zum Wasser sich hinneigender Park von der Havel umspült wird. Rechter Hand spannt sich die Glienicker Brücke über di« Havel, und nun grüßt voraus schon die leicht verschleierte, wie mit einem feinen Griffel gezeichnete Silhouette der alten Residenzstadt. Langsam gleitet das Schiff seinem Ziel zu. Vorbei an alten, malerischen Häusern und Winkeln, in denen sich so vieles vom Gesicht und Wesen früherer Zeiten lebendig erhalten hat, nimmt es den Kurs zur Anlegestelle am Pots damer Stadtschloß, in dem einst Friedrich der Große ge wohnt hat. Hier erwarten wieder große Autobusse die Aus flügler, um sie zum Schloß Sanssouci und seinem prächtigen Park und zum Neuen Palais zu bringen. Narb der Besichtigung dieser historischen Sehenswürdig keiten kehrt man an Bord des weißen Motorbootes zurück Während auf dem Oberdeck der Kaffee serviert wird, fähri das Schiff wieder dem Ausgangspunkt der Fahrt entgegen, diesmal durch den unvergleichlich schönen Iungfernsee — dunkle Kiefernwälder umranden ihn, die die Spätnach mittagssonne in ein geheimnisvoll glühendes Licht taucht — an der in Form einer Basilika gebauten Sacrower Kirche, die sich unmittelbar am Ufer erhebt, und an der Pfauen- .insel entlang, aus deren alten Bäumen eine burgartige Ruine hervorschimmert, eine heute seltsam anmutende Fürstenlaune aus der Zeit der Romantik. Vom Wannsee aus geht die Fahrt dann wieder havel- aufwärts zur Stößensee-Brücke, wo man, um ein großes Erlebnis bereichert, im Omnibus zur Stadt zurückkehrt. Hansjürgen Wille. Wenn die Kitze die MM belesen... Ländliche Barometer. — Sensen und Beile als Wetter propheten. stuf mancherlei Weise kommt die ländliche Bevölkerung aller Gegenden der Erde auch ohne Barometer zu Wetter voraussagen, indem sie sich aus gewisse Naturerscheinungen stützt. Vor allem in Schweden ist dieses naturhafte System recht ausgebildet, und in den Schürengebieten weiß z. B. jedes kleine Kind, daß schlechtes Wetter zu erwarten ist, so bald der Wind in der Richtung der Sonne weht, während das Umgekehrte bei anhaltend tiefem Wasserstand der Fall ist. An der schwedischen Ostküste hat man beobachtet, daß aus Südostwind Regen folgt, und an der Westküste führt wiederum der westliche Wind den Niederschlag herbei. Die schwedischen Bauern schauen auch Tauben als sehr zuver lässige Wetterpropheten an. Wenn sie die Tiere auf dem Dach eines Hauses mit der Brust nach Osten sitzen sehen, wetten sie daraus, daß noch am selbey Abend oder doch an: nächsten Morgen Regen fällt. Wenn die Tauben weit weg fliegen, um sich Futter zu suchen, und erst spät abends heim kehren. so bedeutet das schönes Wetter: kommen sie aber bald zurückgeflogen, so muß man mit Regen rechnen. Auch Hühner werden mit Vorliebe bei der Wettervorhersage be obachtet. Wenn sie mit den Flügeln den Sand aufpeitschen, darf man ziemlich sicher sein, daß ein Gewitter im Anzug ist. Noch zuverlässiger sollen Enten in dieser Beziehung sein: Wenn sie unaufhörlich hin- und herflattern und im Wasser untertauchen, wird es bald gewittern. Sieht ein Bauer bei schönem Wetter; wie seine Kühe die Wände des Stalles be lecken, so beeilt er sich, sein Heu hereinzuholen, denn er sieht nenn ein Zeichen beträchtlicher Luftfeuchtigkeit; in diesem Falle schwitzen die Stallmauern nämlich Salpeter aus, und dieses wird von den Kühen gern geleckt. Es sind indes nicht allein die Tiere, deren Verhalten der Landmann beobachtet, um Anhaltspunkte für die nächste Wetterlage zu gewinnen, andern auch tote Dinge geben allerlei Fingerzeige. Wenn die Schneide einer Sichel oder Sense beim Mähen trocken wird, so ist dies ein gutes Zeichen, läuft sie hingegen feucht an, so ist Regen im Anzug. Sächsische Nachrichten Rund sooo Zungen im Landdienst der HZ. Nach Ab- schluß der verwaltungstechnischen Erfassungsarbeiten des Deutschen Landdienstes in der HI. für das Jahr 1935 wird festgestellt, daß in diesem Jahr über 4850 Jungen aus allen Berufen in nahezu dreihundert Landdienstgruppen arbeiten. Nach den organisatorischen Erfahrungen der RIF. ist im nächsten Jahr mit einer Mindestzahl von 10 000 Landdienst helfern zu rechnen. Dreitausend deutsche Jungen arbeiteten in diesem Jahr in den einzelnen Gruppen der HI. Hier mit wurde der Anfang zu einer nie dagewesenen Einsatz bereitschaft der deutschen Jugend für die Unabhängig- machuna der deutschen Ernährung gemacht. Meldungen nimmt der Deutsche Landdienst in der HI entgegen: Berlin, Schiffbauerdamm 1S, Soziales Amt, Agrarpolitisches Referat. Deutsches Volk, horch auf! Die Sündenliste der schwarzen Hetzer Vm Gau Sachsen wird jetzt der Aufruf öffentltcy unge- schlagen, der das Treiben gewissenloser Bolksverräter dem gesamten Volk zur Kenntnis bringt, damit es gewarnt wird vor dem gemeingefährlichen Verhalten katholischer Hetzer, die sich sogar mit den Kommunisten verbrüdern. Der Auf- ruf zahlt in nüchterner Weise die polizeilich festgestellten Tatsachen auf; gegen diese Tatsachen gibt es keine Erwi derung oder gar Verteidigung, eben weil es sich um Tat sachen handelt. Zn Dippoldiswalde ist der Aufruf gestern angeschlagen worden; er lautet: „Gewissenlose Hetzer sind am Werk, Dich in einen Kultur- kampf hinemzutreiben: Sie mißbrauchen die Religion zu schmählichen politischen Zwecken. Folgende Tatsachen dienen dazu als Beweismittel: Recklinghausen, den 9. Juli 1935. In der Pfarrkirche zu Borken i. W. brennen in der Kreuzkapelle Beichtstuhl und Altar. Oelbergkapelle und Altar sind in nicht wiederzugebender Weise beschmutzt. Der Täter ist ein als eifriger Kirchenbesucher bekanntes Mitglied des katholischen Cäcilienvereins. Er beging die Tat, um damit den Verdacht auf Angehörige der SA-Schule Wehlen zu lenken. Bocholt, den 23. Juli 1935. Seit mehreren Mona- ien werden systematisch Heiligenbilder und ein Kolpingdenk- mal beschädigt. Gerüchte werden ausgestreut, daß die Täter Mitglieder der NSDAP sind. Diewahren Täter aber sind der Zentrumsanhänger Bernhard Kloepper and der Kommunist Wilting. Absicht und Zweck der Tat sind, die Nationalsozialistische Bewegung in den Augen de.« katholischen Volksteiles zu kompromittieren. Münster, den 3. August 1935. In Werne an der Lippe werden Flugblätter verteilt, die gemeine Spottlieder auf den Bischof von Münster und die Devisenschieber ent halten. Der Verdacht richtet sich gegen Mitglieder der NS- VAP. Als Hersteller und Verbreiter der Flugblätter wer den dann neun Mitglieder des katholischen Kolpingvereins gefaßt. Sie sagen in ihrer Ver- aehmung aus, daß sie die Nationalsozialistische Bewegung chädigen wollten. In der Bevölkerung sollte der Eindruck rrweckt werden, als kämen die Flugblätter aus den Reiben der NSDAP. Das ist Sabotage am inneren Frieden der Ration. Man greift zu Lüge und Betrug, well andere Mit tel nicht verfangen. Während der Führer den schwersten pokt- iischenKampsderGeschichtefür Arbeit und Arel- ielt des deutschen Voltes siegreich zu Ende führt, arbeiten »le Zentrumsbonzen Arm in Arm mit dem Bolschewismus und wenden seine Methoden gegen >en nationalsozialistischen Staat an, der Europa und seine Kultur vor der bolschewistischen Vernichtung rettete. Gebt die Volksverräter, die ihre schmutzigen l politischen Geschäfte heuchlerisch unler der Maske der Rell- j zion betreiben wollen, derallgemeinenverachtung ! , reis! Die ewigen Feinde des Reiches wollen die deutsche ! Einheit zerstören! Regierung und Partei werden dem scham- j losen Treiben ein Ende machen. Du, deutsches Volk, hab acht und hüte Dich vor den vunkelmännern, die im Schafspelz kommen, inwendig aber ! wißende Wölfe sind! Rationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, Gauleiluna Sachfen. Annaberg. Die städtischen Körperschaften stimmten in einer Sitzung einmütig der Verlegung des Kätfestes auf 14 Tage nach Pfingsten zu, um dadurch den Ruf dieses großen, weit über das Erzgebirge und Sachsen hinaus bekannten Volksfestes besser wahren zu können. Weiter beschloß man, den Lätareiahrmarkt, der bisher draußen am Fuße des Pöhlberges auf dem Kätplahgelände abgehalten wurde, wieder im Skadkinnern, Marktplatz und Adolf- Hiller-Straße turchzuführen, damit die Geschäfte in der inneren SlaLt eine Belebung am Markttag erfahren. Zittau. Gesteigerter Fremdenverkehr. Nach der letzten Kur- und Fremdenliste wurden bis 31. Juli in den Orten des Zittauer Gebirges folgende Kurgäste gezählt: Kurort Jonsdorf 4274 <zur gleichen Zeit des Vorjahres 3749), Kurort Oybin 3467 (3241), Luftkurort Lückendorf 1454 (1252), Waltersdorf 1567 (1408). Gegenüber 1933 nahm die Zahl der Fremden um über die Hälfte zu und gegenüber dem Vorjahr um über 10 v. H. Aue. Vom Tageblatt zum Wochenblatt. Nach fast dreißigjährigem Bestehen hat die Zeitung „Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge" vom 1. August ab ihr Erscheinen eingestellt. Das Blatt erscheint in Zukunft ni« Wochenzeitung am Freitag der Woche. Letzte Nachrichten 126 TodesoMer des MMs Die aus Manila auf den Philippinen nach Wie derherstellung der Verbindungen eingetroffenen Berichte über die Tmfunverwüstungen geben die Gesamtzahl der Toten und Vermißten in drei Provinzen mit 126 an. In der Umgebung von Dagupan in der Provinz Pangasinan sind allein 110 getötet bezw. werden sie noch vermißt. Der Sach schaden wird auf über anderthalb Millionen geschützt. FMsllWungM Salzburg, 8. August. In der Käserei des Johann Wöhrle in Henndorf bei Salzburg ereignete sich ein folgen schwerer Betriebsunfall. 14 Angestellte der Käserei wollten mit dem Aufzug von der Schmelze in den etwa 10 Mete, tiefen Keller fahren. Als der Aufzug ungefähr einen Meter zurückgelegt hatte, riß plötzlich das Tragseil, und die In sassen stürzten mit dem Aufzug in die Tiefe. Zer Aufzug führer Johann Huber wollte den Aufzug, da infolge der Ueberlast die Bremsvorrichtung nicht mehr funktionierte, mit den Händen an den beiden Schaltketten halten, um einen Unfall zu verhüten. Doch gelang ihm dies nicht mehr. Er erlitt schwere Verletzungen an beiden Händen. Von den 14 Personen, die sich im Aufzug befanden, durchweg weibliche Hilfarbeiterinnen, wurden acht schwerverletzt in das „Spi tal der Barmherzigen Brüder" gebracht, die übrigen sechs wurden leichter verletzt. Gegen den Äufzugführer wurde Anzeige erstattet. / Neue lleberWe aus deutsche Schiffe? Die kommunistische „A n t i n a z i g r u p p e ", die beim Leiter der Westeuropa-Abteilung des Staatsdepartements gegen die Verhaftung eines amerikanischen kommunistischen Matrosen *n Hamburg protestiert hatte, erklärte sich von dessen Ausführungen vollkommen unbefriedigt. Die Abord nung teilte mit, daß sie am Donnerstag im Madison Square Garben eine Massenprotestversammlung veranstalten und alle Anwesenden verpflichten werde, fortan das Einlaufen jedes deutschen Schiffes in amerikanische Häsen zu verhin dern. Zn allen Häfen sowie in größeren Städten sollen in nächster Zeit Kundgebungen abgehallen werden. Durch Benzindömple gelötet Pforzheim, 8. August. Zn dem Fluß- und Schwerspat- werk der Firma Doepperschmilt in Tiefenbronn ereignete sich ein schwere» Unglück. Lin Arbeiter hatte trotz Warnung in dem 35 Meter tiefen Schacht den Benzinmotor abgestellt, so daß sich venzindämpfe entwickelten. Acht Arbeiter, die nachelnanoer in den Schacht stiegen, wurden bewußtlos. Sie wurden von einer Hilfsmannschaft heraufgeschafft, doch waren zwei von ihnen nicht mehr in» Leben zurückzurufen. Vie tödlich Verunglückten sind der ledige Schlosser Leovold Zink au» Mörzheim und der Obersteiger Walther Hanisch, der au» Siegen in Westfalen stammt, verheiratet war und erst seit fünf Wochen iu dem Betrieb arbeitete. Berfuulene Insel wieder aulgelunden Der Baikalsee im fernen Osten Asiens ist für die Wis- senschaft in vieler Hinsicht interessant, weil er als einer der größten Binnenseen die ungeheure Tiefe von weit über 1000 Meter aufweist. Ein russischer Professor G. Werefchtschagin hat sich besonders die Erforschung des Baikalsees zur Aus gabe gemacht, und er führt dort die verschiedensten geolo gischen und wasserchemischen Untersuchungen durch. "Kürz lich machte er dabei eine sehr seltsame Entdeckung: gerade )a, wo der Selenga in den Baikalsee mündet und der See sine Tiefe von 1000 Metern besitzt, lotete er eine Stelle, an »er der Seeboden nur 30 Meter unter dem Wasserspiegel liegt; es muß also ein ungeheurer Berg in den Wassern des Sees aufragen,, dessen Kuppe nach den Messungen von Wereschtschagin immerhin etwa 4 Quadratkilometer groß ist. Wie Petermanns Mitteilungen berichten, nehmen die russi- chen Geographen an, daß es sich bei dieser Untiefe um eine tznsel „Stolby" handelt, die noch im 17. Jahrhundert aus lem See ausragte, dann aber von den Fluten verschlungen wurde. Ob die Insel, die nie wieder gefunden werden lonnte, einst einer vulkanischen Erdkatastrovhe zum Opfer siel und jetzt vielleicht wieder auftaucht? SMpellaus iu Danzig Auf der Danziger Schichau-Werft lief der für die Kohlenimport- und „Poseidon"-Schiffahrts-A.-G. in Königs berg bestimmte 3000-Tonnen-Frachtoampfer „Masuren" vom Stapel, der den Verkehr von Königsberg noch den Nordseebädern im Oktober ds. Is. aufnehmen soll. Auf dem festlich geschmückten Werftgelände hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden, darunter zahlreiche Gäste aus dem Reich. Auf der Taufkanzel bemerkte man u. a. Generalleutnant von Brauchtitsch, der Befehlshaber des Wehrkreises I Ostpreußen, Hugo Stinnes von der Stinnes-Reederei, Generalmajor a. D. von Hindenburg, Frau von Hindenburg, die Gattin des Generalmajors von Hindenburg, und Senatspräsident Huth. Nach den Klängen des Badenweiler Marsches hielt Generalleutnant von Brauchitschdie Taufrede; er führte u. a. aus, die Tatsache, daß ein Soldat die Taufrede halte, beweise, daß die Soldaten an dem friedlichen Aufbauwerk des deutschen Vaterlandes mithelfen. Das Schiff soll den Namen „Masuren" tragen zur Erinnerung an die große Tat des verstorbenen Generalfeldmarichalls von Hinden burg. Der Besatzung des Schiffes wünschte er allezeit gute und erfolgreiche Fahrt. Daraufhin taufte Frau von Hin denburg das Schiff auf den Namen „Masuren". Nach dem Zerschellen der Sektslasche an dem Bug des Schiffes ging das stolze Schiff glatt zu Wasser. Mit dem Gesang des Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedcs schloß der Stapel lauf ^Niedergeschlagen und in die Memel geworfen Königsberg, 7. August. Der politische Leiter Zimmermeister Meyer aus Trappönen wurde in der Rächt von den beiden Brüdern Fritz und'August Klöhing auf der Dorfstraße mit Holz knüppeln niedergeschlagen, mit Messerstichen an den Händen ver letzt und dann in die Memel geworfen. Der Vorfall hat sich folgendermaßen abgespielt: Der Zimmermeister Meyer beging mit seinen Leuten bas Richtfest eines Scheunenneubaues. Kurz vor Mitternacht begab er sich auf den Heimweg. Wenige Schritte von seiner Wohnung entfernt ging er noch in eine Gastwirtschaft, um ein Glas Bier zu trinken. Hier wurde er von den Brüdern Klöhing und anderen um einen Schnaps angegangen, den er auch ausgab. Als um 24 Uhr Feierabend geboten wurde, verließen alle das Lokal. An einer finsteren Wegstelle erhielt Meyer plötzlich einen Schlag über den Kopf. Er schlug ^war zurück, erhielt aber sofort von hinten einen zweiten Schlag, der ihn besinnungslos machte. Er kam erst wieder zu sich durch das Kühle Wasser der Memel, in das er von den Banditen, geworfen worden war. Glücklicherweise ereignete sich das Verbrechen am tzolzhafen, so daß es dem Ueberfallenen gelang, sich an den dort schwimmendes Baumstämmen emporzuarbeiten. Auf seine Hiiserufe wurde er nach 1'/- Stunden in völlig hilflosem Zustande geborgen. Die Landeskriminalpolizei Tilsit hat als die Täter die beiden Brüder ermittelt. Die Festgenommenen sind ehemalige Angehörige der KPD und in Trappönen als Rauf-olde bekannt und gefürchtet. Tabatgrotzfchmuggel aufgedeckt Köln, 7. August. Die ZollfahndungSslelle Köln, die erst kürzlich eine «lsköpfige Tabakschmugglerbande hinter 'Schloß und Riegel dringen konnte, hat nunnteyr erneut einen Tabakgroßsch.nuggel