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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung und Anzeiger stir Dippoldiswalde, Schmiedeberg «. A. Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschasl, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Donnerstag, am 25. Juli 1935 101. Jahrgang - Anzeigenpreis: Di« 48 Millimeter breite - - Milllmeterzelle 8 im Tezttell dt» 98 e i Millimeter breite Millimeterzeile 18 - Anzeigenschluß: 1V Uhr vormittags. e Zur Zelt Ist Preisliste Nr. 8 gültig Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 18 -: Gemeinoe-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: kkernlprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 483 Postscheckkonto Dresden 125 48 tung anderer Länder eingenommen, die Abessinien jede Waffenlieferung verweigerten. Dagegen zeige sich jetzt die j Solidarität der englischen Rüstungsindustrie mit Abessinien. ippoldiswalde. Gestern nachmittag 3 Uhr wurde in aller die Urne des verstorbenen Zementwarensabrikanten Paul ch auf dem hiesigen Friedhof in dessen Familiengruft bei- . Biele Freunde und Nachbarn wohnten der stillen Feier Der abessinische Gesandte in London. Dr. Marlin, er klärte einem Berichterstatter des „Echo de Paris", eine Einigung im italienisch-abessinischen Streit sei kaum noch denkbar. Dazu sei cs zu spät. Italien habe viele Millionen ausgegeben und 288 000 Mann nach Afrika geschickt. Wie sollte es jetzt aus seinen Plan verzichten. Abessinien werde aber nicht auf seine Unabhängigkeit verzichten. Seine Be wohner würden bis zum letzten Monn sterben. Das Mor den werde grausig werden. Abessinien werde, wenn nötig, zugrunde gehen, aber es gebe einen Gott, und der Tag der Vergeltung werde kommen. Der Kampf werde auf jeden Fall sehr hart und langwierig fein. Die des Klimas ungewohnten italienischen Truppen hät ten schon jetzt gewaltig zu leiden. Die modernen Kriegs mittel würden sich gegen Abessinien schwer anwenden las sen. Der Gesandte ist überzeugt, daß der Streit den Rah men eines örtlichen Krieges überschreiten werde. Er werde Sebnitz. Der frühere König von Spanien stattete dem hiesigen Arbeitslager einen Besuch ab und äu- ! ßerte sich sehr anerkennend über die mustergültige Ordnung und Sauberkeit im Arbeitslager. Anschließend fuhr der , ehemalige spanische König mit seiner Begleitung nach Hohn stein, um die Jugendbuch zu besichtigen. Oschatz. Auf der Deuschlandreise verun- glückt Bei Seerhausen verunglückte ein holländischer Das Morden wird grausig Abessinien prophezeit Kreuzzug gegen die Weißen Wetter für morgen: (Meldung des Reichswetterdienstes: AuSgabeort Dresden.) Mäßige nördliche Winde. Wechselnde, zeitweise stärkere Bewölkung. Nach örtlichen Gewittern oder gewittelartigen Regenschauern kühler. Italien werde eine solche Stellungnahme nicht leicht ver gessen. Die „Stampa" schreibt u. a.: „Wir erinnern Eng land darün, daß das italienische Volk eine ihm angetane Schmach nie vergessen wird. England spielt in Abessinien ein gefährliches Spiel. Die italienische Freundschaft ist stra tegisch, politisch und kulturell mehr wert als jeder andere Reichtum. Es gibt Wunden, die nicht zuheilen, und Be leidigungen, die nicht vergessen werden. Wenn ein italie nischer Soldat fällt, wird der Fluch sich nicht nur gegen den Barbaren richten, der geschossen hat, sondern auch gegen, jene, die ihm aus unersättlicher Habgier Waffen lieferten.". Das Genfer Verlohren Nachdem der englische Botschafter erneut mit dem Mi* nisterpräsidenten Laval über den italienisch-abessinischen! Streit Fühlung genommen hatte, wird der Generalsekretär des Völkerbundes, Avenol, mit Laval über die endgültige Festlegung des Zeitpunktes der Einberufung des Völker bundsrates beraten. Man scheint in gutunterrichteten Krei sen damit zu rechnen, daß Italien der Ratstagung nicht fernbleiben werde unter der Bedingung, daß der abessinische Streitfall nicht grundsätzlich aufgerollt, die Verhandlungen auf 48 Stunden beschränkt lind sämtliche Entscheidungen, auch die über die etwaige Anwendung von Artikel 15 des Bölkerbundspaktes, auf die Ratstagung vom 25. August verschoben würden. Unter diesen Umständen werden die Aussichten für eine friedliche Regelung als wenig günstig bezeichnet, >>m so mehr als Italien, wie die Außenpolitike- °GaWMe aul dem Nigi abgebrannt In einem Nebengebäude des Grand-Hotels auf dem Gipfel des bekannten Schweizer Ausflugberges Rigikulm, am Vierwaldstätter See, brach Feuer aus. Die 1848 er» , baute Gaststätte mit 130 Betten wurde ein Raub der Flam* j men. Die mit Sonderzügen der Rigi- und Arth-Goldaubahn i heraufbesörderten Feuerwehrleute mußten sich wegen Was serknappheit daraus beschränken, die beiden anderen Gast» stätten auf dem Rigi vor dem Uebergreisen der Flammen zul schützen. Der Pächter der abgebrannten Gaststätte konnte sich und seine Familie sowie einige Habseligkeit in Sicher» ; hcit bringen. Als Brandursache wird ein schadhafter Kamin angenommen. gesetzt. Biele Freunde und Nachbarn wohnten der still bei. Nach einer kurzen Ansprache von Pfarrvikar Petzold widmete Baumeister Hinkelmann dem Verstorbenen Dankesworte im Namen der Bauhandwerker-Baugemeinfchast und legte einen wertvollen Kranz nieder. Wertvolle Blumenspenden bedeckten die Gruft. Bei der Ueberführung zur Einäscherung am vergange nen Sonnabend nahm die gesamte Schühengescllschast teil. Ihr Vorsteher Kothe rief dem Verstorbenen Kameraden herzliche Dankesworte nach und legte einen großen Kranz nieder. Die Schühenkameraden begleiteten ihren treuen Kameraden bis über das Weichbild der Stadt hinaus, ebenso viele Bekannte. 3m Kre matorium spendete Pfarrer Elh—Seifersdorf, der dem Berstorbe- ncn sehr nahe stand, den Hinterbliebenen Trost aus Gotteswork, wie auch vorher in Dippoldiswalde schon Pfarrvikar Petzold warme Troslesworke am Sarge gesprochen hakte. Reiseverkehr nach dem Auslande. In der letzten Zeit mehren sich die Fälle, in denen Reisende Auslandsreisen nach Ländern, mit denen Reiseverkehrsabkommen bestehen, angetreten haben, ohne sich im Besitz der in diesem Abkom men vorgesehenen Zahlungsmittel wie Reiseschecks, Reise kreditbriefe usw. zu befinden. Diese Reisenden sehen sich im Auslande großen Schwierigkeiten ausgesetzt, wenn die Nach sendung der Zahlungsmittel durch die zu ihrer Ausgabe ermächtigten Reisebüros oder Banken aus irgendwelchen Gründen nicht oder nicht alsbald erfolgen kann. Dieser Zustand ist auch geeignet, dem deutschen Ansehen im Aus lande zu schaden. Es wird deshalb jedem Reisenden, der aus Grund eines Reiseverkehrsabkommens ins Ausland fah ren will, dringend nahegelegt, die Reise erst anzutreten, wenn ihm die erforderlichen Reisezahlungsmittel von dem Reisebüro oder der Bank ausgehändigt worden sind. Ist das geschehen, so begegnet die Einlösung der Reisezahlungs mittel im Auslande keinen Schwierigkeiten. Dagegen bietet ein von der Ausgabestelle in dem Reisepaß angebrachter Vermerk, wonach die bestellten Reisezahlungsmittel vorge merkt sind, noch keine Gewähr dafür, daß die Reisezahlungs mittel auch tatsächlich zugeteilt werden. Alle Straßen im Reich sind zu melden. Um einen ge nauen Ueberblick über das Straßennetz der Reichsstraßen und der Landstraßen 1. und 2. Ordnung mit ihren Orts durchfahrten in Gemeinden mit mehr als 6000 Einwohnern nach dem Stande vom 1. Juli 1935 zu bekommen, ordnet der Reichs- und preußische Minister des Innern im Einver-' nehmen mit dem Generalinspektor für das deutsche Straßen- wesen durch Erlaß an die Oberpräsidenten usw. an, daß die genannten Straßen durch die Nachgeordneten Behörden zu melden sind. Außerdem haben der Oberbürgermeister der Hauptstadt Berlin und die Oberbürgermeister der Stadt- kreise eine Meldung über die Länge der Reichsstraßen und im Bereich des einzelnen Stadtkreises, getrennt nach Außenstrecken und Ortsdurch- führten, abzugeben. Die Meldung ist bis svätestens 15. August 1935 durchzuführen. Freital. Am 2. August jährt sich zum 8». Male Ler Tag, an dem auf dem Neuhoftnungs- und Segen-Gottes-Schacht 278 Berg leute durch ein« Scylagwetterkatastroph« den Tod fanden. Die Ortsgruppe Bannewitz Ler NSDAP wird am 2. August an der gemeinsamen Ruhestätte auf dem Segen - Gottes - Schacht eine Weihestund« zum Gedenken an die damals auf dem' Felde der Arbeit gefallenen Bergleute abhalten. j Kamenz. DaS 1'/- Jahre alte Kind LeS Ehepaars Schreier stürzte in einem unbewachten Augenblick in ein Wasserloch. Nach , der Bergung wurden sofort Wiederbelebungsversuche angeslellt. , Der Tod war aber schon «tngekrekn. Bautzen. Bel eine» Im Jahr« 1933 In der GemeinLeverwal- >ung In ukward« bei Löbau vorgrnommenen eingehenden Revision , wurde In der Gemeinde Kasse ein Fehlbetrag von 1180 RM. fest- gestellt. Es stellte sich heraus, daß Beträge aus den Einnahmen der Hundesteuer, Iagdentschädigungsgclder, Fleischbeschaubeiträge usw. nicht verbucht worden waren. Wegen Unterschlagung amt licher Gelder stand nunmehr der 59 Jahre alle Andreas Jannasch vor der Strafkammer des Bautzener Landgerichts. Jannasch war von 1922 bis 1933 Bürgermeister der Gemeinde Unwürde. Er gab an, die Buchungen infolge Arbeitsüberlastung unterlassen, die Gelder aber der Gemeindekasse zugeführt zu haben. Bemerkens wert war, daß die Hundesteuerlisten seit 1924 nicht aufzufinden waren. Sie sollen nach tzannaschs Behauptung auf unerklärliche Weise abhanden gekommen sein. Den Fehlbetrag Halle Bannasch später aus seiner Tasche erseht. Aas Gericht billigte dem Ange klagten mildernde Umstände zu und verurteilte ihn zu acht Mo naten Gefängnis. Zittau. Erinnerung an 1757. Zum 178. Mai feierten die hiesigen Gärtner ihr Brandfest zur Erinnerung an die Beschießung Zittaus im Jahre 1757. 547 Häuser wurden damals zerstört; nur die außerhalb des Stadtringes liegenden Gärtnereien wurden verschont. Die Gärtner zie hen seither alljährlich hinaus ins Gebirge, um den Gedenk tag würdig zu begehen. Diesmal wurde in Abweichung von der üblichen Sitte zunächst die Töpferbaude besucht, die am kommenden Wochenende ihr 75jähriges Bestehen feiert. Etwa zweihundert Teilnehmer wurden durch den Kreisfach wart für Gartenbau, Dobiasch aus Oybin, in der Bergbaude begrüßt. Später folgte im Kretscham Oybin, wohin der Zug der Gärtner und Gärtnerinnen sich mit Musik begeben hatte, ein geselliger Abend mit Tanz. Stolpen. Tödlich verunglückt. Aus der Staats straße nach Hohnstein fuhr der Kraftwagen des hier woh nenden Rechtsanwalts Dr. Kurjo gegen einen Baum und wurde in den Straßengraben geschleudert. Der Rechts anwalt erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald daraus starb. das Signal für den Zusammenschluß aller farbigen Rassen j gegen die Weißen werden, der Beginn eines Kreuzzuges gegen die kolonisierenden Völker. Wenn England und > Frankreich, erklärte Dr. Martin zum Schluß, Italien ko- ! loniale Zugeständnisse aus ihrem eigenen Besitzstand ma- i chen wollten, sollten sie das tun. Abessinien werde nicht nachgeben. MMeMundgebungen in ILaiien Als Antwort auf die jüngsten politischen Ereignisse san- ! den in ganz Italien Volksversammlungen statt, die von den s örtlichen faschistischen Verbänden veranstaltet wurden und > Sympathiekundgebungen für den Duce und seine Ostafrika- Politik darstellten. An zahlreichen Feiern nahmen auch die für Ostafrika mobilisierten Truppen teil, lleberall wurden große Reden gehalten, in denen die Nichtachtung des gan zen Volkes für die gegenwärtigen diplomatischen Bemühun gen zum Ausdruck kam und in denen besonders auf die kürzlichen Erklärungen des Duce im „Echo de Paris" hin gewiesen wurde. Flammender Protest wurde gegen den japanischen Stimmungswechsel und die Aufhebung des Waffeneinfuhrverbotes nach Abessinien durch England er hoben. Ganz besonderes Aufsehen erregte darüber hinaus die letzte Nachricht, daß England nunmehr auch die Waffen durchfuhr durch seine Kolonialgebiete ungehindert gestatten will. Auch in der italienischen Presse wird aus das schärfsts gegen die Freigabe der Waffenlieferungen nach Abessiniens durch England Einspruch erhoben. Eine besonders hestigÄ Sprache führt der halbamtliche „Popolo d'Italia", der sichj in ironischen Betrachtungen über die „hergebrachten Freunde schäften" ergeht und schreibt, die erste Folge der englischen! Anleihen und der Waffenlieferungen werde eine Verschär fung der Anmaßung und Feindseligkeit des Negus gegen über Italien sein. Aus diese Weise rperde Oel ins Feuer gegossen. England übernehme eine fchw^re Verantwortung, Wenn in der abessinischen Frage keine unmittelbaren briti-i schen Interessen bestehen würden, so hätte England die Hal Kraftwagen, dessen Insassen sich auf einer Deutschlandreise befanden. Der Führer des Kraftwagens, Arbeilsamtsdirek- tor Boczer, Haag, kam ohne wesentliche Verletzungen davon, seine Frau erlitt schwere Schnittwunden und mußte dem Krankenhaus zuqeführt werden. Das Unglück ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß Frau Boczer einen Ohnmachts- anfall erlitt und dabei mit dem Kopf auf die Arme ihres Mannes fiel, der dadurch die Gewalt über den Wagen verlor. Limbach i. Sa. 103erKameradschaftstref» fe n. Die „Vereinigung ehem. Res.-Ins.-Regt. 103er" be geht am 14. September die Feier ihres zehnjährigen Be stehens, mit der ein Kameradschaftstressen verbunden ist. Am Sonntagoormittag soll im Stadtpark eine 103er-Eiche gepflanzt werden. Auskunft über die Teilnahme erteilt Kamerad Ewald Heinzig, Oberfrohna i. Sa.. Hainstr. 25. Brunndöbra. Anwesen eingeälcherr. Nachts brach im Meinelschen Anwesen ein Feuer aus, dem Scheune und Wohnhaus zum Opfer fielen; die Enlslehungsurjache ist noch nicht bekannt. Dii Stille l gertliches und SWschcs ! Dippoldiswalde. Aus der Altenberger Straße ist etwa in Slraßenmitte oberhalb der Einmündung der Eartcnstraße ein tiefes Loch entstanden. Offenbar ist ein alter Stollen, der, soweit man sehen kann, von der Eartenstraße schräg unter der Straße hindurch nach dem Reibetanz'schen Grundstück führt, zusammengebrochen. Von dem Kleinpslaster war zu- c nächst nur ein Stein hinabgesallen, die übrigen halten die > Spannung noch vollkommen aus, trotzdem das Loch größer I als so ein Stein ist. Vor Jahren war bereits vor dem oben- genannten Grundstück ein Loch entstanden. Es dürste sich auch § damals um den gleichen Stollen gehandelt haben. > — Am vergangenen Sonntag wurden auf der Vogel- wiese eine große Zahl Kinder-Luftballons mit anhängender l Karte aus die Reise geschickt. Der Sturm führte sie rasch von f dannen. Nach einer hier eingegangenen Meldung ist ein - solcher Ballon am 22. Juli, also anderntags, vormittags in > Eule bei Ludwigsdorf, Kreis Glatz in Schlesien von einem Bergmann gesunden worden. In kurzer Zeit hat er die weite Reise bis ins Eulengebirge zurückgeletzt.