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3 Netteste Zeitung des Bezirks HK Montag, am 12. August 1935 101. Jahrgang Nr. 186 Der Führer sprach zur Alten Garde in Rosenheim ss' 3 SZ bringen, versuchte er, dem Verkäufer die Zusicherungsbestäti- gung auf 5000 NM. Darlehn, die ihm eine Darlehnsgesell- schaft ausgestellt hatte, die ihn aber erst nach Jahren in de>r Besitz dieses Darlehns gebracht hätte, so zu unterbreiten, als wenn der Verkäufer auf Grund dieser Zusicherungsbescheinigung nach wenigen Tagen die 5 000 RM. Anzahlung ausgezahlt bekommen könnte. Vom Schöffengericht Dippoldiswalde war K. am 9. Mai d. I. wegen verfuchten Betrugs zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Gegen dieses Urteil halten so wohl Staatsanwaltschaft wie auch Angeklagter Berufung ein gelegt. In der Berusungsverhandlung beantragte der Vertreter der Staatsanwaltschaft eine Erhöhung der Strafe auf 5 Monate Gefängnis. Die Strafkammer verwarf die Berufung des Angeklagten und verurteilte ihn wegen versuchten Betrugs zu 5 Monaten Gefängnis, 2 Jahren Ehrenrechtsverlust und, zur Tragung der gesamten Kosten. Löbau. 3n Niedercunnersdorf flieh am Freitag der Kott- marsdorfer Einwohner Paul Dutschke auf seinem Rade aus unbekannter Ursache mit einem Fußgänger, einem aus Böhmen stammenden Wanderburschen zusammen. Der An prall war so hestig, dah beide schwer verletzt nach dem Be zirkskrankenhaus in Ebersbach gebracht werden muhten. Dut schke hatte am Sonnabendmittag noch nicht das Bewußtsein wiedererlangt. Zwickau. 3m Slaalssorstrevier Trünzig entstand am Don nerstag ein Waldbrand, der jedoch von einem Forstbeamlon noch Niemand in der Wett kann unser Reich mehr angreifen! Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadkats und des Finanzamts Dippoldiswalde WMMnsW »er MitMttMOtt Ausgabeort Dresden Schwache südliche Winde, später auffrischend und auf West drehend. Anfangs heiter und sehr warm, dann aufkommende Haufenbewölkung. Gewitterneigung. Artliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Wieder war es ein schöner Sonntag, der uns gestern beschieden war und der alt und jung auf die Beine brachte. Schon frühzeitig begann für die an den Hauptstraßen Wohnenden das Konzert aus Moloren- gebrumm und Hupengetön. Ans Wasser ging die Fahrt oder in den Wald, wo dann der Tag in stärkender Ruhe verbracht wurde. Die Talsperre hatte wieder Hochbetrieb und auch die Badeanlage am Galgenteich. Nicht weniger gut besucht waren die vielen Gemeindeschwimmbäder in der Umgebung, nur in Dippoldiswalde fehlt ein solches noch. Für die Landwirte und Bauern gab es gestern freilich kein Ruhen. Noch ist, besonders im Gebirge, viel Getreide auf dem Stock, noch ist die Grummeternte nicht voll geborgen, Arbeit gibt es in Hülle und Fülle. Da muß das gute Wet ter ausgenutzt werden. So ist auch auf den Feldern man cher Schweißtropfen geflossen. Aber auch für manch anderen noch gab es gestern keine Ruhe. Die SA war lebhaft am Reichswettkampf beschäftigt. Manch einer mußte frühzeitig schon fort und kam erst in den Nachmittagsstunden wieder heim. Die im Sturmbann III/R. 101 zusammengesetzten Stürme unternahmen eine Propagandafahrt nach Dippoldis walde und wurden hier auf der Aue aus der Gulaschkanone verpflegt. Die Standarlenkapelle R. 101 bot auf dem Marktplatze ein feines Konzert. Die Märsche und anderen Musikstücke riefen ein zahlreiches Publikum nach dem Markte, das gern den Klängen lauschte. Die Kapelle holte auch Stürme nach Ihrer Einsatzübung qb und spielte zum Propagandamarsch durch die Straßen der Stadt. Dieser war allerdings etwas spät, und infolgedessen waren nur noch wenige Bewohner zu Hause. Der Autoverkehr gab dem vor acyi Tagen in nichts nach, auch die Reichsbahnzüge waren gut besetzt. Malter. Der hier wohnhafte 57 Jahre alte Max Her mann Pietzsch hat gestern früh in der Autohaile seines Grundstücks Selbstmord durch Erschießen verübt. Ein allsei tig geachteter, liebenswerter Mensch ist so plötzlich aus dem Leben geschieden. Reichstädt. Der vom Landeskirchenamt nach Reichstädt berufene Pfarrer Curt Flechsig wurde am Sonntag durch Superintendent Fügner, Possendorf, in sein Amt eingewie sen. Um 9 Uhr zogen unter Glockengeläut und Orgelspiel die Ortsvereine mit ihren Fahnen ins Gotteshaus. Dann folgten die Geistlichen mit den Vertretern unserer Kirchge meinde. Vom Chor herab erklangen die frischen Stimmen unserer Kantorei: „Erhaben, o Herr, über alles Lob". Nach der Eingangslikurgie zeigte Superintendent Fügner in seiner Einweisungsansprache, wie verantwortungsvoll die Aufgabe eines Pastors, eines „Hirten" ist. Pfarrer Kleindt, Johns- bach, verlas darnach den Lebenslauf unseres neuen Pfar rers. Es sei daraus erwähnt, daß Pfarrer Flechsig am 23. November 1895 in Werdau als Sohn des Fabrikbesitzers Gustav Flechsig geboren wurde und die Kreuzschule in Dres den besuchte, wo er gleichzeitig Kurrendaner des Kreuzchors war. Er war Frontkämpfer und später Freikorpskämpfer im Freikorps Görlitz gegen die Spartakisten in München. Nachdem er anfangs aus wirtschaftlichen Gründen sich dem kaufmännischen Beruf gewidmet Halle, nahm er 1926 das Theologiestudium an der Universität Leipzig auf, war später < I.« und Anstaltsgeistlicher in Bräunsdorf und zu- letzt Pfarrer 1K Großhennersdorf bei Herrnhut. Nach der Einweisung hielt der Pfarrer seine Antrittspredigk auf Grund von Kol. 1, 27,28. Der Grundgedanke seiner Aus führungen war: Ich will der Gemeinde Christus nahebrin gen. Als der Gottesdienst zu Ende war, vereinte noch eine Stunde geselligen Beisammenseins den Ephorus, den neuen Pfarrer und den Kirchenvorstand. Kipsdorf. Das neue Postgebäude ist fertiggestellt. Mau rer und Handwerker haben es verlassen. In nicht zu ferner Zeit wird es dem Verkehr übergeben werden. Bahnhof und Post und Aukohalleplah werden dann räumlich nicht weit auseinanderliegen. Eine sehr nette, holzgeschnihte Gruppe ist an der Straßenseite des Postamtes angebracht worden, ein Briefträger umringt von einem Mann, einer Frau, ejnem,Kind, die alle ihn mit Sehnsucht erwarten. Die Gruppe ist außerordentlich eindrucksvoll. Der Vorüber gehende verweilt gern, sie in Ruhe zu betrachten. Kurort BLrenfels. Auf Anregung von Forslmeister Krutzsch-Bärensels und Prof. Dr. Rubner—Tharandt unter- Der Oberlausiher Zwischcnsender wird gebaut Nach fast einjährigen Verhandlungen um den Bau eines Zwischensenders des dc Nischen Rundfunks m der Stadt Keichenbach lOberlausitzs wird mit den Bauarbeiten am . i5. August begonnen werden. nahmen 20 preußische Forstbcamte unter Führung von Staats rat Keudell eine Studienreise durch das mitteldeutsche Fichten gebiet. Auch das Bärenselser Revier wurde besichtigt. /Unge teilte Anerkennung sand Forstmeister Krutzich für seine Arbeit. Begeistert von dem Gesehenen schieden die Teilnehmer Bärenfels, um der Forstli en Hochschule Tharandt einen kurzen Besuch abzusiatten. Der Zweck der Studienreise war, der deutschen Waldwirtschaft Richtlinien für eine Umstellung zu geben Der Wald soll in Zukunft kein Aurbeutungsobjekt sein, sondern zu einem Brunnquell deutschen Lebens werden. Hierzu ist nur ein artenreicher Mischwald aus die Dauer in der Lage. Ihn gilt es wieder allmählich aufzubauen in lan gen Jahrzehnten, ja vielleicht erst in einigen Jahrhunderten. Dresden. Am Sonnabend früh wurde durch das unglaubliche Verhalten eines KrafidrolchkensührcrS auf der Amalienstraße ein schwerer Unfall herbeigesührt. Der in rücksichtslosester Weise vom Pirnaischen Platz einbiegende Kraftfahrer geriet mit seinem Fahrzeug aus die Gehbahn und fuhr etwa 19 Meter aus ihr hin. Ein 59 jähriger Geschäftsmann wurde rom Kühler des Wagens erfaßt, mitgeschleift und überfahren. Schwer verletzt wurde er dem Nudolj-Heß-Krankenhause zugeführl. Der Krastwaaenführer wurde vorläufig scstgenommen. — Unweit der Unglücksstelle trug 1 sich 45 Minuten später ein zweiter Unfall zu. Ein ÜI Jahre alter Studienrat sprang von der fahrenden Straßenbahn, stürzte und geriet unter den Anhängewagen. Der Verunglückte, dem der linke Fuß abgefahren wurde, mußte ebenfalls Ins Krankenhaus gebracht werden. Königstein. In einem Eägeweik fiel am Sonnabend der 30jährige Arbeiter Wenzel von einem Holzstapel und erlitt ! einen Schädel-, Kieser- und Armbruch. Er erlag feinen schweren Verdungen bald darauf im Krankenhause. Freiberg. Vor der großen Strafkammer des Landgerichts fand die Berusungsverhandlung gegen den am 17. Septem ber 1907 geborenen Kurt Waller Klotzsche a> s Losiebaude statt, der bereit» mehrfach wegen Diebstahls und Vermögens- delikten vorbestraft ist und wegen versuchten Betrugs ange- . ka t war. K. hat Ende 1934- versucht, von einem Landwirt i in Oberfrauendorf dar Gut im Werte von 15000 RM. > zu kaufen, konnte aber nur 100 RM. in bar anzahlen. Im j Kaufvertrag wurde sestgelegt,, daß K. bei der Uebernahme § 5000 RM. in bar anzahlen sollte, der Nest sollte gestundet oder hypothekarisch verrechnet weiden. Da K. nicht in der Lage war, bis zur sestgesetzten Frist die 5000 RM. auszu- die Dächer der Häuser besetzt waren, viele Tausende in Er wartung des Führers angesammelt. Als der Führer aus der Tribüne sichtbar wurde, ging eine Welle des Jubels über den festlichen Platz hinweg. Seine Rede wurde immer wieder von der stürmischen Zu stimmung der Volksgenossen unterbrochen. Nach dem Ge fangnes Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedes erreichte die Kundgebung ihr Ende. Bei der Abfahrt wurden dem Führer wieder stürmische Huldigungen zuteil. Den Abschluß des Tages bildete ein Vorbeimarsch der Gliederungen. Der Führer rief die Erinnerung wach an die Zeit, in der er vor fünfzehn Jahren zum erstenmal in dieser Stadt sprach. Das Schicksal dieser Ortsgruppe müsse für uns alle eine Lehre sein: nichts habe das Schicksal der alten Garde auch in dieser Stadt damals geschenkt. Eine kleine Schav - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - MUttmeterzeile 6 H/r >m Textteil hl, «j I Millimeter breit« MMImeterzeilr 18 - Anzeigenschluß: 19 Uhr vormittag». Zur Zeit Ist Preltliste Nr. 3 gültig Zweifler. Wenn wir werden wir es heute sicherlich nicht tun. „Im Kampf haben wir einst das Deutsche Reich erobert, und lm Kamps werden wir es erhalten und bewahren. Vie gegen uns stehen, sollen sich in uns nicht täuschen! Den Kamps haben wir noch nie gescheut, früher nicht und heute nicht, wenn sie ihn wollen, dann , können sie ihn haben! Vir werden sie niederschmettern, daß ihnen für die näch sten vierzehn Jahre Gedanken an eine Fortsetzung diese» kampses vergehen werden! In klarer Weise stellte der Führer gegenüber, was unsere Gegner in fünfzehn Jahren verwirtschaftet haben, dem, was der Nationalsoizalismus in zweieinhalb Jahren seiner Herrschaft im deutschen Volk aukaebaut bat. und diesen Die Stadt Rosenheim in Oberbayern stand am - Wochenende im Zeichen des fünfzehnjährigen Bestehens der ' Ortsgruppe der NSDAP. Im Hofbräusaal, wo der Führer j in den Jahren des Kampfes wiederholt zu seinen Anhän gern gesprochen hatte, wurde eine Feierstunde veranstaltet, der Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht beiwohnten. Der Sonntagoormittag galt den Toten des Krieges und der Bewegung. Nachmittags 3.30 Uhr versammelten sich die politischen Leiter im Rosenheimer Hosbräusaal'. Zur größten Freude und Ueberraschung wurde bekannt, daß auch der Führer an der Jubelfeier teilnehmen werde. Gegen 4 Uhr traf der Führer an der Stätte ein, an der er in den schwersten Kampfjahren der Bewegung wiederholt gesprochen und seinen Glauben an den Sieg der Bewegung verkündet hatte. Mit rauschendem Jubel wurde der Führer, in dessen Begleitung sich Obergruppenführer Brückner und Reichs- pressechef Dr. Dietrich sowie der Gauleiter des Traditions gaues München-Oberbayern befanden, begrüßt, während die Musik den, Badenweiler Marsch spielte. Der Führer begrüßte mit Handschlag jeden einzelnen der alten Rosenheimer Kämpfer. Nach einer kurzen Be grüßungsansprache des Kreisleiters Heliel umriß m einer Festansprache Gauleiter Staatsminister Adolf Wagner den Kampf der Bewegung in der Vergangenheit und gab die Kampfziele der Gegenwart bekannt, wobei er sich namentlich gegen den politischen Katholizismus wandte und zur Ju- ; denfrage betonte, daß die Bewegung es nicht nötig habe, diese Frage etwa mit Brachialgewalt zu lösen. Seine Rede klang aus in ein hinreißendes Bekenntnis zum Führer. Die beiden Nationallieder gaben der Begeiste rung der Versammlung Ausdruck und mit einer stürmischen Huloiguna der Kundgebungsteilnehmer für den geliebten Führer schloß dieser Teil der Veranstaltungen. , Inzwischen hatten sich in den Straßen und vor allem am Mar-Joici-Vlak. wo nicht nur alle Fenster sondern auch j I Bewalprei«: Für einen Monat 2.— - ml? Hutragen; einzelne Nummer 10 - -- Gemelnde-Verbands-GIrokontv Nr. L '' - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 493 ? Postscheckkonto Dresden 125 48 ! rechtzeitig entdeckt wurde, bevor er größeren Ilmfang annahm. Das Feuer Im Niederholz wurde durch Waldarbeiter abgelöscht. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß das Feuer durch fahrlässige Raucher entstanden war. Weiheritz Zeitung Tageszeitung und Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u, U