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lehrcr burchgesührt. Sieger in der Cinzclmeisterschast blieb der junge 5'amburger Goritschnig, der seine sämtlichen Gegner in der Enlsch..dmigsrpnde ohne Satzverlust klar schlug. Deutscher Arauen-Rekord im Hochsprung. Bei den Olympia- Prüfuiizskämpjen im Stadion von Wuppertol-Clberscld stellte El- lriede Kaun-Kiel im Hochsprung mit l,60 Metern einen neuen deut schen Rekord auf. Die alte Bestleistung hielt Frl. Notte mit 1,59 Metern. Europas beste Wasserballspieler in Brüssel. Das vom 25. bis 31. Juli in Brüssel zum Austrag gelangende Europa-Wasserball- turmer um den Klebcsbergpokal bildet den Höhepunkt der dies jährigen internationalen Prüfungen im Wasserballspiel. Ungarn hat diesen Pokal zu verteidigen. Die sechs spielstärksten europäi schen Ländermannschaften sind mit Ihren besten Spielern zur Stelle. Deutschland hat sür die Spiele nachstehende Mannschaft ausge stellt: Klingenburg; Dr. Schürger, Döpper; Gunst; Allerheiligen, Schirrmeister. Schlüter. Arankreich-Rundsahrl. — Thierbach Dritter in der 15. Etappe. Die Nadrundfahrt durch Frankreich brachte mit der 15. Etappe die überaus schwierige Strecke durch die Pyrenäen. Nicht weniger als 325 Kilometer lang war die Strecke von Perpignan nach Luchon, vier hohe Gipsel mußten erklommen werden. Der Belgier S. Maes erreichte das Ziel in Luchon in 11:39:32 als Erster, dicht gefolgt von seinem Landsmann Berwaecke. Etwa 13 Minuten später tras Thierbach (Deutschland) allein als Dritter ein, der auf dieser Etappe eine Glanzleistung vollbrachte, die ihn von dem 13. Platz aus den 10. Platz in der Gesamtwertung brachte. Die Führung behält R. Maes (Belgien) weiter. Heuer Weltrekord im 3000-Bieler-Gehen. In Ponders End bei London stellte der englische 2-Meilen-Meister Cooper einen neuen Weltrekord im 3000-Meter-Gehen auf. Er legte die Strecke in 12 Minuten 38,2 Sekunden zurück und verbesserte den von dem Dänen Rasmussen im Jahre 1918 mit 12:53,6 ausgestellten Rekord um rund 14 Sekunden. Deutschland gewinnt Sanusporl-Länderkamps gegen Schweiz. Auf der Donau bei Straubing fand aus einer Strecke von 19 Kilometern der erste Kanusport-Ländcrkamps zwischen Deutschland und der Schweiz statt Der Wettstreit endete mit dem Siege der deutschen Kanumannschaft. Die Schweizer überraschten im übrigen mit ganz guten Leistungen. SiWWe MchlpriWWslalM des WM SaUen Die Brigade Sachsen des NSKK veranstaltete in der Nacht jum 21. Juli ihre erste Nachtprüfungsfahrt. Startplätze waren Lausten, Dresden^ Chemniü Zwickau, Leipzig und Schloß Hof »ei Oschatz. Vriaadesührcr Lein richtete vom Dresdner Start- natz aus eine kurze Ansprache an die Teilnehmer dec Fahrt, »ie aus sämtliche Startplätze übertragen wurde. Dann setzten ich die etwa 220 Fahrttellnehnzer mit ihren Maschinen sn Marsch.. DM ersten! Teil der Fahrt bildete die etwa 120 Kilo- neter lanM Anfahrt von dez^.St^ in das Dorf Kmeh- !en, bei Meißen. Unterwegs^ waren vier Prüfstellen auszu- uchen, die aber in gewissen Abständen von der Fahrstraße »ntergebracht waren, so daß der Fahrer die Kontrollstelle nach >er Karte im Gelände suchen mußte. In Kmehlen erfolgte «dann der Start zu einer fünf Kilometer langen Fahrt ohne Licht nach Naundörfel, wobei die Wagen unterwegs einem in :egelmäßigen Zeitabständen aufleuchtenden Scheinwerfer aus- Uweichen hatten. Dieser Teil der Prüsungssabrt gestaltete sich ür die Fahrer besonders schwierig, weil die Fahrt zum Teil ivs schmalen Wald- und Feldwegen vor sich gehen mußte, wäh lend gleichzeitig ein heftiger Regen niederging und alles in iefste Dunkelheit legte. Hinter Naundörfel hatten sich die Fahr zeuge zu einer neuen Prüfung zu stellen; innerhalb einer be- kimmten Zeit mußte jeder Fahrer bestimmte Handgriffe an einer Maschine aussühren. Nach Erledigung der Ausgabe konnte rie Fahrt zum Hauptbahnhos Meißen fortgesetzt werden, wo »er vierte und leiste Start zur Fahrt nach Dresden, erfolate. Parole sür den BelriebsappeU am 23.3uli Wollt Ihr in unsern Staat hinein? Dann stellt ihn höher als das eigne „Ich". Seht in der Masse wieder Volt Vpo in dem Volk die Nation — , And über Feigheit stellet das freie Manneslum und Arbeit hoher als Gewinn —, Dann seid Ihr mitten drin! Uwe Dohlhoff. cm (Wertungsgruppe V) ab. Von den 2b gestarteten Wagen iel keiner aus. 8 Fahrer (A. Wetterau, Leipzig. Erich Pohl, Lhemnist, L. von Tennecker. Dresden. Oberleutnant FMcr, Dresden, Heinz Meier, Chemnitz H. Schmieder. Oybin Wolf- wng Roemer, Chemnitz, Georg Sieger. Dresden) erhielten dre wldene. 5 die silberne und 6 die eiserne Plakette. Die Inhaber >er goldenen Plakette fuhren 1 NEU, 6 DKW und 1 BMW. Von den in der Wertungsgruppe Vl gestarteten 23 Perfo- renkraftwagen bis 2000 ccm kamen 22 ans Ziel 8 goldene Dr. Jobst, Bautzen. Joses Hunkele. Bautzen. M. Eudlner. Chem- utz Willi Kriegsmann, Dresden, Kurt Kießling, Leipzig. Horst äohle, Döbeln, Walter Fuchs. Wilsdruff Jose» Proßl. Rade- >eul auf 4 Opel. 2 DKW und 2 BMW). 4 „lberne und ! eiserne Plaketten konnten den Fahrern überreicht werden. für diese Fahrt, die als Melde- und Beobachtungsfahrt durcb- lesllhrt wurde, waren die Hauptstraßen gesperrt und den Fah lern nur die Nebenwege srcigegeben worden. Jeder Fahrer »atte am Ziel eine Meldung zu überbringen, außerdem war ine Beobachtungsstelle, die von Zeit zu Zeit beleuchtet wurde, inzusahren. Gegen 3.30 Uhr vormittags hatten etwa 190 Fah ler das Ziel erreicht. Die Ergebnisse der Fahrt müßen im allgemeinen recht be- riediaen. Trotz den schweren Bedingungen und der Ungunst >er Witterung erreichte der weitaus größte Teil der Fahrer icher das Ziel, so daß zahlreiche goldene, silberne und eiserne Motetten verteilt werden konnten. Auch die Tatsache, daß die zahrt im wesentlichen ohne schwerere Unfälle verlies, zeigt, >aß die Fahrer auch unter den ungünstigsten Verhältnissen ihre Maschinen sicher in der Hand hatten. In der Wertungsgruppe I (Solomaschinen bis 350 ccm) irreichten von 57 gestarteten Maschinen 51 das Ziel. Es könn en 8 goldene (Eefr. Schwcrdter, Ussz. Arnold, Kan. Prost, ämtlich aus Dresden. Alb. Boden, Großröhrsdorf. Willi Blume ind Friedr. Forker aus Dresden. Walter Fühler, Radeberg), I filberne und 4 eiserne Plaketten vergeben werden: die In- saber der goldenen Plakette fuhren 5 DKW. eine NSU, eine ID und eine Zündapp-Mafchine). In der Wertungsgruppe II (Solomaschinen über 350 ccm) irreichten alle 39 gestarteten Maschinen das Ziel. Goldene stlaketten erhielten Ioach. Pößnecker. Chemnitz. Rud. Schubert, Lhemnitz, Walter Paul. Zittau, Ufsz. Standsun Dresden Karl Mutner Niederwürschnitz, auf je 1 BMW, Rudge, OD und ! DKW. Außerdem wurden 7 Fahrer mit silbernen und 5 Fahrer nit eisernen Plaketten ausgezeichnet. In der Wertungsgruppe III (Beiwagenmaschinen bis 600 cm) starteten 30 Maschinen, von denen 26 ans Ziel gelangten. ! Fahrer (Oberschirrmeister Meinhold. Dresden, auf Viktoria) achtelt die galdene Plakette. 6 Fahrern konnte die silberne und > Fahrern die eiserne Plakette ausgehändigt werden. Von den Beiwagenmaschinen über 600 ccm (Wertungs- iruppe IV) gelangten alle 10 Maschinen ans Ziel. 5 Fahrer onnten ausgezeichnet werden. Von ihnen erhielten 2 (Henry öallbauer, Chemnitz, und Joses Säckl, Chemnitz, beide aus DKW) üe goldene Plakette. Außerdem wurden 2 silberne und 1 iserne Plakette verliehen. Sehr gut schnitten auch die Personenkraftwagen bis 1100 (Wertungsgruppe V) ab. Von den 26 gestarteten Wagen AH. SZE (28. Forlsehung.) „Sichst du, du schweigst!" sagte Gisela neben ihr triumphierend, und schaute die Schwester an. Gerlinde hob die reinen, lichtgrauen Augen und schaute Gisela nur stumm an. Die aber wandte ihr Gesicht ab. Sie konnte die Reinheit dieses Blickes nicht mehr ertragen. Vor dem Hause verabschiedete sich Doktor von Sachs. „Heute abend, Maus! Schlaf' ein bißchen, daß du nicht so angegriffen aussiehst. Aber —. bring' doch das Schwesterchen mal mit in die Verdi-Diele. Ist doch Sonn tag heute nicht wahr, gnädiges Fräulein?" Doktor von Sachs lächelte galant und tauschte mit Gisela einen raschen Blick. „Sehen Sie, eine Liebe ist der anderen wert. Ich habe Ihnen das Geschäft erleichtert, indem ich den Wagen kaufte, so machen Sie mir nun die Freude und kommen Sie heute abend mit Gisela auf ein paar Stunden. Wenn Sie wollen, sind Sie um elf Uhr daheim." Gerlinde wußte nicht aus noch ein. War sie wirklich diesem Manne verpflichtet? Sie sah ein, er hatte ihr eine ungeheure Gefälligkeit erwiesen. Gewiß brauchte er gar keinen Wagen. Aber morgen war Dienst und — die kranke Mutter. Sie würde keinen Augenblick Ruhe haben. „Seien Sie nicht böse, Herr Doktor. Ich kann es Ihnen nicht versprechen. Meine Mutter ist jetzt immer so anfällig. Ihr Herz ist nicht in Ordnung!" sagte Gerlinde endlich. „Ach, Mutter hat gewiß nichts dagegen!" lachte Gisela. „Und so krank ist sie nun doch nicht, wie Linde das macht. Aber laß sie nur! Kinder gehören ins Bettchen. Laß die Kleine! Siehst doch, was das sür ein Baby ist!" mischte sich Gisela ein. . Doktor von Sachs weidete sich an Gerlindes Ver wirrung, fand sie in diesem Augenblick wieder viel reizen der und begehrenswerter als Gisela, die sich für seinen Ge schmack zu schnell erobern ließ. Dann gingen die Schwestern ins Haus, und er fuhr mit seinem Wagen davon. * * Weihnachten war vorüber. Das Leben ging wieder seinen allen Gang. Im Modenhaus „Merkur" war es jetzt etwas ruhiger. Die Weihnachtslage hatten enormen Trubel gebracht, und Gerlinde war manchmal so abgespannt aus dem Dienst nach Hause gekommen, daß die Mutter in banger Sorge ihre Wangen betrachtete, die nicht mehr das jugendliche Rund zeigten, sondern ein bißchen zu blaß und zu schmal geworden waren. Man hatte sich im Modenhaus an Gerlinde acwöbnt. Die Mannequins fanden schon lange nicht mehr, daß jeden Tag etwas passierte, seit Gerlinde im Hause war. „Sie ist an ihrem Schicksal selbst schuld!" sagte die blonde Erna manchmal noch in heimlicher Sehnsucht. „Der Gersheim hat sie scheinbar doch wirklich geliebt. Aber — sic war eben zu hochmütig." Das letzte sagte sie nur, wenn Gerlinde nicht dabei war. Die schwarze Lotte, die es am aller ehrlichsten mit Ger linde gemeint hatte, war weg. Sie hatte eine bcsscrbezahlte Stellung in Hamburg bekommen. Von Gerlinde hatte sie sich schwer und unter unzähligen Küssen getrennt. „Mein Süßes, wenn ich nicht mehr da bin — was soll dann aus dir werden? Du bist doch ein zu goldiges Dummchen. Schreibe mir nur immer recht viel!" hatte sie Gerlinde zehnmal beim Abschied versichert. Nur eine war sich treu geblieben und hing nach wie vor mit derselben beinah mütterlichen Liebe an Gerlinde Steinbrück, aber das ahnte Gerlinde nicht, weil sie cs kaum merken ließ. Es war — Scholzchen, die erste Direktrice. Niemals vergaß sie, aus welch vornehmem Hause Gerlinde eigentlich stammte, und oft schnitt es ihr ins Herz, wenn das ahnungslose junge Mädchen ihren Anweisungen so gehorsam und in immer gleichbleibender Demut gehorchte. Heute war es Gerlinde besonders schwer ums Herz. Sie lief in ihrem schwarzen Probierkittel umher, der eng ihre herrliche Figur umschloß, schritt hin und her, drehte sich und stand still, wie man cs von ihr verlangte... Aber ihre Gedanken waren nicht bei der Arbeit, so daß es mehr als einmal vorkam, daß sie nervös zusammenzuckte, wenn eine der Schneiderinnen ihre Wünsche wiederholen mußte. Gerlindes Gedanken waren daheim. Immer sah sie dasselbe Bild. Die weinende Mutter und Gisela, die sorg sam alles sür ihre Abreise vorbereitete, denn es war nun Wirklichkeit geworden — Gisela hatte ein Engagement be kommen. Ihr Freund Doktor von Sachs hatte sein Wort gehalten. Mit ihm ging Gisela am 1. Januar nach Paris. Unmertlich rang Gerlinde die Hände. War die Schwester von ihrer Sucht nach Ruhm denn schon so besessen? Hielt nichts sie mehr daheim zurück? Sah Gisela denn nicht täglich, wie die Augen der Mutter immer trüber wurden vom Weinen, wie die Herzanfällc sich immer öfter wieder holten? Angst packte Gerlinde, Unsägliche Angst, die ihr den Schweiß aus den Poren trieb. Sie würd^ dann mit der kranken Mutter ganz allein sein. Ja,.was sollte dann werden? Sie konnte doch nicht mehr ins Geschäft gehen. Der Zustand der Mutter war doch jetzt bereits so, daß man sie nicht mehr den ganzen Tag allein lassen konnte. ' Eine Pflegerin engagieren!, meinte Gisela in ihrer prak- tischen, sachlichen Ärt. Schluchzend hatte Gerlinde die Schwester am Abend zuvor zur Rede acttellt. Von den Personenkraitwagen uvcr ^ouv ccm CWerrungs- iruppe VII) sielen 5 unterwegs aus und nur 2b errelmien das Ziel Die golden^ Plakette dieser Gruppe erhielt Oberleutnant Oberland. Dresden, aus Wanderer, die silberne Oberleutnant iillden Dresden. Außerdem wurden 8 eiserne Plaketten verteilt. In der Mannschaftswertung erhielten bei den Soloma. chlnen bis 350 ccm 5 Mannschaften den goldenen Mannschasls. preis; es sind dies: Motorsportschule des NSKK Sachfen, .. Batterie Flakabteilüng Dresden, 2 Batterie Flakabteilüng Burzen Molorsturm 12/M 33 und Slabsbatlerie Flakabteilüng Purzen auf 14 DKW und 1 Triumph. In der Gruppe der Solomaschinen über 350 ccm konnten 4 goldene Mannschasts. »reise verteilt werden; diese erhielten: Motorsturm 6/M 33, Notorstandarte 138. Motorsturm 34/M 34 und 3. Kompanie Trostsahrabtellung Leipzig aus 1 Saroleia 3 DKW. 1 NSU. > Zündapp, 3 BMW, 3 Viktoria und 1 Standart. 2" der Kruppe der Beiwagenmaschinen bis 600 ccm konnte der 3, Kom- »anic K astsahrabteilung Leipzig aus Viktoria und in der Kruppe der Beiwagenmaschinen über 600 ccm der Krattiahr- iereitschast Polizciräsidium Chemnitz aut DKW der goldene Nannfchastspreis zugesprochen werden. Ein letzter Mannschasts- preis wurde noch verliehen in der Gruppe der Perionenkrast- wageni uber 2000 ccm; hier konnte sich die 1 Komp,nie Krost- lahrabteilung Leipzig aus Horch den goldenen Mannschasts- oreis sichern. ! 18. Rhön-Segelflug-Wettbewerb. Die Teilnehmerliste zum 16. : Rhön-Segelslug-Wettbewerb weist 61 Nennungen aus. Unter d-a. > Wettbewerbern sind vertreten die Luftsportlandesgruppen 1 bis 15 l mit 59 Flugzeugen und die Reichsgruppe Luft Hansa mit zwei : Flugzeugen Börse Minelveutschc Börse in Leipzig vom 2U. Juli Die Börse verkehrte zum Wochenschluß in schwächerer Grund- j timmung. Die Verluste gingen nur vereinzelt Uber 1 Prozent nnaus. Renten lagen gut gehalten. Laurahätte mußten 1.75 Prozent hergehen. Schönher gewannen 1b Prozent, wobei au- ierdem der Eewonnabschlag von 5.4 Prozent zu berücksichtigen at. Rizzi 2, Radeberger 1.5 und Keramag 7 Prozent niedriger. MMMlDrvMMM" Deutschlandsender. Dienstag, den 23. Iull. 9.00: Sperrzeit. — 10.00: Sendepause. — 10.45: Fröhlicher s Kindergarten. — 11.30: Die Landfrau schaltet sich ein: Praktische Winke für die Bäuekint^— 11.40: Fischerei in Seen und Flüssen. ! — Anschließend: Wetterbericht. — 15.15: Mütter deutscher Dich ter. Die Mutter Friedrich Hölderlins. — 15.45: Musik von Schall- platten. — 17.30: Iugendsportstunde. FliegerHJ. im Ferienla ger. — 17.45: Aus Königsberg: Musik am Nachmittag. — 18.20: Politische Aeitungsschau des Drahtlosen Dienstes. — 18.40: Zwi- schcnprogramm. — 19.00: Aus München: Blasmusik. — 19.4Z: Deutschlandecho. — 20.10: Musik ohne Ende — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 23.00—24.00: Aus Kopenhagen: Tanz aus Däne mark Reichsfender Leipzig: Dienstag, 23. 2ul» 1140 Für den Bauer: Kirschenzeit! 12,00 Mittagskonzert: 14,15 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Für die Frau: Sol! i die Hausfrau Sport treiben? 16,30 Literatur — Geschichte uni Deutung; 17,00 Nachmittagskonzert; 18.30 Singendes und klin I gendes Bolksmuseum; 18,50 Ruf der Jugend; 19,00 Aus den i Füllhorn der Musik: 20,00 Nachrichten; 20,10 Wo sitzt de: Haken? Der zweite große Rätselabend des Neichssenders Beo j lin; 22,00 Nachrichten und Sportsunk; 22,30 Volksmusik „Gisela, bleibe doch bei uns! Sichst du denn nicht wie Mutters Zustand ist?" „Nein, Gerlinde! Ich muß in meinem Entschluß hart bleiben, auch wenn es mir noch so schwer fällt!" hatte Gisela erwidert. „Ich denke Weiler als du. Wenn Mutter wirklich einmal nicht mehr..." „Halt!" hatte Gerlinde fast geschrien. Sie war auf Gisela zugefprungen und hielt ihr entsetzt den Mund zu. Sic wellte es nicht hören, das Grausame, Ungeheure - aber sic ahnte, was Gisela hatte sagen wollen. „Bitte, ein Stück zurückgchen, Fräulein Steinbrück. So! Bitte drehen Sie sich herum — ganz langsam...", sagte die Schneiderin, die an Gerlinde absteckte. Gerlinde führte mechanisch die Wünsche aus. Wie Blei waren ihre Füße. Stundenlang ging das so weiter. Plötzlich schwankte Gerlinde, so daß die Schneiderin erschrocken außsprang und das junge Mädchen hielt. „Aber Kindchen! Sagen Sie doch ein Wort! Wir müssen mal eine kleine Pause machen." Das ältliche Mädchen führte Gerlinde, in deren Gesicht im Augenblick kein Blutstropfen stand, zu einem Stuhl und brachte ihr ein Glas Wasser. „Verzeihung!" Gerlinde riß sich gewaltsam zusammen. Sie schämte sich jetzt, ihrer Schwäche nachgcgeben zu haben. Aber es war ja nicht so sehr körperliche Mattigkeit. Der seelische Schmerz zehrte. Das fühlte sie. Keine Nacht Schlaf und früh heraus und hier den ganzen Tag auf den Beinen. Gerlinde spürte, wie ihre Kräfte nachgelassen hatten. Zuviel war in diesen Wochen aus sie eingcstürmt. Ach, einmal nichts denken müssen, nicht die schwere Zukunst vor sich sehen, einmal seinen Kopf an eine Schulter legen können und — sich ausruhcn!, dachte sie. Einmal richtig ausruhen! Sie graute sich, nach Hause zu gehen. So wund war sie schon innerlich, daß die Gespräche mit Gisela etwas, Quälendes für sie hatten. Die Schwester fand, daß Gerlinde nicht ein Fünkchen' Verstehen für ihre Kunst aufbrachtc; und Gisela fand, daß^ die Schwester kein Gefühl hatte — kein Herz. Sonst hätte sie bleiben müssen. Hätte nicht gehen können, wo die, Mutter so krank war. Hier trennten sich die Welten der beiden Schwestern. Gisela dachte nur an sich, an ihr Ziel. Gerlindes Wesen kannte nur Treue, ein Sich-Aufopfern für den anderen. An sjch selbst dachte Gerlinde nie. Das alles sah Frau Steinbrück mjt offenen Augen^ Gisela war ganz die Art ihres Paters. So war auch er damals von den Seinen gegangen. Es hatte ihn hinaus- gezogen in die lächestde, bunte Welt. Und er, der daheim Frau und Kinder hatte, vermochte nicht, den Lockungen zu widerstehen.