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Weißeritz-Zeitung : 22.07.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193507224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-07
- Tag 1935-07-22
-
Monat
1935-07
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.07.1935
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Irland Wer stammen Fedor, Iwan und Olga. Aus Schweden haben wir den Gustav eingeführt, aus England stammen Harry, Elly. Fanny und Jenny. Aas Frankreich erhielten wir Henry, Louis, Jean, Alice und Jeannette. Woch« Gange, un ein prücht ansialtung. Schon Häusern, i oder an d abersoanni neckisches Kelten. B Oberlorpla schrieben. Ein 1 wie ole E eines von Herzen. W Auch wir sich im Le unseres Ä Säule so Herr, mach Nach Echulz die Wissen un Bürge einen Will und begrüs ginn des : aus Dippol sreude und dankte dei übernahm damit den vergangen« Zum < Zeit solle innern. U» die Zukun das sei rec Dankerfüll an die Sb chor einen germelster Vesan sich gofrai nach der L sichtigen, ü sprach. Sie der Stadt jeder sie b Nachn Heimat- u als Empfai Hier fand ein. Der Kothe, ent Willkomm- Stunden i mögen un Wiederkeh Loose auS die Schule in dem «r starben, W Adler. Mit d freunde In DippoldiSw da alt« B Gefickt ein len Abend Schützen a, ginnen, da und wo si '/,8 Uhr la Emplaog juogdeutscher Führer w Warschau Warschau, 22. Juli. Die Führung der Jungdeutschen Partei in Polen mil Sem Landesgruppenleiter Wiesner an der Spitze wurde vom polnischen Innenminister in Vertretung des Ministerpräsi denten Släwek empfangen. Die Vertreter der Jungdeutschen Partei überreichten dem Minister eine Denkschrift über die Belange des Deutschtums in Polen. Bei dem Empfang wurde über Fragen des Deutschtums und über die kommen den Wahlen gesprochen. Weitere Aussprachen sind in Aus sicht genommen. Engste Zusammenarbeit mit der Partei Graf Helldors über seine Ausgaben und Ziele mit alla«m« die Aufsüh n,ch über , worden. 1t Stühle auf langten dm Holländisches Klugzeug verunglückt Lern, 22. Juli. Das nus der Strecke Mailand—Amster- oam eingesetzte holländische Flugzeug „Kraai" ist einige Ki lometer nördlich von Misox (Graubündei)) abgestürzt. Wie vermutet wird, ist das Flugzeug gegen einen Berg geflogen. Die Besatzung und neun Fluggäste, darunter ein Deutscher, Direktor Flohr aus Worms, haben den Tod gefunden. die von it strotze naö worden ist Hofrat Pr um Erneu Höhmann, schon Heiv Die 2 ist das Bl Worte: G ober er hü Mit < die Feier und rief ö insbesonde von versö Nützung: b schütz, dem Fabri! 3. in der Rupoendm Säulen. 1l Kirche, ha! etwa 1320 über die I darf, Rwp Döhlen ur vierkantig« Seeblick, i Pestsäulen Zum dorfer Bei warum mc Standort. AeichSkan DI« A vikar Prh Eine > geben, fei G«schichte bricht aiif, Väter ertz Blut unser wir schöpf« und wir u Berlin, 22. Juli. Der neue Polizeipräsident der Reichshauptstadt, Graf Helldorf, gewährte einem Mitarbeiter des „Völkischen Beob- achter" Gelegenheit zu einer Unterredung. Ueber die Juden bekämpfung in Berlin befragt, erklärte Graf Helldorf: „Ls ist klar zu erkennen, daß gewiss« jüdisch« kreis« arbeitet, wo sämtliche Ministerien ihren Sitz baden, anders zu arbeiten als in engster Fühlung mit den zu- ständigen'Darteidienststellen, also besonders , der Berliner Gauleitung/' Blutige Llnruhen in Lahore Fünf Moslems erschossen. Kalkutta, 22. Juli. Nachdem es bereits am Vortag in Lahore zu Ausschreitungen der von religiösen Hetzrednern aufgewiegelten Moslem-Menge gekommen ist, trat jetzt eine ernste Verschärfung der Lage ein, die den Ausbruch des Re ligionskrieges befürchten läßt. Lin aus 7000 bi» 14 000 Mann geschätzter Demonstra- ttonszug weigerte sich, der Aufforderung der Polizei, sich zu zerstreuen, Folge zu leisten. Die Polizei eröffnete darauf hin das Feuer, was der Mob mil Steinwürfen beantwortete. Fünf Moslems wurden erschossen, zahlreiche verletzt. Vie Po lizei verhaftete SSO Personen. -Ille Tore der Stadt wurden militärisck beseht. Panzerwagen patrouillieren dnrck die Sladt. wieder Morgenluft wittern, dah sie in der Oessenllichkeil durch herausfordernde» Auftreten und anmaßende, Veneh- « men auffalleu und in vieler Beziehung da» ihnen in un- serem Lande gewährte Gastrecht mißbrauchen. Aber mein« Berufung zum Polizeipräsidenten der Reichshauptstadl stellt mir neben der Bekämpfung gewisser jüdisch-intellektueller kreise auch die Aufgabe, gegen kommunistische «ud reaktio näre kreise einzuschrelten und auch dem Treiben eines politi schen Katholizismus in mancherlei Beziehung gegenüberzu treten. i Die Grundlage meiner Arbeit auf allen Gebieten ist in der Hauptsache darauf gerichtet, zwischen dem Polizeipräsi dium. der Gauleitung und der Verwaltung der Stadt Berlin eine einwandfreie und klare Zusammenarbeit herbeizusühren. Es ist nicht möglich, in der Reichshauptstadt, die der Na tionalsozialismus erobert hat, in der der Führer der Nation Zur Frage der öffentlichen Sicherheit betonte Gras Hell dorf, dah das Verbrechertum in Berlin feit der Machtüber nahme durch einschneidende und scharfe Maßnahmen sehr stark zurückgegangen ist, große Teile der berufsmäßigen Ver brecherwelt säßen hinter Schloß und Riegel. Wenn auch die Reichshauptftadt und ihre Vororte Ruhe hätten vor allem Unterweltsaesindet, und wenn die Einwohnerschaft auch mit Fug und Recht das energische Durchgreifen der Polizei in den vergangenen zweieinhalb Jahren dankbar und freudig anerkenne, so mache sich, wenn auch nicht in allzugroßem Maße, in der Verbrecherwelt immerhin wieder ein gewisses Anschwellen dunkler Tätigkeit bemerkbar. Gras Helldorf hat auch hier die Absicht, ohne jede Rück sicht durchzugreisen. Er wird mit größter Strenge und schärfsten Mitteln gegen di« letzten Reste von Unterwelt»«« und Ringvereinen Vorgehen, um sie schließlich-vollkommen auszurotten. Vermischtes Der Ursprung unserer Vornamen. In das deutsch« Familienleben haben sich im Laufe der Geschichte mancherlei Vornamen eingeschlichen, die aus der Fremde stammen. Zv den urgermanischen Namen sind in den ersten Jahrhunderte« nach Christus mit dem Christentum lateinische, aber auch hebräische Vornamen zu uns gekommen. Aus der latei nischen Sprache stammen die Vornamen Anton, August Felix, Florian, Clemens, Leo, Lukas, Lorenz, Martin, Max Moritz, Paul, Viktor: weiblich sind Angela, Beate, Cäcilie, Constanze, Erika, Flora, Laura, Lydia, Rosa, Rosalie, Ur- sula und Vera. Aus dem Hebräischen stammen die Vor namen Adam, Daniel, Benjamin, Jacob, Johann, Joachim, Joseph, Matthias, Michael, Thomas und Anna, Elisabeth, Eva, Johanna, Josephine, Magdalena, Maria, Martha uni Susanne. Aus dem Griechischen stammen die Vornamen Alexander, Emil, Eugen, Georg, Gregor, Nikolaus, Peter, Philipp, Stephan und Theodor sowie Agathe, Agnes, Chri stine Dora, Dorothea, Eleonora, Helene, Irene» Julia, Ca tharina, Margarethe und Sophie. Aus dem Rusiische« Gerichtssaal unvorstellbare Schmutzerei in einer Dresdener Großbäckerei Mit unglaublichen Schmutzereien in einem Dresdner Sroßbäckereioetrieb hatte sich die SI. Strafkammer des Land gerichts Dresden zu befassen. Der angeklagte Bäckermeister Seorg Schultze ist bereits dreizehnmal mit Geld trafen bis zu 2000 vorbestraft. Der weitaus größte Teil dieser Vorstrafen betrifft Uebertretungen des kachtbackverbotes,und Ueberlchpeitung der- gesetzlich ovrge- chriebenen Arbeitszeit. Trotzdem hat sich der Angeklagte üese vielen und teilweise überaus hohen Geldstrafen nicht ur Warnung dienen und seine Gesolgschaftsmitglieder oeiterhin länger als gesetzlich zulässig arbeiten lasten. Dieies artnöckige unsoziale Verhalten war ebenfalls zum Gegen- tand der AnNage gemacht worden. Ueberdies war Schultze wegen ekelerregender Schmutzereien in seinem Bäckerei-. btrieb schon einmal im Januar 19S4 mit 540 bestraft worden, auch war ihm die Führung eines Bäckereibetriebes oom Gericht untersagt worden. Ueber dieses Verbot setzte sich Schultze hinweg und übertrug nach außen hin einem Angestellten gewisse Betriebsführereigenschaften. Die Beweisaufnahme, vor allem die Aussagen der Sachverständigen, ergab ein trostloses Bild.verlotterter Wirtschaft im Betrieb des Angeklagten. Die Betriebs räume starrten vor Schmutz; von der Treppe konnte z. B. eine Schmutzkruste nur mit der Spachtel ent fernt werden. Abgebröckelter Mörtel und Spinnweben waren in die unverdeckten Marmelade- und Fetteimer ge fallen. Auch die Arbeitsgeräte waren wachen-, ja vielleicht monatelang nicht gesäubert worden. Reste von zersetztem Backfett hatten sich in das Metall eingefressen. In Schusseln mit bereits verkrusteten Teigresten wurden die Backzutaten aufbewahrt, die sich ebenfalls teilweise in höchst unappetit lichem Zustand befanden. In der Mehlnieoerlage herrschte ein aufdringlicher Mäusegeruch; der Mäus»kot lag in Haufen auf den Säcken. Nach Ansicht- der Sachver ständigen hat der Mäuse-Urin das in den Säcken befindliche Mehl verunreinigt und dadurch gesundheitschädlich gemacht. Von allen diesen ekelerregenden Umständen ist ein medizi nischer Sachverständiger, der auf Grund seines Berufes allerhand gewöhnt ist, bei Besichtigung des Betriebes derart angewidert worden, daß ihm bis heute der Hunger nach Konditorwaren vergangen ist. Nach längerer Beratung verkündete das Gericht fol gendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Vergehen gegen das Lebensmittelgesetz und die Verordnung über oie Arbeits zeit in Bäckereien und Konditoreien sowie wegen der Füh rung seines Betriebes trotz gerichtlichen Verbotes zueinem Jahr Gefängnis, zu einer Geldstrafe von insgesamt 4000 (Hilfsweise zu vierzig Tagen Gefängnis) und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde besonders die Ge sinnung des Angeklagten gegeißelt, der^ohneReueund Einsicht zu zeigen, alle Vorwürfe abzuleugnen versucht habe. Er habe sich sogar erdreistet, seinen Sefolgschastsmit- gliedern, deren Arbeitskraft er rücksichtslos ausgenutzt habe, die Schuld zuzuschieben und ihnen falsch* Eintragungen in die Listen über geleistete Arbeitszeit vüterzuschieben. Für Bäckereien seiSauberkeit die erste Bedin gung, weil die Käufer Unsauberkeiten in Backwaren nicht ohne weiteres feststellen könnten und sich deshalb auf die Redlichkeit eines Bäckermeisters voll verlassen müßten. Landesverrälerln zu Zuchthaus verurteilt. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Die 22jährige Angela Golla aus Siemianowitz Ist durch Urteil des 3. Se nats des Volksgerichtshofes wegen Landesverrats zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Außerdem ist auf Zu lässigkeit von Polizeiaufsicht erkannt worden. Der Mord an dem Arbeitsdienstmann koch. Im Mordprozeß Sasse, dem die Ermordung des Ar beitsdienstmannes Koch zugrunde liegt, verkündete das Sie gener Schwurgericht das Urteil. Der Angeklagte Sasse wurde wegen Totschlags zu acht Jahren Zuchthaus verur- teilt. In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende aus, daß nach Auffassung des Gerichts die Tat vorsätzlich began gen worden sei. Dagegen habe sich nicht mit hinreichender Sicherheit seftstellen lassen, ob. der Angeklagte auch mit Ueberlegung gehandelt habe., Infolgedessen mußte im Zwei fel zugunsten des Angeklagten entschieden werden. Das Gericht ist den Gutachten der Sachverständigen gefolgt und hat die Schutzbestimmung des § 51 in Anwendung gebracht. Von Notwehr könne keine Rede sein Seit einigen Tagen gibt es Straßenkämpfe in Belfast und blutige Unruhen. Latenter Bürgerkrieg, der nur unter stärkstem Einsatz von Militär gebändigt werden kann. Bor «iner Woche begannen die Kämpfe am 245. Gedenktag der Schlacht am Boynefluß. In jener Schlacht vernichtete Wil helm v. Üranien endgültig die irische Freiheit, indem er den katholischen König Iakob entscheidend schlug. Die schon vor her begonnene Ansiedlung von protestantischen Engländern und Schotten aus den eingezogenen Gütern der Iren wurde von diesem Zeitpunkt ab energisch fortgesetzt. Im Norden Irlands entstand so eine Kolonie harter, kriegerischer und stockprotestantischer Landleute, die sich ihrer Verantwortung als Wächter über Irland immer bewußt blieben. Seit dem Tag der Schlacht am Boynefluß nennen sich die protestanti schen Siedler Orangisten, nach dem Hause Oranien. Später taufte man sie Ulsterleute. Und diese Generationen von Ulsterleuten haben es meisterhaft verstanden, stets ganz Eng land auf ihrer Seite im Kampfe gegen die irische Unabhän gigkeit zu halten. Während lm Süden Irlands der Großgrundbesitz das Land vernachlässigte und die Pächter hungern ließ, in den Jahren 1845 bis 1847 zwei Millionen Iren auswanderten, blühte der Norden empor. Die berühmte irische Leinenindu strie zentralisierte sich in Belfast, der Hauptstadt der Ulster leute. Zum politischen und rassischen Gegensatz gesellte sich der soziale. Immer, wenn O'Connell oder später Parnell und zuletzt 1913 Asquith die Forderung der Iren nach Home-Rule verwirklichen wällten, lohte in Ulster der Auf stand gegen die allzu willfährige Regierung in London hoch. Die öffentliche Meinung Englands stand naturgemäß hinter den Ulsterrebellen, die vielleicht nicht mit Unrecht fürchteten, bei einer Verständigung zwischen Iren und Engländern ver raten zu werden, zum mindesten ihre Stellung zu verlieren. Als Lloyd George nun 1921 wirklich die Home-Rule für Irland durchsetzte, nachdem 1916 und später wieder 1920 und 1921 de Valero und die Sinnfeiner einen erbit terten Guerillakrieg gegen England geführt hatten, wurde Ulster vom übrigen Irland abgetrennt und blieb mit seinen 1,2 Millionen Einwohnern bei England. England hatte dadurch sein« Treue und seine Dankbarkeit für seine eifrig sten Parteigänger in Nordirland bewiesen, die mit dem Ka rabiner in der Hand in den blutigen Tagen der südirischen Aufstände treu zum Mutterlands, gestanden hatten. Kein Wunder aber auch, daß Südirland diesen Rest Englands auf der grünen Insel als einen Pfahl im eigenen Fleische empfand. Die Erinnerung an die Boyneschlacht, an die frühere Rolle der Ulsterleute blieb wie eine unbeglichene Rechnung im Bewußtsein eines jeden Iren. Solange de Valero alle Hände voll zu tun hatte, um sich gegen die widerstrebenden Parteien in dem neugeschaf- fenen Freistaat Irland zu behaupten, konnte er wenig Auf merksamkeit dem nordirischen Problem zuwenden. In dem Maße aber, in dem die Blauhemden sich wieder beruhigten und de Valeras Kurs auf Ausrufung einer irischen Republik sich durchsetzte, begann die irische Irredenta in Ulster, eine Regsamkeit zu entfalten, die den kampfgewohnten Ulster leuten bald auf die Nerven fiel. Eine groteske Situation: die katholischen Iren befinden sich in Ulster durchaus in der Minderheit. Sie sind meistens Fabrikarbeiter und arme Knechte aus dem flachen Lande, wo sie allerdings in einigen Grafschaften vielleicht die Mehrheit besitzen. In Belfast selbst wohnen die irischen Leinen- und Werftarbeiter geschlos sen ln ihren Vierteln gegenüber den Wohnvierteln der rei chen und herrschenden protestantischen Ulsterleute. Man kann sich nur schwer einen Begriff von dem sektiererischen Fanatismus gestalten, mit dem heute noch Ulsterleute, Schot ten und viele Engländer im „Popisme". dem Papsttum, den Teufel aus dieser schönen Erde sehen. Wenn es erst vor wenigen Wochen noch möglich war, daß im benachbarten Schottland die Polizei eingreifen mußte, weil ein Teil der Bevölkerung von Edinburgh gegen die Verleihung der Ehrenbürgerurkunde an den australischen Ministerpräsiden ten Lyons mit Steinwürfen demonstrierte, nur weil Lyons Katholik ist. so gibt das einen ungefähren Begriff von dem religiösen Kampfgeist, der heute noch die Gemüter in Nord irland bis zur Siedehitze beherrscht. Es heißt, daß de Valero sogar noch in diesem Jahr be reit war und entsprechende Vorschläge in London unter breitete, die Oberhoheit des englischen Königs anzuerkennen und im Verband des britischen Empire zu bleiben, wenn man Ulster mit dem Irischen Freistaat vereinigen wollte. Diese Vorschläge stoßen naturgemäß in London aus eine kalte Schulter, wett Ulster ein ewiges Druckmittel aus Ir land bleiben wird und in Ulster England stets die Basis besitzt, um im Notfälle mit Gewalt Irland zum Verbleiben im Verband des Empire zu zwingen. Der englische Do- minionsminister Thomas bat über diese Möglicheit in seiner letzten Rede völlig unzweideutig gesprochen und ist sicherlich auch in Irland entsprechend verstanden, worden. Auher- üem kann man mit Sicherheit annehmen, daß sich die Ulsterleute gegen jede Auslieferung an ihre Todfeinde, die Iren, mit Waffengewalt zur Wehr setzen würden und Eng land in die furchtbare Lage käme zuzusehen, wie seine treuesten Parteigänger von den Widersachern Englands an die Wand geoructt wurden. Es gäbe keine englische Regierung, die «ine solche Konstellation überlebte und nicht einfach oom nationalen Zorn hinweggesegt würde. Und so werden sich vermutlich auch weiterhin in Belfast Iren und Ulsterleute bewaffnet gegenüberstehen, Häuser eingeäschert, Menschen auf beiden Sellen aus dem Hinter halt oder im offenen Kampf erschossen werden. Ein ewiger Unruheherd im britischen Reich. Kiaberslarle Baneruseschlechter Darr« über di« Neubildung deutschen Bauerntums. Reichsbauernsührer und Reichsminister Darr« äußerte sich einem Pressevertreter gegenüber über die Neubildung deutschen Bauerntums und führte dazu u. a. aus: Vie Neubildung deutschen Bauerntum» hat vorwiegeud rassisch«, bevölkerungs- und nattonalpotitische Aufgaben zu erfüllen und stellt deshalb den nach stärkstem Maßstab au»- gewählten, erbtüchtigen. bauernsähigen, rassisch und beruflich wertvollen Menschen la den Mittelpunkt aller ihrer Erwä gungen. Ihr Ziel ist insbesondere die Schaffung neuer Erbhöfe, leben»fähiger Neubauernhöfe, auf denen gesunde Nnderstarte Vauerngeschlechler die Zeiten überdauern sollen. Das Ergebnis des letzten Jahres ist in rohen Zahlen .folgendes: etwa 6000 Neubguernhöfe wurden, auf etwa 100 000 Hektar im Jahre 1934 errichtet. Davon wurden bst Iahresschluß 4900 Höfe bezogen, 1100 Höse wurden erst in Anfang des Jahres 1935 übergeben. Außerdem haben in Jahr« 1934 13000 kleinbäuerliche Betriehe Landzulage« erhalten und sind dadurch zum größten Teil Erbhof« ge worden. Das Schwergewicht der bäuerlichen Siedlung wiri auch in den nächsten Jahren in das schwächer besiedelte Ost deutschland verlagert, was für die ostdeutsche Wirtschaft ein« in ihrer Wirksamkeit kaum zu übertreffende Belebungsmatz- nähme darstellt. Auf andere Fragen übergehend erklärte Ler Reichs bauernführer noch, das Ziel der nationalsozialistischen Markt ordnung sei, die Lebensmittel auf dem kürzesten Wege zum Verbraucher zu bringen. Was die Nahrungsmitteleinfuhi betreffe, sei die Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse au« dem Auslande infolge der steigenden inländischen Erzeu gung, zu der sich die deutsche Landwirtschaft im Interess« der Sicherung unserer Nahrüngsfreiheit trotz aller entgegen stehenden Schwierigkeiten verständnisvoll bereitgefunden habe, im ganzen ständig zurückgegangen. Während im Jahr« 1929 die Einfuhr von lebenden Tieren und von Nahrungs- und Genußmitteln noch einen Wert von über vier Milliar den Reichsmark darstellte, sei dieser Wert im Jahre 1934 auf nur noch 1,1 Milliarden Reichsmark zurückgesunken
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