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- F 22 - " «edinaimaen Mr die Beantwortung von Anfragen: Ter gröpte Teil der Frage» wird schriftlich beantwortet, da Abdnick aller Antworten räumlich unmöglich. Jede Anfrage mu« nenaue Anschrift des Fragesteller- enthalten. Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage find als Portocrs g SO Rpf. bcuufüaen Aniraacn ohne Porto werden nicht beantivortet. N»r rein landwlrifchaftuchc nnd nninittclbar cwschlägige Fragen werden behandelt; in Rechts- fragen oder in Angelegenheiten, die fich nicht dem Nahmen dieser Beilage anpaiien, wird lcme Anelnnst erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Berdm. lichleit. Alle Zusendungen an Vie Schriftleitimg, auch Anfragen, sind zu richten an de» Perla.« I. rienmann, Ncudamm (Bez. Ffo.) Kuh hat-Stiersucht. Eine Kuh hat am 1. Mai gekalbt und rinderte schon am 12. Mai wieder. Nun sind die Kühe hier Tag und Nacht aus der Weide. Seit einiger Zeit läuft die betreffende Kuh, wenn sie auf der Weide gemolken werden soll, zu einer fremden Stärke, die gerindert hat. Don diesem Tier ist sie nicht fortzubringen. Wir haben jetzt die Kuh in den Stall gebracht, sie soll aber wieder auf die Weide. Wir fürchten, datz der alte Zustand wieder eintritt und bitten um Rat. A- in D. Antwort: Das bei der fraglichen Kuh beobachtete Verhalten auf der Weide läßt ver muten, daß das Tier an der sogenannten Drüllerkrunkheit oder Stiersucht leidet, die in der überwiegenden Zahl der Fälle bedingt ist durch eine krankhafte Veränderung der Ge schlechtsorgane. Diese Tiere sind, wie auch im vorliegenden Falle, gekennzeichnet durch ihr un leidliches Verhalten und besonders durch die Belästigung anderer Tiere auf der Weide. Zur Behebung der beobachteten Erscheinungen wird es sich empfehlen, das Tier möglichst knapp in der Fütterung zu halten, d. h. ihm nach Mög lichkeit Grünfutter zu geben und, sofern ein Wsidegana nicht möglich ist, es arbeiten zu lassen. Außerdem können Abführmittel, wie Glaubersalz oder Brechweinstein, versucht werden. Sollte sich nach Durchführung dieser Maßnahmen das Verhalten der Kuh nicht ändern, dann müßte tierärztliche Hilfe in An spruch genommen werden. vr. Lz. Hund schlägt nicht an. Mein l^jähriger Borer meldet nicht an, läßt sich von jedem Fremden anfassen, ist aber sonst ganz gesund. Ich kaufte den Hund vor einem halben Jahr. Kann der Umstand, daß er schon mehrmals seinen Besitzer ge wechselt hat, daran schuld sein, daß «r nicht wachsam rst? Wwe. P. C. in F. Antwort: Hunde, di« oft ihren Besitzer wechseln, brauchen immer eine gewisse Zeit, um sich an den neuen Herrn zu gewöhnen. Immer hin müßte der Hund nach einem halben Jahr schon wissen, daß er Fremd« zu melden hat und sich -richt von ihnen anfassen lassen darf. Nehmen Sie den Hund mit in Ihr Zimmer und ermahnen Sie ihn jedesmal, wenn «in Fremder an Ihre Tür klopft, mit den Worten „Paß auf!" Tin seine Pflicht, .Laut zu geben. Hat er dies einmal begriffen, wird er auch mißtrauischer und schärser werden. Vet. Tauben-Dip htlr:ic. Wie entsteht die Tauben-Diphtherie und kann getan werden, damit dieselbe nicht austritt? F. B. in S. Antwort: Die Gcslügeldiphtherie ist charakterisiert durch das Auftreten grauweißen, käsig bröckligen Belage- auf der Schleimhaut des Schnabels und der Rachenhöhle, des Auges, Der Nase, der Luftröhre und des Darmes, kern« durch das Auftreten der iogenannten tzeflügelpocken besonders an Kinn und Kehl- lappe». Beide Krankheitserfcheinungen werden von demselben Erreger erzeugt. Zur Vor beugung hält man neugekauste Tiere etwa drei Wixhen lang vom alten Bestände getrennt. Vorbeugend kann man Chinvsol Lem Trink- wasser beifügen oder auch einige Tropfen Salzsäure oder Eisenvitriol. Die Stallungen sollen trocken und sonnig sein. Die Behänd- lung sollte nur bei wertvollen Zuchttieren er- folgen. Sie umfaßt evtl, vorsichtige Ent fernung von Belägen und Auspinsclung der Nasen- und Rachenhöhle mit nachstehendem Medikament: Rp. Kal. Ehlorici 7,5. Acid. salicyl. 1,5, Glycerini 15,0, Aq. 130,0, M. s. S. Zum Auswischcn und Auspinscln an Diph therie erkrankten Geflügels: Dem Trinkwasser ist Chinvsol oder Eisenvilriol zuzusetzcn. Er krankte Tiere sind zu isolieren, Stallungen zu desinfizieren Scha. Inkarnatklee. Inkarnatklee, der auf feuchtem Boden wächst, hat sich schön entwickelt. Möchte ihn jetzt als Grünfutter nutzen. Bekomme ich einen zweiten Schnitt wie z. B. bei Schwedenklee? R, S. in L. Antwort: Der Inkarnatklee gibt nur einen ergiebigen Schnitt! In der Regel wird nach ihm als Zweitfrucht noch Wickhaser oder Wicken mit Futtererbsen und Hafer in Mischung zur tzerbstnutzung gebaut. Die Zweit frucht erhält eine billige Stickstoffdüngung durch kräftiges Jauchen vor Ler Einsaat. Will man bei Inkarnatklecanbau noch eine frühe eznet's zum Juki hinaus, zuckt der lKauer nicht gern' aus dem Haus. und reichliche Hcrbstnutzung haben, so emp fiehlt sich, je Hektar 25 kg Inkarnatklee und 5 kg Welsches Weidelgras zusammen auszu- säen. Wird nach dem Abträgen des In karnatklees kräftig gejaucht, so entwickelt sich das Gras schnell und gibt einen sehr reichlichen Schnitt und auch noch Herbstweide. Mit Gras zusammen gesät, wird außerdem der Inkarnat klee nicht so schnell überständig, weshalb die Mischsaat mit Gras von vielen Landwirten be vorzugt wird. — Nimmt das Vieh infolge der stärker werdenden Behaarung Der Blütenköpfe bei fortschreitender Blüte das Futter nicht mehr an, so kann man den überständigen Klee heuen. Das Heu wird von Pferden sehr gern, von Rindern gern gefressen. — Ein Feld derart genutzt, muß»zur Nachfrucht eine reich liche Düngung erhalten, da der Boden durch die großen Ernten von Grünmasse stark aus- gcsogen wird. vr? E. Pfirsiche leiDen an Kräuselkrankheit. An den sich in unserem Garten befind lichen vier Psirsichbäumcn sind die Blätter braun gestreift und wellig. Besonders fällt dies an einem etwa sechs Jahre alten Baum auf, welcher regelmäßig gut trägt. Sämtliche Bäume sind im Frühjahr vom Schrcbergartenverem ge spritzt worden. Wir hatten hier am 1. Mai einen starken Frost; seitdem haben wir diese Erscheinung bemerkt. Um was handelt es sich hier? Einige Blätter habe ich zur Ansicht eingesandt. E. L. in K. Antwort: Im Augenblick ließ sich di« Ursache des Kräuselns der Blätter nicht mit Sicherheit seststcllen. Es handelt sich aber höchstwahrscheinlich nm die Kräuselkrankheit des Pfirsich. Die Krankheit macht sich schon beim Austrieb durch blaicnfürmigcs Austreiben der Blattobcrfeite bemerkbar. Die Blätter v«r- lrräuscln dann oft säst ganz. Sie scheinen stark verdickt und weisen meist eine rötliche Farbe auf. Di« kranken Blätter sterben bald ab, vor- her werden auf den Biasen pudcrartige Ueber- züge bemerkbar. Die Krankheit zeigt sich nicht alle Jahre gleich stark. Man muß zur Be kämpfung der befallenen Triebe, an denen sich auck Anschwellungen zeigen, zurückschneidcn und Lie kranken Blätter abpslücken und verbrennen. Bewährt Hal sich ein Spritzen mit Schwefel- kalkbrühc beim Schwellen der Knospen und kurz nach der Blüte. Die Sorten Früher Alexander imd Am-den zeigen sich-Liefer K'.api -- hcit gegenüber widerstandsfähig und sind bet Neupflanzungen zu bevorzugen. . Schsd. Gemüsepflanzen werden von Erdrauprn ab- grfprssen. In meinem Garten werden seit einiger Zeit fast alle jungen Gemüsepflanzen, wenn sie kaum 5 cm groß sind, unten um den Stengel herum abgesressen, so daß sie ab knicken. Die Blättchen werden dann vielfach noch in die Erde herabaezogen. Wodurch wird dies bewirkt (Schnecken?). S. T. in P. Antwort: Wenn die Pflanzen unten am , Stengel herum angefressen werden, so wird das jedenfalls nicht von Schnecken bewirkt sein, denn diese fressen gewöhnlich an den Blättern. Dagegen werden di« Stengelteilr kurz über der Erde oft von Erdraupen (Vemllseeulen) be- fressen. Es sind das graue Raupen, die sich tagsüber zusammengcrollt auf der Erde an der Pflanze oder auch in der Erde aufhatten, gelegentlich auch die Wurzeln bcfrejsen. Eine Bekämpfung der Tiere beruht natürlich im wesentlichen in einem Aufsammeln. Wenn angängig, sind Hühner hierbei Helfer. An dernfalls muß man die Erdoberfläche um die Pflanze herum etwa mit einem Blechlöfsel durchsuchen. Ein gutes Mittel ist auch «in Bespritzen junger Pflanzen am Stengelt«il Nisi einem arsenhaltigen Schädlingsbekämpfungs mittel. Auch kann man die Pflänzchen vor dem Setzen in Bleiarsenat tauchen. Drogerien oder Samengeschäfke liefern solche Mittel. Qchfd. SchÄfflnn hat Weichstellen. Wi« kann man einen Schleifstein, welcher eine weiche Stelle bzw. ein Loch hat, mit einer bestimmten Masse belegen? H. L. in G. S. Antwort: Es gibt keine Möglichkeit, Weichstellen in einem Natur-Schleifstein zu Härten und auszubessern. Dagegen ist es mög lich, Anstrengungen und Löcher in einem Schieisstein auszubessern. Zu diesem Zweck wird feingesiebter Quarzsand mit Portland zement zu einem Halbsteifen Brei angerührt. Die betreffende Stelle im Schleifstein wird nun gereinigt und angcheuchtet, worauf der Sand- Zemcntbrei mit einem Spachtel gleichmäßig eingestrichen wird. Zum Abbinden muß der Stein mehrere Tage ruhig stehen, wobei er mehrmals wieder angefeuchtet wird, damit eine möglichst feste und innige Verbindung entsteht. Ein derart ausgebesserter Stein ist wieder lange Zeit gebrauchsfähig, wobei allerdings zweckmäßiger daraus geachtet wird, daß Löcher und-Schleisrillen gar nicht erst entstehen können, was durch eine entsprechend gute Führung der zu schleisenden Werkzeuge und Schutz des Steines selbst vor mechanischer Beschädi gung gemacht wird. Sie ziehen am besten einen Fachmann zu Rate. A. N„ Ing. Pllzkäser. Teilen Sie mir mit, wie ich den Pelzkäfer vernichten kann. Er hat sich in den Fugen zwischen den Dielen eingenistet. Die Fugen sollen jetzt zugemacht werden. D. P. in G. Antwort: Zur Beseitigung der Pelz käfer m den Dielenritzen ist es nur nötig, diese mit Hilfe von Drahtnadeln gründlich zu reinigen und den Schmutz zu verbrennen. Wenn danach di- Ritzen mit Holzkitt sauber zu gestrichen werden, ist ein Einspritzen oder Ein- strcuen irgendwelcher Präparate in die Fugen i nicht mehr nötig. I)r. 2.