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* G So Aeht es in der Welt aus! ! Klassenkämpfe, konfessionelle Ausschreitungen, politische s Zusammenstöße bilden heute in der ganzen Welt den Mittel punkt der Ereignisse. Täglich lassen schaffende Menschen ihr Blut lm Bürgerkrieg. Oie Bilanz weniger Tage zeigt ein erschreckendes Bild von Ser inneren Zerrissenheit fast aller Völker der Erde: Zn Frankreich ließ am 19. Juli der Rote Aktionsausschuß 20 000 Men schen vor der Oper im Herzen von Paris demonstrieren. Zm englischen Unterhaus wurde am 19. Juli mitgeteilt, daß bei konfessionellen Un ruhen in Belfast eine Frau und sechs Männer getötet sowie 95 Personen verletzt wurden. Damit waren aber die Unruhen in Irland noch nicht abgeschlossen. Am 23. Juli wurde in Belfast ein Protestant ermordet, ein Ka tholik in seiner Wohnung überfallen und schwer verletzt. Am gleichen Tage wurden dort drei protestantische Ge betshallen in Brand gesteckt. Uns der gepriesenen Sowjet-Union wurde am 20. Juli eine Aufstandsbewegung in Weiß rußland gemeldet. Große Trupps von Aufständischen überfielen zahlreiche Sowjetbehörden, viele Kommunisten wurden verwundet und getötet, Militär ins Aufstands gebiet entsandt. Zn den Vereinigten Staaten, deren jüdische Presse sich täglich an Greuelmärchen aus Deutschland nährt, wurden erst vor acht Tagen bei Streik unruhen in San Franzisko drei Arbeitslose getötet und elf verletzt. Straßenschlachten zwischen Streikenden und Polizei und zwischen Streikenden und Arbeitswilligen sind in vielen Teilen von Nordamerika an der Tagesordnung. Tränengas und Gummiknüppel spielen eine entscheidende Rolle. Zm argentinischen Senat fand am 25. Juli eine Schießerei statt, bei oer ein Se nator getötet und einer verletzt wurde. Zn Britisch Indien begannen am 20. Juli in Lahore Ausschreitungen einer großen, von religiösen Hetzrednern aufgewiegelten Menge von Mohammedanern. Die Polizei wurde von den De monstranten angegriffen und machte von der Waffe Ge brauch. Fünf Mohammedaner wurden getötet, auf beiden Seiten gab es zahlreiche Verletzte. Fünfhundert Verhaf tungen wurden vargenommen. Drei Tage später ereig nete sich ein neuer Zusammenstoß, bei dem elf Mohamme daner erschossen wurden. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus den Ereignissen der letzten zehn Tage in der Welt. Und Deutschland? Hier finden keine Straßenkämpf« mit Dutzenden von Toten statt. Hier werden keine Kirchen und Häuser in Brand gesteckt. Hier gibt es keine Hungerrevolten. Mit schaffender Hand arbeitet das deutsche Volk gemeinsam an seinem Wiederaufstieg. Denn: Klassenkämpfer, politische konfessionsheher, par lamentarische Deftrukteure, sie haben in Deutschland keinen Platz. Ler »ationalsorialMche Besreimgs- marsch Im Namen oer Stadt München erläßt der Vorsitzende l vrc nationalsozialistischen Stadtratsfraktion, Christian We- j der, einen Ausruf, in dem ausgeführt wird: Am 9. November jährt sich zum zwölften Wal der für Volk und Vaterland geschichtlich denkwürdige Tag, an dem im Zahre 1923 unser Führer Adolf Hitler, gefolgt von seinen »> getreuesten Mitkämpfern, in München den ersten national- wzialistischen Besreiungsmarsch vom Bürgerbräukeller durch das Tal über den Marienplatz zum Odeonsplatz durchgeführt Hot. Für olle Zeiten und alle Geschlechter kündet das Mahn mal an der Feldherrnhalle von jenen unerschrockenen Strei tern der Bewegung, die durch ihren opferfreudigen Tod die Heißersehnle Stunde der Freiheit und Einigkeit des deutschen Volkes mit vorbereitet hat. ' Zur Erinnerung an diesen für die Geschichte der Be wegung und das Schicksal des Deutschen Reiches und Volkes entscheidenden Tag wird am kommenden 9. November vie les Jahres der Marsch vom Bürgerbräukeller zum Odeons- piatz erfolgen. An der Spitze des Zuges wird, wie 1923 und 1933, wiederum der Führer marschieren. Einladung zur Teilnahme an diesem Erinnetungsmarsch ergeht 1. an alle, die sich im Besitz eines Nachweises der tätigen Teilnahme am Besreiungsmarsch des 9. November 1923 befinden; 2. an sämtliche Reschs- und Gauleiter Deutsch lands. Die Teilnehmer tragen: Braunhemd ohne jedes Abzei chen, jedoch mit der Armbinde von 1923, Gürtel ohne Schulterriemen, keine Kopfbedeckung, schwarze oder braur> Hose und Schaftstiefel. Als einziges Ehrenzeichen wird der Blutorden mit Band im Knopfloch der rech ten Blusentasche des Braunhemdes getragen. AnderSpitzedes Zuges marschiert derFührer, begleitet von seinem Stellvertreter Rudolf Heß. Die erste Gruppe bilden alle Männer, die am 9. November 1923 tätig -' teilgenommen haben, die zweite Gruppe setzt sich aus sämt lichen Reichs- und Gauleitern der Bewegung — ohne Stell vertreter — zusammen. Die Geschäftsstelle des Vorbereitenden Ausschusses für den Erinnerungsmarsch am 9. November 1935 befindet sich in München, Rathaus, Zimmer 248, wo jede gewünschte Auskunft schriftlich und mündlich erteilt wird. «W-H : der Leroezlmg" Der Führer hat in einer am Freitag abaehaltenen ve- «rechuna mit Oberbürgermeister Fkhler der Stad« München Hs« Bezeichnung „Hauptstadt der Bewegung- verliehen. Genf verhandelt Am Freitag gegen 17 Uhr, zur gleichen Stunde in der der Völkerbundsrat endlich zusammentreten soll, um eine friedliche Lösung de» abessinischen Slreilfalle» zu suchen, verbreitet sich in Rom mit Beharrlichkeit die Nachricht, daß noch im Lause de» Tages oder Sonnabendsrüh derneunte Mobilmachungsbericht herausgegeben wird, der neue, außerordentlich wichtige Maßnahmen zur Bereit st ellun «neuer Truppenverstärkungen für 0 stafrika bekannlgibk. Italien wird damit nach römischer Auffassung den wenig erfolgversprechenden krampfhaften Bemühungen des Völkerbundes einen in feiner Deutlichkeit nicht; ujchlagendenBeweisderitalienischen Entschlossenheit geben. Erster Erfolg MuffoUnis Völkerbundsrat bis 4. September vertagt! Die Verhandlungen mit der italienischen Regierung sind nachmittags fortgesetzt worden; sie haben sich, wie verlautet, sehr schwierig gestaltet, weil die Anweisungen aus Rom wiederholt geändert worden seien, und weil außerdem der italienische Regierungschef bei be stimmten Fragen mit einem bestimmten Nein geantwortet habe. Das soll besonders für die von England gewünschte irgendwie geartete Verbindung gelten, die zwischen den Verhandlungen der Mächte über Vie sachliche Regelung der abessinischen Frage und dem Völkerbund hergestellt werden soll. Mussolini soll gegenüber allen Zugeständnissen, die Eng land hinsichllich der Form dieser Verbindung zu machen bereil war, den Standpunkt eingenommen haben, daß der artige Verhandlungen unter dem Schuh de» Völkerbundes mit dem Ansehen Italiens unvereinbar seien. Darüber soll es zwischen den italienischen und den englischen Vertretern, die davon sprachen, daß auch das englische Ansehen berücksichtigt werden müsse, zugereiztenAus- einandersetzungen gekommen sein. Die englische Anregung, schon während der gegenwär tigen Tagung in Genf Vorbesprechungen über die Richtlinien der geplanten Verhandlungen der Mächte auszunehmen, ist gleicysalls von Italien entschieden abgelehnt worden. Diese - Italien rüstet Verhandlungen wären übrigens, wie man hört, auch für Abessinien nur tragbar, wenn sie nach Wunsch dem englischen mit dem Völkerbund in Verbindung gebracht würden. Die Frage, ob der Vertrag von 1996 ausdrücklich erwähnt wer den soll oder nicht, tritt an Bedeutung zurück. Die Verhandlungen der beteiligten Mächte über den italienisch abessinischen Sonslik« sind Freitagabend zum Ab schluß gelangt. Der Rat wird Sonnabendvormittag 10 zusammentre ten; er soll über die Hauptfragen keine Entschließung fassen, sondern lediglich die Mitteilung der drei Mächte entgegen nehmen, daß sie die Aufnahme von Verhandlungen zur Re gelung des gesamten Streitfalles beabsichtigen, und daß sie den Völkerbund am 4. September hierüber unterrichten werden. Diese Lösung, die im wesentlichen den italienischen Wünschen entsprich», ist Freitagabend in Besprechungen, die Laval mit Aloisi und mit Eden führte, vereinbart und hierauf dem Vertreter Abessiniens mitgetellt worden. Mussolinis Kampfansage an aste Wett Line Ansprache an die Schwarzhemden Erst jetzt wird der genaue Wortlaut der Rede bekannt, die Mussolini vor einiger Zeit vor den Schwarzhem de n in Eboli bei Neapel hielt. Wie man aus faschistischen Kreisen hört, sagte Mussolini dabei unter anderem zu den nach Afrika gehenden Schwarzhemden: „Ihr scheidet mit Stolz und Freude. Ihr werdet. Abessinien, das Ihr zu erobern geht, ganz besit zen. Wir* werden un» nicht mit Teilergebnissen zusrieden- geben. Wenn uns jemand zu widerstehen wagen sollte, werden wir ihn mit Schwertund Feueraus rotten. Wir antworten dem blonden Verteidiger Abes siniens, daß wir uns nicht um sie kümmern werden. Ihr habt die besten Waffen der Welt. Ihr seid unbesiegbar, und bald werden die fünf Erdteile sich vor Euch beugen und zittern vor der faschistischen Macht." KonseWuellc Keter werde» als Staatsseiade dehmdelt Grundsätzliche Ausführungen des Reichsstatthalters in Baden vor 70 000 Volksgenossen Auf dem Schloßplatz in Karlsruhe waren am Freitag abend mehr als 70 0Ü0 Menschen versammelt, um in macht voller Weise Stellung zu nehmen gegen jene Kreise, die sich unter dem Vorgeben, religiöse Interessen zu vertreten, in bewußten Gegensatz zum Nationalsozialistischen Staat setzen und Unruhe m die Bevölkerung zu bringen suchen. Reichsstatthalter Robert Wagner rechnete scharf mit den konfessionellen Gegnern des Nationalsozialistischen Staa tes ab. Er erklärte u. a.: Wer künftig den Nationalsozialismus, die Weltan schauung des deutschen Volkes, angreift, ist unser Feind und wird als solcher behandelt. (Wiederholte stürmische Zustim mung.) Nachsicht kennen wir nicht mehr. (Stürmischer Bei fall.) Dem Nationalsozialismus verdankt unser Volk seine Wiedergeburt. Der Nationalsozialismus ist der geistige In halt unseres heutigen Staates, der Nationalsozialismus ist zum Staat geworden. Angriffe auf den Nationalsozialismus müssen als Angriffe auf den Staat gewertet werden. Der Staat kann daher künftig feindselige Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus nur noch mit dem Einsatz der gebotenen staatlichen Machtmittel beantworten. (Wiederholte ! stürmische Zustimmung.) Weiter wies der Reichsstatthalter daraus hin, daß in ! Deutschland die Freiheit der religiösen Betäti gung gewährleistet sei. Religiöse Freiheit könne aber niemals gleichbedeutend sein mit hetz- und Schimpfsreiheit, mit Zucht- und Gesetzlosigkeit. Wir dulden keine politischen Uebergrisse von kirchlicher Seite her, wir dulden aber auch auf die Dauer keine katha- i i i s ch-politische Tagespresse, keine katholisch-politischen Iu- gendverbände und keine katholisch-politischen Bernis- und Arbeitervereine. (Erneute Zustimmung.) Im Konkordat I steht nichts von politischen Zusammenschlüssen und politi- ! lchen Zielen der Katholischen Kirche; der Sinn dieses Kon- i kordates war es gerade. Politik und religiöse Seelsorge zu " Der Reichsstatthalter schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß jene konfessionellen Kreise, die von der Hetze gegen den Nationalsozialismus leben, umkehren möchten. Unser Volk wolle keine Hetze sondern Hilse und Arbeit auch von seinen Kirchen. Die Rede klang aus in ein begeistert über den Platz hallendes Sieg-Heil aus den Führer. Mit den» Gesang des Deutschland-Liedes und des Horst-Wefsel-Lredes fand die Kundgebung für Volk, Partei und Staat ihr Ende. Lie ArdettsdienIWicht der Frane« Einführung nicht vor Herbst 1937. Berlin, 3. August. In dem kürzlich verkündeten Reichsarbeitsdienstgesetz ist ; grundsätzlich die allgemeine Arbeitsdienstpflicht für alle fun- i gen Deutschen beiderlei Geschlechts eingeführt worden. Die Musterung und Aushebung für die männliche Jugend ist ! bereits im Gange. Die ersten Einziehungen erfolgen zum 1. Oktober 1935. Im Reichsarbeitsdienstgesetz ist für die < Arbeitsdienstpflicht der weiblichen Jugend weiter gesagt, daß. noch besondere gesetzliche Bestimmungen ergehen werden. Wie die Pressestelle des Reichs- und preußischen Mini steriums des Innern mitteilt, werden diese Bestimmungen nicht vor Herbst 1937 ergehen, so daß für die weibliche Ju gend vorläufig nur der freiwillige Arbeitsdienst weiter be stehen bleibt, eine allgemeine Arbeitsdienstpfliast für sie in den nächsten beiden Jahren aber noch nicht eingeführt wird. Da der freiwillige Frauen-Arbeitsdienst zur Zeit nur eine geringe Anzahl junger Mädchen aufnehmen kann, be steht für die weibliche Jugend kein Anlaß, die Einberufung zur Landhilfe oder die Arbeitsvermittlung für die Landwirt schaft unter Berufung auf die Einführung der Arbeitsdier' vflicht der weiblichen Jugend abzulehnen. - Weltbild «mbH. (Ml Die »rhrmacht gedenkt Hindenburg». In allen Standorten der Wehrmacht fanden am Todestag des verewigten Reichspräsiden ten Appelle statt. Unser Bild gibt eine Uebersicht von der Gedenkfeier der Berliner Wachtruppe un großen Exerzierhaus in der Rathenower Straße. Kommandeur Oberst Keifer hielt die Ansprache.