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44. Zahrg. 1456 Sumpfdotterblume (Lalttia palustris) Zeichnung: Zamlony Schwarze Rheinländer So« Karl Kleff«« 31 R. 7.—4. 8. 35. Bo» Dr. A. Einecke Laudwirtfchaftsrat i. R. Dit Sumpfdotterblume auf dem Grünlanbe und im Garten Erlennuugszeichen für überschüssige Näsi- Landmanns Wochenblatt Mgemeim Aeilmg siir rMdwW-O, Gartenbau und KmswiMost Beilage zur Weitzeritz-Zeitung Schristieitung I Oekonomierat Brundmunn, Sleudvmm Jeter Ncch ruck nur dem Inhalt dieses Blattes wird gerichtlich versalzt tGeseb vam IS. Juni IZoi) an einer Stelle schlechter, bester oder üppiger gedeihen, kann hieraus wertvolle Schlüsse auf Art und Beschaffenheit ihrer Bodenunterlage ziehen. Die Sumpfdotterblume ist eine solche Cha rakterpflanze! Wir finden sie an den Rändern von Gräben und Teichen, aber auch oft mitten in einem nassen Wiesenstück. Sie liebt also das Wasser; sie bevorzugt nasse Standorte. Ihre Bauart von Wur--t K^-ngel, Blatt und die Zwischen Pflanze und Boden bestehen gewisse Beziehungen, die erfüllt sein müssen, wenn eine Pflanzenart auf ihrem Standort gedeihen soll. Diese Abhängigkeit kann in ihr so fest verankert sein, daß eine bestimmte Pflanze nur aus.einem bestimmten Boden wächst und daher für diesen als Charakterpflanze gilt Wer die Tharakt«, pflanzen der Bodenarten kennt, wer auf ihre Entwicklung achtet, wer feststellen kann, ob sie schwimmfähigen Samen verraten und nute» streichen diese Borliebe. — Gewiß, sie gehört zu den «sten Frühlingsboten und ihre glänzend gelben Blüten beleben und verschönen die noch eintönig gefärbte Märzlandschast. Sind« und Mädchen lockt die Sumpfdotterblume aus den winterlichen Stuben, um die ersten FrShlmgS- sträuße zu pflücken. Ab« der Bau« betrachtet diese Verschönerung sein« Wiese» doch nur mit einem lachenden Auge, während das andere trüb« schaut! Denn er kennt hie Vorliebe dies« Unkraut- pflanze und weiß, daß, wo sie strotzend und zahl- reich wächst, die Wiese sumpfig Ist: da ist d« Wiesenboden sau«, da wächst kein süßeS GraS, das futtert. Die Sumpfdotterblume ist daher das Erkennungszeichen für überschüssige Nässe im Boden, die nur durch eine kostspielige Entwässerungsanlage entfernt werden könnte. Noch in and«« Hinsicht wird die Sumpf» dotterblume vom Bauer nicht geschätzt. Sie gehört botanisch zur großen Familie d« Hahnen- sußgewächse und diese find ohne Ausnahme durch ihren Gehalt von Anemonin mehr od« wenig« giftig. Wenn die Pflanzen zu Heu gemacht werden, dann soll das Anemonin sich verlieren. Wird dagegen frischer Hahnenfuß z. B- von Fohlen ausgenommen, so können diese eingehen. In der Regel meiden die Weidctiere derartige Pflanzen. Wo sie aber in größerer Menge in einer Weidenarbe austreten, da tut man gut, sie trotzdem energisch zu bekämpfen. Kalkstickstoff im zeitigen Frühjahr aus die taufeuchte GraS- narbe ausgestreut, schädigt die Hahnenfußge- wüchse bis zur Vernichtung. Im Gegensatz zum Bau« schätzt der Gärtner die Hahnenfußgewächse sehr. Sowohl als Schmuck im Garten wie al- Schnittblume versteht er ihre leuchtende und mannigfaltige Farbenpracht wirkungsvoll zu verwenden. Auch bei den im Garten angebauten Arten zeigt sich eine gemäßigte Vorliebe fürs Wasser: sie entfalten sich auf fnschen Standorten am schönsten. Raffekennzeichen und ist bei der Zucht in erster Linie zu beachten. In glücklicher Weise vereinigt dieses Zuchtziel Schönheit und Wirtschaftlichkeit, so daß gute Ausstellnngstiere auch stets gute Wirtschaftshühncr sind. Von anderen Rassen kann man vas leider nicht imm« sagen. Die Landhuhnform der Rheinländer zeigt sich in der Körperlinie. Diese soll derb und eckig sein, ganz anders als z. B. bei den Italienern ober Leghorn, bei denen die Körper« linicn weich und fließend erscheinen. D« harte, derbe Eindruck wird hervorgerufen durch das Gefieder Die Feder ist hart und liegt fest am Körper an, vor allem darf kein Rücken- od« Seitenpolster vorhanden sein, da hinunter die strenge Linie leidet. Tiere mit Kissenbildung soll man nicht zur Zucht benutzen. Die Gefiederfarbe ist ein glänzendes Schwarz, dessen Glanz einen grünen Schimm« aufweise« Die schwarzen Rheinländer haben u, den atzten Jahren eine weite Verbreitung gefunden. Man kann sagen, daß sie auf dem beste» Wege sind, den bisherigen leichten Wirtschastsrassen den Rang abzulaufen Auf den Ausstellungen des letzten Jahres waren die schwarzen Rhein länder in einer so großen Zahl vertreten, daß uian für die Zukunft das Beste «warten kann. Und das mit Recht, denn einmal sind die Rhein länder eine reindeulsche Züchtung und dann haben wir eS mit einer ganz hervorragenden Wirtschastsrasse zu tun Der Schöpfer dieser Hühnerrasse ist der kürzlich verstorbene Rheinländer vr. von Langen. Herausgezüchtet wurde diese Raffe aus den Land hühnern des Rheinlandcs, besonderen Anteil daran hat das sog. Eifeler Huhn. Darum zeigt das Nheinländerhuhii auch einen ausgesprochenen Landhuhntyp. Dieses Merkmal ist das wichtigste Mit zwei Zeiqm>n«r» von »olsen»«»» soll; ein bräunlicher Bronzetvn im Hahnen, gefieder ist verpönt. Die Schwanzform ist ebenfalls von größte, Wichtigkeit für die Landhubnfonn. Der Schwanz ist breit augesetzt und wirb darum auch breit getragen. Bei de» Hähnen ist er buschig und federreich mit schönen Sicheln, und verleihj ihnen die ausgesprochen, Laudhuhusorm. L« Schwanz- Winkel soll bei beide» Geschlecht«» schürf und deutlich in die Erscheinung trete». Für die Zucht ist die gute Form des HennenschwanzeS von größt« ^chugkeit, de«» von H«mr« mi! schlechtem Schwanz wird man auch keine gute Schwanzform bei de« Hähnen er- Men. Wie schon gesagt, soll auch dn Hennenschwanz breit angesetzt sei«, « dar« nicht fächern und auch nicht schmal sein. Seitlich gesehen muß « eine rechteckige Form zelgen.