Volltext Seite (XML)
Lager zu'ammenäcfchiossen und erleben einen Tag. eine ganze Woche in /roher Gemeinschaft. Nach und nach werden nun die einzelnen Lager abge brochen, nur in diesem oder jenem lebt noch das frohe Trei ben. Da wird gesungen und gespielt, erzählt und gelacht und vor allem Sport getrieben; denn zwei Ziele sollen er reicht werden: das Leistungsabzeichen des BDM und die gute Durchführung der Sportveranstaltungen am 1. Sep tember. Mit Eiser gehen die Mädel daran, den 75-Meter- Lauf in dreizehn Sekunden zu schassen, ein Meter hoch über die Latte zu springen, 200 Meter zu schwimmen und was noch alles verlangt wird, sertigzubringen. Zum Sportfest müssen die Hebungen klappen, denn es steht ja das Ansehen der ganzen „Mannschaft" auf dem Spiel. Nicht um das „Ich" allein geht es sondern um das „Wir"! Das ist der Pfeiler, der in der Laaer'gemeinschast steht und der sie hält. Von diesem Geist, der in den Mädel lebt, wird das dies jährige Sportfest Zeugnis ablegen. Es wird dabei nicht darauf ankommen, daß eine einzelne einen fabelhaften Lauf läuft, sondern darauf, daß sie ihre Fähigkeiten in der Mann schaft verwertet und sich für sie einsetzt. Für das Sportfest des BDM werden nicht nur in den Zeltlagern Vorbereitungen getroffen, sondern es laufen darüber hinaus Lehrgänge für die Sportwartinnen der LDM-Einheiten, damit von ihnen aus eine einheitliche Durch führung sichergestellt werden kann. Auch in diesen Tagen sind in Annaberg sechzehn Mädel zusammengekommen, die nicht nur in die sportliche Durchführung sondern vor allem in den Aufbau der Veranstaltungen eingesührt werden. Die Sportarbeit steht im Mittelpunkt der gesamten Erziehung im BDM. Die Mädel im BDM werden daran Mitarbeiten, ein starkes, gesundes Geschlecht heranzubilden. Weltbild (M). Mädels im Zeltlager. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Zeltlager in Krieselang bei Spandau, wo 1000 Berliner BDM.-Mädels iür zehn Tage zu Sport und Spiel zusammengefaßt sind. Turnsn Aird Sport 7S-ZMMim M»IM TmsM Rabenau rüstet zu einer neuen Feier. Die Nabenauer Tur- nerschast begeht am 24. und 25. August Las Fest des 75jährigen Bestehens. Damit blickt Ler Verein auf ein Kapitel Geschichte zurück. Vor 75 Aahren erfalglc die Gründung des Turnvereins I, welchem sich dann der Turnverein „Vorwärts" zugescllle. Die Angehörigen beider Vereine marschieren nun in der Rüdenauer Turncrschast geschlossen weiter im Sinne ter Volksverbundenheit. der zurückliegenden Zeil konnten sich Rabcnaucr Turner einen geachteten Ramen im Umkreis verschossen und mancher Sieghef- tcle sich an die Fahnen. Das Jubelfest wird in Eemcmfchast mit Len 38 Vereinen des Unlerkreises begangen. Es finden dementsprechend Unlerkreis- wettkämpfe statt. Der Sonnabend (24. 8.) steht im Zeichen nachstehend erwähn ter Wettkämpfe und klingt aus in einem Festabend auf der Kö nig-Albert-Höhe. Am Sonnlag herrscht lurnerisches Leben auf tcm Sportplatz an der Ziegelei, wo auch «in Dörfer-Wettstreit sialtsindek. Um 11 Uhr Fcstzug. anschließend Freiübungen, Spiele, darunter ein fesselndes Handballspiel, Tänze usw. Zum Abend Tanz. Der Uuterkreis Weikeritzlal trägt anläßlich der 75-3ahrfeior ter Rabrttauer Turnerschafk u. a. Lie nachstehenden Wektkämpse aus, an denen die Teilnahme jedem Deutschen möglich ist: Wettkampf Nr. 7, Gemischter Mehrkampf (ohne AllerSbeschrän- kungs:' 1. 2 Bahnen beliebig Schwimmen, 2. Schieben auf 5» Meter Bahn <2 Schutz liegend freihändig, 1 Schutz kniend oder sitzend), 3. Kugelstoßen 10 Kg., 4. 100-Meter-Lauf. 5. Gesprünge am sUlaestelllen Pferd mit Pauschen. Wettkampf Nr. 8, Mehrkampf im Schwimmen: 1. 2 Bahnen beliebig Schwimmen (1 Bahn 40 Meter), 2. Springen: a) 1 Psstchlsprung, b) 1 Kürsprung, 3. Tauchen. Es kann nur für einen Kampf gemeldet werden. Meldungen mit Nenngeld, st Kampf M. —.35, bis 11. Au gust an Unkerkreisoberlurnwart Willy Werner, Dresden-A. 28, Malterslr. 30. Di- Meldungen müssen enthalten: Genaue An schrist des Wettkämpfers, Geburtsjahr, Nam« des Vereins, Nr. des Wettkampfes. „ Auszeichnungen: Wettkampf Nr. 7 dem Ersten eine Urkunde, den übrigen Siegern und denen des Wettkampfes Nr. 8 Kranz mit Schleife, Jugend Sträußchen mit Schleife. Stellen zum Wettkampf am Sonnabend, dem 24. August 1985, Turnhalle Rabenau um 16 Uhr. Genaue Bedingungen der Kämpfe sind zu erhalten bei der Rabenauer Turnerschafl und beim Unlerkreisoberlurnwart (An- f-hrist s.->.). Birmar« geht heim Zum Todestage am 30. Juli. Bon Werner Lenz. Es liegt etwas Tröstliches darin, wenn wir anstatt von dem Tode eines Menschen von seinem „Heimgang" reden. Sehen wir doch den Erdenweg des Menschen dort enden, wo er begann. Solch Bewußtsein gibt dem Men schen auch im Hinblick auf sich selbst eine innere Beruhigung, die seiner Schaffenskraft zugute kommt. Mit innerlicher Frömmigkeit hing Bismarck an seinem Herrgott. Er schuf, belebt von sittlichen und strebenden Kräf ten, die der Schöpfer in ihn gelegt hatte, sein Riesenwerk. Aber auch er wußte, daß es ein irdisches Werk sei: „Wie Gott will", schreibt er einmal seiner Gattin, „es ist ja alles doch nur eine Zeitfrage: Völker und Menschen, Torheit und Weisheit, Krieg und Frieden, sie kommen und gehen wie Wasserwogen, und das Meer bleibt. Was sind unsere Staa ten und ihre Macht und Ehre vor Gott anders als Ameisen haufen und Bienenstöcke, die der Huf eines Ochsen zertritt oder das Geschick in der Gestalt eines Honigbauern ereilt!" So machte er sich, ohne die Bedeutung des menschlichen Tuns zu überschätzen oder zu unterschätzen, an die großen Aufgaben mit rechtem Gottvertrauen und in dem Bewußt sein, daß der Herr im Himmel den Erdenbewohnern ihre Kräfte und Geistesgaben gegeben habe, um sich für ihre kurze Daseinszeit und das längere Dauern der Völker ein würdiges Gemeinschaftsleben einzurichten. Der Reichsgrün der drückt diese seine Gewißheit derart aus: „Wenn ich nicht an eine göttliche Ordnung glaubte, welche die deutsche Na tion zu etwas Gutem und Großem bestimmt hätte, so würde ich das Diplomatengewerbe gleich aufgeben oder das Ge schäft gar nicht übernommen haben." Immer sieht Bismarck die Diesseitsspanne als kurz und im weiteren Sinne unbe trächtlich gegen den Ewigkeitsaedanken an. Zu einem Eng länder sprach er im Jahre 1887, also nach der Hauptablei stung seines Werkes: „Ich habe keinerlei Zweifel über ein zukünftiges Leben, denn das gegenwärtige ist zu traurig und unvollkommen, als daß es unserm höchsten Selbst ent sprechen könnte. Es ist offenbar nur ein Kampf, der ver geblich sein würde, wenn er hier endete. Ich glaube an eine letzte Vervollkommnung." Hierbei macht sich bei Bis marck trotz alles Selbstbewußtseins recht häufig, eine edle Bescheidenheit bemerkbar, die zumal dem verantwortungs pflichtigen Manne so wohl ansteht. Sieht er den mensch lichen Geist in seiner überweltlichen Heimat noch zu ande ren Dingen berufen, so kann ihm das Leben nur eine Art „Wartezimmer" sein, das man eben, so gut wie es gehen maq. ausstattet. um dann wichtiaeren Orten zuzustreben. Die Anspruchslosigkeit für sich selbst, die religiöser In nerlichkeit zu entspringen pflegt, läßt Bismarck als vornehm sozialen Charakter erscheinen: „Ich habe nie in meinem Leben auf Dank Anspruch gemacht. Ich habe ihn nie erwar tet, ich habe ihn auch nicht verdient, denn ich habe niemals um Dank gehandelt, sondern habe einfach meine Schuldig keit getan, niemand zu Liebe, nichts weiter. Und wer seine Pflicht tut, ist ein getreuer Knecht, hat aber keinen Anspruch auf Dank. Ein solcher Anspruch liegt mir außerordentlich sern. Ich habe gelernt, ohne den Dank der Welt zu leben, ich habe ihn erworben und verloren und habe ihn wieder gewonnen, ich habe ihn wieder verloren — ich mache mir uichts daraus, ich tue einfach meine Pflicht." Ohne Eitelkeit steht der Reichsgründer den Wechsel schlägen des Schicksals gegenüber, dennoch ist sein empfind sames Herz verletzlich, wie wir aus der Entlassungsgeschichte wissen. Aber gegenüber menschlicher Verkennung und man chem Mißverständnis hat er ein Allheilmittel; das ist die Natur, die der Herrgott dem Menschen zur Erholung und zur besinnlichen Einkehr um seine Wohnsitze gelegt hat. Man ist immer am einsamsten in den großen Städten, im Hofe, im Parlament, unter seinen Kollegen. Aber im Walde fühle ich mich nirgends einsam. Das muß in der Natur des Waldes begründet sein. Wenn man auch nur nnen Tag in den Wäldern sein kann, so bringt man doch immer merkliche Stärkung mit nach Hause." Es war für Bismarck ein großes Glück, daß er zu gleich Gutsherr war; und seine Leistungsfähigkeit ist da durch gewiß gestärkt und erhalten worden, daß er in Wald and Flur mit Gott und seiner Schöpfung immer wieder nahe beisammenstand, wenn ihn das Allzumenschliche in Ler Staatspolitik zu zermürben begann. Im Rauschen der Leutschen Eichen, im Wogen der heimischen Kornfelder fand Bismarck sich immer wieder, denn er verspürte des Herren Hand, die den Menschen unter dem freien Himmelszelt seg let. Als er dann Heimberufen wurde, war es sein Wunsch, licht an irgendeinem prunkvollen Orte beigesetzt zu wer- ven, sondern in seinem geliebten Gute Friedrichsruh. Als Lie Todesnachricht in die Reichshauptstadt kam, fand Theo- Lor Fontane sogleich d i e Antwort, die ganz im Sinne des Kanzlers war, aus die Frage, „wo Bismarck liegen soll": „Nicht in Dom oder Fürstengrust, er ruh' in Gottes freier Luft! Draußen auf Berg oder Halde, noch besser tief, tief im Walde! Widukind lädt ihn zu sich ein: „Ein Sachse war er, drum ist er mein; Im Sachseuwald soll er begraben sein!" MV MWer der der MmBk ! Eine Reihe von Ländern hat dem Organisationskomitee der Olympischen Spiele bereits vorläufige Meldungen über die Teil nehmerzahl abgegeben. Sa wollen die Vereinigten Staaten 327 Aktive nach Berlin schicken, dis Japaner 230, die Schweden 225, Peru 49, Ungarn 248, dis Schweiz etwa 150 und Polen 103. Das Programm steht in 19 Sportarten insgesamt 116 Wettbewerbe vor. Die Zahl der Wettkämpfer, die jede Nation in einen Wett- kamps schicken kann, ist bei den einzelnen Wettbewerben verschie- - den. Wenn alle teilnehmenden 50 Nationen alle Möglichkeiten voll j ausnutzen würden, so ergäbe das eine stattliche Heerschau von 25 900 Aktiven. In der rauhen Wirklichkeit der Wirtschaftssorgen wird aber wohl kaum ein Land eine so vollständige Expedition ausrüsten können. Immerhin rechnet das Organisationskomitee mit annähernd 5000 aktiven Teilnehmern. Annähernd 1000 Kampfrichter und ebenso viele Holser werden notwendig sein, ! um die verschiedenen Wettkämpfen in den vorgesehenen " ^-«en ! aowickeln zu können. ' LeMyruöl siir den 2. August Das erste unantastbare Recht der Menschen ist das Recht auf die Arbeit. Wir wollen kei nen Wohlfahrtsstaat, wir lehnen es ab, das Recht auf die Arbeit und aus das Leben durch Wohlfahrt und L, werbsloscnunterstützung zu ersehen; das wäre eine Tarnung und Lüge. Darum hat Adols Hitler nach der Machtergrei fung als erstes verkündet: Volk, vor allem hast Du vor Reichs- und Staatsreform und ollen Reformen das Recht, Arbeit zu verlangen. Dr. Ley. Börse Mitteldeutsche Börse in Leipzig vom 31. Juli Die Umsatztätigleit blieb auch am Mittwoch sehr klein. Am Anleihemarkt Sachsenanleihe 0.37 Prozent höher gesucht. Vogll. Spitzen gewannen 3. Zwickauer Kammgarn 3,75 Prozent, Dresdner Älbumin-Eenußscheine 7 F, Vereinigte Photoaktien und deren Eenußjcheine 1.5 Prozent bczw. 6 F Halle Maschinen 1 5 Prozent Steingut Colditz büßten 1.5 und Baubank Dresden 2 Prozent ein. Gebrüder Hörmann 1,5 Prozent fester und mutzten zugeteilt werden; Europahof 1,75 Prozent Hüber 3. August. 1492: Kolumbus tritt seine erste Entdeckungsfahrt an. — 1770: Friedrich Wilhelm III. von Preußen in Potsdam geb. (gest. 1840). — 1802: Der Feldherr Heinrich, Prinz von Preußen, Bruder Friedrichs II., in Rheinsberg gest. (geb. 1726). — 1811: Gründung der Universität Breslau. — 1852: Der Afrikareisende Klemens Denhardt in Zeitz geb. (gest, 1929). — 1872: König Haakon VII. von Norwegen in Char> lotten'.und bei Kopenhagen geb. — 1914: Kriegserklärung Deutschlands an Frankreich. — 1929: Vierter Parteitag der NSDAP, in Nürnberg. Sonnenaufgang 4.21 Sonnenuntergang 19.51 Mondaufgang 8.51 Monduntergang 20.41 Namenstag: Prol.: August; kalh.: Stephans Erfindung.