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Im Laven ermordet ausgcsunden. In Braunschweig wurde der Kaufmann Wolf Ziprkowski in seinem «Laden tot aufgesunden. Nach dem Ergebnis der gericytlichen Leichenöffnung sowie nach den bisher angestellten Ermitt lungen. ist Ziprkowski bereits am Abend des Montag, ver mutlich bei oder kurz nach Ladenschluß, von einem noch un bekannten Täter durch einen Kopfschuß getötet worden, als er im Begriff war. Einwickelpapier aus einem unteren Regal zu nehmen. Die polizeilichen Ermittlungen werden mit allem Nachdruck sortgeführt. Münchener Bergsteiger tödlich verunglückt. Im Mont blanc-Gebiet ereignete sich ein Alpinistenunglück, dem der 88jährige Helmuth Reithel aus München zum Opfer gefal len ist. Er hatte mit seinem 31jährigen Bruder Franz die Dames Anglaiscs zu besteigen versucht und war in eine Schlucht abgestürzt, wo er tot liegenblieb. Italienische Berg steiger haben sich an den Rettungsarbeiten beteiligt. Vier Häftlinge ausgebrochen. Aus dem Gefangenen haus in Klagenfurt sind in der Nacht vier Häftlinge aus gebrochen, darunter der Kommunistenführer Joseph Hut mann. der erst am 16. Juli wegen Hochverrats zu fünf Jahren schweren Kerkers verurteilt worden ist. Bon den entsprungenen Häftlingen fehlt vorderhand jede Spur. Folgenschwerer Unfall. In der Nacht fuhr ein Militür- auto bei Dobriv in der Tschechoslowakei gegen einen Schot terhaufen und geriet ins Schleudern. Hierbei wurden ein Kapitän und ein Korporal getötet. Ein Soldat wurde ver letzt. Englischer Segelflieger abgestürzt. Der Inhaber des englischen Langstreckenrekordes im Segelflug, Collins, stürzte bei einer Flugveranstaltung in Ramsey tödlich ab. Kurz nach der Auslösung des Startseiles brach ein Flügel des Segelflugzeuges, das daraufhin mit großer Gewalt zu Bo den stürzte. Letzte Nachrichten Erotzseuer vernichtet ein DM Warschau, 1. August. In der Wojewodschaft kieke brach auf einem Bauerngehöft ein Fener aus, das sich auf die Nachbargcbäude übertrug und die ganze Ortschaft m Asche legte. Insgesamt find 43 Wohn- und Wirtschaftsge bäude verbrannt, auch ein Teil der Ernie ist vernichtet. Mr Ms IT Tage sreigeWen Schanghai, 1. August. Bach einer Meldung aus Bei lina hat der von den Banditen fce'Wlassene DBB.-Verkre- ier Müller nach seiner Ankunft in lmigeieilt, er ;ei wn den Banditen gegen ehrenwörlüche Erklärung nur aus lü Tage sreiaelasssn worden. AnsHrkre-td fest er Ber^lw- mngen über bas LZ'cgeld sichren. Verlogene Berichterstattung Berlin, 31. Juli. Ein Teil der ausländischen Presse, der sy- stcmaüsch unwahre Nachrichten über Deutschland verbreitet, in der Absicht, von den Ereignissen ün eigenen Lande abzulenkcn, hat sich heule durch eine Lügennachricht des Wiener Telegraph besonders böse hcreinlegen lassen. Nach dieser Meldung soll am heutigen Mittwoch der Reichsslatthaltcr Kaufmann in Hamburg erschossen worden sein. Die Nachricht hat, wie üblich, ohne jede Nachprüfung ihren Weg in das übrige Ausland genommen. Da bei hat sich in Hamburg nicht der geringste Vorfall ereignet, der als Ausgangspunkt zu einem derartigen Gerücht hätte dienen können. Es liegt hier ein neuer Beweis vor für die verlogene Berichterstattung eines Teiles der Auslandsprcssc, die aus durch sichtigen Gründen jedes noch so unsinnige Gerücht aufgreift, von dem man annehmen könnte, daß es Deutschland schadet. Grubenunglück in Transvaal 79 Verschüttete. London, 31. Juli. Wie aus Ermclo sTransvaal) gemeldet wird, wurden im Marsfeld-Bergwerk vier Europäer und 75 Ein geborene durch Explosion verschüttet. Rettungskolonnen sind un terwegs. Erhebliche Verstärkung der britischen G.'sandtschaftswache in Addis-Abeba London, 31. Juli. Wie verlautet, beabsichtigen die brittischen Behörden, die Wache für die britische Gesandtschaft in Addis- Abeba erheblich zu verstärken. Zur Zeit stehen ein weißer Ossi zier und 15 bis 20 Sikhs zum Schutze der Gesandtschaft zur Ver fügung. Der Bericht, daß sich der Kaiser von Abessinien weigere, In Ler Frage der Verstärkung von sich aus etwas zu unterneh men, weil England die Ausfuhr von Waffen nach Abessinien ge sperrt habe, wird in London einstweilen nicht bestätigt. Angeblich wird England hundert Mann und Munition und Verpflegung für sechs Monate nach Addis-Abeba senden. Italienische Vorwürfe gegen Schweden Rom, 31. Juli. Ein Leitartikel des Giornale d' Italia vom Mittwoch wendet sich gegen Schweden, das heute, so sagt iaS Blatt, mit „brüderlichem Herzen" dem italienisch-abessinischen Streitfall folge. Der Artikel wendet sich scharf gegen die Tätig keit der schwedischen Militärmission In Addis-Abeba und erinnert auch an den. Besuch, den der schwedische Kronprinz im Vorjahr Abessinien abgestattet habe. Eingehend beschäftigt man sich hier bei mit der Persönlichkeit des Generals Virgin, dem man beson dere Italien-Feindlichkeit vorwirft. Das Blatt sucht nachzuwei fen, daß Schweden in Abessinien nicht internationale und Völker- oundSInleressen vertrete, sondern eigene nationale Ziele verfolge. Arbeitsnot in London Ungewöhnliche Szenen in und vor dem Londonek Rat haus waren die Folge einer Stellenausschreibuna in den Tageszeitungen. Schon um 5 Uhr früh fanden sich die ersten Arbeitslosen ein, um sich um die Stellen zu bewerben, die eine mit der Stadt London zusammenarbeitende Baufirma zu vergeben Halle. Als die Stadthalle, in der sich die Büros der Baufirma befinden, geöffnet wurde, waren schätzunas- weife 4000 Personen versammelt, die stürmisch Einlaß be gehrten. Vergeblich versuchte ein Beamter, die Menge zu beruhigen. Als die Arbeitslosen in die Räume eindrangen, wurden sämtliche Zimmertüren geschlossen. Auch als ein .Uebersallkommando elntras, rUhrte sich die Menge lischt vom Fleck. Ueber eine Stunde war der Verkehr völlig ge sperrt. Erst nach der Ankunst polizeilicher Verstärkung ge lang es, die vielen Arbeitslosen durch freundliche Ueberre- dung zum Abmarsch zudbewegen, nachdem sie immer wie der im Chor den Wunsch nach Arbeit ausgedrückt hatten. Don den 4000 Personen, ole sich um die Stellungen bemüht hatten, wurden etwa 60 angenommen. GeMrlliber Erdrutsch piuris, 1. Apgust. Durch einen gewaltigen Erdrutsch ist ein aus einer Anhöhe gelegener Stadtteil von Constantine i «Algerien) gefährdet. Nachts kam ein Erdstkeifen von 300 Me- I tern Länge und 80 Metern Breite ins Gleiten. Die Erd- > massen nahmen den Weg zu einem die Stadt durchqueren- ! den Fluß, dessen Bett fast völlig verschüttet wurde. Eine l größere Anzahl von Eingeborenenhäusern wurde umgeris- ! sen. Die Ursache des Erdrutsches soll aus den Durchbruch unterirdischer Quellen zurückzuführen sein, die man vor 3t Jahren, als die Anhöhe aufgeschüttet wurde, nicht trocken gelegt hatte. Wieder ein Eisenbahnzug überfallen Chardin, 1. August. Aus dem östlichen Abschnitt de» man>>iurischen Ostbahn überfielen etwa 60 Banditen einen vollbe'ctzlen personenzug, nachdem sie vorher Dynamit unter die Gleise gelegt hatten Der Zugführer hatte die Gefahr vorher erkannt und den Zug rechtzeitig zum Stehen brin gen können. Die Banditen eröffneten auf den haltenden Zug sofort ein schweres Feuer und verwundeten hierbei zwei Soldaten der Zugwache. Bach längerem Feuergefecht flüch teten die Banditen unter Mitnahme ihrer Toten und Ver wundeten. Aus glühende ErzmMen MüW Goslar, 1. August. Aus dem Hüttenwerk Herzog-Iulius- hütte verunglückten die Hüttenmänner Otto Lültgering aus j Wolfshagen und Heinrich Immenroth aus Langelsheim i tödlich. Beide waren mit dein Abkeilen gerösteter Erze vor s einem festen Rösthaufen beschäftigt, als sich plötzlich ein j größerer Erzklumpen so unglücklich ablöste, daß die beiden j Männer von ihrem Arbeitsplatz aus den Rösthaufen stürz ten. Lültgering und Immenroth fielen aus freigelegle, glü hende Erzmassen und erlitten schwere Brandwunden. Ein mit ihnen arbeitender Hüttenmann konnte noch rechtzeitig nach der anderen Seite springen. Lüttgering, der Frau und drei Kinder hinterläßt, wurde als Leiche geborgen. Immenroth, ein junger Arbeiter, ist einige Stunden nach seiner Einlieferung im Vereinskrankenhau« Goslar seinen schweren Brandverletzungen erlegen. Mr BkWlMe «WMeS : Keine Hoffnung auf Rettung. f kattowih, 1. August. Ein schwerer Arbeitsanfall er eignete sich auf der Hillsbrand-Grube in Antonienhükke. Im Gerhard-Flöz ging ein hoher Pfeiler zu Bruch, wobei eine Strecke von 12 Meter Länge eingerissen wurde. Unter den einstürzenden Kohlenmassen wurden vier vor Ort arbei tende Bergleute begraben. Die Rettungsarbeiten wurden sofort ausgenommen. Trotz aufopfernder Arbeit ist es noch nicht geglückt, an die ! Verunglückten heranzukommen. Die Nettungskolonne be findet sich noch 8 Meter von der Unfallstelle entfernt. Auf > Klopfzeichen ist keinerlei Antwort erfolgt; cs muß damit : gerechnet werden, daß die vier Verunglückten nicht mehr i am Leben sind. MMmMim m Md-ZMm London, 1. August. Wie aus Bombay gemeldet wird, kam es in Mysore Süd-Indiens zu einem schweren Zusammenstoß zwischen «er Staatsolizei und Streikenden. Die Polizei eröffnete das feuer aus eine Ansammlung von 3009 streikenden Indern, m sie glaubte, daß die Streikende» die Goldbergwerke und ms Goldlager angreisen wollten. Ein Inder wurde getötet, >rei Personen trugen Verletzungen davon. Die Streikenden ehlen das Gerichtsgsbäude in Flammen und beschädigten nehrere andere Gebäude schwer. ll-Boot mit 85 Mann gesuulen Das sowjelrussische Unterseeboot „B 3" ist, wie erst jetzt amtlich getneldet wird, am 25. Iuli bei einer Uebung im Finnländischen Meerbusen mit 55 Mann Besatzung un tergegangen. Das Boot, das zur Baltischen Flotte gehörte, manövrierte unter Wasser, als es von einem anderen Kriegs schiff gerammt wurde: es sank sofort. An Bord befanden sich 8 Offiziere und 47 Mann Besatzung, hauptsächlich Ma rineschüler. Das Boot, das 1917 in Dienst gestellt worden war, soll gehoben werden. Das Urteil im Militärgerichtsprozetz gegen Soldaten der Wiener Garnison Wien, 1. Awgust. In dem Militärgerichlsprozeß, der die kommunistische Agitation im Bundesheer zum Gegenstand Halle, wurde am Mittwoch das Arleil gefällt. Don den heben Infanle- ; risten der Wiener Garnison, die wegen kommunistischer Zellen- j biidung vor dem Richter standen, erhielten zwei Angeklagte eine > Kerkerstrafe von einem Jahr. Fünf der Angeklagten wurden j freigesprochen, aber der Polizei zur eventuellen Verurteilung im - Verwaltungsstrafverfahren überwiesen. Bei allen Angeklagten > wurde auf Ausschluß aus der Armee erkannt. Rückkehr Mussolinis nach Rom Ein politischer Hinweis. Rom, 31. Juli. Nach längerem Aufenthalt auf seinem Land- i sitz in der Romagna und in dem am Meer gelegenen Aiccione ! ist der italienische Regierungschef am Mittwoch nach Rom zurück- l gekehrt. Mittwoch nachmittag nahm er an der feierlichen Schließ j sung des Quadriennalc, einer Ausstellung zeitgenössischer ilalieni- I scher Kunst, teil, wobei er das Wort ergriff. Unter Hinweis auf j den italienischen Konflikt führte Mussolini aus, daß die Kunst- , ausstellung von 1951 statlfinden werde, nachdem allerwichligsle i Aufgaben durch die überragenden Kräfte des Fascismus voll bracht worden seien. Unheilvolle Haßpropaganda! ' Eine römische Stimme zum Flaggenzwischenfall auf der „Bremen" j Rom, 31. Juli. Unter der Ueberschrifl „Unsere Sympathien , gehören Len deutschen Seeleuten, Lie ihre Flagge gegen die Be leidigungen einer umstürzlerischen Meute in Neuyork verteidig ten"! bringt die römische Zeitung „Ottobre" am Mittwoch eine Slcllungnahme zu den deutschfeindlichen Vorfällen im Hasen von Ncuyork. Das Blatt schreibt u. a.: Die deutschfeindlichen Zwi schenfälle in Neuyork offenbarten deutlich, daß die Kräfte, die im Dienste und unter dem Ansporn der Freimaurer und des Juden tums stehen, ihre Kräfte verdoppeln und sich dabei mit allen stö renden Elementen und dem schlimmsten internationalen Abschaum verbinden. All dies ist eine Haßpropaganda gegen dir Bewegun gen nationalen Charakters. Diese Propaganda wird genährt durch heuchlerische und pazifistische Vorstellungen, die diesseits und jenseits des Ozcans ihr unheilvolles Werk durchzufetzen su chen." Zu den Erklärungen des amerikanischen Staatssekretärs Phillips schreibt das Blatt abschließend, die Flagge eines Landes ist etwas heiliges und achtunggebietendes. Man kann bestimmt nicht die „gerechten Prinzipien" dadurch heiligen, daß man die Symbole einer Nation beleidigt. Der Polizeibericht über den flaggen- Zwischenfall auf der „Bremen" im Washingtoner Autzenamt Washington, 31. Juli. Der stellv. Staatssekretär Philipps teilte mit, daß der von der Neuyorker Polizei angesorberle Be richt über den Flaggenzwischenfall auf der „Bremen" am Mitt woch eingegangen sei und vom Staatsdepartement baldigst ver öffentlicht werden würde. Die Antwort auf den deutschen Pro test wird zur Zeit bearbeitet. Man erwartet, daß sie am Don nerstag überreicht werden kann. Hauptlchrlftlelter: Felix Iehne, Dippoldiswalde, stellvertretender. Hauplschrlftleiter: Werner Kuntzsch, Altenberg. Derantworkllcher Anzelgenlelter Felix Iehne, Dippoldiswalde. D.-A. VI 1935: 1193 Druck und Verlag: Earl Jehn«, Dippoldiswalde. MM NelmMOW Mrate jeder Ari Träger des deutschen Werktätigen Ledens werden als Mit glieder der tl. L. V. Treu händer für das Wohl der Ihnen anvertrau- trn Gefolgschaft sein. -Aaben Sie keine Rechnungen... ... und auch keine Briefbogen mehr am Lager, dann bitte wenden Sie sich an die Buchdrucker«» Carl Zehne, Dippoldiswalde, oder ver langen Sie Vertreterbesoch Freitag früh, den 2. August, stelle ich zwei frische Transporte, 25 Stil« M Wd MM hochtragend und mit Kälber«, sowie 8 Stück >/«-1 jährige Herdbuchbullen mit Abstammung»- u. Milch leistungs-Nachweise« sehr billig zum Verkauf und zum Tausch auf Schlachtvieh. Wmi> SmM. Ober-Colmnitz, Fernruf: Amt Klingenberg 42 UM MiMs I Morgen Freitag I Scvlacutkellk Die nach Beratung mit den Stadtverordneten erlassene Satzung über öffentliche Bekanntmachungen liegt vom 2 dS. Mts. ab 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht rin Ratyause, Zimmer Nr. 14, aus. Dippoldiswalde, am 1. August 1935. Der Bürgermeister. haben in der Weiheritz. Zeidmg befte« EHolgk Suche eine Mm, MM. Fnlll zur Führung meines einfachen Haushaltes. Lonis Wendler, osrmtsögkvn r-ru.«»ck» l-Sulolsxirte.koplsclimerrev, plrk-r. K«rdunire>, buninkel, Lnerxle- un,i ScMsNo»Iokeit. Sie eine komeurrarirur mit voM-ckmecilemIer, lebenä« . vermelrrunxsNNriLCr ?oll- llele, <iie nstllrllck und dUMunxslrei »Ile NdlsiklnN« »u» Uem Vorm evtlerot. 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