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nen. Das Programm. das natürlich elastisch und vörläufi- ger Art sei, lautet: 1936: kein Großkampfschiff, 3 Kreuzer, 9 Flottillenführer und Zerstörer, 3 U-Boote, kein Flugzeugmutter schiff; 1937: 5 Großkampfschiffe, 3 Kreuzer, 9 Flottillensührcr und Zerstörer, 3 U-Boote, 1 Flugzeugmutterschiff; 1938: 3 Großkampfschiffe, 5 Kreuzer, 9 Flottillenführer und Zerstörer, 3 U-Uoote, kein Flugzeugmutter schiff; 1939: 1 Großkampfschiff, 5 Kreuzer, 9 Flottillensührcr und Zerstörer, 3 U-Boote, 1 Flugzeugmutterschiff; 1949: 1 Großkampfschiff, 5 Kreuzer, 9 Flottillenführer und Zerstörer, 3 U-Boote, kein Flugzeugmutterschiff;^ 1941: 1 Großkampfschiff, 5 Kreuzer, 9 Flottillenführer und Zerstörer, 3 U-Baate, ein Flugzeugmutterschiff; 1942: 1 Großkampfschiff, 5 Kreuzer, 9 Flottillenführer und Zerstörer, 3 U-Boote, kein Flugzeugmutter schiff; zusammen 12 Großkampfschiffe, 33 Kreuzer, 63 Flottillenführer und Zerstörer, 21 U-Boote, 3 Flugzeugmutterschiffe. Unter Berücksichtigung der Kriegsschiffe, die nach den Bestimmungen der Washingtoner und Londoner Flolten- verträge während dieser sieben Jahre die Altersgrenze überschreiten, werde die britische Flotte im Jahre 1942 fol gende Stärke haben: 14 Großkampfschiffe (1935: 15), 72 Kreuzer (50), 142 Zerstörer (S4), 57 U-Boote (39), 10 Flugzeugmutterschisse (8). Die Gesamtkosten dieses Bauprogramms würden mehr als 150 Millionen Pfund Sterling betragen. Sie würden eine Verdoppelung der jetzigen Jahresausgaben für Neu bauten notwendig machen. Spermarlschieber oerarteilt Die größte Devisenschiebung des Jahres 1934. Berlin, 39. Juli. Bach zehnwöchiger Verhandlung vrc kündete die 4. Große Strafkammer des Berliner Land- gerlchts das Urteil gegen die 12köpfige Sperrmark-Schieber banüe Leborius und Genossen. Der 41jährige Hauptange klagte Willi Leborius wurde wegen Devisenvergehens in vier Fällen und aktiver Bestechung zu 13 Jahren Zuchthaus 19 Jahren Ehrverlust und 69 999 Mark Geldstrafe ver urteilt. Der 45jährige Gregor Seldowisch, ein Ausländer, erhielt 11 Jahre Zuchthaus und 129 999 Mark Geldstrafe. Die Angeklagten Dr. Walter Schott, Ferdinand Malczyt und Hedwig Rohloff wurden zu je sieben Jahren Zuchthaus, 19 Jahren Ehrverlust und 19 999 Mark Geldstrafe verurteilt. Bei den übrigen Angeklagten stuften sich die Zuchthausstrafen von 5 bis 2 Jahren ab; 2 Angeklagte wurden sreigesprochen. Das Gericht erklärte 14 499 Mark Bestechungsgclder als für den Staat verfallen. Bei den Verfehlungen der Angeklagten handelt es sich nm die größte Deoisenschiebung des Jahres 1934. Unter der Vorspiegelung, notleidende Unternehmungen zu sanieren oder neue Betriebe aufzuziehen, haben sich die Angeklagten die Freigabe großer Sperrmark-Beträge erschlichen. Zum Glück konnten die Verfehlungen aufgedeckt werden, ehe die weiteren Pläne, die noch erheblich größere Schiebungen vor sahen, durchgeführt werden konnten. Bei dem Fu 11 Jah ren Zuchthaus verurteilten staatenlosen Juden Seldowitsch war während der Untersuchungshaft ein Kassiber gefunden worden, in dem er die Deutschen gemein beschimpfte und die Hoffnung aussprach, daß der Vorsitzende möglichst bald sterben möge (I). Bon gestern bis hents Einziehung des Vermögens. Auf Grund des Gesetzes über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1935 wird für den Bereich des Landes Baden das Vermögen des Windt horstbundes, der Badenwacht und der Schoferschar zugunsten des Landes Baden eingezogen, da es nach Feststellung des Reichs- und preußischen Ministers des Innern zu volks- und staatsfeindlichen Bestrebungen bestimmt gewesen ist. Die badische Verordnung über die Einziehung marxistischen Vermögens vom 28. Juli 1933 findet entsprechende An wendung. Litauen will Wilna wirtschaftlich durchdringen. Wie polnische Blätter berichten, haben die Litauer ihren wirtschaftlichen Einfluß im Wilnagebiet neuerdings erheb lich erweitert. In den letzten zwei Monaten sind mehrere große Güter sowie acht Hausgrundstücke von Litauern auf gekauft und planmäßig besiedelt worden. Auch das litauische Genossenschaftswesen wird in den Bezirken Wilna, Grodno und Suwalki eifrig gefördert. Japanische Regierung enthüll« eine Verschwörung. Erst jetzt wurde in Tokio bekanntgegeben, daß im Juli 1933 nationalistische Gruppen, „Gottestruppen" genannt, gemeinsam mit der sogenannten Patriotischen Arbeiterpar tei einen Ausstand planten, der aber rechtzeitig aufgedeckt und durch Verhaftung der Anführer vereitelt werden konnte. Die Verschwörer hatten, wie aus der nun abgeschlossenen Vernehmung hervorgeht, einen Angriff zu Land und aus der Luft auf Regierung, Polizei, Munitionsdepots und Banken geplant. Nach Beseitigung der führenden Männer des Staates und der Wirtschaft sollte angeblich unter Auf hebung der Verfassung der Neubau des Staates erfolgen, wobei an die Wiederherstellung der alten Kaiserherrschaft gedacht war. Allerlei Neuigkeiten Der modernste deutsche Fischdampfer. Der auf der Hamburger Werft H. C. Stülcken Sohn für die „Nordsee" Deutsche Hochseefischerei Bremen-Cuxhaven Aktiengesell schaft gebaute Fischdampfer „Memel" hat seine Probefahrt erfolgreich erledigt und ist von der Reederei übernommen worden. Der 444 Bruttotonnen große Fischdampfer „Me mel" ist 52 Meter lang und 8 Meter breit. Er ist mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet, so daß er in sei- ner Ausführung' als der gegenwärtig beste deutsche Fisch- tzgmpfex angesprpchen werden kann. Vierjähriger Ausbau der Elbe i Staubecken bei Pirna dringend notwendig ! Der Spitzenverband der Elbeschiffahrr, der „Verein zur Wahrung der Elbeschiffahrtsinteressen", der am 29. und 30. August in Hamburg seine große Tagung abhält, veröffentlicht jetzt seinen Rechenschaftsbericht ! für das Jahr 1934. Einleitend wird auf die Bereitstellung von jährlich ! 25 Millionen durch die Reichsregierung hingewiesen. ! In den Vordergrund der Arbeiten schiebt sich kür die Zu- ! kunft immer mehr die Vorbereitung der aus der Verschwel- j ging des Reichswasserstraßennetzes für das Elbcstromgebiet : sich ergebenden großen Aufgaben. Die Fertig st ellung . desMittellandkanalsbis zum Jahre 1942 bis n a ch Leipzig, die bisher noch ungelösten sächsischen und tsche choslowakischen Elbeschiffahrtsfragen sind dabei die wichtig sten Fragen, die der im Herbst 1935 in Hamburg stattsin- üende Elbeschiffahrtstag klären soll. In eingehender Darstellung würdigt der Bericht die Vcrkehrsentwicklung auf der Elve. Während die Verkehrs- ziffern des Jahres 1934 für die gesamte deutsche Binnen schiffahrt eine Zunahme der Ein- und Ausladungen um 22 v. H. aufweisen, ist der oberelbische F l u ß s ch i f fahrts- o e r k e h r von und nach Hamburg um 8,6 v. H. gesun - i ken. Das Elbegebiet weist damit im Augenblick dieungün- I stigste Lage im deutschen Wasserstraßennetz auf. Die , niedrigen Wasser st ände der Elbe haben ganz we- I sentlich zu der ungünstigen Verkehrsgestaltung beigetragen, hinzu kommt der Rückgang des Ein- und Ausfuhroerkehrs sowie der Durchfuhr von und nach der Tschechoslowakei. Mit Nachdruck wird im Bericht hervorgehoben, daß die Frachten gestaltung der Elbeschisfahrt zu einer Beeinträchtigung des Verkehrs nicht geführt hat. Der Bericht beschäftigt sich auch mit dem Ausbau des Elbestromes, der in vier Jahren beendet sein wird. Noch im Verlaus des Jahres 1935 werde die Regulierung der Durchfahrt durch die Stromelbe in Magdeburg in Angriff genommen und 1940 die Mittellandkanalbrücke über die Elbe dem Verkehr übergeben werden und 1942 können Elbeschifse auch aus dem Südslügeldes Mittellandkanals bis Halle und Leipzig fahren, wodurch in der verkekrswirt- , schaftlichen Gestaltung des El b e st r o m g e b i e t e s tiefe Veränderungen hervorgerufen werden. Die Elbe unterhalb der Saalemündung wird nach dem Ausbau der Elbe und nach der Inbetriebnahme der zweiten Saaletalsperre im Jahre 1939 eine Mindestfahrwassertiese von 1,70 Meter besitzen, womit der fast ständig ungehinderte Uebergang vollgeladener Fahrzeuge von der Elbe auf den Mittellandkanal und den Südflügel möglich sein wird. Da gegen wird die Strecke oberhalb der Saalemündung nur eine Mindestfahrwassertiefe von 1,10 Meter erreichen kön nen. Die mittelelbischen und sächsischen Häsen sind daher nach dem Bericht in Zukunft schweren Gefahren ausgesetzt, und es wird als notwendig bezeichnet, die Wasserversorgung oberhalb der Saalemündung sicherzustellen. Das Staubecke »bei Pirna wird dabei als beste Lösung dieser Schwierigkeiten angesehen, weil sein Zuschuh wasser alten wichtigen deutschen Llbehasen zugutekame und dieBaukosten angesichts des großen Ruhens vertret- , bar seien. Größte Beschleunigung in der Ent- i fcheidung dieser Frage sei nötig, da die miltelelbischen und i sächsischen Häfen sonst spätestens im Jahre 1942 in ihrer j Erhaltung aufs schwerste bedroht seien. Der Bericht schließt mit einem Ausblick auf die Zukunft des Elbeverkehrs. Die tatkräftigen Maßnahmen der Reichs- reaierung hätten sich* in einer stark vermehrten Jndustrie- sieolung an den Ufern der Elbe und in ihrem Hinterland ausgewirkt. Die Ergebnisse des Jahres 1934 würden be stimmt besser ausgefallen sein., wenn die zusätzlichen Beför- oerungen dieser neuen JndustrieunterNehmungen bereits in vollem "msang der Elbeschisfahrt zugutegekommen wären. Oie A: mngskrast der Elbe als Verkehrsträger werde nach Fertigsi-mung der Requlierung und der zweiten Saaletal- fperre außerordentlich ivach'en. Nebme man dazu die segens reichen Maßnahmen des Ordnungewerkes der Reichsregie rung mit seiner Frachkenregelunq. so werde man um die Zukunft der Elbeschisfahrt nicht besorgt zu sein brauchen. Gemeiner Diebstahl an dem deutschen Tennismeister. Während des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft im Tennis, die in Braunschweig ausgetragen wurde, ist aus der Herrengarderobe des Tennisklubs im Bürgerpark der Anzug des deutschen Meisters Gottfried von Cramm ge stohlen worden. In dem Anzug befand sich neben Geldbe trägen auch die Brieftasche mit sämtlichen Ausweispapieren. Auch eine mit Brillanten besetzte goldene Uhr, ein Ehren preis des Deutschen Tennisbundes, wurde gestohlen. Tödlicher Unfall beim Florettfechten. Bei der mittel deutschen Mannschafts-Meisterschaft im Florettfechten in Jena ereignete sich ein bedauerlicher Unglijxksfall. Der mit teldeutsche Gaumeister aller drei Waffengattungen, Voigt- Jena, wurde kurz vor Schluß der Veranstaltung durch Klin genbruch bei seinem Gegner so schwer verletzt, daß er an den Folgen trotz sofortiger ärztlicher Hilfeleistung verstarb. Oer Wettkampf wurde sofort abgebrochen. Voigt, der Mit teldeutschland bei den deutschen Meisterschaften vertreten sollte, stand im 30. Lebensjahre. Lin folgenschweres Autounglück ereignete sich in Mayen. Ein auf der Rückfahrt vom Nürburg-Ring be findlicher, stark besetzter Koblenzer Lastkraftwagen wollte einen Personenwagen überholen. Dabei geriet der Last kraftwagen mit dem Hinterrad an einen Baum, kam ins Schleudern und fuhr mit voller Wucht gegen einen zwei ten Baum. Die Insassen des Lastkraftwagens wurden zum Teil mit voller Wucht hinausgeschleudert. Dabei erlitten acht'Personen Verletzungen. Ueber 89 090 Besucher der Sultslälle Stedingsehre. Am Sonntag fanden die beiden letzten Aufführungen des Volksschauspiels „De Stedinge" von August Hinrichs auf der niederdeutschen Kultstätte Stedingsehre auf dem Book holzberg statt. Ueber 80 000 deutsche Volksgenossen haben in diesem Jahre den neuen Aufführungen beigewohnt. Mit einer schlichten Feier, die sämtliche Mitwirkende vereinte, schloß die diesjährige Gemeinschaftsarbeit. Gauleiter Röver sprach allen Mitwirkenden seinen Dank aus und wies dar auf hin, daß die Kultstätte Stedingsehre zu einem Wall sahrtort für ganz Deutschland werden solle. Linstelgedieb, der sich selbst richtete. Stuttgart wurde seit einiger Zeit durch das gefährliche Treiben eines Nacht gespenstes beunruhigt. Bei seinem letzten Einbruch hatte der Einsteigedieb eine Brille verloren, deren besondere Be schaffenheit Anhaltspunkte für die Ermittlung des Eigen tümers bot. Dieser mußte nun mit seiner baldigen Ent deckung rechnen. Um der Festnahme zu entgehen, hat er sich jetzt in Hasenbergtunnel von einem Zuge überfahren lassen. Vorher gab er ein Schreiben an die Kriminalpolizei zur Post, in dem er mitteilte, daß er der schon länger ge suchte Einsteiger sei und daß man seine Leiche im Hasen bergtunnel finden werde. ' Typhuserkrankungsn in kaltowitz. Mehrere an Bauchtyphus erkrankte Personen wurden in das Städtische Krankenhaus in Kattowitz eingeliefert. Wenige Stunden spater wurde ein weiterer Transport Typhuskranker dem Krankenhaus zugefühlt. Insgesamt wurden 18 Personen in einer Isolierbaracke des Krankenhauses untergebracht. Bei den Kranken handelt es sich ausnahmslos um Bewoh ner eines Straßenzuges. Der Zustand einiger Kranker ist besorgniserregend. Die Behörden haben alle Vorkehrun gen getroffen, um eine Ausbreitung der Seuche zu unter binden. Dem Meere entrissen. Wie der „Matin" aus La Ro chelle meldet, hat der italienische Datnpfer „Rostro" große Mengen von Kupfer und Messing aus dem Wrack des 1917 torpedierten spanischen Dampfers „Noviembre" geborgen, der seinerzeit in New Dort eine für die alliierten Armeen bestimmte Ladung genommen hatte. Dieses Kupfer und Messing sei jetzt auf einen italienischen Dampfer verfrachtet worden, der nach Genua ausgelaufen sei, wo die Ladung zu Kriegsmunition verarbeitet werden solle. Gerichtssaal Seit zwanzig Jahren gewildert Vor dem Schöffengericht Eibenstock hatte sich der 43 Jahre alte Oswald Walter Pammler aus Eibenstock wegen gewerbsmäßig begangenen schweren Wildfrevels, Unterschlagung und unbefugten Waffentragens, der 27 Jahre alte Kurt Walter Klötzer aus Eibenstock wegen Wildfre- oels, der 58 Jahre alte Paul Schönfelder wegen Waf fenbesitzes, der 42 Jahre alte Ernst Oppe und der 48 Jahre alte Felix Lein wegen Hehlerei zu verantworten. Dem Hauptangeklagtcn Pammler konnte nachgewiesen w'erden, seit zwanzig Jahren in den Waldungen um Eibenstock, Au ersberg und Wildenthal gewildert zu haben, wobei ihm .Klötzer behilflich war. Schönfelder, eine ehemaliges KPD- > Mitglied, hatte sich im Besitz zahlreicher Waffen befunden, die er gemäß der Wasfenablieserungsverordnung hätte ab liefern sollen. Oppe und Lein hatten Pammler Wilderer beute abgekauft. Das Gericht verurteilte Pammler zuvier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Klötzer erhielt zwei Jahre sechs Monate Gefängnis. Schönfelder wurde zu zwei Monaten und zwei Wochen Gefängnis, Oppe zu einer-Woche Gefängnis und Lein zu 70 Geldstrafe verurteilt. Staatsfeindlicher Pfarrer verurtem Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Hanau yatte sich, wie das Gaupresfeamt berichtet, der 48jährige katholische Pfarrer der Gemeinde Dietges in der Rhön, Lud wig Roth, wegen Vergehens gegen den sogenannten Kanzel paragraphen zu verantworten. Die Anklage legte ihm zur Last, in der Sonntagspredigt vom 8. Juli 1934 Angelegen heiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden ge fährdenden Weise behandelt zu haben. Roth kühlte sich nach seinen Angaben in keiner Weise schuldig. Seine demago gischen Ausführungen hinterließen den äußerst ungünstigen Eindruck, daß hier ein blindwütiger und staatsfeindlicher Fanatiker vor den Schranken des Gerichtes stand, der sich nicht damit abfinden kann, daß Politik im Dritten Reich keine Angelegenheit der Kirche istz Nach längeren Beratungen erkannte das Gericht gemäß dem Anträge des Staatsanwalts auf 8 Monate Gefängnis und verurteilte Roth außerdem zu den Kosten des Verfah rens. In der Urteilsbegründung führte der Vorsitzende u. a. aus: Das Gericht sei überzeugt, daß der Angeklagte sich eines schweren Vergehens gegen den Kanzelparagra phen schuldig gemacht habe. Er habe im Gottesdienst da von gesprochen, daß Menschenleben im neuen Deutschland nichts mehr, gelten, ferner erwähnte er in seiner Predig! Hungersnot, Christenverfolgung und Kulturkampf in Ruh land und fügte hinzu, daß die deutschen Katholiken sich auch auf alles vorbereiten müßten und daß diese Leiden ihnen noch in Deutschland bevorstünden. Neun Nachlager WzMsn Hitler-Jugend Nachdem es in einigen Betrieben nicht möglich war, allen Jungarbeitern aus einmal sür die Zeit der Sommer lager der sächsischen Hitler-Jugend vom 1- bis 15. Juli Ur laub zu geben,'erklärte sich eine ganze Reihe Betriebsführer in vorbildlicher Weife bereit, ihren jugendlichen Gefolg schaftsmitgliedern, soweit sie der Hitler-Jugend angehdren, zu einer anderen Zeit die erforderliche Freizeit zu gewähren. Welche neuen Erfolge die sächsische Hitler-Jugend in der Frekzeitwerbung zu verzeichnen hat, geht daraus hervor, daß.in der Zeit vom 16. Juli bis 25. August neun Nach- iager sür Jungarbeiter stattfinden, und zwar in Elsterberg. Wilthen, Linda, Crottendorf, Pobershau, Dönschten, Schöna und Bärenstein (Bielatal). Nachdem in der Zeit vom 27. bis 29. JuU bereits sieben Sonderzüge Angehörige der sächsischen HI aus den Som merlagern in ihre Heimatorte zurückaedracht habem tressen Anfang August die übrigen Sonderzuge aus den Sommer-