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Ar MHÄrs Am Montag belachte der Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß, das D e u t s ch! a n d l a g e r der Hitler-Ju gend. Nachdem er die Front der EhreMaefolgschast abge- schritten hatte, begrüßte Oberbannführer Minke, der Leiter des Deutschlandlagers, den Stellvertreter des Führers sowie den Gauleiter Bohle, den Leiter der Auslnndsorganisation der NSDAP. Reichsminister Heß besichtigte das Lager und äußerte seine Zufriedenheit über das Gesehene; er unter hielt sich eingehend und lange mit den auslandsdeutschen Jungen. Zum Schluß vereinte eine kurze erhebende Feierstunde auf der Thingstätte den Stellvertreter des Führers mit der Lagermannschaft. Rudolf Heß hat als Vorsitzender des Ehrenausschusses für das Deutschlandlager an'dessen Zu standekommen großen Anteil. Oberbannsührer Minke wies in den Begrüßungsworten an der Thingstätte Krade auf diese Tatsache besonders hin. Hierauf führte Reichsminister Heß aus: Meine lieben auslandsdeutschen Jungen! Wie Ihr, bin auch ich Auslandsdeutscher und wie die meisten von Euch im Ausland geboren und ausgewachsen. Ich weiß, wie schwer es ist, draußen sein Deutschtum hochzu halten. Aber es ist nicht das Schlechteste, was draußen ge haßt wird. Ich glaube, daß sich in der übrigen Welt all mählich das Bild, das sie von Deutschland hat, ändern wird und sie Deutschland so sehen wird, wie Ihr es mit eigenen Augen sehen werdet auf der Fahrt durch dieses neue Deutsch land. Seht es Euch an und nehmt den Eindruck mit hinaus zu den Freunden und Kameraden, die nicht das Glück hatten, Hierherkommen zu können. Erzählt ihnen von dem, was Ihr hier gesehen habt, und erzählt ihnen von den großen Erfolgen, Sie das Deutschland des Führers in der kurzen Zeit seit seiner Machtergreifung vollbracht hat. Grüßt draußen die Deutschen in Eurer Heimat von der alten Hei mat und sagt ihnen, daß sie nicht vergessen werden von uns. Im Lauf des 'Montagnachmittag traf der Chef der ruhmreichen deutschen Hochseeflotte, Admiral von Trotha, im Deutschlandlager ein, der in seiner Eigenschaft als Ehren führer der Marine-Hitler-Jugend das Deutschlandlager be- sichtiate und von Rudolf Heß begrüßt wurde. BernunWimuien in Ammla Die Sonntagsausgaben der großen amerikanischen Provinzpresse veröffentlichen, wie die Neuyorker und die Washingtoner Zeitungen, die Meldungen über die Ereig nisse der letzten Tage aus der ersten Seite mit Ueberschrif- ten in Fettdruck wie „Die amerikanische Regierung drückt ihr Bedauern über den „B r e m e n "-Z w i s ch e n f a l l aus." Sehr scharf zieht die „Washington Post" gegen die Un ruhestifter ins Feld; sie weist^Senator King, Bürgermeister Laguardia und die Neuyorker Kommunisten darauf hin, daß die auswärtigen Angelegenheiten zur alleinigen Zustän digkeit des Staatsdepartemens gehörten, und daß die inter nationale Lage sehr erschwert würde, wenn Einzelpersonen eigenmächtig in die Außenpolitik einarifsen. „Was würden wir sagen", so führt das Blatt aus, „wenn eine Horde zweifelhafter Personen auf ein ameri kanisches Schiss in Hamburg dringen und unsere Flagge Herunterreitzen würde?" Zu dem Vorgehen von King, Laguardia und anderen sagt die „Washington Post": Wir kommen jetzt in die Zeit oer Hundstage, in denen Menschen törichte Dinge tun und in denen sie eine Scheune abbrennen wollen, um eine Ratte zu töten, oder in denen sie die Familie vergiften wollen, um Küchenschaben zu vertreiben usw. Das Blatt empfiehlt «in sorgfältiges Lesen des Buches von Millis: „Der Weg zum Krieg", in dem klar geschildert werde, wie durch Hetze Amerika ganz gegen seinen Willen 1917 in einen vollkom men nutzlosen Krieg gegen Deutschland getrieben worden sei. Heutzutage sei Ruhe die erste Bürgerpflicht, sonst gebe es Völkerverhetzung mit unabsehbaren Folgen. Der Neuyorker Polizeipräsident hat weitgehende Maß nahmen zum Schutz der Hakenkreuzflagge auf deutschen Schiffen gegen etwaige neue kommunistische Kundgebun gen getroffen; die Polizei im Hafengebiet ist verstärkt worden. Setz« am Werl Reue llebersälle aus deutsche Schisse angekündigt. New Park. 30. Juli. Eine Organisation, die sich „Antinazi-Federation" nennt, kündigte weitere Kundgebungen gegen deutsche Schiffe an und gab.bekannt, daß in einer Versammlung von 27S Verbänden Pläne entworfen werden sollen, die sich gegen das Feigen der Hakenkreuzslagge richteten und zu einem Boykott der „Nazischiffe" führen sollen. Durch diese erneuten Kundgebungen soll aus die Tat sache hingewiesen werden, daß führende Amerikaner „Nazi schiffslinien" benutzen, ungeachtet der „Verletzung der Rechte amerikanischer Bürger in Deutschland und der fre ventlichen Angriffe auf ihre Religionsgenossey". Die New Docker Sonntagspresse verurteilt einmütig die „schmachvollen Vorfälle aus der „Bremen" und zugleich den Bürgermeister Laguardia, der durch seine Bemerkun gen in deü letzten Tagen mindestens mittelbar die Vor bedingungen für die bedauernswerten Ausschreitungen schuf, indem er die buntscheckige und Rassenzwisten leicht zugängliche Bevölkerung New Borks weiter aufreizte. Die „New Dark Times" nimmt in einem Leitartikel zu dem Tumult bei der Abfahrt der „Bremen" Stellung und schreibt: „Di« skandalösen Tumulte, die von Kommu nisten bei der Abfahrt der „Bremen" angestiftet wurden, können unter denkenden Menschen nur Sympathie für die erregen, die als Ziele dieser feindlichen Demonstration aus ersehen waren. Das Schiff, ein Stück deutschen Gebiets, das für den Augenblick in unserem Hafen und unter un serer verantwortlichen Obhut stand, hat jeden möglichen Schutz seitens New Dorker Polizei erhalten." Das Blatt geht dann auf die Maßnahme des Bürgermeisters Laguar dia über und erklärt: „Die am Anfang der Woche vom Mw Docker Bürgermeister eingenommene Haltung, einem deutschen Ausländer ein bestimmtes Privileg vorzuenthal- ten, deutet einen weithin empfundenen Unwillen an. Aber wie wir bereits bemerkten, schien Laguardia bei seinem Schritt übel beraten gewesen zu sein, wie es lick nun auch U Mutiges Nachtgefecht Schwerer italienisch-abessinischer Zwischenfall j Der Sonderkorrespondent der „Times" in Addis Abeba j meidel, die eine Woche alle Nachricht aus Watkail im fernen Nordmeslen des Landes, wonach eine italienische Streit- s macht in einen Bezirk vorgedrungen sei, der nach Ansicht des ! abessinischen Befehlshabers zu Abessinien gehört, habe sich s bestätigt. Die Abessinier hätten die Italiener bei Nacht mr- j gegriffen, und 40 Italiener und 20 Abessinier seien getötet l worden, worauf die italienischen Soldaten in Lastautos ab- ! befördert worden seien. Ferner meldet der Korrespondent, der Kaiser habe in i einer für die „Times" bestimmten Botschaft erklärt, die Ent täuschung über die. wenn auch nur zeitweilige Verjagung der Ausfuhrlizenzen für Waffen werde mehr als ausgegli chen durch die Befriedigung über die nachdrückliche Unter stützung, die die britische Regierung den Bemühungen Abel- siniens um eine völlige friedliche und unparteiische Lösung des jetzigen Streites zuteil werden lasse. Der Korrespon dent fugt hinzu, die abessinische Negierung hoffe auf eine schnelle, endgültige und allumfassende Entscheidung des Völ kerbundsrats. Wenn Artikel 12, der beide Parteien ver pflichte, vor Ablauf von drei Monaten nicht zum Krieg zu schreiten, wirksam zur Anwendung gebracht werden könnte, dann würde der Kaiser zufriedener fein als über irgendein anderes Ergebnis. „Daily Telegraph" meldet aus Asmara (Eritrea), der Oberkommissar von Jtalienisch-Ostafrika, General de Bono, habe sich genötigt gesehen, ein Sondergericht für die An wendung des Militärgesetzes zu ernennen. Dieses Sonder gericht sei für ganz Eritrea zuständig und trete an die Stelle der bisherigen Strafkammer. Es heiße, daß dieser unae- wohnliche Schritt durch Unruhen unter den Eilige-- borenen und durch die Notwendigkeit der Aufrechterhal tung strengster Manneszucht in den Arbeiterabtcilungen veranlaßt morden sei. General de Bono habe auch eine Bekanntmachung erlassen, in der er den Eingeborenen der Kolonie versichere, daß die 30 000 aus Italien herbeigeschaff- len Arbeiter ihnen nicht ihr Land wegnehmen würden. Sie seien nur gekommen, um Straßen, Wasserleitungen und Brücken zu bauen. Um die Arbeiterabteilungen bei guter Stimmung zu erhvlten, habe der Oberkommissar eine Lotte rie eingerichtet. TMMme Nattens an der Ratstagung Die Entscheidung über die italienische Teilnahme an der Mittwochsitzung des Nates ist nunmehr gefallen. Die für (llenf bestimmte Delegation verließ bereits Rom, während sich der Dslegationschef, Baron Aloisi, am heutigen Diens tag nach Genf begibt. Italien wird in Genf ferner durch zahlreiche Sachverständige und Juristen vertreten sein, dar unter die Minister Pietro Marchi und Quarnaschelli und durch Professor Lessona. Wie in unterrichteten italienischen Kreisen verlautet, ist die Haltung Italiens in Gens bisher nicht genau sestgelegt worden: sie soll sich vielmehr der Entwicklung der kommen den Genfer Debatte anpassen. Italien nimmt an der Gen fer Tagung in der Annahme teil, daß sich die Tagung nur aus ein weiteres Schlichtungsverfahren erstrecken wird. Sollte die Debatte jedoch auf andere Fragen ausgedehnt werden, so behält sich Italien seine Einwände vor. durch seine verschiedenartige Wirkung auf verschiedene Gruppen unserer gemischten Bevölkerung erwiesen hat." Das Blatt erklärt schließlich, es sei mehr als notwendig, daß die, auf denen die Verantwortung lastet, ihre Gefühle im Zaum hielten." Msst« VeU m Amerika zum Streik Washington fordert Botschafterberichk an. Washington, 30. Juli. Die Meldungen über die Aufforderung der kommuni stischen Internationale an die kommunistische Partei in den Vereinigten Staaten, die Agitation in den amerikanischen Arbeiterkreisen zu verstärken und Streikunruhen herbeizu führen, haben in Washington starke Erregung ausgelöst. Unterstaatssekretär Phillips hat von der Moskauer Bot schaft einen telegraphischen Bericht eingefordert. Der Be richt wird sorgfältig geprüft werden, insbesondere daraufhin, ob die Moskauer Anweisung in Widerspruch zu den Ver sprechungen Litwinows steht, in Amerika keine kommuni stische Propaganda zu treiben. Bekanntlich war dies eine wesentliche Vorbedingung für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Washington und Moskau. Bo« chinesischen Banditen enMrl Deutscher und englischer Journalist in ihrer Gewalt. Peiping, 30. Juli. Der Vertreter des DNB. in Pei- ping, Dr. Herbert Müller, und ein englischer Schriftsteller namens Jones wurden aus einer wagenfahrt von Peiping nach Dolonor von Banditen gefangengenommen. Ihr rus sischer Chauffeur wurde ebenfalls gefangen, aber dann frei gelassen, um die Forderungen der Banditen zu überbringen, die angeblich 100 SOS mexikanische Dollar Lösegeld verlan gen. Der Ort des lleberfalles befindet sich bei Paolschang, ungefähr 130 Kilometer nordöstlich von kalgan. Die deutsche Botschaft hat sofort die notwendigen Schrille zur Befreiung unternommen. Nach einer Reuter-Meldung aus Peiping ist der zu sammen mit dem Vertreter des DNB., Dr. Herbert Müller, von Banditen gefangengenommene Engländer Gareth Jo nes ein früherer Sekretär Lloyd Georges, der gegenwärtig China als Zeitungskorrespon'dent bereist. Jones war vor einigen Wochen in China angekommen und hatte kürzlich die innere Mongolei besucht. Auf dem Wege nach Dolonor in der Mongolei, das er zusammen mit Dr. Müller, der ausgezeichnet chinesisch spricht erreichen wollte, mußten die Reisenden durch Bezirke, die wegen der kürzlich auf japani sches Verlangen hin erfolgten Zurückziehung der Truppen des chinesischen Generals Sungtschehyuan als unsicher gelten. Lie Suche nach Dr. Müller 500 chinesische Gendarmen sind zur Verfolgung der Banditen eingesetzt worden, die den DNB-Vertreter Dr. Müller und den englischen Berichterstatter Gareth Jones entführten. Die englische Behörde hat die Aufmerksamkeit des Pei- pingcr Kommissars für auswärtige Angelegenheit aus die Entführung Ione» gelenkt und verlangt, daß alle Anstren gungen zu seiner Befreiung gemacht werden. Fmer imMU Luckners „Mopelia" durch Feuer zerstört. Bremerhaven, 30. Juli. Gras Luckners Viermaster „Mopelia", der in Bremerhaven liegt, brannte nachts fast vollständig aus. Als die Feuerwehr eintras, hatte das Feuer bereits den Maschinenraum und die Kombüse erfaßt. Gegen 10.30 Uhr sank die „Mopelia". I» den eigentlichen Brand herd, den Maschinenraum, drangen die Fluten aber nicht ein, so daß das Feuer auch noch von oben bckömpst werden mußte. Erst mittags gegen 12 Uhr war der Brand gelöscht. Inzwischen saß das Schiss völlig aus Grund. Die „Mopelia" ist voraussichtlich vollkommen verloren, was um so schmerzlicher ist, als sie erst im vergangenen Herbst neu ausgerüstet morden ist. Der Brand wird aus einen Defekt der elektrischen Anlage zurückzuführen sein. Gras Luckner unternahm mit dem 2500 Tonnen großen, aus Holz gebauten Schiff, dem er den Namen „Vaterland" gab, von Bremerhaven aus Reisen nach den Vereinigten Staa ten, wo er aufklärende Vorträge über Deutschland hielt. An Bord des Schiffes befänden sich Kapitän Lauterbach, feine Familie, ferner Gräfin Luckner und ihre Schwester Keine Aenderung der englischen Haltung Die englische Abordnung für die Abessinien-Tagung des Genfer Rates wird am Dienstag von London abreisen. Der Minister für Völkerbundsangelegenheiten, Eden, wird von dem juristischen Berater des Auswärtigen Amtes, Malkin, dem Äölkerbundssachverständigen Strang, seinem Prioatsekretär Hanke und dem Mitglied des Auswärtigen Amtes, Rex Leater, begleitet sein. Wie verlautet, hat die britische Haltung durch die jüng sten Noten Italiens und Abessiniens an den Völkerbund keine Aenderung erfahren. In London wird aber hervor gehoben, daß sich erst nach dem Zusammentritt des Rates- auf Grund der dann vorliegenden Mitteilungen über die italienische Haltung entscheiden lassen könne, ob der Rat sich auf die Prüfung der vom Schlichtungsausschuß geleisteten Arbeit beschränken werde oder ob die Ratsoersammlung den gesamten Streitfall erörtern müsse. Immerhin wird erneut betont, daß mit dem Vorliegen eines Ratsbeschlusses der letztmögliche Weg zu beschreiten sei, sollten, die immer noch im Gang befindlichen unmittelbaren Verhandlungen zwi schen den Westmüchten rechtzeitig eine Einiaungsgrundlage nicht ergeben. In einem solchen Fall würde die englische Negierung ihre Entscheidung, die Genehmigung der Ertei lung von Waffenausfuhr nach Abessinien vorläufig einzustellen, überprüfen. , lieber 40 lobeMser? Die Explosionskalastrophe in Nordikalien. Mailand, 30. Juli. Die Aufräumungsarbeilen in dec Sprengstoff-Fabrik in Taino, in der sich Sonnabendnach- mittag eine folgenschwere Explosion ereignete, werden mit größter Energie fortgesetzt. Außer den bis letzt geborgenen . 12 toten Arbeitern und Arbeiterinnen sind bis jetzt noch keine weiteren Leichen aus den Trümmern geborgen wor den. Die Arbeiten werden mit äußerster Vorsicht durchge führt, da die Gefahr besteht, daß sich unter dem Trümmer haufen noch leicht explodierende Stoffe befinden. Nach den letzten Feststellungen fehlen von der in der Abteilung be schäftigten Belegschaft 31 Frauen und 3 Männer. Die Aufräumungsarbeiten werden vor allem von Sol daten des 27. Artillerie-Regiments durchgeführt, die sich in der Umgebung auf Sommerübungen befinden. Der Kom mandant des Mailänder Armeekorps, General Grassi, und der Kommandant der Division Legnano haben sich in Be-, gleitung anderer höherer Offiziere und Beamter an die Un-' glücksstelle begeben. Die Leichen der 12 aufgefundenen Opfer sind in einem mit Trauerschmuck versehenen Raum der Fabrik alifgebahrt worden. Arbeiter und Schwarzhemden halten hier die Totenwache. Zur Unterstützung der Hinter bliebenen ist sofort eine Hilfsaktion eingeleitet worden. Nachrichten über eine zweite Explosion, die sich am Sonnabendabend ereignet haben soll, werden von der Fa brikleitung als falsch bezeichnet. Außer der Explosion, die in den frühen Nachmittag unden eintrat, seien glücklicher weise keine weiteren Explosionen mehr erfolgt. Auch Mel dungen, die von Beschädigungen und weiteren verunglück ten Personen in anderen Abteilungen sprechen, seien unrich tig. In den anderen Betrieben der Fabrik werde ohne Stö rung weitergearbeitet. Lie kanslter sterbe« ««».:. Eine sehr optimistische Bilanz. New Park, 30. Juli. In drin von den amerikanischen Behörden eingeleiteten Nernichtmigsseidzug gegen das or ganisierte Verbrechertum wird jetzt eine optimistische Zwi schenbilanz bekanntgegeben, die die Erfolge der ersten sechs Monate dieses Jahres umfaßt. Darin behaupten die Be hörden, daß bereits jetzt das organisierte Gangstertum in den Staaten ein für allemal verschwunden sei. Die ständige Drohung ruchloser Morde und Raubüberfälle, die von den zum Teil sehr starken und nach eigenen blutigen Gesetzen zu sammengehaltenen Banden einös Al Capone und seiner Ge nossen ausging, sei damit von dem amerikanischen Volke ge nommen. Chicago, einst berüchtigt wegen des durch Kor ruption begünstigten Bandenterrors, sei jetzt eine Stadt des Friedens geworden, in der die Versicherungs-Gesellschaften die Prämien für Kraftwagen ermäßigen tonnten, weil so gar der Automobiloiebstahl wesentlich zurückgegangen sei. Eine der bisher „lukrativsten" Formen des amerikanischen Verbrechertums, das kidnapping. existiere praktisch nicht