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1935 44. Iahrg. Landmanns Wochenblatt Allgemeine Zeitung für Landwirtschaft, Gattenbau und Hauswirtschaft Beilage zue Weitzeeitz-Zeitung Schristleiwng r O elonomitrat Srnndmann, Neukamm Leder Noihkrua aur dem Inhalt diese« Blatte« wird gerichtlich »erfolgt l^ese- vom IS. Jimi IMl) Regensicheres Mietendach «o» Administrator v. «a»r» In jedem Jahre wird es manch einen landwirtschaftlichen Betrieb geben, in dem aus irgendwelchen Gründen eine Heu- oder Getreidemiete (Feime, Dieme. Schober oder auch Berg genannt) gesetzt werden muß. Am besten setzt man Winlerhalmfrucht, also Weizen und besonders Roggen, mit ihrem längeren, als Futter nicht so wertvollem Strch in Mieten, während man Sommerung und vor allem Gemenge oder Erbsen möglichst in einer Scheune einlagert. Eine Miete setzen ist eine gewisse Kunst, obgleich der HölMförderer diese Arbeit schon in vielen Betrieben sehr erleichtert. Aber die bestgesetzt« Miete ist Verlusten durch Ein- regnen preisgegeben, wenn sie nicht wetterfest eingedeckt wird. Am einfachsten geschieht dieses natürlich mit einem Mietenplan, doch ist ein solcher durchaus nicht billig und leidet bei längerem Liegen auf der Miete recht er heblich. Man sollte ihn nur vorübergehend zum Eindecken benutzen, so des Nachts, wenn die Miete nicht an einem Tage fertiggesetzt werden konnte, oder wenn ein Witterungs umschlag das Einfahren unterbrach. Weituerbretr«! ist das Eindecken der Miete mit losem Stroh. Die Form der Miete ist meist eine rund«. Auf einen zylinderförmigen Unterbau wird dann ein runder, abgestumpfter Kegel gesetzt. Ehe letzterer beim Mietensetzer! in Angriff genommen wird, läßt man rings um die Miele, etwa »/« w breit, einen Rand, Abbildung I. Getreideschober mit rundem Dach und loser Strohdeck« a und d vergleiche Text den sogenannten Kranz, stehen, wie Av- bildung 1 zeigt. Er dient dem lose auf gebrachten Deckstroh als Halt und bewahrt es vor dem Abrutschen. Roggenkrummstroh eignet sich ain besten zum Eindecken. Es wird in gleichmäßig dichter Schicht auf dem Kegel verteilt, wobei die Wetterseite be sonders sorgfältig eingedeckt werden muß, ebenso di« oberste Spitze. Preßstrohballen müssen ausgeschnitten werden, sonst erhält man bei einem runden Schober zu viele Fugen im Dach, die auch bei sorgfältigem Ver stopfen leichter einregnen als eine dichte Decke losen Strohes. Durch ein Mietennetz oder übergespannte, mit Steinen beschwerte Drähte wird dieses Dach vor dem Herunterwehen oder Aufstülpen durch starken Wind geschützt. Bei dem Eindccken mit losem Stroh be steht aber immer die Gefahr, daß lang anhaltender, starker Regen doch eindringt. Die Nässe sickert dann an dem Getreide hinab und dringt besonders leicht innerhalb des Kranzes in die Miete ein (Abbil dung 1ss). Eine wirklich sicher« Bedeckung erzielt man durch Strohschoben. Beim S«tzen der Miete wird kein Kranz eingezogen. Nicht ein stumpfer Kegel oder eine Halbkugel bildet den oberen Teil der Mi«te, sondern ein spitzer Kegel, dessen Seitenflächen «ine steile Neigung von ungefähr 45 Grad hat. Abbildung S Schlußgetund auf der Mietenspitze Die Spitze der Miete besteht aus einer j großen Strohgarbe, welche mit eine»! Stocks fest aufaeskckt wird (Abbildung 3). Der« Decker hat stündig alles lose Stroh vomD Dache abzustreisen, darf nie auf dieses tveterl und verläßt nach getaner Arbeit die Mied über ein« Leiter. Aus glattem Roggenstroh, das man beim Dreschen hinter der Maschine hat aussammeln lassen, werden sogenannte Schoben hergchtellt, welche in ihrer Form kleineren Getretdegarben ähneln. An der Kant« der Miele beginnend, deckt man mit diesen Schoden in kreisförmigen Lagen ab. Die Befestigung erzielt man. indem man ein aus genügend Halmen be stehendes Seil (Abbildung 2, 1) dem vorher gehenden Schoben (Abbildung 2s) entnimmt.. Ein zweites Seil zieht man aus dem Getreide der Miete heraus (Abbildung 2, 2). Mit diesen beiden Seilen 1 und 2 wird der neue Schoben (Abbildung 2 b) fest auf di« Miete gebunden. Di« Bindung erfolgt durch Iu- sammendrehen der Seile und Unterstecken einer Schlaufe so, wk bei einer Garbe, nur möglichst fest und sorgfältig. Der erste Schoberkreis ragt mindestens 50 em über die Dachkante heraus, jeder folgende Kreis deckt den vorhergehenden ebenso weit über die Bindungsstellen. Die Schoben müssen eng aneinandergepreßt werden. Ein Mann deckt die Miet« ab, eine zweite Arbeitskraft reicht ihm die Schoben mit «irrer genügend langen, dünnen und leichten Stange zu. Diese zwei Leute decken an einem halben Tage bequem eine Roggenmiete mit 53 Fuhren Inhalt ab. Bäuerllche Geflügelhaltung lm Rahmen der Erzeugungsfchlackt von H. W. Moehl ES dürfte eine altbekannt« Tatsache sein, daß in de» meisten Fällen die bäuerliche Geflügel- Haltung „och sehr im Argen liegt. Genau so wie früher, ist sie auch heute noch das Stief kind des Bauern LNe Folge davon war, vag wir noch in den letzten Jahren für über 300 Millionen Mark Geflügelznchtproduckte an- dem Auslande beziehen mußten, um unseren Bedarf zu oeaen. Bon einem bäuerlichen Geflügekhof« haben wir etwa folgendes Bild: Einige Rafle- Hühner wurden vor Jahren vielleicht einmal an geschafft. Mangelnde «uSlese, Nachlässigkeit b«i 2? 3.-7 7. 35.