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reiqsgeleguqen Krankenkassen die zur gesundheiiiichen Be treuung der krankenversicherten Bevölkerung notwendigen Mehrleistungen auch dann tressen können, wenn sie Bei tragssätze von über 5 Prozent haben. Es handelt sich dabei vor allein um Maßnahmen des vorbeugenden Gesundheits schutzes, besonderer Heilmittel usw. MemeilMsve»»« Der Bolksbund für das Deutschtum im Ausland hatte zusammen mit dem Deutschen Reichskriegerbund Kyffhäuser zu einer „Memelspende" aufgerusen, um durch die Tat die Blut- und Schicksalsgemeinschaft unseres deutschen Volkes gerade dort zu beweisen, wo die Unterdrückung besonders groß und der Kampf besonders hart ist. Der Rus der bei den großen Verbände ist nicht ungehört verhallt. Neben zahlreichen,Spenden sind den Verbänden auch viele Auschris ten zugegangen, in denen die Hilfsbereitschaft der Volks genossen im Reich und ihre Anteilnahme an dem schweren Los der Memeldeutschen beredten Ausdruck finden. Her vorzuheben ist eine Sammlung unter der Fachschaft der Justizverwaltung Königsberg-Stadt, die vorläufig schon 507.— Mark erbracht hat. Mögen recht viele Volksgenossen dem Beispiel der Königsberger Justizbeamten folgen. Ein zahlungen auf das Postscheckkonto Berlin 40 500 des Deut schen Reichskriegerbundes (Kyffhäuser) ..Memeldank" oder auf das Postscheckkonto des Volksbundes für das Deutsch tum im Ausland, Hauptkasse. Berlin 88 467, mit dem Kenn wort „Memeldank". Auch alle Landesverbands-Dienststel len des VDA. nehmen Memeldankspenden entgegen Aos dem Sowjetoaradie; Beamlenabbau in der fowjetrussischen Industrie. Der Volkskommissar für die sowjetrussische Industrie hat Richtlinien erlassen, nach denen der Beamtenstab in verschiedenen Industriezweigen erheblich herabgesetzt werden soll. Als Grund für den neuen Beamtenabbau wird ange führt, daß in der Sowjetindustrie sich ein aufgeblähter Bürokratismus breitgemacht habe, und daß die einzelnen Unternehmungen nunmehr dazu übergehen müßten, sich aus eigenen Mitteln zu erhalten und nicht dem Staat zur Last fallen. Bon dieser Maßnahme wird besonders empfind lich die Elektrizitäts.- und Energiewirtschaft getroffen, bei der Tausende von Beamten und Angestellten abgebaut wer den sollen. Bon gestern bis heute Verdienst des Volksbundes Deutsche kriegsgräbecfürsorge. Anläßlich der Einweihung der deutschen Kriegerehren stätte in Nazareth hat der Führer und Reichskanzler aus ein Telegramm des Bundesführers des Volksbunde- Deutsche Kriegsgräberfürsorge wie folgt geantwortet: „Ich danke Ihnen für die Meldung von der Weihe der in Naza reth erbauten Kriegsgräberstätte, in der unsere im Palä stina-Feldzug gefallenen Kameraden ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür sorge hat sich durch diese Ehrung der fern der Heimat in heldenmütigem Kampfe gefallenen Volksgenossen ein be sonderes Verdienst erworben, a». Adolf Lütler." (S. Fortsetzung.) Gerlinde schlief ein mit einem glücklichen Lächeln. Sie schlief fest und tief; aber in dieser Nach« halte sie viele unruhige Träume. Und auch ein Paar seltsame, schwer mütige Männeraugen liehen sie irgendwie nicht los. Frau Steinbrück aber konnte kein Auge schließen. Sie hatte das elektrische Licht lange ausgeschaltet — aus Sparsamkeitsgründen. Die nahe Turmuhr schlug dreimal. Drei Viertel zwölf Uhr... Frau Steinbrück schaltete das Licht wieder ein. Eine Unruhe war in ihr, die sie unablässig in der kleinen Woh nung hin und her trieb. Sie schaute aus die Straße hinunter. Ab und zu kam noch ein verspäteter Fußgänger. Später grollen ein paar Betrunkene einen Schlager. Dann war es wieder still. Wo blieb Gisela? An der Tür zum kleinen Schlafzimmer der Schwestern horchte Frau Steinbrück. Gerlinde atmete tief und regel mäßig. Sie schlief fest. Wieder trat die arme Mutter ihre ruhelose Wanderung an. Das»Herz tat ihr weh und klopfte unheimlich stark. Frau Steinbrück schluchzte in sich hinein. Sie kannte dieses Warten. So hatte sie auf Waldemar Steinbrück ge- ; wartet, manchen Abend, manche Nacht — und einmal kam i er nicht mehr. - Aber Gisela? Sie war ein Mädchen. War noch jung. j Einundzwanzig Jahre alt. Hatte sie so wenig Macht über ! ihr Kind? Hatte sie Gisela nicht streng genug erzogen und sich die Zügel zu früh aus den Händen nehmen lassen? Unten fuhr ein Auto vor. Frau Steinbrück war es, als müßte ihr Herz stchcn- bleiben. Der Chauffeur öffnete den Schlag, und gewandt sprang Gisela heraus. Dann hörte Frau Steinbrück, wie die Haustür ins Schloß fiel und Schritte die Treppe heraufkamcn. Als Gisela leise die Flnrtür schloß, drehte Fran Stein brück schnell das Licht ab. Sie saß wie angewurzelt tu ihrem Stuhl. Versuchte, sich auszurichtcn. Doch matt sank sie wieder zurück. Es war ihr unmöglich, jetzt ihrem Kinde gegenüber- ! zutreten. j Nur ihre Gehörnerven waren doppelt gespannt. Sie hörte, wie Gisela im Korridor die Halbschuhe aus- wahlboykott der sozialistischen Partei in Polen. Der Zentralrat der polnischen sozialistischen Partei be schloß, sich an den kommenden Parlamentswahlen, die aus Grund der neuen Wahlgesetz« durchgeführt werden, nicht -zu beteiligen. Die sozialistische Partei hat außerdem ihr Exeku tivkomitee beauftragt, in der Frage des Wahlboykotts mit der bäuerlichen Bolkspartei und mit den sozialistischen Grup pen der nationalen Minderheiten Fühlung zu nehmen. Rücktritt Herriots al» Parteivorsihender? » In gutunterrichteten Pariser Kreisen rechnet man da mit, daß die Sitzung des Vollzugsausschusses der Radikal sozialistischen Partei, wenn nicht zu einem Bruch Herriots mit der Partei, so doch zum Rücktritt des Staatsministers vom Vorsitz der Partei führen könnte. Herriot soll, wie u. a. das „Echo de Paris" mitteilt, darüber aufgebracht sein, daß Daladier bei einer Versammlung der Volksfront im Namen der Radikalsozialisten gesprochen und diese gewissermaßen politisch festgelegt habe, obwohl die Partei ihn, Herriot, als Garanten für loyales Verhaltey in die Regierung entsyndt habe. Deutschland al» Vorbild. Zu Ehren des neu ernannten chinesischen Botschafters in Berlin, Tschen Tien-fang, veranstaltete die Nankinger Vereinigzing der zum Studium in Deutschland gewesenen Chinesen einen Empfang, dem u. a. auch der Verkehrsmini ster, Vertreter der deutschen Botschaft und andere führende Persönlichkeiten beiwohnten. Botschafter Tschen Tien-fang hielt bei dieser Gelegenheit eine kurze Ansprache, in der er u. a. den starken Wied'eraufbauwillen des Dritten Rei ches als vorbildlich kennzeichnete. Die Erfolge in Deutsch land müßten für China ein Ansporn sein. Vom Austausch der Botschafter erhoffe er eine weitere Vertiefung der kul turellen Beziehungen zwischen Deutschland und China. Freundschaftliche Geste einer chinesischen Bank. Die Bank von China hat der deutschen Gemeinde in Schanghai nach freundschaftlichen Verhandlungen etwa 25 wertvolle Buntfenster und eine Reihe anderer Erinnerungs stücke, die sich in dem ehemaligen deutschen Klubgebäude be fanden und Stiftungen deutscher Städte und Provinzen dar stellten, zurückerstattet. Die Bank hatte das während des Krieges beschlagnahmte Klubgebäude erworben, läßt es jetzt aber Niederreißen, um ein modernes Bankhochhaus zu er richten. England» silberne Monarchen. Jedes Jahr findet auf dem britischen Truppenplatz Aldershot ein Zapfenstreich statt, der mit allen möglichen Vorführungen verbunden ist. In diesem Jahr-steht natürlich das silberne Regierungs jubiläum des Königs im Vordergrund. Man wird daher in einer Festfolge alle Könige auftreten lassen, die je in England ein silbernes Negierungsjubiläum feiern konnten. Sehr viele sind es nicht, nämlich zehn. Am ausdauerndsten haben sich die Heinriche erwiesen. Heinrich I., Heinrich II., Heinrich Ul., Heinrich VI. und Heinrich VlII. regierten 25 Jahre und mehr. Zwischen dem dritten und dem vierten Heinrich stehen der erste und der dritte Eduard, während Heinrich Vitt., Elizabeth, Georg II. und Georg lll. dem ach ten Heinrich folgen. Viktoria und Georg V. schließen vor läufig den Reigen. Ehreuausschub für die Somwerlager der lSchflfcherr HS Unter dem Vorsitz des Innenministers Pg. Dr. Fritsch irat erstmalig der für die Sommerlager der sächsischen HI gebildete Ehrenausschuß zusammen. In der Eröffnungs ansprache betonte der Innenminister di« Notwendigkeit einer Zusammenarbeit aller, die in der Arbeit der HI die Siche rung für das Fortbestehen der heute von ihnen geleisteten Arbeit sehen; deshalb haben sich in diesem Ehrenausschutz Persönlichkeiten aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens zufammengesunden. Dem vom Innenminister gebildeten Ehrenausschuß ge hören an: Wirtschaftsminister Pg. Lenk, Finanzminister KaMps, der kommissarische Leiter des Ministeriums für Volksbildung, Gauamtsleiter Pg. Göpfert, Landesstellenlei ter Pg. Salzmann, Ministerialrat Pg. Lahr, SS-Gruppen- führer Pg. Freiherr von Eberstein, Gauarbeitsführer Pg. von Alten, Gauarbeitsführer Pg. Köhler, der Teuhänder der Arbeit, Pg. Stiehler, Oberbürgermeister Pg. Zörner, Dres den, Oberbürgermeister Dr. GoerdelSr, Leipzig, Landeshand werksmeister Pg. Naumann, Gauamtsleiter Pg. Büttner, Landesbauernführer Pg. Körner, Gauamtsleiter der NS- Hago, Pg. Köhler, Ministerialrat Kunz (Amt für Gemeinde politik), Gauschulungsleiter Pg. Studentkowski, Standarten führer Schmidt, Beauftragter des Reichssportführers für den Gau Sachsen, Gauamtsleiter Dr. Wegener, Führer des NS-Aerztebundes, der Präsident des Landesarveitsamtes, Dr. Schulze, der Präsident der Industrie- und Handelskam mer Dresden, Dr. Zimermann, Gauamtsleiter Pg. Kurt Gruber, Dr. Guba (Sächsischer Gemeindetag), der Präsident der Staatsbank, Dr. Nebelung, Staatsbankdirektor Pg. Rie per, Direktor Herbert Krieg (ASW), Fabrikbesitzer Oswald Oelschläger, Direktor Metzdorfs, Edwin Adler, Langenbuch i. V. Der Stabsleiter des Gebietes, Bannsührer Möckel, sprach von den Vorbereitungen und der Durchführung der dies jährigen Sommerlager. Eine Besichtigungsfahrt durch einen Teil der Lager soll den Angehörigen des Ehrenausschusses das Leben und Treiben in den Sommerlagern der sächsischen HI vor Augen führen. SSchMe Marioe-Hitter-Iugend del Kiel Am Montagabend fuhren etwa 200 Jungen der säch sischen Marine-Hitler-Iugend nach Kiel. In einem Zeltlager im alten Fort Falkenstein werden sie wieder, wie im Vor jahr, zwei Wochen lang ein frohes Iungenleben führen. Hier finden sie Freizeit, Gesundheit und Ertüchtigung, um dann mit neuer Kraft an ihre alltägliche Arbeit zu gehen. Aber nicht nur diese drei Gesichtspunkte sind maßgebend für die Durchführung des Lagers sondern vor allen Dingen die große Anteilnahme an der Kriegsmarine. Der größte Teil dieser Jungen kommt in diesem Lager zum erstenmal mit der See und der Marine in Berührung, und das bedeu tet für sie ein Erlebnis, von dem sie noch lange, wenn sie wieder zu Hause angelangt sind, erzählen werden. Ihr'gan zes Streben in der Heimat geht dahin, einmal auf den Schiffen d«r Kriegsmarine als Soldat Dienst tun zu dürfen. zog und auf den Zehenspitzen in das Schlafzimmer schlich. ! Da endlich entkleidete sich auch Frau Steinbrück. Aber so sehr sie sich auch mühte, die unruhigen, quälenden Ge danken zu verscheuchen, sie sand keinen Schlaf. Vom Turm herüber schlug es ein Uhr. Viertes Kapitel. Im Modenhaus Merkur war Gerlinde an dem Tage, der der großen Modenschau folgte, der Mittelpunkt. Gerlinde Steinbrück, der kleine, ärmlich gekleidete Mannequin, der glückstrahlend gewesen war, als ihm ein Vertrag mit 130 Mark Monatsgehalt gemacht wurde, war über Nacht eine kleine Kapitalistin geworden. Besitzerin des entzückendsten Sportzweisitzcrs, den man sich nur denken konnte. Die schwarze Lotte und die blonde Erna und die Erika und die Else und wie sie alle hießen waren heute ganz aus Rand und Band. „Kinder! Ich prophezeie euch: unser Lindekind — mit dem werden wir alle noch etwas ganz anderes erleben. Tas ist der Anfang. So fängt es bei allen an, mit denen das Leben etwas vor hat!" Die schwarze Lotte war auf einen Stuhl gestiegen und dozierte aus ihrer Höhe wie ein Professor. Toch sie sprang auch ebenso plötzlich herunter, wie sie hinaufgeklettert war. Fräulein Scholz, die erste Direktrice, stand ini Tür rahmen. „Na, Kinder! Euch ist das Glück von der Kleinen wohl allen ein bißchen in den Kopf gestiegen. Aber ich verstehe ja... Ich habe mich ja selber — so sehr gefreut." Der guten alten Seele traten vor Rührung die Tränen in die Augen, während sie Gerlinde behutsam über die hellblonden Haare streichelte. „Aber Scholzchen! Sie muß doch heute etwas zum besten geben — nicht wahr? Darum kommt sie doch nicht herum!" Ernas blaue Augen verdrehten sich — wie immer — schwärmerisch. Ach, wie lange war es schon ihr Traum einmal, Apfelkuchen und Schlagsahne essen zu können, bis ne selber nicht mehr wollte. Jetzt schien ihr die Erfüllung so nahe wie noch nie. „Nein" — die anderen brüllten und quietschten durch einander, als ob sie an Spießen steckten —, „darum kommt sic nicht herum!" Jetzt lachte auch Gerlinde heiter mit. „Ihr habt ja recht. Natürlich will ich das Aber — vor dem Ersten geht es doch leider nicht. Ich habe — gar keinen Pfennig Geld zur Verfügung." „Da mache dir nun keine Gedanken, mein Süßes! Ich pumpe dir schon. Oder... nicht wahr, Scholzchen, Sie geben ihr mal einen kleinen Vorschuß?!" Die alte, freundliche Dame lächelte und zog ihre Geld- börfc kopsschünelud. „Was ihr alles für Wünsche habt?! Hier sind... wenn ich Ihnen aushelfen darf, Fräulein Steinbrück?" „Ach, ich würde Ihnen sehr dankbar sein. Vielleicht bis zum Ersten — fünf Mark." „Alles in schönster Ordnung!" jubelte Erna, die ihren Appetit kaum noch unterdrücken konnte. Zehn Minuten später brachte ein Boy aus der nahen Konditorei ein riesenhaftes Paket, während die MädelA in der Kantine einen schönen Kaffee hatten kochen lassen. Ein hoher Berg Schlagsahne türmte sich aus und neben prachtvollem Apfelkuchen lagen die herrlichsten Torten stückchen, daß den Mädels schon vorher das Wasser im Munde zusammenlief. Die gute alte Scholz — die jungen Mädchen ahnten, nicht, daß sie in ihrer Gutmütigkeit zu den geborgten fünf Mark stillschweigend noch ein Fünfmarkstück draufgclcgi hatte. Alles hatte gestern so gut geklappt, und die Chefs hatten sie vorhin so gelobt, daß sie auch irgendwie von sich aus ein bißchen Freude stiften mußte. Doch initten in den großen Schmaus hinein klingelte das Haustelephon. „Kundschaft da! Möchte bitte jemand zum Vorführcn kommen!" „Ach!" Die Gesichter wurden lang. Jetzt gerade — gerade jetzt sollte eine vorführen!? Da stand Gerlinde schnell und entschlossen auf. „Bleibt schon sitzen! Ich mache es schon!" „Aber Herzchen, du..." Die anderen waren sprachlos. Gerlinde aber eilte schon davon. .„Sie wird bestimmt noch eher entdeckt als ich", sagte die blonde Erna, während sie bereits das vierte Stückchen Apfelkuchen mit Sahne vertilgte. „Jetzt hat sie nun schon ein Auto — und ist kaum hierher gekommen." „Pfui, Erna! Du bist doch nicht etwa neidisch?" Lotte Mehnert warf der Blonden einen flammenden Blick zn. „Sic ist doch aber auch wirklich viel vornehmer und tausendmal hübscher wie wir. Tas hat Gersheim natür lich auch gesehen, denn mit uns Hal er doch sonst kein Wort gewechselt." „Gersheim?" „Ja! Na, Gersheim hat ihr doch gestern das Los ge schenkt. Wer sonst?!" „Was?" kam es wie aus einem Munde. „Schnell, Fräulein! Ganz große Kundschaft! Pclz- abteilung!" Ein Boy kam Gerlinde bereits entgegen und brachte sie mit dem Fahrstuhl hinunter in die erste Etage. Da hing schon ein ganzes Stapel Pelzjacken, Pelz mäntel in allen Formen und Farben... (Fortsetzung folgt.)