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und sogar die, die mich für zu matzvoll halten, mären viel leicht der Ansicht, dah ich etwas zu, weit gegangen bin, wenn sie die genauen Wendungen kennen würden, deren ich mich bedient habe. Vie Franzosen müssen kaltes Blu» und Sinn für Ord- inmg bewahren. Mit welcher Autorität könnte ich mit dem Vertreter Deutschlands sprechen, wenn unser Land sich selbst ausgibt, wenn es sich nicht um die Gewährleistung seiner eigenen Sicherheit sorgt, wenn es das Schauspiel der Un ordnung und. offen gesagt, der Feigheit bietet?" Roms Antwort an Eden Die Erklärungen Edens im Unterhaus zur abessinischen Frqge hat man in Rom mit einer gewissen Spannung er wartet. Sofort nach ihrem Bekanntwerden wurde in zu ständigen Kreisen Roms daraus hingewiesen, dah sich der italienische Regierungschef gegenüber Eden amtlich ebenso freimütig wie bestimmt gegen einen Zugang Abes siniens zumMeer über den Hafen von Hella in Bri- tisch-Somali-Land ausgesprochen und eine Erörterung dieses Vorschlages abgelehnt Hot. Man weiß, daß Italien ohnehin von einer Vermittlung in der eigentlichen italienisch-abessinischen Streitfrage bisher hat nichts wissen wollen. Eine Annahme dieses englischen Vorschlages würde nach italienischer Ansicht bedeuten, daß endlich der jahrzehntelange Wunsch Abessiniens nach einem Zugang zum Meer in Erfüllung ginge, ein Wunsch, den Italien schon wiederholt abgelehnt hat. Ein Zugang Abes siniens zum Meer wäre nach Ansicht italienischer Kreise geeignet, nicht nur Italiens Belange und Wünsche zu stören, sondern müßte auch Frankreich wegen der Entwertung des französischen Hafens Djibuti und der Djibuti-Bahn verstim men. Darüber hinaus glaubt man in Rom berechtigte Zweifel an der späteren Ratifikation der von Eden erwähnten ge bietlichen Zugeständnisse durch das Unterhaus haben zu müssen, da, wie man in Rom meint', erfahrungsgemäß auch kleinste gebietliche Zugeständnisse im englischen Parlament immer auf größten Widerstand zu stoßen pflegen. Der für Italien ohnehin unzulängliche Vorschlag Edens sei daher, wie man in römischen zuständigen Kreisen betont, diplo matisch wie varlamentarisch ungenügend vorbereitet worden. Englische; Frem-schalkbekeimtitk Für Ausgestaltung der freundschaftlichen Beziehungen. . - London, 2. Juli. Lord Men of Hurtwood schreibt in einem Bries an die „Times", nach 16 tragischen Jahren gebrauche Großbritan- - niene seinen Einfluß, um die Fehler auszulöschen, die Europa in siegreiche und besiegte Mächte geteilt hätten. Mit eindrucksvoller Einhelligkeit habe das britische Volk seine Regierung beim Ausstrecken der Verföhnungshand an Deutschland unterstützt. Mit unbedingter Entschlossenheit zerschneide England das Netzwerk juristischer Formalitäten und erreiche endlich den Kern des Problems. Die britische öffentliche Meinung bleibe dabei, daß nunmehr nichts die Anerkennung Deutschlands als gleichberechtigte Schwesternation verhindern dürfe. Diese Gleichheit, erklärt Lord Allen, müsse ihre Erfüllung in einem System kollektiver Sicherheit finden. Er fährt dann fört: Diese Wiederversöhnung Europas ist von solcher Wichtigkeit und das neue Einvernehmen zwischen Großbri tannien und Deutschland ist so aussichtsvoll. daß ich mich nicht enthalten kann, einen weiteren Fortschritt zu befür worten. Wenn all dieser gute Wille auf eine feste Grund lage kommen soll, müssen wir ihn im tiefsten Herzen empfinden. wir müssen Deutschlands Hand nicht nur ergreifen, weil wir unsererseits die Fehler von Versailles wieder gut zumachen wünschen, sondern weil wir aus aufrichtigem freien Antrieb wünschen, die Freunde unserer deutschen Nachbarn zu sein. Der Bries schließt, kein Engländer, der nicht den Vorzug gehabt habe, in freimütiger Aussprache mit dem Führer des deutschen Volkes zusammenzukommen, könne jeweils völlig begreifen, wie tief das Eisen der Ungerechtigkeit in das Herz eines stolzen und großen Volkes, wie des deutschen, einge- drungen sei. Nur weil einige Engländer diese Tatsache so lebhaft erkannt hätten und so ernstlich danach strebten, ihren Beitrag der Achtung und Versöhnung zu liefern, wage er es, so zu schreiben, wie er es sich in diesem Brief erlaubt habe. Stalle« reist leine Macht Grobe italienische Seerermanmer mit ernstem Hintergrund Rom, 2. Juli. Die diesjährigen italienischen hauptmanövcr finden Ende August im Bereich des Armeekorps Bozen unter Be teiligung von 7 bis S Divisionen statt. Für die Monate Juli und August sind große Felddienstübnngen der einzel nen Divisionen angeselzl, an denen insgesamt 500 000 wann ! teilnchmen. Ferner sind für 17 Divisionen besondere De- visionsmanöver angeseht worden. Für die Grenzarmeekorps von Mailand, Bozen, Udine, deren Effektivbestände nach einer amtlichen Mitteilung er höht wurden, sowie für das Armeekorps von Neapel sind 4 ' , große Sonderübungen für die letzten Augustwochcn bcsoh- - len. Zu den Manövern in Bozen und Udine wird auch s Mussolini erscheinen. Nach Bildung der Ersatzdivisionen ! für die nach Ostafrika entsandten oder bestimmten Truppen verbände soll dieses Manöverprogramm ohne die geringste Rücksicht auf die zum Schutze der italienischen Interessen in Ostafrika zu ergreifenden Maßnahmen durchgeführt werden. Bei den Uebungen wird größter Wert auf die Zusammen arbeit der verschiedenen Truppengattungen, hauptsächlich der Infanterie, Artillerie und Luftwaffe, gelegt. Schließ lich ist bei den geplanten Truppenübungen den neuen Ge schützen und Sturmgeräten, die zur Zeit an die italienische Wehrmacht verteilt werden fällen, eine besondere Rolle zu gedacht. Das Armeekorps Bozen wird für die vorgesehe nen Manöver auf eine Stärke von 5 Divisionen gebracht. An die großen Sommermanöver des itvlienischen Hee res, die bevorstehen, knüpft das Mailänder Abendblatt „Sera" einige bemerkenswerte Ausführungen. Den Manö vern, so heißt es darin, käme nicht nur wegen der großen Zahl der daran teilnehmenden Mannschaften und Offiziere sondern auch aus anderen Gründen große Bedeutung zu. So lei auch die politisch-militärische Seite dabei in Betracht zu ziehen; während etwa 500000 Mann kriegsgemäß aus gerüstete Soldaten an den militärischen Uebungen in den verschiedensten Teilen Italiens teilnahmen, werden die Ver schiffungen der Truppen nach Ostafrika ihren Fortgang neh men, die man zur Lösung einer nicht mehr erträglichen Lage für notwendig halte. Man habe von Zugeständnissen, Vorschlägen und Vereinbarungen gesprochen. Ls sei sicher, dah die Vorschläge, wenigstens jene, von denen man in der englischen Presse gesprochen habe, weit davon entfern» seien, eine Lösung der Schwierigkeiten herbeizuführen; es scheine sogar, als ab sie dadurch verewig» und noch vergrößert wurden. Ls gebe nur noch eine radikale Lösung der abessinischen Frage, und zu der sei Italien vorbe reitet. Die großen militärischen Uebungen hätten einen sehr klaren Sinn: sie zeigen, daß die Vorbereitungen für Afrika in nichts die Kräfte des Mutterlandes geschwächt haben. Ferner seien sie eine Mahnung, dah alle die einen schweren Irrtum begehen würden, die sich Italien in den Weg stel len oder einen Handstreich versuchen solllen in der Meinung, dah es vollkommen von der abessinischen Angelegenheit in Anspruch genommen sei; sie würden Italien vorbereitet finden. Won gestern bis henke Reichstreffen der Freikorpskämpfer. Am 6. und 7. Juli findet auf Burg Saaleck bei Bad Käsen das Reichstreffen des Reichspexbandes der Baltikum kämpfer, Vereinigung ehem. Grenzschutz- und Freikorps- kämpser, statt. Zu diesem Reichstreffen sind alle ehemaligen Freikorpskämpfer herzlichst eingcladen. Anfragen sind an die Organisationsleitung des Reichsverbandes, z. H. Paul Schmidt, Langen-Weddingen, Kreis Magdeburg, Postfach, zu richten. Deutsche Jugend aus Südamerika in Hamburg Mit dem Hamburg-Slld-Dampfer „Cap Arcona" tra fen auf Einladung der Neichsjugendführung etwa 170 deutsche Jungen und Mädel aus Südamerika im Hambur ger Hafen ein. Sie sind nach Deutschland gekommen, um hier aus persönlicher Anschauung das neue Deutschland ken nenzulernen. Die Jungen und Mädel werden einige Tage in Hamburg bleiben, wo sie auf dem „Hein Godcnwind" Der „Fliegende Kölner" im Lerlehr Berlin—Köln—Berlin in einem Tag. Berlin, 2. Juli. Fahrplanmäßig hat der Schnelltrieb wagen FD» 15 auf der Strecke Vertin—Köln den Verkehr ausgenommen. Die etwa 580 Kilometer lange Strecke wird in 5 Stunden und 12 Minuten bewältigt. Die Deutsche Reichsbahn hat damit das schnellste Schienenfahrzeug der Del« in ihren Dienst eingestellt. FDt 15 wird diesel-elektrisch betrieben wie der erste Wagen dieser Art. der „Fliegende Hamburger/'. Der Un terschied besteht im wesentlichen darin, daß die Stromlinien oerkleidung derart vervollkommnet wurde, daß bei Probe fahrten mühelos 190 Stundenkilometer erreicht wurden. Die Deutsche Reichsbahn hat mit diesem neuen Schnelltriebwagen die Möglichkeit geschaffen, Köln von Königsberg aus in 13 Stunden zu erreichen! Eine Leistung, die ohne Konkur renz in der Welt dasteht. Zwischen der Reichshauptstadt und Breslau, Frankfurt a. M. und München sowie zwischen Hamburg und Frankfurt werden demnächst gleich schnelle Verbindungen geschaffen werden. 'LcUbNd Der „Fliegende Kölner". Der „Fliegende Kölner", der neueste Schnelltriebwagen der Deutschen Reichsbahn, hat jetzt seine Blitzfahrten zwischen Berlin und Köln ausgenommen. Für die fast 530 Kilometer lange Strecke beträgt dis Fahrzeit nur 5 Stunden und 20 Minuten.. s übernachten werden. Von hier aus begeben sie sich nach Rheinsberg bei Berlin, und anschließend werden sie an dem großen Deutschland-Lager der HI. teilnehmen, wo insgesamt 1200 auslandsdeutsche Jungen zusammenkommen. Die Gäste werden ferner dem Reichsparteitag in Nürnberg bei wohnen und sodann im September die Rückfahrt antreten. Frankreich» Kommune wühl» weiter. Trotz der durch Sowjetrußland im Pakt mit Frankreich eingegangenen Verpflichtung, die kommunistische Propa ganda in Frankreich abzudrosseln, wurde nach einer Mel dung aus Paris auf einer Sitzung des Politischen Büros der Kommunistischen Partei eine Intensivierung der kom munistischen Propaganda beschlossen. Eine besonders leb hafte Agitation soll unter den ehemaligen Kriegsteilnehmern und unter den notleidenden Bauern entfaltet werden. Auch die weitere Betreibung der gewerkschaftlichen Einheitsfront bestrebungen soll verstärkt werden. Von den Kommunisten ist zu diesem Zweck die Aufstellung eines neuen Einheits- fronkprogrammes vorgeschlagen. Aussehenerregende Rede de valeras. In einer Rede in Limerick sprach am Sonntagabend de Valero von dem englischen König als einem ausländischen König und sagte, wenn die Irländer frei wären, so würden sie ihn nicht zu ihrem Herrscher wählen. Bevor die Regie rung ihr Amt verlasse, werde sie eine von Grund auf irische Verfassung einbringen. Der Augenblick der völligen Frei heit sei sehr nahe. kein sowjetrussisch-rumänischer Beistandspakt? „Journal de Moscou" beschäftigt sich mit ausländischen Meldungen, wonach die polnische Regierung in Bukarest gegen den Abschluß eines sowjetrussisch-rumänischen Bei standspaktes Stellung genommen habe. Das Blatt bemerkt dazu: „Soviel wir wissen, ist die Frage des Abschlusses eines Paktes über gegenseitigen Beistand zwischen der Sowjet union und Rumänien nicht aufgeworfen worden. Es haben auch keinerlei Besprechungen darüber stattgefunden und wer den auch nicht geführt werden." wieder sechs Todesurteile in der Sowjetunion. Das Militärkollegium des Obersten Gerichts in Nischni Tagil im Uralgebiet verurteilte sechs Personen zum Tode, darunter den Instrukteur des Stadtsowjets von Nischni Ta gil, Pestow, den das Gericht als „Klassenfeind mit der Par teimitgliedskarte in der Tasche" bezeichnete. Die Verurteil ten wurden beschuldigt, zwei sogenannte „Dorfkorrespon denten", deren Aufgabe bekanntlich ist. im Sinne des Sow jetregimes vom flachen Lande aus zu berichten, getötet zu haben. Die Flottenbaupläne der Vereinigten Staaten. Wie aus Kreisen, die dem Washingtoner Marineamt nahestehen, bekannt wird, soll vom Jahre 1937 ab jährlich ein Schlachtschiff von 35 000 Tonnen gebaut werden. Ein vorläufig ausgearbeiteter Bauplan sieht den Bau von min destens sieben solcher Schlachtschiffe vor, die möglicherweise auch gebaut werden sollen, falls ein neuer Flottenpakt zu stande kommen sollte. Der vorläufige Bauplan für das Haushaltsjahr 1936/37 enthält, wie aus derselben Quelle verlautet, ein Schlachtschiff, 12 Zerstörer von 1500 Tonnen und 6 Unterseeboote. Allerlei Neuigkeiten 750-Iahrfeier der Stadt Weißenfels. In Weißenfels begann mit dem Geheul der Sirenen aller Fabriken und dem Festgeläut aller Glocken die 750-Iahrfeier der alten Saalestadt. Nach Kranzniederlegungen an allen Krieger gedenkstätten eröffnete der Oberbürgermeister Dr. Zeitler mehrere Sonderschauen des Museums, der Photogesellschaft usw. Im „Geleitshaus", in dem Gustav Adolf nach seinem Tode ausgebahrt war, wurde eine Ausstellung von Erinne rungsstücken, Bildern usw. um Gustav Adolf und Karl XII. von Schweden zusammengetragen. In einer feierlichen Sitzung der Gemeinderäte, an der zahlreiche Vertreter von Partei, Wehrmacht und Behörden teilnahmen, wurde die Verleihung des Ehrenbürgerrechts an den Schirmherrn der 750-Iahrfeier, den preußischen Ministerpräsidenten Göring, beschlossen. Todessturz in den Bergen. Auf dem Dachstein hat sich ein schweres Bergunglück zugetragen. Bei der Ourchklet- terung der Scheiblingwand stürzten zwei junge österreichische Kletterer 100 Meter tief ab und blieben tot liegen. Ihre schrecklich verstümmelten Leichen wurden von einer Ber- j gungskolonne des Deutschen und Oesterreichischen Alpen- ! Vereins, die durch Gendarmerie verstärkt war, nach großen ! Mühen geborgen. Tödlicher Absturz. Am Ochsengehren südöstlich der ! Seealpe im Nebelhorngebiet ist der 23 Jahre alte Schuh- ! macher Georg Staib aus Lindenberg (Allgäu) tödlich ab- ! gestürzt. Der Tpurist befand sich in Begleitung seines s 17 Jahre alten Bruders. Die Leiche konnte von einer Ret- tungsexpedition geborgen werden. Schweres VerkehrsuitglüS in Mailand. Ein mit 29 i Schwestern und Zöglingen des St. Julianen-Instituts in l Mailand besetztes Pferdefuhrwerk wurde von einem Aus- ' flügler-Autobus ungefähren. Der Wagen stürzte in einen - Straßengraben, wobei sämtliche Teilnehmer herausgeschleu- dcrt wurden. Ein Knabe erlag sofort seinen schweren Ber letzungen, eine Schwester wurde schwer verletzt, eine andere Schwester und 15 Kinder trugen leichtere Verletzungen , davon. j Zahlreiche Todssorfer der H-tze 'n Julien, Die Hitze- i welle, die sich über ganz Italien weiter ausgebreitet hatte, ! forderte eine Reihe von Todesfällen infolge Hitzfchlages. So waren in Mailand selbst fünf Todesfälle zu verzeichnen. In der Gegend von Piacenza forderte die Hitze drei Todes opfer. In Nercclli starb eine Person am Hitzschlag ANS vemGsxiWshssI Schwindel um eins Gutenberg-Bibel. Eine ganz gerissene Schwindlerin tauchte vor einiger Zeit in Lörrach auf und stieg dort in einem der bellen Gast höfe ab. Sie verstand es bald, die Bekanntschaft mehrerer leichtgläubiger Personen zu machen, denen sie erzählte, daß in Stuttgart bezw Nürnberg in einem Bankiresor eine alte