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Tageszeitung un-Anzeiger für Dippol-iswalöe, Schmieöeberg u. A. z - - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - - mit Zutragen; einzelne Nummer 1g - i :: Demeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: i - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 - - Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Dies« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen d« AmtShauptmannschast, d« Sladtrat« und de« Finanzamt« Dlppoldi«walde - Anzeigenpreis: Dl« 48 Millimeter drelte - - Millimeterzeile 8 HA Im Textteil dl« 98 - i Millimeter breite Millimeterzeile 18 H/ - - Anzeigenschluß: 1ü Uhr vormittag«. - Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 gälltz Nr. 1S1 Dienstag, am 2. Juli 1835 101. Jahrgang Seitliches und Sächßsches Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonnabend kletterte der 21 Jahre alte Heinz Trubig, der bei seinem Vater in der Siedlung wohnt, im Schwarzbachtale auf einen Baum. Ein Ast brach und Trubig stürzte herab und auf dem Erdboden unglücklicherweise auf einen Baumstumpf. Er erlitt einen Bruch der Wirbelsäule und mußte große Schmerzen leiden. Im Frei taler Krankenhaus, wohin er gebracht worden war, ist er am Montag gestorben. — Am l.Juli waren es 45 Jahre, daß Frau Legler im Hause des Schneidermeisters Adler wohnt. Ebenso lange ist sie Bezieherin unserer Zeitung. Eine treue Mieterin und Leserin. Wir beglückwünschen sie. Dippoldiswalde. 5m Schühcnhaus wurde die Arbeits tagung der Abteilungsleiter und Sachbearbeiter im NSLB-Kreis Dippoldiswalde durch Kreisamls- lciler Pg. Horn eröffnet, In seinen begrüßenden Worten wies er auf den zweifachen Zweck dieser Tagung hin, einmal, daß sie einen Rechenschaftsbericht von der in der zurückliegenden Zeit geleisteten Arbeit aller Mitarbeiter fordere, daß aus ihrem Er gebnis sich aber auch die Arbeit und der Inhalt einer nach den Ferien abzuhaltcnden Kreistagung ergeben müsse. Als Siütz- xunktlciter des Stützpunktes Kipsdorf-Schmiedeberg wurde Pg. Heuers Rehefeld, neu verpflichtet, zugleich aber auch Pg. Sachse, Kipsdorf, der dieses Amt wegen Arbeitsüberlastung nicdergelegt hatte, Worte des Dankes ausgesprochen. Pg. Neubauer, Abtei lungsleiter für Erziehung und Unterricht, sprach allgemein über die Mitarbeit aller Amtsgenossen und erteilte dann den einzelnen Kreissachbearbeitern und Leitern von Arbeitsgemeinschaften das Wort zu ihren Berichten, lieber ihre Arbeit sprachen dann kurz die Leiter der Arbeitsgemeinschaften bez. Kreissachbcarbeiter für Deutsch: Schrift, Schreiben und Erstunkerricht; Gesang und Mu sik; Lebensraumkunde; Geschichte; Leibesübungen; Lusschutz; Na- oelarbeilen; Naturkunde und Biologie; Rassenkunde; Rechnen und Mathematik; Funk; Bolkskunde: Volkssport, Freizeitgestal tung; Feste und Feiern in den Schulen. Aus allen Berichten konnte die Gewißheit genommen werden, daß allenthalben die Ar beit ernsthaft in Angriff genommen worden ist und zu Ergebnissen führen muß, die die Aufgabe des Lehrerslandes, durch die Schule eine neue Generation heranziehen zu helfen, erfüllt. In den Dankesworlen des Krrisamtsleiters wurde dem auch Ausdruck gegeben, jedem einzelnen aber auch zur Pflicht gemacht, in seiner Arbeit nicht nachzulassen. Ein kameradschaftliches Beisammen sein beschloß die Tagung. Schmiedeberg. Die Mitglieder der Schühengesellschaft von Schmiedeberg u. U. waren am Sonnabend zu einer außerordent lichen Hauptversammlung in die Buschmühle gerufen worden. Un ter Eingängen lagen Einladungen vor für die Schützenfeste in Meißen (21.—24. Juli) und Dippoldiswalde (zur gleichen Zeit). Unter Punkt 2 der Tagesordnung gab Schriftwar! Marschner einen Bericht von der Ausschußsihung, die am 1. 6. im Gasthaus „zur Post" stallfand. Es wurde dabei beschlossen, die neuen Ein- heitssahungen zu bestellen. Durch die Verschiebung des Schützen festes In Dipooldiswalde würde das hiesige Schützenfest gerade mit Glashütte zufammenfollen: also macht sich auch für Schmiedeberg eine Verschiebung um 8 Tage notwendig. Es findet demnach daS Fest vom 4. bis mit 6. August statt. Den Fieranten ist dies be reits mitgeteilt worden. Am Sonnabend beginnt das Fest mit einem Zapfenstreich und verläuft dann in hergebrachter Weise mit Festzügen, Ball und einem Kinderfeste am dritten Tage. Die Festmusik hat Schützenbruder Laudel. Köhschenbroda, mit seiner Kapelle wieder übernommen. Das Feuerwerk soll diesmal nach einem besonderen Programm durch die Firma Franz Schaal, Dresden, ausgeführt werden. Die Versammlung erklärte sich mit allen dem einverstanden. Ueber die Kassenverhältnisse gab Kassen wart Lebmann ein übersichtliches Bild. Si«^ gestalteten sich im letzten Bereinsjahre günstiger, so -aß man vAtxauenSvoller in die Zukunft blicken kann, was sich vor allem bei Abhaltung des Schützenfestes auswirken wird. Der Vereinsfahrer stattete für diese vortreffliche Verwaltung der Kassengeschäfte dem Schühen- bruder Lehmann besondere Dankesworte ab. Hierauf wurden von Schriftwart Marschner die neuen Einheitssatzungrn verlesen. Die Schützengesellschaft gekört darnach dem Reichsbunde für Leibes übungen an. In der Aussprache über diese Satzungen wurden die Vereinsbeiträg« aus jährlich 8 Mark festgesetzt. Das Eintritts geld soll in -er Höhe von 1 Mark erhoben werden. Anmeldungen müssen schriftlich erfolgen. Ueber die Aufnahme entscheidet der Vereinssührrr. Neueintrekende Mitglieder haben sich eine Uni form zu besckaffen. Betreffend Schießangelegenhelten wurde be schloßen, nach der Rückkehr vom Feslzuge zunächst eine kurze Er- holunaspanse eintreten zu lasten und darnach das Schießen nach dem Vogel an den beiden ersten Tagen zu beginnen. Von jedem Schützen dürten nur 3 Schuß nacheinander ahgeaeben werden. Unter Verschiedenes wurde beschlossen, der Einladung der Schützenqelellschast DippmdisuAde Folge zu leisten. Man er wartet. daß sich eine -roße Zakl beteiligen wird. Zum Kinderfest am dritten Tage des diesigen Vogelschießens soll jedes Kind von der Schützengesellschaii mit Rundschreiben eingeladen werden. Die Belustigungen bestehen in Festzug. dabei sind die Kostüme den Kindern nach ihrer Wahl überlassen, in Verabreichung von Kaf fee und Kuchen sowie in Benutzung von Karussells, Luftschaukeln und dergleichen. Jedes Kind zahlt einen Beitrag von 3N Pf. und erhält dafür «In Festab,eichen. Unbemittelten sollen diese 3t) Pf. erlösten werden. Das Feuerwerk soll diesmal auf der Berges- lröhe Wa^ersurme abgebrannt werben, damkt es weithin He- Irhen wird. Der Vereinssührer nahm noch Gelegenheit, Uhr- machermelster Henker, Schmiedeberg, als neues Mitglied zu be- «rüß«n. Zum "Schluß wurde vom Schühenbrud-r Meutzner auf j ole Berelnssterbekass«, di« keinessalls ausgelöst wird, hlngewle- Freie und gleiche Verhandlungen Eden berichtet dem Unterhaus über seine Reise London, 1. Juli. Minister Eden gab im Unterhaus eine Erklärung über seine diplomatische Reise nach Paris und Rom. Eden führte u. a. aus: „Ich gab dem französischen Ministerpräsi denten einen Bericht über den Inhalt des deutsch-englischen Flottenabkommens und beschrieb ihm die Umstände, unter denen es abgeschlossen wurde sowie die Gründe, die die eng lische Regierung zu seinem Abschluß veranlaßten. Laval er klärte mit gleicher Offenheit die Ansicht der französischen Regierung zu diesem Abkommen. Er legte auch seine An sicht über die Auswirkung des Abkommens aus'die verschie denen europäischen Probleme dar. mit deren Lösung beide Regierungen beschäftigt sind. Im Laufe dieser Besprechung wurde anerkannt, daß für die Regelung dieser Fragen wie z. B. der des Luflpak les, des Ostpaktes, des mitteleuropäischen Paktes und der Vereinbarung über Landrüstnngen eine enge Zusammen arbeit zwischen Frankreich und Großbritannien notwen dig sei. Dies sind Fragen, die nicht allein Frankreich und Groß britannien interessieren. Wir suchen daher gegenwärtig zu sammen mit der französischen Regierung eine Form der Zusammenarbeit, die am besten geeignet ist, so schnell und vollständig wie möglich die Erfüllung dos Programms des Londoner Protokolls vom 3. Februar durch alle Länder zu erzielen. Am Ende der Besprechung über diese selben Probleme die Ich in der Folge mit Mussolini in Rom hatte, konnten wir erfreulicherweise eine Einigung über die Möglichkeit fcst- stellen, weiterhin für die europäische Befriedung im Ein klang mit der im Londoner Protokoll und !n der Siresaer Entschließung niedergelegten Richtlinie zu arbeiten. Es ist jetzt jedoch Grund zu der Hoffnung vorhanden, das; die beste Verhandlungslinie in kürze gesunden werden muß. Reber- dies kann ich nicht daran zweifeln, daß — obwohl drei Re gierungen möglicherweise all den verschiedenen Problemen des Programms nicht dieselbe Bedeutung oder dieselbe Dringlichkeit beimesjcn — cs möglich sein könnte, sich über eine Methode einig zu werden, wodurch sie sich in freien un gleichen Verhandlungen mit anderen Regierungen verein! gen, um zu der Lösung dieses Problems beizutragen." Keine Einigung über MMmn Eden wandle sich dann der i t wl i e n i s ch - a b e s s i- nischen Streitfrage zu und erklärte: „Ich teilte Mussolini die ernste Besorgnis der englischen Negierung § über die Wendung des Streites zwischen Italien und Abes» ! sinien mit. Ich wies darauf hin, daß sich die britische Außen- § Politik aus den Völkerbund gründet und daß infolgedessen ! die britische Regierung Ereignissen gegenüber, die die Zu kunft des Völkerbundes weitgehend beeinflussen könnten, nicht gleichgültig bleiben könne; außerdem habe die öffent liche Meinung Englands über diese Frage sehr ausgespro- chene Ansichten. Die englische Regierung habe deshalb so» ! genooll geprüft, ob sie irgendeinen konstruktiven Beitrag zu l einer Lösung liefern könne. Darauf beschrieb ich Mussolini die Art des von England ins Auge gefaßten Beitrages, den j ich ihm als provisorischen Vorschlag vorlegen durfte. Dieser Vorschlag ging allgemein gesprochen dahin: Zu gunsten einer endgültigen Regelung des italienisch-abessi nischen Streits würde die britische Regierung bereit sein Abessinien einen Gebietsslreifcn in Britisch-Somaliland an zubieten und damit Abessinien einen Zugang zum Meere ' zu geben. Dieser Vorschlag sollte gebietsmäßige und wirt schaftliche Zugeständnisse Abessiniens an Italien erleichtern, wie sie möglicherwiese im Rahmen einer Regelung zustande gekommen wären. Die britische Regierung würde als Gegenleistung für diese Abtretung kein Zugeständnis verlangen mit Ausnahme der Weiderechte für ihre Stämme in denjenigen Gebieten, die an Italien abgetreten würden. Dieser Vorschlag wurde nicht leichten Herzens gemacht, und nur der Ernst der Lage konnte die Abtretung britischen Gebiets ohne eine gleich wertige Gegenleistung rechtfertigen. Ich bedauere es sehr, daß Mussolini Nicht in der Lage war, diesen Vorschlag als eine Grundlage für die Lösung der Streitfrage anzunehmen. Nach meiner Rückkehr nach Paris gab ich Laval einen Bericht über meine Besprechungen mit Mussolini." Damit schloß Eden seine Erklärung ab. Lmmlr Ermahnung Ministerpräsident Laval eröffnete die Touristenwoche für die Auvergne mit einer Rede, die im wesentlichen ein Aufruf an die Franzosen zur Einigung war. Der Minister präsident hat hierbei auch die letzten Etappen seiner diploma tischen Arbeit in Erinnerung gerufen und dann hinsichtlich des deutsch-englischen Flottenabkommens erklärt: „Ich habe England gegenüber die Sprache geführt, die angebracht war. sen. Indem der Vereinsführer noch der beiden Schützenkönig: ge dachte und ihnen eine weitere glückliche Regierungszeit wünschte, schloß er mit einem dreifachen „Schützen-Heil" auf diese die Ver sammlung. - Reinhardtsgrimma. Seil längerer Zeit treibt „Reinecke Fuchs" hier sein Unwesen und holt sich aus den Bauernhöfen Hühner und was er sonst zur Ernährung bedarf. Allen Nachstellungen zum Trotz ist es ihm gelungen, immer wieder zu entkommen. Am Sonnlaamorgen in der 4. Stunde holte er sich erst wieder einen fetten Hahn beim Bauern Erich Stelzner. Kürzlich wurde beob achtet, wie er ein junges Reh jagte und bereits so zugerichtet Halle, daß es seinen Verletzungen erlag, trotzdem es in Pflege ge nommen wurde. Am Sonntag vor 8 Tagen kam der Fleischer- meister Kurt Vogler gerade dazu, wie „Meister Reinecke" auf der Straße nach Cunnersdorf ein junges Reh, welches nach den Angaben des Iazdvächters höchstens 8 Tage alt war, sich als Beute auscrsehen hatte und nicht eher abüsß, bis der Genannte ganz nahe heran war. Das Rehkitz wurde van Vogler in Pflege genommen und befindet sich, trotzdem es schon erhebliche Bißwun- cen am Halse erhallen Halle, wohlauf und munter. Möchte es , bald gelingen, dem Räuber mit dem Schießgewehr den Garaus zu machen, da es sich wahrscheinlich nur um einen seines Stammes handelt, der sich jetzt zur Sommerszeit in die Nähe des Dorfes wagt. Glashütte. Eine größere Abteilung des Frauenfleiner Ar- LAksKcnstlagrrs zog am Sonnabend unter klingendem Spiele durchs Städtchen, um auf der Vogelwiese eine Zeltstadt erstehen zu lassen. Sie kamen von Altenberg und marschierten am näch sten Tage nach Pretzschendorf weiter. Glashütte. Ein Märchennachniibag wurde am Mon- tagnachmitlag im „Goldenen Glas" veranstaltet. Wie man das deutsche Märchen liebgewinnen, es ansdeulen, das Kind dafür interessieren kann, wurde dort erörtert und gezeigt. Im Mittelpunkt des Ganzen stand die Darstellung des Mär chens vom Dornröschen. , MMDAEMSWVSIIMMeMI»»« > Die Wälder sind uns allen teuer, ' Drum hütet sie vor Schadenseuert Glashütte. Unser gegenwärtig ältester männlicher Ein wohner ist Edelsteinschleifer Hermann Roitzsch (83 Jahre). Er wohnt seit 40 Jahren in derselben Wohnung bei Johne. Dresden. Den Angestellten eines Hotels war es ausge fallen, daß ein jüngerer East einen größeren Geldbetrag bei sich führte. Sie verständigten die zuständige Schutzpolizeiwache. Es wurde festgestellt, daß es sich um einen 19 Jahre asten Arbeiter aus Einsiedel handelt, der dort mittels Nachschlüssel 475 Mark gestohlen hatte. Er wurde festgenommen. Der größte Teil des Geldes konnte sichergestellt werden. Rabenstein. In den Mittagstunden des Sonnabend verunglückte hier der Baumeister Willy Kutzner tödlich. Er , hatte bei Erneuerungsarbeiten an einem Gasthaus ein Ge rüst betreten, von dem er abstürzte. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß alsbald der Tod einirat. Der Tod im Schacht Dresden, 2. Juli. Aus dem König Georg-Schacht im Steinkohlenwerk Zauckerode bei Freital wurden zwei Berg leute durch hereinbrechendes Gestein verschüttet. Ein drit ter Bergmann, der sich ebenfalls an der llnglückvstelle be fand, konnte sich in Sicherheit bringen. Seine Kameraden wurden inzwischen tot geborgen. Freital. DieoerschüttetenBerg männerge borgen. Die Bergungsarbeiten im König-Teorg-Schacht des Steinkahlenwerks Zauckerode, in dem zwei Häuer ve» schüttel wurden, sind nach dreißigstündiger Dauer abge schlossen worden; die beiden Verunglückten konntest nur noch kdt geborgen werden. Wetter Mr morgen (Meldung deS ReichsweNerdlrnste«: AuSgabtort Bretten.) Stark auffrischend« westlich« Minde, zunehmend« Bewölkung, vlelsach Gewitter mit nachfolgenden kurzen Regenschauern un» wechselnder Bewölkung. Kühler.