Erläuterungen. 1) Franz Mikorey: Erste Sinfonie, D-Dur Das Werk ist eine Jugendarbeit des Tonsetzers, der es im Alter von 20 Jahren unter den Eindrücken seiner ersten Reise nach Italien schrieb. Die Uraufführung fand in Prag statt. Erster Satz: Spannungsvolle Erwartung der kommenden Eindrücke. Reges Leben auf dem Dampfschiff. Das Schiff setzt sich in Bewegung. (Harfen - glissando). Fahrt auf derAdria. Rhythmus des arbeitenden Dampfschiffes. Belebung des Meeres. Vision von Na jaden und Wassergeistern. (Gesangs thema). Heitere Fahrt auf bewegtem Meere. Fuge der Hauptthemen, die sich steigert: Venedig in Sicht. Fanfaren von San Marco. Zweiter Satz. Dolce far niente. Seliges Träumen mit dem Blick auf das blaue Meer und den blauen Himmel. Dritter Satz. In den Lagunen. Gesang eines Gondoliers. Ruder schläge in stillem Wasser. (Motiv der Pauken und pizzikierten Bässe). Choral aus der Ferne. Lebhaftere Bewegung. Das Volksfest in Venedig beginnt. Entfaltung von Glanz und Prunk, fröhliches Volkstreiben, Matrosentanz. Rück kehr zur feierlichen Choralstimmung. Dankerfüllter Schlußjubel. 2) Max Bruch: Violinkonzert G-Moll, Werk 26 Vor einem halben Jahrhundert entstanden, gehört dieses Violinkonzert heute noch zu den beliebtesten und meistgespieltesten seiner Gattung. Es ist die Schöpfung einer ebenso warmherzigen wie formgewandten Spätromantik. Pausenlos in einem Satz verlaufend, gliedert es sich doch in drei Teile, die die bekannten Satztypen leicht erkennbar ausprägen. 1. Vorspiel (Allegro moderato, G-Moll 4 /t) e i ne frei ausschwärmende Fantasie über einige eingängige Motive, bald schwärmerisch, bald pathetisch und stets von einem gewissen dramatischen Geist beherrscht. 2. Adagio (Es-Dur 3 /s) einer der innigen romantischen Gesangssätze, der sich in der Mitte zu bewegbarer Leidenschaft lichkeit steigert, aber schließlich in die Sphäre zarter Beschaulichkeit zurück findet. 3. Finale (Allegro energico, G-Dur, Alla breve) in urwüchsiger Freude dahinströmend, schlicht ohrenfällig in den Motiven, kraftvoll eindringlich in den Rhythmen, gekrönt durch eine beschwingte Presto-Coda. 3) Richard Wagner: Ouvertüre zu „Rienzi“ Die Ouvertüre, ein Charakterstück in Sonatenform, schildert vorwiegend mit Benützung von Themen aus der Oper den Freiheitskampf Roms unter der Führung seines letzten Volkstribunen Rienzi. Die langsame Einleitung (Molto sostenuto e maestoso D-Dur *U) beginnt mit dem langgezogenen Ton der Freiheitstrompete, dem sich in den Bässen das düstere Blutrachemotiv an schließt. Den Kern bildet eine edle Kantilene: Rienzi für die Freiheit betend. Der Hauptteil (Allegro energico, D-Dur, Alla breve) läßt die Freiheits- und Jubelchöre des Volkes anklingen; dazwischen hinein tönt erneut die Gebets melodie und besonders eindringlich der markige Schlachtruf der Römer „Santo spirito cavaliere" („Der heilige Geist sei unser Streiter“), der sich im Durch führungsteil siegreich emporringt. Schwungvoll, klang- und farbenprächtig rauscht das Stück vorüber. Von der Katastrophe des Dramas und dem tragischen Ende Rienzis gibt es keine Kunde. h.