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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189711123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18971112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18971112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-11
- Tag 1897-11-12
-
Monat
1897-11
-
Jahr
1897
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.11.1897
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schränkt werden. D e RevifionSsumme wird von 1500 auf 8000 M. erhöht, womit vornehmlich eine Entlastung de» Reich», gericht» bezweckt wird. Ferner soll eine gewisse Erschwerung der Entmündigung bewirkt und da» Aufgebot-verfahren zum Zwecke der Todeserklärung neu geregelt werden. Der Kreis der nicht pfändbaren Sachen wird erweitert und namentlich auch für die Landwirthschaft eine Anzahl von Ausnahmen zugrlossen. Zur Mündung von Früchten, die von dem Boden noch nicht getrennt fiid, soll ein landwirthschastlicher Sachverständiger zugezogen «erden, sofern anzunehmen ist, daß der Werth der zu pfändenden Gegenstände den Betrag von 1000 M. übersteigt. — Die No vellen sollen gleichzeitig mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch in Kraft treten. — Die Begründung zu den Entwürfen ist noch nicht fertig gestellt und wird in etwa vierzehn Tagen nachgeliefert werden. — Die Handel», und Gewerbekammer für Oberbayern beschloß gestern, in ihrer Anwort auf eine Zu> schrift de» „Alldeutschen Verbände»" sich dahin auSzusprechen, Deutschland müsse eine Flotte besitzen, welche den Schutz der Handklsinteressen und der Colonien wirksam wahrnehmen kann. ES sei eine mächtige Flotte nöthig zur Sicherung der Friedenspolitik und der wirthschaftlichen Beziehungen Deutschlands sowie zur Erhaltung der nationalen Wohlfahrt. Ferner wurde beschlossen, die ganze Frage auf dem deutschen HandelStage zur Sprache zu bringen. BreSlau, 10. Nov. Die „Schles. Ztg." meldet aus Sibyllenort: Das Befinden des Prinzen Georg von Sachsen ist, wenn er auch das Zimmer noch nicht verlassen hat, durchaus zufriedenstellend. Der Schlaf ist gut. Die Heilung nimmt einen normalen Verlauf. Der Prinz reist morgen nach Dresden. Der König begiebt sich heute Abend zur Eröffnung des sächsischen Landtages nach Dresden. Am Freitag kehrt der König zur Fortsetzung der Jagd nach Sibyllenort zurück. Kiel, 10. November. Bei herrlichem Wetter wurde soeben auf dem Neumarkt das eherne Standbild des Fürsten Bismarck feierlich enthüllt. Die Spitzen der Civil« und Militärbehörden, die Stadtvertreter und viele Korporationen, Vereine und studentische Verbindungen nahmen mit ihren Fahnen an der Feier Theil. Die Festrede hielt Geheimrath Neuber, worauf Oberbürgermeister Fuß das Denkmal namens der Stadt übernahm. Posen, 10. Nov. Die Strafkammer verurtheilte heute den Schlossermeister Stanislaus Brzozowski wegen Aushängens einer roth-weißen Fahne zu dreißig Mark Geldstrafe, weil dies die Farben des früheren Königreichs Polen, dagegen die Farben für die Provinz Posen durch Königlichen Erlaß vom 9. Novem ber 1896 weiß-schwarz-weiß seien. Karlsruhe, 10. Nov. Von den Landtags Wahlen sind bi» j tzt 20 Wahlresultate bekannt. Es wurden gewählt: 7 An gehörige des Centrums, 5 Nationalliberale, 3 Sozialdemokraten, 2 Demokraten, 1 Antisemit, 1 Konservativer und einer von un bestimmter Parteirichtung. In Karlsruhe wurden 2 Sozialdemo kraten und 1 Demokrat gewählt. In Lörrach-Land ist ein zweiter Wahlgang erforderlich, da der nationalliberale und der freisinnige Kandidat die gleiche Stimmenzahl erhielten. Oesterreich. Wien, 10. Nov. Vor dem Parlament fand heute eine Kundgebung der deutschen Studentenschaft statt. An dreitausend . Studenten zogen von der Universität vor das Abgeordnetenhaus die Rampe und den Platz füllend. Die Abgeordneten Wolf und Schönerer wurden hiaausgebeten. Als sie erschienen, erschallten brausende Heilrufe. Beide dankten kurz, darnach wurde die „Wacht am Rhein" vieltausendstimmig gesungen. Da der Verkehr stockte, schritt die Polizei ein und drängte die Studenten, welche fortge setzt deutsch nationale Lieder sangen und „Pereat Badeni!" „Pfui Lueger!" „Nieder mit den Sprachenverordnungen !" riefen, zurück. Der Abzug vollzog sich in vollster Ordnung. Die Kundgebung ist die Antwort auf die Beschimpfungen seitens der Christlich- Sozialen. Wien, 10. Nov. Im Abgeoidnetenhause fand eine scharfe Auseinandersetzung zwischen den Schönerianern und den Christlich- Soziales statt wegen der Nichtaufnahme einzelner Beschimpfungen seitens der Letzteren in das Protokoll. Hierauf folgte namentliche Abstimmung und dann die Anklagedebatte. Budapest, 10. November. Das Bezirksgericht von Ko- worn, wo früher der Bischof von Siebenbürgen, Graf Gustav Mailath, Kaplan war und ein evangelisches Mädchen im Alter von 17 Jahren ohne Einwilligung der Eltern in die katholische Kirche aufnahm, verurtheilte Mailath wegen dieser Handlung zu 50 Gulden Strafe bezw. zehn Tagen Arrest. Der Bischof er legte die Geldstrafe sofort. Budapest, 10. November. Infolge der jüngsten Aus lastung der Budapester Correspondenz hat der Conflict zwischen den Kabinetten Banffy und Badeni seinen Höhepunkt erreicht. Beide Regierungen scheinen die Krone zum Schiedsrichter in diesem peinlichen Zwiste ange- rufen zu haben. Sowohl der österreichische Finanzminister BilinSki wie der ungarische Lukacs erschienen bei dem Monarchen in Audienz. Kaiser Franz Josef hat bisher keine Entscheidung ge troffen. Es ist möglich, daß auch die beiden Ministerpräsidenten in Audienz empfangen werden, ehe eine Entscheidung erfolgt. Budapest, 10. November. Hiesige eingcweihte Kreise ver sichern auf das Bestimmteste trotz den Wiener Versicherungen, daß Graf Badeni sich der vollen Gunst der Krone erfreue, daß die Demission Badenis in allernächster Zeit zu erwarten sei. Prag, 10. Nov. Bei der Rectoratsübergabe an der deut schen Universität dankte der ablretende Rector sämmlichen Univer sitäten Deutschlands für die Sympathiekundgebung, die an die deutsche Universität Prag gelangt war, und theilte mit, er werde alle Rccwren der deutschen Universitäten ersuchen, sämmtlichen Pro- sefforen diesen Dank zu übermitteln. Holland. Haag, 10. November. Die Unterzeichnung der Beitritts- eiklärurg Deutschlands zu dem Abkommen vom 14. November 1896 und dem Zusatz-Protokoll vom 22. Mai 1897 über inter- natwnalrS Privatrecht hat gestern hier zugleich mit der Oester- reich Ungarns stattgefunden. England. London, 10. Nov. Der Beifall, womit der auf die westafrikanische Frage bezügliche Theil der Rede Lord Salisburys beim LordmayorSmahle begrüßt wurde, findet in der gesammten Presse Widerhall. Die meisten Blätter befleißigen sich freilich der selben Zurückhaltung wie der Premierminister und beschränken sich auf die zustimmende Umschreibung seiner wichtigsten Aeußerungen. Die „Times- erklären, die von Salisbury geführte Afrikapolitik sei nicht nur von Vortheil für England, sondern für die ganze Wclt. Die '„Daily NewS" hoffen, die Theilung Afrikas werde vor sich gehen, ohne einen Krieg zwischen den europäischen Mäch ten zu erzeugen. Der „Standard" sagt, England wolle Frank- teich nicht demüthigen, sondern nur seine rechimäß'gen Ansprüche geltend machen. „Daily Telegraph" hofft, die französische Re- gierung werde sich veranlaßt sehen, dem ChauviniSmu» Wider stand zu leisten, welcher sich nicht über die Boulevard» auSdehne, und die Streitfrage auf einer Rechtsgrundlage für den gemeinsamen Vortheil Aller zu behandeln. Mit den Aeußemngen Salisbury» über die Orientfrage ist die OppofitionSpresse nicht ganz einver- standen, aber sie übt nur unwesentliche Kritik. Ep<tz«te« Madrid, 10. Nov. Die „NewAork-World" hatte an den Ministerpräsidenten Sagasta eine Depesche gesandt, in welcher gesagt war, von feindlicher Seite werde die Nachricht verbreitet, daß Spanien einen Borwand suche, um den Vereinigten Staaten den Krieg zu erklären. Hierauf beauftragte Sagastatelegraphisch den spanischen Gesandten in Washington Dupuy de Löme, dem Blatte mltzutheilen, daß Spanien es als ein großes Unglück be trachten würde, wenn ihm Grund zu einem solchen schmerzlichen Entschlusse gegeben würde; indessen hoffe Spanien, das von herz lichen Gefühlen beseelt sei, daß die Vereinigten Staaten, indem sie die Rechte Spaniens achten, die Gefühle der Freundschaft zum Wohle der beiden Länder befestigen werden. Madrid, 10. Nov. Eine offizielle Depesche aus Havanna meldet, Oberst Gonzalez habe Maximo Gomez geschlagen. Madrid, 10. Nov. Morgen wird der Minister der Kolonieen im Ministerrath den endgültigen Reformplan für Kuba vorlegen. Rußland. — Die von Rußland nach Abessynien Entsandte „diplo matische Mission" befindet sich zur Zeit auf der Fahrt durchs Rothe Meer, nachdem sie mehrere Tage in Port Said Aufenthalt genommen und das Eintreffen des französischen Messageric- Dampfers abgewartet hatte. Ucber ihre Zusammensetzung und Ausrüstung wird aus Alexandrien Folgendes berichtet: Die Ge sellschaft besteht aus dreißig Soldaten, außerdem ist eine Dame dabei, die Gattin des Oberst Wlassow, der am Hofe des Negus das Amt eines ständigen diplomatischen Vertreters des Zaren aus füllen soll. Bisher hatte derselbe allerdings noch keinerlei diplo matische Thätigkeit gehabt, sondern er gehörte dem Großen Gcneralstabe an, ebenso wie der ihn begleitende Oberst Artomanow, der innerhalb der Gesandtschaft die Stelle des Anführers in der „militärischen Sektion" ausfüllt. Diesem find unterstellt fünf Lieutenants, sämmtlich der Garde entnommen, sowie zwanzig aus erlesene Kosaken, an deren Spitze der bisherige Adjutant des obersten Kosakenhetmans steht; außerdem sind der Gesandtschaft zwei Militärärzte zugetheilt. Das Gepäck der Gesandtschaft wiegt an 500 Zentner; es sollen sich darunter sehr werthvolle militärische Ausrüstungsstücke b finden, weshalb man die Ladung auch nur einem russischen und einem französischen Dampfer anvertrauen wollte. In Harrar, von wo die Gesandtschaft den Karawanenweg nach dem Innern antrcten wird, erwartet sie eine vom Negus ent gegengesandte abessynische Begleitmannschaft mit einer ausreichenden Anzahl von Kamcelen, Eseln und anderen Lastthieren. Nach alle dem aber darf wohl mit Sicherheit angenommen werden, daß es sich bierbei um eine im Auftrage Meneliks durch Graf Leontiew bestellte Abordnung russischer Offiziere und Kosaken-Unteroffiziere handelt, welche für die abysstnischen Truppen als Heereslehrmeister dienen werden. , Andie«. Sim la, 10. Novbr. Es bestätigt sich, daß die 36 Sikhs, welche nach dem am vorigen Sonntag in Kurram - Thale unter nommenen Aufklärungsmarsche vermißt wurden, von Feinden ge- tödtet worden sind. Simla, 10. Nov. Eine britische Aufklärungstruppe, die noch den Sarran-Sar Bergen im Maidanthale vorging, erlitt be trächtliche Verluste. Als die Soldaten den Kamm des Berges erreicht hallen, auf dem sich ein Lager des Feindes befand, fan den sie dieses geräumt. Beim Rückmarsch der Truppen umringte sie der Feind von allen Seiten und feuerte, da das umgebende zerklüftete Terrain ihm überall Deckung gewährte, auS allernächster Nähe. Auf britischer Seite wurden ein Offizier und sechs Mann getödtet; ein Offizier und 12 Mann werden vermißt. Drei Offiziere und 42 Mann wurden verwundet. Afrika. Kapstadt, 8. Nov. Die Verhandlungen gegen die Häupt linge aas dem Bctschuana Lande, welche des Aufruhrs angeklagt waren, wurden gestern beendet. Die Rebellen bekannten sich schuldig und wurden zu zwei- bis sechsjähriger Gefängnißhaft und Zwangsarbeit verurlheilt. A«A « achfe » Dresden, 10. Nov. Heute hielten beide Ständekammern Präliminarsitzungen ab. In der ersten Präliminarsitzung der Ersten Kammer, an welcher Ihre Excellenzen die Herren Staatsminister vr. Schurig, v. Metzsch, vr. v. Seydew'tz und v. Watzdorf theilnahmen, stand auf der Tagesordnung die Bekanntgabe des König!. Dekrets, be treffend die Ernennung des Wirkl. Geh. Raths Grafen v. Könne- ritz, Excellenz, zum Präsidenten der Ersten Kammer für die Dauer dieses Landtages und sonstige Mittheilungen. — Nächste Sitzung morgen. Die Zweite Kammer wählte in ihrer heutigen zweiten Prä liminarsitzung, die '/«12 Uhr begann und der Ihre Excellenzen die Herren Staatsminister vr. Schurig, v. Metzsch, v. d. Planitz, vr. o. Seydewitz und v. Watzdorf beiwohnten, ihr Direktorium, und zwar als ersten Präsidenten den Hrn. Abg. Geh. Hofrath vr. Ackermann mit 69 von 79 abgegebenen Stimmen, als ersten Vizepräsidenten den Hrn. Abg. vr. Streit und als zweiten Vice- Präsidenten den Hrn. Abg. Georgi mit je 70 Stimmen. Zu Se kretären wurden durch Zuruf die Herren Abgg. Rüder und Ahnert, zu stellvertretenden Sekretären die Herren Leithold und Kluge ge wählt. Die Gewählten nahmen die Wahl dankend an. Den Schluß der Tagesordnung bildeten Mittheilungen über die feierliche Eröffnung des Landtags und über den ihr voraus gehenden Gottesdienst. Nächste Sitzung morgen. — Ein scheußlicher Lustmord wurde am Dienstag an dem 7jährigen Schulmädchen Martha Ulbrich in Dresden verübt. Dasselbe ist am Nachmittag de» genannten Tages gegen 2 Uhr nach der Schumannstraße zur Schule gegangen und hat sich nach Aussage ihrer Schulkameradinnen seltsamerweise nicht direct auf den Heimweg begeben, sondern ist für sich allein gerade den ent gegengesetzten Weg gegangen. Am Mittwoch Früh wurde nun das Kind gegrnübw der „Güldenen Aue" in den Sieinlazern des Grundstückes Blumenstcaße 51 ermordet aufgefundcn. Der Mund war mit GraS verstopft, mährend alle Anzeichen eines vorherge gangenen Sntlichkntsvecbrechens vorhanden.waren. Die Eltern, der Vater ist der Maurcr Josef Ulbrich, leben in sehr b-scheioenen Verhältnissen und find durch diese» bestialische Verbrechen um ihr einzige» Kind gebracht worden. Der Gendarmerie ist e» bi» jetzt noch nicht gelungen, de» ruch osen Mörder» habhaft zu werden. — Zwei unbekannte Frauenspersonen habe« vor kurzem in einem Juwelierladen in Leipzig einen frechen Diebstahl auSgeführt; sie erschienen daselbst und ließen sich eine Auswahl Ringe vor- legen, von denen sie einen voa geringerem Werthe kauften. Hier bei ließen sie au» einem Ringständer einen goldenen Ring, schmalen glatten Reif mit ü gour gefaßtem großen Brillanten im Werthe von 470 Mark verschwinden. An dessen Stelle hatten sie einen werthlosen, dem gestohlenen ähnlich sehenden Ring ge steckt. Vor den beiden Frauen, von denen die eine etwa 40, die andere etwa 17—20 Jahre alt ist, wird dringend gewarnt. — Am Mittwoch Vormittag ereignete sich auf dem an der Kön- neritzstcaße im Stadtthril L-Neuschleutztg gelegenen Neubau von Grimme u. Hempel rin großes Unglück. In der zweiten Etage de» Hauptgebäude» ft ürzte plötzlich das Treppengerüst zu sammen. Hierdurch wurden acht auf dem Gerüste befindliche Maurcr in den Keller geschleudert. Einer derselben brach das G nick und war auf der Stelle todt; 5 wurden schwer veiletzt, während 2 mit leichteren Verletzungen davonkamen. Die Verun glückten sind zum größten Theile Italiener. Eine Untersuchung ist eingeleitet worden. Die Ursache hat noch nicht genau fcstge- stellt werden können. — Tödtlich verletzt wurde ferner in der Gießerstraße zu L.-PlagWitz der Maurer Carl Friedrich Otto Held, geboren am 22. März 1873 zu Zeitz. Auf einem in der genannten Straße bist üblichen Neubau waren mehrere Arbeiter mit Aufziehen eines eisernen Trägers beschäftigt. Der hierzu benutzte Flaschenzug lief über einen Bock, welcher mit einem Tau an einem Balken befestigt war, um ihn vor dem Umfallen zu schützen. Beim Aufziehen löste sich nun die Schleife des Taues, der Bock schlug in Folge dessen um und traf den in unmittelbarer Nähe beschäftigten Held so unglücklich auf den Kopf, daß dieser zertrümmert wurde und der Tod des Verunglückten nach kurzer Zeit eintrat. — Am Mittwoch Morgen wurde eine in dcr Lud- wigstcaße in L-Neustadt wohnende 55jähr!ge WcrkmcistcrS- ehcfrau schrecklich verbrannt ins Krankenhaus gebracht. Dieselbe hatte am genannten Morgen im Waschhaus waschen wollen, hatte hierbei mit einem Streichhölzchen eine Lampe angebrannt und dann das Streichhölzchen leichtsinnigerweise bei Seite geworfen. Ihre Kleider fingen Feuer und brannten ihr buchstäblich vom Körper herunter, eh: ihr Hilfe gebracht werden konnte. — Aus Leisttig, 10. November, wrd berichtet: Von der Königlichen Intendantur ist dem hiesigen Stadt! athe mitgetheilt worden, daß sie beabsichtige für Offiziere, Unter» offiziere und Militäranwärler hiesiger Garnison Fleischschaukurse einzurichten, mit dem Ersuchen, zu diesem Zwecke die Räume des Jnnungsschlachthoses und das dort vorhan dene Unterrichtsmaterial zur Verfügung zu stellen und die Leitung dieser Kurse durch den städtischen Schlachthofthierarzt zu geneh migen. Der R-tb erkürte sich hiermit einverstanden, nachdem die Fleischer Jlnung ihre Bereitwilligkeit ausgesprochen hatte. — Te, wie gemeldet, seit dem 19. October dieses Jahres der elterlichen Wohnung spurlos fern gebliebene 13jährige Knabe Kleditzsch aus Olbernhau rst am Sonntag Abend nach der Behausung der Eltern zurückgekehrt. Dcr kleine Ausreißer war seinerzeit nach Chemnitz, Oederan und Grünhainichen gewandert. — Die deutsche Uhrmacherschule in Glashütte wurde im ver gangenen Jahre von 40 Zöglingen besucht, wozu noch eine An zahl Hö er kamen, so daß die Gesammtzahl 77 betrug; durch schnittlich befanden sich die Schüler im Alter von 19 Jahren. Der Lehrkörper der Anstalt besteht aus 5 Herren, die in Mathe matik, Mechanik, Zeichnen, theoretischer und praktischer Uhr macherei, sowie in Sprachen unterrichten. Die am vergangenen 26. April stattgefundcne Prüfung ergab schöne Resultate, wobei auch treffliche Schülerarbeiten in der Uhrmacherkunst ausgestellt waren. Die königliche Staatsregierung wendete der deutschen Uhrmacherschule wiederum siebentausend Mark als Unterstützung zu. — Am Montag Nach«, gelang cs Herrn Förster Ney im Schloß- parke zu Nischwitz bei Wurzen einen Steinadler zu erlegen, der 8^2 Pfund wog und eine Flügelspannung von 228 om hatte. — Auf ein vom Rathe in Waldheim an das Kultusministe rium eingereichtes Gesuch, betr. Errichtung einer staatlichen höheren Schulanstalt oder einer städtrschen Realschule in Wald heim ist die Antwort eingegangen, daß die Errichtung einer staat lichen Lehranstalt in Waldheim nicht in Aussicht stehe und eine Unterstützung aus Staatsmitteln für eine daselvst zu errichtende städtifche Realschule kaum in Frage kommen könne. — Nach einer in Waldheim eingegangenen Verfügung dcs Staatssecretaers de» Reichs-Postamts wird Herr Postdirecwr Zschoke am 1. Januar 1898 nach Großenhain versetzt. (Herr Zschocke war früher Post- sekretär in Schneeberg.) Zu seinem Nachfolger ist Herr Ober-Postdirectionssecretair Klinger in Dresden bestimmt worden. — Der Rath in Chemnitz hat, wenn auch nicht gerade für die nächst« Zeit, die Erbauung eines neuen Theaters in Er wägung gezogen. — Dienstag vormittag wurde in einem Graben an der Polenzstraße zwischen Rodewisch und Grün in der Nähe der Neuhütte der Leichnam eines Mannes gefunden. Rock, ein Tuch, sowie die Legitim rtionspapiere lagen in der Nähe zer streut uinher. Aus den letzteren geht hervor, daß der Gefundene Mock heißt und aus Adorf stammt. Ob ein Unglück oder ein Ver brechen vorliegt, wird die Untersuchung ergeben. Mock ist erst am Montag in Lengenfeld aus der Haft entlassen worden. — Das für vr. Friedrich Dittes in JrfersgrÜN zu errichtende Denk mal soll 4 Mir. Höhe erhalten und aus Sockel, den die B>ls» Hauerei Heilmann in Reichenbach liefern wird, und Obelisk mit dem Bildniß DitteS, das ein Dresdner Künstler Herstellen soll, bestehen. OeEche Augelegenheiten. — Für den Um- und Erweiterungsbau des König!. Seminars zu Schneeberg beträgt die Einstellungin den Etat 217 000 Mk. — Im außerordentlichen StaatShauShaltS-Etat find 370 000 Mk. für Neubau eine» Gerichts, und Gefangen- hauseS in Aue einschließlich Arealerwerbung, eingestellt. — Zur Verlegung der Bahnlinie Schwar zenberg-Zwickau zwischen Aue und Stein- Hartenstein ist nach Abzug der bereits verwilligten 540 000 noch die Summe von 1 109 000 „chl nöthig. Die Herstellung des zweiten HauptgleifeS zwischen den Bahnhöfen Aue und Stein-Hartenstein erfordert 530 000 die Verstärkung des Oberbaues auf der Linie Johanngeorgenstadt-Schwarzenberg dagegen 357 600 Beantragt wud u. a. auch die,' Herstcllung einer schmalspurigen Nebenbahn von Thum über Ehrenfriedersdorf nach Geyer und der Bau einer norwalspurig feld. — Dei lößnitz zu 280000 M - FÜ! Schwarz« beantragt. — Der eine wesentli ständigen Lc 1200— 2U 850 erh unterstehen, Die Dienstc größten The an den höh alterSzulagcn N eust schen Hause" Rc Production Vorträge die' zu wünschen — Au Seite betreff im Bad O>t stiom u. Pi lediglich auf zurückjuführe Firma das I Oeffentli Vors. Franz gewäl Einlegung d aufwand bea schließung, Ä Petition an kammern wc Grünstädtel schloß sich d. stellung der des obersten ordnung des Unterrichts z stände S der > Hierauf gehe - P. sekrctär v. genommen h Wirklichkeit , bereitung, sä werden muß. ungen bis 5 kchrung, di« EW 4 G in echten W hohe« Ai u. Filzpa Plüscheinsaß, MI Eire auch hält dc Gtlberi Veut»!l»vi L« Lu W 2u di vroger Herrn Herrn I Schneeber VMö alzugcbcn ir
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