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Bedingungen wurde die Aufnahme des Gutsbezirks Niedcrpfannen- stiel in den Hebammenbezirk der Stadt Aue genehmigt. — Dem RathSbeschlusse, dem VerbandSkasienrevtsor Kleemann Pensions berechtigung zu verleihen, schloß man sich an. — Die Armen, kassenrechnungen auf da» Jahr 1896 wurden richtig gesprochen. — Abänderung des Tauschvertrags mit der Kirchengemeinde der Parochie St. Nicolai bezüglich des PfarrwiesengrundstückS fand in dem vom Rathe beschlossenen Wortlaute Zustimmung. — Für den Erweiterungsbau der Gasanstalt wurden nach dem Gutachten des GaSauSschusseS die Kosten bedingungsweise bewilligt. Vermischte-. — (Kaiscrjagden in Hubertusstock.) Der Kaiser kann auf die Jagdergebnisse seines Hubertusstock-. Aufenthaltes mit Be friedigung zurückblicken. Im Vorjahre hat er in Rominten ganz ausgezeichnete Erfolge gehabt, während die HubertuSstocker Jagd zu wünschen übrig ließ. Diesmal hat sich da? Blatt gewandt. Während die Nominier Haide nur drei Hirsche dem Jagdherrn schutzrecht stellte, hat der Kaiser Heuer 16 starke Hirsche in HubertuSstock zur Strecke gebracht, ein gutes Resultat, mit welchem der Kaiserliche Schütze wohl zufrieden sein mag! Er ist aber auch, wie nur immer ein echter Waidmann, bei der Sache. Um sechs Uhr Morgens steht der Pürschwagen zur Abfahrt bereit. Der Kaiser besteigt ihn nicht eher, als bis er sich von der Kaiserin, einer Frühaufsteherin wie er selbst, verabschiedet hat. Gewöhnlich erscheint die hohe Frau noch am Wagenschlag, um dem Gemahl noch ein Abschicdswort zuzurufen. Dann geht es hinaus in die dämmrige Haide. Gewöhnlich pürscht sich der Kaiser an das Wild heran; oft erfaßt er aber auch die günstige Gelegenheit, unmittelbar vom Jagdwagen aus zu schießen. Auf diese Weise schoß er hart am See einen starken Hirsch. Ein bequemes Verbindungsmittel in den aus gedehnten Bezirken der Haide ist für den Jagdherrn ein kleiner Dampfer, welcher die Regierungsflagge trägt. Er ist während der Anwesenheit des hohen Herrn auf dem Werbellinsee stationirt und dient zum schnellen Uebersetzen von einem Ufer zum andern. Nimmt die Pürsche einen einigermaßen guten Fortgang, so hält der Kaiser nur zur Frühstückszcit im Schlosse kurze Rast. Dann aber geht er sofort wieder hinaus in die Haide, und erst bei Einbruch der Dunkelheit erfolgt die Rückkehr. FriedrichSruh, 12. Oktober. An Stelle des seit dem 1. Oktober vom Fürsten Bismarck pensionierten Oberförsters Lange ist der Forstassessor Dietze getreten, der vordem bei dem Grafen Henckel von Donnersmarck angestellt war und auf Empfehlung des Grafen die vakante Stelle erhalten hat. Hamburg, 12. Okt. — Ein wcrthvoller Fund. — Eine Brieftasche mit über 300 000 in Werthpapicren usw. ließ am Sonnabend ein Hamburger Großkaufmann in einem Wagen der Straßenbahn liegen. Die Brieftasche enthielt ChcckS in Höhe von 271 000 159 Hundertmarkscheine, 14 Tausendmarkscheine, sowie kleinere Bankbillrts im Betrage von etwa 1000 Der Schaffner des Wagens fand die Brieftasche und stellte sie alsbald dem Eigenthümer zu; er wurde, wie verlautet, mit einem Tau- sendmachchein belohnt. Bochum, 13. Oct. Das Schwurgericht verurtheilte den Bergmann Hermann Duccker aus Bruch, der seinen Vater er schossen, zu lebenslänglichem und wegen eines anderen Mordver suchs zu 10 Jahren Zuchthaus. Trebbin, 11. Oktober. — Von einem wüthenden Pferde getödtet. — Ein bedauernSwerther Unglücksfall ereignete sich in Nunsdorf. Der BauerngutSbesttzer Lehmann hatte vor circa 14 Tagen einen Zuchthengst gekauft, der schon gleich nach dem An kauf schlug und biß. Dienstag Vormittag, als der Sohn des Lehmann mit Pflügen beschäftigt war, wurde er von dem Hengst beim Umwechseln der Zügel in den Arm gepackt und zur Erde geworfen; durch einen Hufschlag wurden ihm zwei Rippen einge drückt. Der Verunglückte wurde darauf nach Hause transportirt und zu Bette gebracht. Als am Abend die Familie in der Wohn- stube versammelt war, ging Lehmann selbst hinaus, um den Pfer den das letzte Futter zu geben. Beim Umrühren des Futters sprang der Hengst auf ihn los, wobei die Kette zerriß, packte ihn am linken Arm und zerbiß diesen derart, daß er wohl drei- bis viermal gebrochen und ganz zerfleischt war. Dann warf daS Thicr den Unglücklichen hoch, fing ihn mit den Zähnen wieder und drückte ihn schließlich mit den Knieen in eine Ecke. Auf das Hülfegeschrei des Verunglückten eilten die Angehörigen herbei, konnten aber nur einen Schwerverletzten dem wüthenden Pferde entreißen. Schon bei der Transportirung nach der Bahn, auf welcher er nach Berlin zur Charitü gebracht werden sollte, verstarb er in Folge der erlittenen inneren Verletzungen. — Nansen über Andree und sich selbst. — Nansen, der sich auf seine amerikanische VortragSreise begiebt, hat mit einem Kor respondenten des „B. L. A." über Andrees Expedition gesprochen. Der betreffende Korrespondent in Christiania telegraphirt dem Blatt darüber Folgendes: Ich hatte heute (Dienstag) eine Unterredung mit Nansen über Andree; er betrachtet es nicht als ein ungünstiges Zeichen, daß man von Andree noch nichts gehört hat. Als ich ihn fragte: „Glauben Sie, daß Andree noch am Leben ist", antwortete er: „Ja, sehr wahrscheinlich; es ist sehr möglich, daß keine Nachrich ten vor dem Frühling von ihm eintreffen. Wenn er mit dem Ballon im nordamerikanischen arktischen ArchipelaguS oder in Nordsibirien nicdergckommen ist, wird er dort wahrscheinlich in Winterquartier gehen und gezwungen sein, den Frühling abzu- warten, um sich wieder mit der Welt in Verbindung zu setzen. Da er Proviant für drei Monate hatte, kann er den Winter dort ebenso gut aushalten wie ich und Johannsen cS gethan. Es liegt kein Grund vor, zu glauben, daß Andree ge storben sei. Sehr möglich ist es auch, daß er den Pol erreicht hat." — Schließlich fragte ich auch Nansen, wann die wissen schaftlichen Resultate seiner eigenen Expedition erscheinen werden. „DaS ist unmöglich zu sagen," antwortete er; „es wird noch lange Zeit in Anspruch nehmen, der ganze Apparat ist in Bewegung gesetzt. Wenn ich aus Amerika zurückgekehrt bin, gehe ich selbst ernsthaft an die Bearbeitung. Die Professoren Sars, Mohn, Gelmnyden, Nathorst in Stockholm find bereits in voller Arbeit." Als ich ihn noch fragte, was er thun werde, wenn er damit fer tig sei, meinte er lächelnd; „Ja, wo ich dann hingehe, sage ich heute Abend nicht." — Adelina Patti ist auf der Durchreise durch Paris be denklich erkrankt. Antwerpen, 12. Okt. — Schweres Verbrechen. — In der Vorstadt Berchem wurde ein entsetzliches Verbrechen entdeckt. Eine Frauensperson begrub ihr dreijähriges Kind lebend im Gar ten deS Wohnhauses. Die Mörderin ist verheirathet. Pr'vLtttlegramme -e- Erzgeb. Bolttsrermdts. * M ün ch - n, 14. Oktober, 8 Uy» 54 SM«. Im Ftnanzausschusie erklärte der KrteaSmtutster, die Ansschntzberathnnge» der Milttärstrafprozetz- ord«««g feie« Im Buudesrathe «och «tcht abge- schlösse«, ««d ei«e Berathung im Ple«um habe «och «tcht ftattgef««de«. Hinsichtlich der Gestal tung der Vorlage vertrat Bayer« nachdrücklich die i« der bisherige« Bayerische« Mtlitärstraf- Prozeßordnung euthaltene« Grundsätze, insbeson dere die Gericht-orga«isatto«, Mündlichkeit, Oeffentlichkeit de- Hauptverfahre«-, soweit diese Grundsätze durch Erfahrung erprobt feie«. Nicht minder trat die bayerische Regierung für die Wahrung der bayerische« Reservatrechte t« vollem Umfange ei«. Zu irgend einer Beunruhigung sei für Bayern kein Anlatz. Sollte eine gemein same Militärstrafprozetzordnung «tcht zu Stande kommen, so verbleibe es in Bayer« bei dem be stehenden Gesetze. Kirchen-Nachrichtes». Zschortau. Freitag, den 15 Oktbr., Abends 8 Uhr Bibelstunde. Markt-reife in Lhemuitz -om 13. Oktober 18S7. Weizen, fremde Sorten, 10 Mk. 40 Pfg. bis 10 M. SO Pfg. pro SO Kitt - sächs-.aelb, Roggen, niederländisch.. 8 e 50 e s 9 s 25 - B - - - sächsischer - hiesiger, 7 s 10 s - 7 s 50 B - B O S e 60 s s 6 s 85 B B B B - preußischer, 7 s 50 s s 7 s 80 - S s s - fremder, 7 e 70 s s 8 e — B S B - Braugerste, fremde 9 s 25 s s 10 s 50 - B B - - sächsische 8 s — 8 s 75 S S S L Futtergerste, Hafer, sächsischer, 5 6 s s 80 75 s s B - 7 7 s s 50 B s S s B B » - preußischer — o — s s — s — e s S S - fremder 7 S 25 s s 7 s 65 s - - O Erbsen, Koch- 7 s 25 s s 9 s — - s B S Erbsen, Mahl- u. Futter -6 s 50 V s 7 s 50 - - - B Heu 3 e 50 S S 3 s 70 B - B S Stroh 2 s 80 - s 3 s 20 ö - B S Kartoffeln 2 s 50 - s 2 s 75 s s B V Butter 2 e 20 s s 2 s 60 - s 1 - Wetterbericht vom 13. «ad 14. Oktober 7 Uhr morgens Stations- Name Barometer stand Wetter Temper, nach Cels. Wind- richtung Wetterhäus- 725 nun Bewölkt -4- 4° S.-W. chen König- Albertbrücke Aue-Zelle 725 „ Bedeckt -j- 10 » S.-W. Dresden, 13. Oktober. KourS der österreichischen Hundert Guldcnnote: Mk. 170.20. Expedition, Druck und Verlag von C. R. Gärtner in Schneeberg Für die R edaction verantwortlich E. Hiller in Schneeberg. KeseüschafL „ArHoLung"Aue. kmtix, (IM U. Akim IM, im z« «el „»iE b»x«I" Lusgeliidrt von äsr Kapells ües Kgl. 8äeds. Illksuierle-Reglmeuis Ho. 104 so Lkemnitr, unter psrsöullotzer I-eliuug ües Derrn Direktor Lsbaür. Bvxtnn kunltt 8 - vm -udlrsiods Lstdoilixung bittet D. Obg. tus. Gebrauch, (v 'M Oll pfllS tz uoq Gleichzeitig empfehle selbstgebackenen pg-UsZtoelimümeli empfehlen Gustav Wagner und Carl Wagner, Lößnitz. Schleswig - Holsteinische Tafelbutter versendet täglich frisch in Post kisten 9 Pfd. netto gegen Nach nahme zu stets billigsten Tages preisen F. C. »Sticher, Sörup (Angeln), 7 Schleswig - Holstein. sofort auf ein Landgut gesucht. 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Goldene Höhe, Griesbach. v,. - U- berger-Stadtmusikchor.) Hierzu ladet freundlichst ein Todes-Anzeige. Heute früh 5 Uhr verschied nach langem Leiden unsere liebe Mutter und Großmutter, Frau Wilhelmine Bochmann, geb. Walther, in ihrem vollendeten 87. Lebens jahre. Dies zeigen tiefbekübt an Schneeberg, 14. Oct. 1897. die trauernden Hinterlassenen. Die Beerdigung findet Sonn- tag Nachmittag 3 Uhr statt. kill" WiiU mit guter Schulbildung findet sofort unter den günstigsten Bedingungen Aufnahme bei F. O. Grunert, Buchdruckerei in Aue, Wettincr- Straße 31. Gesucht wird für Nooember d. I. ein Mädchen aus acht barer Familie, welches Lust hat, das Schneidern zu erlernen. Anna Müller, 2 S chwarzenberg. Einen tüchtigen 2 Bäckergesellen sucht sofort Paul Mehl- hör«, Obersachsenfeld. Einen tüchtigen Bäcker- u. Conditor- Gehilfen, eigensinnigen Arb-tter, sucht so fort Oskar Neukirchner, Aue. kin fiElUM (guter Möbelarbeiter) kann in Arbeit treten bei H. 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Herzlichen Dank auch Herrn Oberpfarrer Stei ninger und Herrn DiaconuS Schmidt für die bei dem Begräbniß gesprochenen Trostesworte. Lößnitz, Aue-Zelle, Zschorlau,-Auerhammer und Stollberg, den 12. Octobcr 1897. Der tieftrauernde Gat^e nebst Kinder«. « 8 U v «. Wegen Krankheit meines jetzigen Dienstmädchens suche ich sobald als möglich ein gesundes, ordnungsliebendes VWL ' ALääoLsn süe die Hausarbeit, welches bei hohem Lohn, guter Behandlung sicher ist. Bewerberinnen wollen sich melden bei Clara Gläser, geb. Baumann, Aue, Schneebergerstr. 15. SSgespätzne verkauft C. F. Schmalfntz, Schneeberg. Hausarbeit für Knaben girbt stets aus C. K. Schmalfntz, Schneeberg. Ein möblirtcs Zimmer ist sofort oder später zu ver- miethen in Schneeberg, Seminar- straße Nr. 34. Eine mittlere 2 W o h « u « g, womöglich mit kleinem Lade«, wird ab Oster« in Schnee berg gesucht. Offerten unt. G. H. 56 an die Expedition dss. Bl. in Schneeberg erbeten. Ein Logis ist vom 10. November zu ver- miethen bei G. Mehlhorn, Auerhammer. Brannbier schänk: Maler Engelbrecht, Ritterstraße und Fleischermeister Neef, Marien platz.