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©er groeite ©ah iß mit feinem eigentümlichen ©cljroebcn groifdfen flaroifcf>er 3ItelancF)olie uni> roeßlicf)er (Slegang befonbcrS begeirfmenb für if>rt, {»er es Derßanben hat, bie DolEsfümlichen (Slemenfe in fitf) mit ben IKefuIfafen aus (Ergießung unb (Sr= faßrung in (Sinflang gu bringen. 3 um PiggiEafo ber @f reicher fingt bie Oboe eine wehmütige 2Seife, bie ßarE OolEsliebmäßig gebunben erftfteinf. (Sin Eurger OTiffelfeil bringt eine ßarE gegenfä^Iidje ©fimmung auf, bie ber ffomponiß aucf) EonfrapunEtifcß ungemein feffelnb atisroerfef. Ser briffe Saß f>at bie ©infonie befotibers beliebt gematzt. Sr gibt ißr baS (Sr« Eennungsgeicßen. ©ie 4. ©infonie XfcßaiEorosEpS ift „bie mit bem PiggiEato^Scßergo". ©as rauftet oorbci,^alb [ufiig, ßalb geßeimniSDod, bis im Xrio bie erfle ©fimmung betont toirb: bie Bolgbläfer pfeifen einen ©affenßauer Dor fitf) f>in. Ber 4. ©aß enblicß iß ein großes milifärifcßeS ©cßaugepränge, es roimmelf t>on 2lufgügen unb Ultärfcßen, aucf) bie ganfaren beS erften ©aßes ertönen roieber, unb bie Verarbeitung eines rufßfcßen VolEsIiebeS („ihn gelbe ßanb ein BirEenbäumcßen") gibt bagu roeniger einen ©egenfaß als eine intereffantc (Srgängung. 2Bir erleben ein rufßfcßes VolEsfeß mit aller ©erbfeif unb Urfpningiirf^Eeit. Sicherlich ifi XfcifaiEorosEi) feßr ßarE t>on ber Ddiufif bes 2Beßens, t>or adern aucf) t>on ber beutfcffen DKufiE ber 3iomanfiE beeinflußt toorben. Ddian ßot ißm besßalb gerne ben eigentlichen rufflfcffen (SßaraEfer abfprerfjen rooden. 2Xucfj in IKußlanb felbfi. wo man bie „aufßenfißhe" rufßfcffe DliußE nur in ben IßerEcti ber „günf" (SalaEirero, M(ufforgsEi), Sorobin, DiimsEg = Äorffaforo unb Qtui) feßen roodfe. 3n neuefier 3eif ifi XfcßaiEorosEr) ein mächtiger gürfprecher enfßanben, in ifgor ©tratoinsEp, ber feinem großen fianbsmann nicht nur ein 2ÖerE toibrnefe („©er Äuß ber gee"), fonbern auch roarmßergigc 2Borfc ber Verehrung in feinem t>or Eurgcm erfchiencncti ßocf)infer= effanten Such „(Srinuerungeu" (2lflanfis=Verlag, Berlin). ©ort heißt es einmal: „©eroiß, auch S-ßhaiEorosEg unterlag beutfcßen (Sinßüffen. 2lber roenn ©chumann auf ihn aud) in gleichem DITaße roirEfe wie, um ein Beifpiel gu ermähnen, auf ©ounob, fo blieb er hoch 3luffe, genau fo mie ©ounob grangofe blieb. Seibe gogen 32ußen aus ben rein mufiEalifcßen (Sntbecfungen bes großen Oeutfcßen. ©ie entnahmen feinem 2öerE bcßimmte 2Benbungen, (Singelheifcn ber mußfalifcf)en Sprache, aber fic untermarfen ßdf) nicht feiner Vbeologie." (Siner fpäferen ©encrafion gehört ber 1936 in ^Paris oerjlorbene 2lleranber &'onßanfinoroifßf) ©lafunoro an. (Sr iß noch roeniger als XfcßaiforosEi) ohne bie beutfcße (HomanfiE benEbar unb ber Beiname „Ser rufßfcße Brahms" geigt beuflich, roie feine OTufiE geartet iß. Saß er roie ber beutfcße OTeißer bie Eieine ßiferafur ber ViolinEongerfe um ein roerfOodes 2öerE bereichert hat, iß auch mehr als nur ein 3ufad. ©as 2BerE iß einfähig, läßt aber beuflich e * ne Sroeifeilung crEennen. Ser erßc Xeil, beffen Jjaupff hetrien, bas erße in a=DHod, bas groeite in F=©ur, t>on ber ©olo« geige angeßimmf roerben, enthält außerbem einen langfamen 3roifcf)enfnR, beffen feelenoodeS Xßema ' n Des«Sur ber Violine ©elegenheif gibt, ßcß auf ber G=©nifr ausgußngen. ©er groeite Xeil roirb Don ben Xrompefen eingeleifef, bas belebte, fängerißh beßhroingfe Xhema Eeßrf bann ronboarfig in Orcheßer unb ©olopnrf roieber. 2Bie ber beutfcßen fo roaren immer bie rufßfcßen .Homponißen ber frangößfcßen OTußE ßarE Derpßicßtef. (Sin OTufforgsEp iß in granEreicß cntbecft roorben. ©traroinsEp iß Paris gut groeifen fbeimaf geroorben. 2lls MlufforgsEg ßarb (einfam im fpofpital), fanb man auf einem Elcincn Xißh ein paar 3 C > Zungen unb Sucßer, barunfer bie Vnßrumenfafionslehre Don Jperfor Berliog. ©iefer OTeifter bes ©rchefterS liefert uns in ber Ouoerfüre gu feiner Oper „Beiroenufo Sedini" bie 'Porträts ber Ipaupfgeßalfen. ©as feurige Baupffhema Derßnnbilbet ben ßorenfinißhen ©olbfcfimieb Benoenufo (Sedini, ber ßcf) im DllasEerigcroühl ber gaßnacßf h erur ufi'eibf, um Sfyerefia, bas Don ißm geliebte OTäbcßen, gu treffen. 3h rc 3üg e ßh en •f'f * n ^ cr auSbrucfsDoden Bläfcr» melobie bes CargheffoS, bie ßiebe ber briben glängf in bem ßhönen ©efangsfhertia bes Baupffeils auf. Dr Karl I,aux.