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Hoster MÜckrogen. Nun besichtigten die Majestäten die Abtei. Arche «ad nahmen Einsicht in die Entwürfe für die beabsichtigte innere Ausstattung und Ausmalung de» Gotteshauses. Alsdann nahmen die Majestäten die interessanten Theile de» Kloster» in Augenschein, so die Klosterbibliothek und die Sammlungen, da» Refektorium und die Sakristei, sowie einzelne Mönchszelle«. Da» Slostergebäude war mit grünen Gewinden auf» prächtigste ge schmückt. Dee Kaiser stiftete für die Abteikirche einen Hochaltar. Nach Einnahme einer angeborenen Erfrischung fuhren die Maje stäten um 2 V, Uhr von Nieder-Mendig nach Andernach weiter. Andernach, 19. Juni. Um 2V, Uhr trafen die Maje stäten hier ein. Bon der Bevölkerung stürmisch begrüßt, begaben sich die Majestäten auf den bereitstehenden Salondampfer und fuhren kurz vor 2Vz Uhr nach Neu-Wied. Neu-Wied, 19. Juni. Die Stadt hat zum Kaiserbesuch Festgcwand angelegt. An der Landungsbrücke war die Nachahm ung eines mittelalterlichen BurgthoreS und eine Nachbildung der Brrmcr Roland Statue errichtet. Leider wurde der.Empfang durch den Regen beeinträchtigt. Bei der Borbeifahrt am fürstlichen Schlosse wurde der Salondampfer mit den Majestäten mit einem Salut von 21 Schüssen begrüßt. DaS Kaiserpaar stand trotz des Regens auf dem Oberdeck. Das Schiff legte 2 Uhr 55 Minuten an der Landungsbrücke an, worauf das Fürstenpaar, der Erbprinz und Prinz Wilhelm zu Wied das Schiff zur Be grüßung Ihrer Majestäten betraten. Nach dem Durchschreiten de» BurgthoreS wurde der Kaiserin aus der Reihe von vierzehn dort ausgestellten Jungfrauen ein Blumenstrauß überreicht. Der Kaiser und der Fürst zu Wied fuhren im offenen 2spännigen Wagen, «Skortirt von den beiden Prinzen, durch das von Vereinen und Schulkindern gebildete Spalier zum Schlosse. Die Kaiserin und Fürstin zu Wied folgten im geschlossenen Wagen Im Schlosse findet ein Diner von 34 Gedecken statt. Im Augenblick der An kunft im Schlosse ließ der Regen nach. Um 5*/, Uhr erfolgte die Abreise auf dem Salondampfer nach Bonn. Bonn, 19. Juni. Der Dampfer „Overstolz-, welcher die kaiserliche Standarte trug, legte kurz vor 7 Uhr an der reich ge schmückten Landungsbrücke an. DaS zahlreich anwesende Publikum brachte den Majestäten lebhafte Kundgebungen dar. Se. Majestät der Kaiser erwiderte die Grüße nach allen Seiten. Ihre Majestät die Kaiserin begab Sich sofort nach der Landung in geschlossenem Wagen nach dem Bahnhofe und setzte von dort die Weiterreise nach Brühl fort, während Se. Majestät der Kaiser in offenem Wagen durch die festlich geschmückten Straßen zu dem Landrath v. Sandt fuhr, bei welchem Se. Majestät eine Viertelstunde ver weilte. Von hier aus begab sich der Kaiser nach dem KorpSbau der Bonner Borussen, wo Se. Majestät mit den Bonner Borussen speisen wird. Der Zutritt von Nichtborusscn ist ausgeschlossen. Bonn, 19. Juni. Se. Majestät der Kaiser ist heute Abend 10 V» Uhr nach Brühl abgereist; eine zahlreiche Menschen menge brachte Sr. Majestät bei der Abfahrt lebhafte Kund gebungen dar. Berlin, 19. Juni. Der „Nationalzeitung- wird aus Baden geschrieben: Das Leiden des Staatssekretärs Freiherrn v. Marschall ist ein lediglich nervöses, dessen Heilung von kom petcnter ärztlicher Seite bei entsprechender Schonung innerhalb nicht zu langer Frist als sicher bezeichnet wird. München, 19. Juni. Der Privatdozent an der hiesigen Universität und Rechtsanwalt Dr. Richard Schmidt und der Rechts praktikant Diehl, Beide aus München, bestiegen am Donnerstag die Zugspitze und werden seitdem vermißt. Heute wurde Dich! in halb erfrorenem Zustande aufgefunden und nach Garmisch ge bracht. Die nach Dr. Schmidt ausgesandte Führerexpedilion mußte wegen des in großer Menge frisch gefallenen Schnees ohne Er folg umkehren. Weißenburg i. Els. 20. Juni. Bei starkem Regen fand heute Mittag die Enthüllung des Denkmals des fünften schlesischen Jä gerbataillons statt. Anwe send waren: der Inspektor der Jäger, Generallieutenant v. Müller, Generallieutenant v. Strantz, Kommandeure und Offiziers-Depu tationen des fünften, achten und 14. Jägerbataillons. Die Weiherede hielt Pastor Wernicke, das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser brachte Generallieutenant von Müller aus. Nach der Feier besuchten die Festtheilnehmer den GaiSberg und sodann die, Grabdenkmäler auf dem Kirchhofe in der Altstadt, wo sie am Grabe des bei Weißen burg gefallenen Kommandeurs des fünften Jägerbataillons, Ma jors Grafen von Waldersee, einen Lorbeerkranz niederlegten. Stalle«. Rom, 20. Juni. Deputirtenkammer. Bei der fortgesetz ten Berathung des Budgets des Ministeriums des Innern spricht sich Cavallotti unter Beifall der äußersten Linken gegen die inrere Politik des KabinetS aus und erk.ärt, er werde, wiewohl ungern, gegen di Rudini stimmen. England. Windsor, 20. Juni. Gestern Abend fand im großen Schloßyofe ein militärischer Zapfenstreich statt, welchem Ihre Majestät die Königin Viktoria, der Großfürst Sergius und an dere Mitglieder der königlichen Familie von den königlichen Ge mächern aus, die einen Ueberblick über den Hof gewähren, zu schauten. Durch starken Regen wurde das Schauspiel sehr becin- trächtigt. London, 20. Juni. Bei dem gestern stattgehabten Süd afrika-Bankett führte der Herzog von Cambridge den Vorsitz und veuheidigte in seiner Rede eine Politik des Gebens und Em pfangens zwischen Engländern und Holländern, da beide Natio nalitäten ohne ein Zusammengehen viel weniger mächtig wären. Sie sollten aus diesem Grunde die innigsten Freunde sein. Der Premierminister der Kapkolonie Sir I. Spring hob in seiner An sprache hervor, daß die Lage in Südafrika viel hoffnungsvoller würde. Das Uebergewicht der britischen Macht müsse durch die Verstärkung der Kriegsflotte und nicht durch Bedrohung der Jn- landS-Slaaten aufrecht erhalten werden. Der Premierminister von Natal EScombe führte aus, wenn es Noth thun sollte, würde Niemand mehr als die Holländer bereit sein, dem Reiche zu helfen. Die Konföderationsbewegung sei nur vorübergehend ins Stocken gerathen. London, 20. Juni. Dem heutigen Dankgottesdienste in der St PanlS-Kathedrale wohnten bei: der Prinz und die Prin zessin von Wales, Se. Kgl. Hoheit Prinz Albrecht von Preußen, der Herzog und die Herzogin von Aork, der Prinz und die Prin zessin Karl von Dänemark, der Großherzog und die Großherzogin von Mccklenburg-Strclitz, der Herzog von Cambridge, Prinz und Prinzessin Aribert von Anhalt, Prinz und Prinzessin zu Schaum burg L ppe, der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Koburg, der Gioßherzog und die Großherzogin von Hessen, der Erbprinz Alfred und die Prinzessin Beatrice von Sachsen-Koburg, dcr Groß- fü-st Lynll. Prinz Waldemar von Dänemark, Prinz Eugen von Schweden und Norwegen, Prinz Hermann von Sachsen-Weimar, fvw.e eine Rehe weiterer Fürstlichkeiten, ferner das diplomatische Sorp», die Peer» in SmtStracht und viele andere hervorragende lersönlichkeiten. Für die Vertreter der katholischen Staaten fand n de« Brompton-Oratorium ein feierlicher Festgottesdienst statt. Judie«. Sim la, 19. Juni. (Meldung de» „Neuterschen Bureau»-). Die Königin Viktoria hat den von den Erdbeben Betroffenen ihre Theilnahme «»»gedrückt. Ma« befürchtet, daß in Assam über 8000 Personen umgekommen find. Nutzlaud. Petersburg, 20. Juni. In der Kirche de» Peterhofer Schlofft» fand heute die Taufe der Großfürstin Tatiana Niko- ajewna in Gegenwart de» Kaiser», der Kaiserin-Wittwe, der Großfürsten und Großfürstinnen, der Botschafter, Gesandten und vieler Würdenträger statt. Nach dcr Taufe war Frühstück. Petersburg, 19. Juni. Nach dem gestrigen Bulletin ist die Stimmung der Kaiserin eine vorzügliche. Die Kräfte nehmen schnell wieder zu. Die Kaiserin befindet sich auf dem Wege vollständiger Genesung. Die Entwickelung der neugeborenen Großfürstin ist bei der Ernährung durch die Kaiserin selbst durchaus erfolgreich. «riechenland. Athen, 19. Juni. (Meldung dcr „Agence HavaS .) Die griechische Regierung hat auf die Bitte des griechischen Bankiers Averoff in Alexandria beschlossen, die während des Krieges auf einem aufgebrachten Transport-Dampfer gefangen genommenen egyptischen Offiziere wieder freizulassen. Kanea, 20. Juni. (Meldung der „Agence HavaS".) Nach Meldungen au» Hierapetra griffen die Aufständischen Leute an, welche Karobben auf ein russisches Kriegsschiff luden. Die Bewohner der Stadt erwiderten den Angriff und ein italienisches Kriegsschiff gab zwei Schüsse ab. Türkei. Konstantinopel, 19. Juni. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.-Corresp.-Bureaus.) Heute fand eine Versammlung dcr Botschafter statt und sodann die sechste Sitzung in Sachen der Friedensverhandlungen. Der englische Botschafter, welcher leicht erkrankt ist, war durch den Sekretär Bunsen vertreten. Die Ver handlungen nahmen, wie bisher, einen befriedigenden Verlauf. — Die englischen Blätter veröffentlichen ein Konstantinopler Telegramm, dem zufolge die Fciedensunterhandlungen zu befriedi gendem Abschluß gebracht worden seien und jeder Punkt geregelt wäre, ausgenommen die Entschädigung, die nunmehr auf sechs Millionen LivreS festgcstellt wird, und die garantirt werden soll. Wahrscheinlich werde ein Komitee einflußreicher Griechen im Auslande mit der Ueberwachung dcr griechischen Finanzen betraut werden und Sicherstellung der Entschädigung bieten. Sobald dieser Punkt erledigt sei, solle der Friedensvertrag unterzeichnet werden und die türkische Armee Thessalien räumen. Konstantinopel, 19. Juni. Edhem Paschah telegra- phirt, 40000 Albanesen weigern sich, die Waffen niederzulegen. Sie erklären, Thessalien nicht eher zu verlassen, als bis der Flieden abgeschlossen und ans Thessalienwieder t ü r ki s chesB esitzth um gemacht worden sei. Andernfalls würden sie bis zum letzten Mann den Kampf fortsetzen. Suda, 19. Juni. (Meldung der „Agenzia Stefani".) Die Admirale werden sich morgen an Bord ihrer Flaggschiffe auf Einladung des britischen Admirals zur Theilnahme an einer Feier anläßlich des Jubiläums der Königin Viktoria nach Kandia be geben. Auf Anordnung der englischen Regierung wird die Feier durch eine Salve von 60 Kanonenschüssen, entsprechend der Zahl der Regierungsjahre der Königin, eingcleitet weiden. Die Schiffe der anderen Nationen werden eine gleiche Zahl von Schüssen ab- geben. Amerika. Washington, 20. Juni. Auf Wunsch des Präsidenten Mac Kinley wurde ein neuer Entwurf zu einem S^chiedsgerichtSvertrage zwischen den Vereinig ten Staaten und Großbritannien ausgearbeitet. Der Entwurf wird wahrscheinlich nicht vor Dezember dem Senat vor gelegt werden. Diejenigen Artikel, an denen der erste Entwur scheiterte, sind in der neuen Vorlage nicht enthalten. New-Aork, 19. Juni. Der japanische Ge sandte hat in bestimmter höflicher Form gegen die neue Tarif-Bill Einspruch erhoben, da wich tige japanische Interessen durch dieselbe berührt würden. Aus G a <v s e n. — Zur Erleichterung des Besuchs des vom 4. bis mit 11. Juli d. I. in Nürnberg stattfindenden 12. Deutschen Bun desschießens beabsichtigen die Sä'chst chen und Bayerischen Staatseisenbahn-Verwaltungen am Sonnabend, den 3. Juli 1897, einen Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreisen von Leipzig (Bayer. Bahnh.) nach Nürnberg verkehren zu lassen. Zum An schluß an diesen Zug sollen auf allen größeren sächsischen Sta tionen Anschlußkanen zu einfachen Preisen — soweit Schnellzugs strecken in Frage kommen zu einfachen Schnellzugspreisen — aus gegeben und diese Karten benutzbar zum betreffenden Anschlußzuge giltig gestellt werden. Die genauen Fahrzeiten und sonstigen Be dingungen sind aus der demnächst erscheinenden Uebersicht zu er sehen, welche bei allen größeren Bahnhöfen und bei den Aus- kunflsstcllen in Drei der-Altstadt (Carolastraße 16) und in Leipzig (Dresd. Bahnh.) in einigen Tagen unentgeltlich bezogen wer den kann. — Für den 27. ländlichen Wahlkreis, umfassend die Gerichts bezirke Waldheim, Roßwein, Hainichen, ist von den Conser- vativen wiederum der bisherige Vertreter, Hofrath vr. Meh nert, als Condidat für die Landtagswahl aufgestellt worden. Oertliche Angelegenheiteu. Oberschlema, 20. Juni. In der am gestrigen Sonn abend in hiesiger Haltestelle abgehaltencn, von 37 Mitgliedern besuchten Versammlung des Bezirkslehrervereins Schneeberg-Neu- städtel und Umgegend hieß zunächst der Vorsitzende Herr Schuldir. Bang-Schnrebwg die neu eintretenden Kollegen Meißner-Zschorlau und Schreiber-Albernau herzlich willkommen. Nach Verlesung der letzten Protokolle und der Mittbeilung der Eingänge erhielt Herr Koll. Günther-Schneeberg das Wort zu seinem Vortrage „Vom deutschen Sprachunterrichte." An den mit Beifall und Dank auf- genommenen Vortrag schloß sich eine längere, sehr anregende Be- sprechung. Unter anderem betonte man, daß es im Interesse der neuen Orthographie von großem Nachtheil sei, daß sich z. B. Behörden und ein Theil der Presse immer noch der alten Schreib weise bedienten und schloß sich dem Anträge eines andern Be- zirkSlehrervereinS an, daß die neue Orthographie auch bei Be- Hörden rc. eingcführt werden möchte. Die nächste Versammlung soll im August in Zschorlau abgehalicn werden und hat zu dieser Herr Koll. MarkS-Neustädtcl den Vortrag übernommen. Im Monat Juli soll ein gemeinschaftlicher Spaziergang mit Familie» nach dem Panorama-Nieders chlema unternommen worden. Lößnitz, 20. Juni. Der reiche Beifall, den die „Noß. »einer- humortsttschen Sänger unter der Leitung de» Herr» 2skar Junghänel bei ihrem gestrigen Auftreten in Schubert» Saal anden, war ein wohlverdienter. Die Leistungen entsprachen durch weg den Anforderungen eine» guten Geschmackes und zeugten von einer gründlichen künstlerischen Durchbildung der talentvolle« Darsteller. Einzelne Vorträge, wie beispielbsweise die mustkali- schen Soloscenen de» Herrn Max Gläser, waren von vollendeter Schönheit und entzückten jeden Hörer. Da» Publikum hatte sich erfreulicherweise ziemlich zahlreich eingefunden. Aue. (Einges.) Wir machen unsere Leser darauf aufmerk sam, daß am 9., 10. und 11. d. Mt». eine AuSloosung säch sischer 8V» 0/0 Staatsschuldenkassenscheine der Jahre 1852/68 stattgefunden hat. Die Auszahlung der gezogenen Nummern er folgt vom 2. Januar 1898 ab und hört die weitere Verzinsung von diesem Tage an auf. Wir empfehlen daher den Inhabern derartiger Papiere, die Kontrolle nicht zu versäumen um nicht außer dem Kursverlust noch ZinSverlust zu haben. Der Chem nitzer Bankverein in Aue übernimmt die Kontrolle dieser, sowie aller anderen auslooSbarcn Papiere und stellt die Spezial-Listen Interessenten gern zur Verfügung. Schwarzenberg. Von vielen Seiten schon ist hier da» Vorkommen der Blutlaus in größern Massen an Obstbäumen beobachtet worden. Bei dcr überaus großen Schädlichkeit de» Insektes ist allen Gartenbesitzern eine immerwährende Beaufsich tigung ihrer Obstbäume dringend anzurathen. Schwarzenberg. Bei kühler, regnerischer Witterung hielt die hiesige Schützengescllschaft die Weihe ihrer neuen Fahne ab. Am Sonnabend Abend fand Zapfenstreich und hierauf ge- müthliches Beisammensein im Schießhause statt. Beim Eingang zum Festplatze war eine geschmackvolle Ehrenpforte mit weithin leuchtendem Willkommen errichtet, das Schiebhaus hübsch dckorirt. Die Stadt trug reichen Flaggenschmuck, vielfach waren die Häuser mit reichem Guirlandenschmuck versehen; die beiden Eingänge zur inneren Stadt — an den Stellen wo sich vor Zeiten die Stadt- thore befanden — waren mit beflaggten und unt sinnigen Sprüchen dekorirten prächtigen Ehrenpforten geschmückt. — Das Fest wurde am Sonntag früh mit Weckruf eiugeleitet. Vormittag von 10—12 Uhr fand Empfang der geladenen auswärtigen Gäste und Vereine statt. Nach dem Sammeln Nachm. Vz2 Ubr bei der neuen Schule bewegte sich der Festzug nach dem Marktplätze, woselbst ein großes Podium errichtet war. Vor demselben nahmen sämmt- liche Vereine Aufstellung, nachdem vorher der Platz durch eine Feuerwehrabtheilung abgesperrt worden. Die Feier selbst wurde eröffnet mit Gesang vom Männergesangverein Liederkranz, dem eine Begrüßungsansprache des Herrn Bürgermeister GareiS folgte, in welcher er Bezug darauf nahm, daß die alte Fahne im Jahre 1820 geweiht worden, demnach 77 Jahre alt sei. Dem schloß sich die Weihre^e des Herrn Diaconus Großmann, hierauf die Ucbergabe der Fahne und Entgegennahme des Bandeliers, über reicht durch F.au R. Keller, sowie dcr Fahnenschleifen, Fahnen ringe und Nägel, überreicht durch Frl. Borges, Frl. Hantsch, Frl. Graf, Herrn Bürgermstr. Garcis ;üc die Stadt Schwarzen berg, vom Lößnitzer Schützenverein, von den Schützen-Gesellschaften zu Aue, Crottendorf, Johanngeorgenstadt, Raschau, Scheibenberg, Grünhain, vom Turnverein hier, Militärverein König Albert, Ge sangverein Licderkranz, Militärverein für Schwarzenberg u. U., freiw. Feuerwehr, Gesellenverein an. Ferner stifteten Herr Geh. Reg.-Rath Amtshauptmann Freiherr v. Wirsing eine Schleife, Herr Restau rateur Häcker einen Nagel. Nach dem Schlußgesang und Dank abstattung Seiten des Herrn Schiitzcnhauptmann Graf setzte sich der Festzug durch die Stadt mit klingendem Spiel in Bewegung, voran zwei Herolde, 12 Ritter und Kriegsknechte zu Pferde in altcrthümlichen Trachten. Den Zug eröffnete und schloß je eine Abtheilung der hiesigen Joppenschützen. Auf dem Fcstplatze an an der Erlaer Straße begann nun ein buntes Leben und Treiben. Der Himmel hatte zwar den ganzen Sonntag kein freundliches Gestchr aufgcsteckt, doch zeigte er ein Einsehen insofern, al» er seine Schlcußen verschlossen hielt. — Für Unterhaltung durch Concert, Schießen rc. auf dem Platze, sowie Ball im nahen Gast hof zum Anker und im RathSkellcr war gesorgt. Der Festtag verlief für alle Theilnehmer in recht befriedigender Weise. — Am Montag findet nun noch Vorm. Frühschoppenconcert im „Sächs Hof", Nachm. Fortsetzung des Preisschießens und Concert auf dem Festplatze und Abends Ball im Bade Ottenstein statt. — Der Erzgebirgs-Zweigverein Eibenstock hat ein AuS- sichtS - Panorama vom Auersberge in Buntdruck Herstellen lassen. Zu den Kosten für das Panorama verwilligte der Hauptverein sr. Zt. 156 Vermischtes. Berlin, 19. Juni. In dem Prozeß wegen Ermordung des Pfefferkuchenhändlers Brock wurden die Angeklagten Wolff und Müller zu je 15 Jahren Zuchthaus, Birkholz zu 6 Mo naten Gefängniß verurtheilt. Die Verkäuferin Krause wurde frei gesprochen. Halberstadt, 19. Juni. Mordprozeß Brünig. Die Geschworenen erkannten den Angeklagten Brünig unter Verneinung mildernder Umstände des TodtschlageS schuldig. Der Staatsan walt beantragte 15 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Der Gerichtshof erkannte auf 14 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. Görlitz, 20. Juni. Das 13., schlesische Mufikfest wurde heute mit einer Aufführung von Beethovens 5. Symphonie und Kiels Oratorium „Christus" unter Leitung des königlichen Kapell meisters vr. Muck bei großer und enthusiastischer Betheiligung des Publikum» eröffnet. — Nach Meldungen aas Djcddah kommen dort täglich durch' schnittlich 3 Todesfälle an der Pest vor, die Zahl der täglichen ErkrankungSfälle läßt sich nicht feststrllen; seit dem 6. d. M. stad im Ganze» 35 Personen an der Pest erkrankt. Der Charakter der Krankheit ist ein milder. — 2000 türkische Pilger, welche in Djeddah zurückgeblieben sind, werden bis zur Ankunft der Trani' portschiffe auf drei Inseln des Rothen Meeres übergeführt. Streng! Maßregeln dürften die Verbreitung der Pest verhindern. IIvimtzbtzrK-Soickö 7,7 K--" - schwarz, weiß und farbig, von 60 Pf. bis Mk. 18.65 p. Meter - glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste rc. (ca. 240 versch Qual, und 2000 versch. Farben, Dessins rc.) Porto- Uttl steuerfrei ins Haus. Muster umgehend. Durchschnitts Lager: ca. 2 Millionen Meter. Teiden-Fabrtkeu G. Henneberg (k u k. Hofl.) Zürich Exp; tton, Druck und «erlag von M. sän-ur m »- .^0.- verantwortltch« Rrdicktem S. ^tll-r in