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ieäettezie ARIE DER CLEOPATRA AUS DER OPER „JULIUS CAESAR“ Es blaut die Nacht, die heiße Nacht Ägyptens, und flammend lodert Sternenpracht! Da glühen die Sinne, da brennen die Herzen in Liebe, da wallt das Leben auf! Ach, Sehnen, Verlangen erfüllen die Seele, das Blut wallt heiß empor. Wo bleibst du, Geliebter? Mein armes Herze verzehrt sich sehnend in Einsamkeit. Es blaut die Nacht, die heiße Nacht Ägyptens, und flammend lodert Sternenpracht! MIGNON Kennst du das Land, das Land, wo die Zitronen blühen, Im dunklen Laub die Goldorangen glühen, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und ho^h der Lorbeer steht. Kennst du, kennst du das Land, Kennst du es wohl, ja kennst du es wohl. Dahin, dahin, dahin möcht ich mit dir o mein Geliebter ziehn. Kennst du das Haus, das Haus, auf Säulen ruht sein Dach. Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach Und Marmorbilder stehen und sehen mich an, Was hat man dir du armes Kind getan. Kennst du, kennst du das Land, Kennst du es wohl, ja kennst du es wohl. Dahin, dahin, dahin möcht ich mit dir o mein Geliebter ziehn. ANAKREONS GRAR Wo die Rose hier blüht, wo Reben um Lorbeer sich schlingen. Wo das Turtelchen lockt, wo sich das Grillchen ergötzt, Welch ein Grab ist hier, das alle Götter mit Leben Schön bepflanzt und geziert ? Es ist Anakreons Ruh. Frühling, Sommer und Herbst genoß der glückliche Dichter! Vor dem Winter hat ihn endlich der Hügel geschützt. Goethe. CÄCILIE Wenn du es wüßtest, was träumen heißt Von brennenden Küssen, Von Wandern und Ruhen Mit der Geliebten Aug’ in Auge, Und kosend und plaudernd, Wenn du es wüßtest, du neigtest dein Herz! Wenn du es wüßtest, Was bangen heißt In einsamen Nächten, umschauert vom Sturm. Da niemand tröstet milden Mundes Die kampfmüde Seele. Wenn du es wüßtest, du kämest zu mir. Wenn du es wüßtest, was leben heißt, Umhaucht von der Gottheit weltschaffendem Atem, Zu schweben empor, Lichtgetragen, zu seligen Höh’n. Wenn du es wüßtest, wenn du es wüßtest. Du lebtest mit mir.