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7. ^Lnee di sLcnzeet Zoltdn Kodäly 1882-1967 Alexander Arutjunjan geb. 1920 George Gershwin 1898-1937 am Freitag, dem 20. Oktober 1967, 19.30 Uhr Dresdner Philharmonie Dirigent: Kurt Masur Solist: Timofej Dokschitzer (Trompete), UdSSR Variationen über das ungarische Volkslied „Der Pfau flog" für Orchester Konzert für Trompete und Orchester Andante — Allegro energico — Moderato — Allegro Meno mosso — Andante — Allegro PAUSE Rhapsody in Blue (für Trompete und Orchester bearbeitet von Timofej Dokschizer) Sinfonische Suite aus der Oper „Porgy and Bess" (für Orchester bearbeitet von Russell Bennett) ZUR EINFÜHRUNG Zoltdn Kodäly. Das Werk gehört zu den berühmtesten und wohl volks tümlichsten Schöpfungen des ungarischen Meisters. Sein Biograph Läszlo Eösze nannte es die „vielleicht schönste Äußerung von Kodälys Menschenliebe und Optimismus, deren Grundlage der unerschütterliche Glaube an die aufbauende Kraft, an die Zukunft seines Volkes" war. Dank meisterlicher Variations- und Instrumentationskunst — jede Instrumentengruppe besitzt eine bestimmte Auf gabe — schillert die zugrundeliegende uralte ungarische Volksmelodie „in den Farben des Orchesters wie das prächtige Gefieder eines radschlagenden Pfaus im Sonnenschein" (Kodäly hatte das Volkslied vorher bereits für Männerchor und für gemischten Chor bearbeitet, bevor er es zur Grundlage seines bedeu tendsten sinfonischen Werkes machte). Der Text des Liedes deutet auf die Gefangenen des früheren feudalistischen Staatsverwaltungssystem in Ungarn hin. „Im ganzen nur aus vier sechssilbigen Zeilen bestehend, bildet die Melodie ein festes Gefüge. Sie sinkt ruhig von ihrem Anfangston — der zugleich auch Gipfelton der Melodie ist — durch uralte Melodiewendungen einer halbtonlos fünfstufigen Tonleiter bis zu ihrem tiefen Schlußton nieder. Kodälys Komposition beginnt mit einer motivischen Einleitung. Sodann läßt die Oboe das Volksliedthema in seiner Grundgestalt erklingen. In den folgen den 16 Variationen bekundet sich ein unerhörter Ideenreichtum. Die ersten drei Variationen sind rhythmisch-konzertanter Art, die zweite Variationengruppe (4—6) mehr melodisch-besinnlich. Die Variationen 7 bis 8 und 10 bilden eine Art Scherzo, worin die 9. Variation den ruhigeren gesanglichen Mittelteil dar stellt. Mit Variation 11 beginnt eine Gruppe langsam-lyrischer Tonbilder; unter diesen erklingt sogar eine Trauermarschvariation des Themas. Nach einer springtanzartigen und einer feierlichen Variation beginnt das Finale, das zu nächst eine neu auftretende schnelle Tanzmelodie verarbeitet. Das Finale mündet aber bald in die breit ausladende Wiederkehr des Themas. Eine bewegte Coda beschließt das Werk" (Z. Gärdonyi). Alexander Grigorjewitsch Arutjunjan wurde am 23. September 1920 in Jerewan, der Hauptstadt der Armenischen SSR, geboren. Hier begann er auch seine musikalischen Studien bei Prof. S. W. Barchudarjan, die er später bei G. J. Litinski in Moskau fortsetzte. Arutjunjan trat bisher mit verschiedenen Kompositionen, an die Öffentlichkeit, die ihn schnell über die Grenzen seiner Heimat bekannt werden ließen, so u. a. mit einer „Kantate auf die Heimat", einer Konzertouvertüre, einem Concertino für Klavier und Orchester sowie mit Chören, Liedern und Klavierstücken. Eines der bekanntesten Werke des armenischen Komponisten ist das heute er klingende Konzert für Trompete und Orchester aus dem Jahre 1950, das, zwar einsätzigi angelegt, mehrere Abschnitte aufweist. Man könnte formal von einer Verbindung aus Sonatensatz und Rhapsodie sprechen. Die vitale Rhythmik und engstufige Melodik des wirkungsvollen Stückes, das leicht überschaubar, durchsichtig 1 instrumentiert und im solistischen Part virtuos kon zipiert ist, wurzeln spürbar in der armenischen Volksmusik, die vom Kompo nisten mit Temperament umgeschmolzen wurde. Nach feierlich-signalhafter Ein leitung (Andante) wird das musikalische Material des Beginns in einem Allegro- energico-Abschnitt weitergeführt 1 , ehe im Soloinstrument das Hauptthema ein setzt. Ein Klarinettensolo über Harfenarpeggien bringt das zweite Thema (Moderato), das darauf vom Solisten aufgenommen wird. Die weitere musi kalische Entwicklung verläuft nach den Tempobezeichnungen Allegro (Tempo I) - Meno mosso — Andante — Allegro (Tempo I). In der Reprise kehrt' das erste Thema wieder. George Gershwin, fraglos Amerika populärster Komponist, studierte bei Charles Hambitzer, Edward Kilenyi und Rubin Goldmark. Den 1898 in Brooklyn (New York) Geborenen führte seine Karriere vom Broadway zur Carnegie Hall, dem Zentrum des New Yorker Musiklebens, d. h. sein Weg führte ihn von der Unterhaltungsmusik, von der Operette, vom Film, vom Jazz zur sinfonischen Musik. Paul Whiteman, Begründer des Sweet-Jazz, engster Freund und Mit arbeiter Gershwins, entwickelte mit diesem ein Programm, das Whitemans