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12,6 Aus Zschopaus Vergangenheit Von Oberlehrer Rudolf Einige Wochen zuvor war dem Jä germeister und dem Schofler auf dem Schellenbergs folgender Befehl des Kurfürsten zugegangen: Liebs Getreu«! Auf Inliegendes deS Nats zu Zschopau, unserer auch lie ben Getreuen, unterthänige Bitten ha ben wir bewilligt, daß ihnen zur Er- bauung des Pfarrhauses zu Zschopau 4» Stämme Bauholz aus dem Berthels dorfer und Drachenhain in unseren Amte Schellenberg ohne Bezahlung an gewiesen werden und folgen sollen. Be fehlen euch deswegen, ihr wollet ihnen solche 40 Stämme Bauholz, dessen Ueberreichung dieses unsers Befehls an berührten beiden Orten oder an den andern, da eS unserer Wildbahn un nachteilig, anwciscn, und ihnen diesmal ohne Bezahlung folgen lassen. Hierin geschieht unsrs Meinung. Hayn, den 11. September 62. In der nächsten Zeit hatte Corne lius von Rüxleben vor allem mit der Einrichtung eines neuen Wildzauns zu tun. Der Kurfürst schreibt ihm unterm 20. April 1563: Lieber Getreuer! Wir haben dein Schreiben, den neuen Wilb- zaun belangend, empfangen und hierbei unsern Schössern auf dem Schcllen- berge, Lichtonwalde ^nd Chemnitz Be fehl getan. Was Du über die 200 Gul den auf solchen Zaun weiter bedürfen wirst, dasselbe soll dem Zimm«rmann und Handwerksleuten, welche solche Ar- bett gedinget, auf Grund eines auch von dir unterschriebenen Zettels, ihnen auS unserer Kämmerei entrichtet wer den. Begehren deswegen hiermit, du wollest unserseits die Beschaffung thun und daran sein, daß solcher Zaun vor Pfingsten nächstkünftig gefertigt. Hier- an geschieht unsere Meinung. Dresden, den 20. Avril 1583. Das Arbeitsfeld de» Jägermeisters hatte sich wiederum bedeutend vergrö ßert. Der Kurfürst hatte die Voigt- lßudischen und Plauenschen Wälder und anders Gehölze und Wildbahnen er- worben und dem Jägermeister Esrne- Herfurth. ^Fortsetzung). lius von Rüxleben zur Beaufsichtigung übergeben. Di« anderen Gehölze und Wilbbähnen scheinen meistens nach der sächsischen Schweiz zu gelegen gewesen zu sein, denn jetzt erstreckt sich sein Be zirk „zwischen der Elbe und dem Böh mischen Gebirge von der Königstein- schen und der Tetschener Heids des Ge birges entlang bis au das Ende de» Voigtlandes." Dies finden wir in einem Begnadigungsbriefe Kurfürst Augusts vom 8. Juni 1564. Begnadigungsbrief Kurfürst Augusti zu Sachsen, Inhalts welches derselbe seinem Jägermeister des Gebirgischen Kreises, Cornelien von Rüxleben, die Vorwerksfelder zu Zschopau, welche sich ohngefähr auf 80 Scheffel Zschopisch Maß erstrecken, desgleichen den Wiesen wachs der Sandfleck und Langewiese erblich und eigentümlich geeignet und verschrieben, sich auch des Borkaufs an dem ihm ehedem erblich geeigneten Vor werk Porschendorf begeben und solche» alles zu rechten Mannlchen gereichet hat. Dresden, den 8. Juni 1564. Von Gottes Gnaden wir AugustuS, Herzog zu Sachsen, des heiligen Römi schen Reichs Erzmarschall n"d Kurfürst, Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen und Burggraf zu Magdeburg, bekennen und thnn kund für uns, un sere Erben und Nachkommen mit die sem unsern Briefe gegen Männiglich: daß wir unserm lieben getreuen Cor nelien von Rüxleben, Jägermeistern des Gebirgischen Kreises, auf sein un- terthänigs Ansuchen und Bitten, In sonderheit aber, daß er auf unser gnä diges Begehren unterthäniglich bewil liget, bis Voigtländischen und erkauften Plaunitzer Wälder, desgleichen andere erlangte Wilbbähnen und Gehölz, so viel wir derer an unS gebracht und för- der in und an der Voigtländischen Re vier erlangen möchten, solches alle» und was wir ihm für Aemter und Güter zwischen der Elben, dem Böhmischen Gebirge und von der Künigstetnsche» und Tetschener Heide, das Gebirge hin-