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Nr. VL . Liebe, Vertrauen und Dankbarkeit Orstcrrcich feierte den vleburtstag seines Befreiers D'> gläubige Liebe, das grenzenlose Verirancn nnd die ticse Dankbarkeit, welche die Millionen österreichischer Polk-genossen ibrem Liefrcier cntgcgcnbringcn, kamen in den sveslmwqabcn der österreichischen Blätter zum 20. April eindrucksvoll zum Ausdruck. Der Geburtstag des Führers wurde daun ein großer Festtag für W i c n. Schon in der Nacht waren alle historischen Bau ten in der Ringstraße und in der inneren Stadt glänzend angcstrahlt. Bom Wiener Wald her flammten .Höhen- feuer, nnd in der ersten Frühe wurde auf der Spitze des Stephanturmes eine Hakenkreuzfahne gehißt. Den Geburtstag des Führers leitete das Große Wecken ein. In allen Kasernen fanden feierliche Flaggenparaden statt. Mittags wurde dann vor dem Wiener Ehrenmal von dem Oberbefehlshaber der Heeres gruppe V, General der Infanterie List, die große Truppenparade abgcnommen, der sich eine Parade der Wiener Polizei anschloh. Mittags bezog die Kompanie der Marincunterofsizicrs-Lehrabteilung 1 aus Kiel- Fricdrichsort die Ehrenwache beim Hecrcsgruppenkom- mando. Den Tag beschlossen große Festvorstellungen in allen Theatern, Festkonzerte und Festveranstaltungen. Feierstunde bei einem Lehrer Adolf Hitlers Anläßlich des Geburtstages des Führers beging der BDM. in St. Andrä im Lavanttal eine besondere Feier stunde vor dem Haus des Professors Dr. Pötsch, der seinerzeit der Geschichtslchrer Adolf Hitlers in Linz ge wesen war. Mit Blumen und Liedern wurde der 85jäh- rige, noch rüstige alte Herr geehrt. In einer kurzen An sprache dankte der Gelehrte. Er ermahnte die Jugend, immer für das Werk des Führers einzutreten. Flammendes Hakenkreuz auf dem Großglockner Braunau am Inn, die Geburtsstadl des Führers, war am 20. April ein einziges Fahnenmeer. DaS Geburtshaus Adolf Hitlers war besonders schön ge schmückt. Am Vorabend hatte ein großer Geburtstags- sackelzug stattgefunden. Auch die Jugendstadt des Führers, Linz, war festlich beflaggt. In der Nacht Hum 20. April hatte die reich illuminierte Stadt ein farbenfreudiges Bild abgegeben. Auf dem höchsten Gipfel Deutschlands, dem Großglockner, war am Vorabend des Geburtstages ein riesiges Haken- ßreuz von 15 kühnen SA.-Männern aus Heiligenblut entzündet worden. Weithin leuchtete das Siegeszeichen DH« die sturmumwehte Gipfelwelt. - " Am Grabe der Eltern -es Führers / Der Kommandierende General des XVH. Armee korps, General der Infanterie Kienitz, hat durch den Kommandeur der 45. Division, Generalmajor Materna »m Grab« der Eltern deS Führers in Leonding B»en Kranz niederlegen lassen. Die Bevölkerung von Leonding veranstaltet« eine Wicht« Feier am Grabe der Ettern d«S Führers. Der Bürgermeister von Leonding, Pg. Sepp Mieseuberger, Mtd zwei GA.-Mänuer legten einen prachtvollen Kranz püt der Inschrift „In treuer Dankbarkeit den Eltern ^retz WhMM am Grabe der Ettern des Führers Ergänzung -es Lauiöeirkmaks l-W Geschenk der deutschen Beamtenschaft an den Führer ' Am Geburtstag Adolf Hitlers hat der Letter des BstuptamteS für Beamte, Hermann Rees, dem Whrer und Reichskanzler die Ergänzung deS Lautdenk mals reich-deutscher Mundarten zur Zeit Adolf Hitlers durch Aufnahme der deutschen Mundarten im Lande Oesterreich gemeldet und für die deutsche Beamtenschaft «beten, diese Gabe nach Fertigstellung als Geburtstags- Ksschenk Überreichen zu dürfen. Für das Lautdenkmal reichsdeutscher Mundarten Mrdsp bereits im Jahre 1936 Aufnahmen in allen Tei- M deS hl-herigen Reichsgebiets hergestellt und dem ,Whrer zu seinem vorjährigen Geburtstage überreicht. MS Lautdevkmal, an dem als Mitarbeiter Vertreter der ^WssenschW und Technik geschaffen haben, soll auch in Wüteren Jahrhunderten noch ein hörbares Bekenntnis Zschopauer Tageblatt «nd Anzeiger Donnerstag, den 21. April 1SSS Ernennungen und BeMernngen prrfonalveränderungen in k - Wehrmacht Der Führer und Reichskanzler he.l niit Wirkung vom 1. April 1938 befördert: 1. im Heer: Zum General der Pioniere den Generalleutnant Förster, Jnsp. d. Pioniere und Festungen: zu», Generaloberstabsveterinär den General stabsveterinär Pros. Dr. Schulze, Vet.-Jnsp.s zu Generalleutnanten: di» Generalmajor« t Linde mann, Kommandeur der 38. Division: Stumm», Höbrrer Ka- vallerieoffizler 1: von Schauroth, Jnsp. dir N,br»riatzinfpel- tlon Bremen, von Förster, zur Verfügung d. v. d H. mit der Führung der 2t. Division beauftragt: von Lewinski genannt von Manstein, Kommandeur der 18. Division; zum Generalstabsarzt den Generalarzt Dr. Hand loser, Gru.-Arzt S; zum General st abSvetertnSr den Generalveteri- när Dr. Fontaine, Kommandiur der Heeresveterinärakademie; zu Generalmajoren: die Obersten: Hollidt, Chef deS Generalstabes des I. Armeekorps; von ChappuiS, Ches deS Gcncralstabes d. Korpskdo. XIV; Kaulbach, Artillenekomman- dcur 2; Dietl, Kommandeur deS Gebirgsjägerregiments 99; Spang, Artilleriekommandeur 5; Blümm, Kommandeur des Infanterieregiments 42; von Hase, Kommandeur deS Infan terieregiments SO; Stimmel, Kommandeur des Infanterie regiments 34; von Obernitz, Kommandant von Glogau; von Tippelskirch, Abteilungöchef im Generalstab des Heeres: Woll- mann, des Generalstabes, Ch^ deS Stabes deS Inspekteurs deS Festungen; de PHomme de CourbiSre, Kommandeur des In fanterieregiments 96; Carp, Abtetlungschef im Oberkommando des Heeres; Detmering, Jnsp. der Wehrersatzinspektion Erfurt; Mieth, Kommandeur ves Infanterieregiment- 27; Laux, des Generalstabes, zur Verfügung d. Ob. d. H.r S. in der KriegSmariner zu Admiralen: dl» Vizeadmirale: Bastian, zur Ver fügung deS Chefs deS Oberkommando- der Wehrmacht, später Präsident deS Wehrmachtfürsorge, und VersorgungSgerichtS; Boehm, Kommandierender Admiral d»r Marineftation der Nordsee; zu Vizeadmiralen: di» Konteradmirale: Canaris, Amtsgruppenches im Oberkommando der Wehrmacht: Schuster, 2. Admiral der Ostseestation; zum Konteradmiral den Kapitän zur See Hormel, Kommandant deS Marinearsenal-, Kiel; den Charakter als Konteradmiral erhält der Kapitän zur See Wehr, Leiter der TorpedoversuchSanstalt; S in der Luftwaffe» zu Generalleutnant»«: den char. Generalleutnant Volkmann; die Generalmajors» Kitzinger, Weis», Grauert, Wimmer zu Generalmajoren: den char. Generalmajor Fah nert, die Obersten: Haubold, Student, Locrzcr, Martini; den Charakter als Generalmajore erhalten: di« Obersten; Schwub, von Stubenrauch, von Kotze, Ernennungen im Reichspropagan-aministerium Der Führer und Reichskanzler hat zu« 20. April 1938 folgende Ernennungen im Retchsmintstss« rium für Volksaufklärung und Propaganda ausge^ sprachen: Zum Minist«^atd»»sk-tor>» Ministerialrat Gut» terer; zu Ministerialdirigenten: die Ministerialräte Laeaert Hasenohr! «nd Dr. Schlösser; zu Ministerialräten- die Abteilungsleiter Leg.-Rat Prof. Dr. Bömer, Hederich Dr. Hofmann und Leichtenstern und die OberreaierungsrätS Dr. Mahlo, Stephan und Dr. Ziegler: zu Oberregie« runasräten: die NegiekungSräte Baoe, Dr. Biebrach Dr. Brauweiler, Fischer, Keppler, Dr. Taubert, Dr. Thomalla, v. Weyßenhosf, die Referenten Knothe, G. W. Müller, Neu mann und den Attache Dr. Schmidt-Dumont: zu Regie« runasräten: die Assessoren Baumann, Dr. Erckmann, Kleinschmidt und di« Referenten Dr. Hesse, Heusinger von Waldegg, von Wedel, Dr. Hövel, Kühl und Seyferth. Ferner wurden im Geschäftsbereich des Reichsministers« umS für Volksaufklärung und Propaganda ernannt: der frühere Leiter des Reichspropagandaamts Hessen-Rassau, Miiller-Sckeld, zum Präsidenten der Deutschen Film.» akademie und der bisher mit der Führung der Geschäfts des Präsidenten der Hochschule für Politik beauftragte Regie rungsrat Paul Meier zum Präsidenten der zur Anstalt vH öffentlichen Recht- erhobenen Hochschule für Politik Auszeichnungen im Reichskirchenrninisterium Der Führer und Reichskanzler hat den inl Reichs- und Preußischen Ministerium für die kirchlichen An« aclegenheiten tätigen Assessor SA.^tandartenführer Dr. Richard Albrecht zum LandaerichtSrat unter Belassung Ut feiner bisherigen Dienfttätigkeit ernannt; der Reichs- und Preußische Minister für die kirchlichen Angelegenheiten ernannte den Mtnisterialregiftrator Kurt Ay zum Regie* rungsinspektor; der Regierungsbüroassistent Karl Witt« wurde zum Regierungssekretär ernannt. Der Fiihrer und Reichskanzler hat dem Ministerialrat Johannes Schlüter und den Amtsräten Wilhelm Eichstädt und Hirl Sten« a e l, sämtlich im Reichskttchennttniftertum, für «Mhrige treu« Dienst» das golden« Treu dien st-E h r»n z e ich«ü verliehen. aller Schichten des deutschen Volle- zu der Gedanken welt des Nationalsozialismus darstellen. Durch seine Ergänzung werden nunmehr auch die deutschen Menschen in Oesterreich in dieses geschichtliche Dokument einge« schlossen. In seiner Gtückwunf^adresf« hak der Reichs beamtenführer für die deutsche Beamtenschaft das Ge« löbnis erneuert, ihre Leistung im Dienst sowie ihre Kraft auf politischem, sozialem und kulturellem Gebiet so ein« zusetzen, daß alle Fordernden erfüllt werden, die daS Großdeutsch« Reich gemäß d«. Gesetz der Bewegung an sie stellt. Nie GevurkSiagSgabe -er Krauen Wie im vergangenen, so gehen auch in diesem Jahr zum Geburtstag des Führers Spenden der NS.-Frauen- schaft und des Deutschen Frauenwerkes aus den Jnland- gauen an die Grenzgaue des Deutschen Reiches. Folgende Zahlen zeugen von der steten Einsatzbereitschaft und dem Willen und Fleiß deutscher Frauen. Es gingen als Spenden ein: 1552 vollständige BDM.- und HJ.-Ans- riistungen, 4214 Einzelteile für Ausrüstungen, 34 664 Frauen- und Männerbekleidungsstttcke (Leibwäsche), 67 641 Stück Kinderkletder und -Wäsche, 37 800 Säug- lingskleidchen und -Wäschestücke, 89 Säuglingskörbe, Kinderwagen und -betten, 1476 Stück Bett- und Tisch wäsche, 9493 Paar Socken und Strümpfe, 13 724 Bücher, 2347 Musikinstrumente, 5216 Spielsachen, 2061 Lebens mittel. Die NeMsfranenführerin, Frau Scholtz-Klink, überreichte dem Führer eine Zusammenstellung dieser Spenden in einer roten Ledermappe an seinem Geburts- tag. Der Aufzählung stehen die von Frau Scholtz-Klink unterzeichneten Worte voran: „Lieber Fiihrer! Die deut schen Frauen grüßen Sie zu Ihrem Geburtstag und wünschen Ihnen das Allerbeste. Durch unser» Lchsü wolle« wir Zchrrerl immer danken." - ' Klaggenzwischensatt t« Prag Tschechoslowakisch« Regierung spricht ihr Bedauern auch Am Montagvormittag gegen 10 Uhr sammelten sich mehrere Männer, die bei einem Neubau tu dem Prager Vorort Dejwttz beschäftigt waren, vor dem Hause an, in dem der GrkandtschaftSrat der deutschen Gesandtschaft wohnt, und zertrümmerten durch Steinwürfe ein auS sieben Scheiben bestehendes große» Fenster. Sie hatten durch das Fenster hindurch in einem Zimmer eine Hakenkreuz flagge erblickt. Als Polizei herbeigerufen wurde, flüchteten die Täter, doch gelang es, sieben von ihnen zu identifizieren, worauf dis Polizei deren Verhaftung vornabm. Sobald daS tschechoslowakische Außenministerium von dem Vorfall Kenntnis erhalten hatte, entsandte es den Chef des Protokolls zum deutschen Gesandten, um im Namen der tschechoslowakischen Regierung das tiefste Bedauern über den Vorfall zum Ausdruck zu bringen und zuzusagen, di« Täter der verdienten Strafe zuzuführen. . . Mänipser deutschen Geistes An» 450. Wiederkehr deS Geburtstage- Ulrichs von HutteN Dis Zeitwende um 1500 erlebte einen Umbruch und Aus bruch der Geister, den wir vielleicht eher verstehen können, wenn wir den Umbruch und den Ausbruch unserer Tage da mit vergleichen. Damals wie heute war ein« Epoche der Menschheitsgeschichte zu Ende gegangen; die Herzen und See len nnd Hirne drängten nach Neuerem, Besserem; nicht nur die Form deS bisherigen Lebens sollte abgelegt und eine neue Form gefunden werden, viel wichtiger war es, der neuen Form auch einen ganz neuen Inhalt zu geben. Er innern wir unS jener fernen Zeiten, so denken wir zunächst und zuerst an daS Auftreten Luthers und an die religiöse Reformation. Aber Luther und die Reformation haben jene Bewegung der Zeiten nicht ausgelöst, sie waren vielmehr selbst nur eine Folgeerscheinung. Ausgelöst wurde der Um bruch durch eine Bewegung führender Geister, eine Bewe gung, die man mit dem nicht ganz eindeutigen Namen Huma nismus bezeichnet, eine Bewegung, die in ihren äußeren Formen vielfach auf das klassische Altertum zurückgrisf und die deshalb volksfrcmd erscheinen mag und in ihren meisten Erscheinungen auch wirklich volksfremd war, die in ihrem Kern aber doch den Keim enthielt, aus dem einmal das deutsche Nationalbewusstsein erwachsen sollte. Zu diesen Männern, die mitten im Humanismus deutsch gcbliebcu waren oder es wurden, gehören Luther, Melanch thon, um zwei bekanntere Namen zu nennen, und es gehört vor allem dazu Ulrich von Hutten. Ulrich von Hutten war der Spross eines in Mitteldeutschland zwischen thüringischem nnd fränkischem Gebiet ansässigen Rittergeschlechtes. Auf dem i Familienstammsitz, der Burg Steckelberg bet Fulda, kam er am 21. April 1488, also vor jetzt 450 Jahren, zur Welt. Der Knabe sollte Geistlicher werden; er wurde im Stift Fulda ; erzogen, aber noch «he er die Gelübde ablegte, entfloh er. iWir wissen wenig über die früh« Zeit Ulrichs von Hutten, i vor/allem kennen wir nicht di« eigentlichen Gründe, die ihn , »urFlucht ayS dem Kloster veranlassten. Jedenfalls, nachdem «r daS Kloster verlass«» hatte, entschloß «r sich nicht für den naheliegenden Beruf d«S Juristen, er wurde Poet. Der Huma- «t»«u» hatte ihn gepackt; tm Sturm der neuen Ideen wollt« , «r stehen; e» wollt« teilhab«« an d«m n«nen L«ben»g«sühl, daS der revolutionäre Umbruch jener Tage den Menschen ge geben hatte. Es war sicherlich ein ganz ursprünglicher Zwang, der Ulrich von Hutten auf seinen neuen Weg rief. Er geht von Universität zu Universität, er macht weite Reisen, er ist in Köln, in Erfurt, in Frankfurt, in Leipzig, und schon früh beginnt er, in poetischer Form zu sagen, was ihn bedrängt. Er dichtet noch in der lateinischen Sprache, noch ist der Huma nist in ihm stärker als der Deutsche. Aber das deutsche Ge fühl bricht sich schon Bahn und äußert sich zunächst in einem glühenden Hass auf alles Welsche. Wechselvoll sind seine Schick sale. Nach Abschluss des Untversitätsstudiums ist er in Greifs wald, Rostock, in Frankfurt a. d. Oder — dort beteiligt er sich an der Untversitätsgründung —, in Wien, 1512 tu Pavia. Hier zwingt ihn di« Not, bet Kaiser Maximilians Landsknech ten Dienst zu nehmen. Aber der Soldat bleibt immer uoch Dich- ter, und gerade bet dieser Gelegenheit entwickelt sich, was ihn später so auszeichnet: das Angreiferische, Kämpferische in seinen Versen für Maximilian und gegen Venettaner und Franzosen. Hutten wächst höheren Zwecken zu. Längst schon hat er erkannt, dass das Dichten nur um des Dichten- willen kein Handwerk für «inen aufrechten Mann sei. Auch ist der Dich ter inzwischen so etwas wt« ein Politiker — so würden wir heute sagen — geworden. Ulrich von Hutten hat auf seinen Wanderungen und in der Berührung mit anderen Geistern erkannt, worum es geht. Er weiß, dass in seinen Tagen eine endgültige Auseinandersetzung zwischen dem im Herzen der Alten Welt gelegenen deutschen Raum und dessen Umwelt er folgen muß. Er, der Luther schätzen und lieben gelernt hat und der sich oft in Sorge um das Schicksal des Reformators verzehrt, steht, daß es nicht nur um eine religiöse Reforma tion in Deutschland gehen kann, sondern dass zu dieser reli giösen Reformation notwendig die politische und die soziale Neuordnung treten muss. Mit dieser Meinung widerspricht er entschieden der nur auf das Religiöse gerichteten Bewe gung Luthers. Hutten kommt mit den Grossen seiner Zeit in Berührung, er gewinnt st« für seine eigenen Gedanken, er verbreitet die Gedanken der anderen. Franz von Sickingen wird sein Freund, »nd der Soldat bietet dem Dichter Auf enthalt «nd Schutz <mf sein«» Burg. SS hat Ulrich von Hutt«« nicht an gelegentlichen äußeren Ehrungen »«fehlt. In AugSbnrg hat Kaiser Maximilian ihm den Lorbeer des „gekrönten Dichters' aufS Haupt gesetzt, uuv der Kaiser ist wohl innerlich mit den Reformideen des Dich ters einverstanden. Aber der Kaiser ist schwach, die Großen sind unzuverlässig, auch sie fetzeu ihr« eigenen Interessen vor die Interessen der Gesamtheit-, eS wird einsam um Ulrich von Hutten, vor allem, als Franz von Sickingen fällt. Die Feinde stehen auf Wider ihn, die geistlichen Feinde, die Römi schen, die sich durch sein erstes, in deutscher Sprache geschrie benes Gedicht: „Clag und Vormanung gegen den übermäßi gen unchristlichen Gewalt des Bapst zuo Rom und der un- geistlichen Geistlichen' getroffen fühlen; ihm erwachsen Geg ner aus den eigenen Reihen, und schliesslich muh Ulrich von Hutten vor dem Bannstrahl deS Papstes in die Schweiz fliich- ten, wo der Reformator Zwingli ihm auf der Insel Ufnau im Züricher S^« ein Asyl bietet. Dort stirbt Ulrich von Hut ten, 36 Jahre alt, lange, bevor seine Zeit erfüllet war. Eine Flamme erlosch, die hell gebrannt hatte und die unter gün stigeren Umständen mitgeholfen hätte, Deutschland zu er leuchten. Vielleicht war Ulrich von Hutten selbst nicht ganz un schuldig an seinem frühzeitigen und unglücklichen Ende. Er war, man darf dieses Wort vielleicht gebrauchen, ungestüm. Er konnte seine Zeit nicht erwarten. Er war ein Revolutio när in dem guten Sinne deS Wortes. Aber ihm fehlte die Fähigkeit, sich zu zügeln. Sicher war auch noch nicht die Zeit reif für eine Erscheinung wie Ulrich von Hutten und seine Ideen. Er hatte einmal gehofft, daS Volk werde für das Reich aufstehcn. Aber daS Volk blieb stumm, und wenn wir Huttens vergebliches Ringen bettachten, so müssen wir immer daran denken, dass er noch vor Ausbruch der Bauernkriege starb. Aber klar und folgerichtig und hart in seinen Ideen war Ulrich von Hutten. Ein ganzer Mann, «in aufrechter Mann, der mit Recht von sich sagen kann: „Ich hab'S ge wagt'. Er hat «S gewagt, «r hat den Kampf gegen übermäch- tige Feind» gewagt, er hat den Kampf durchgefochten bis zum bitter«« Ende, vor dem ander« seiner Zeit, di« auch einmal Deutschlands Hoffnung waren, in Kompromissen zurück- gewichen sind. Nenn Mrich von Hutten ungestüm war, wenn er seiner Zeit vorausstürmt«, so dacht« «r nie dabei an sich selbst, sontxrn immer nur an da» Ziel, und dies«» Ziel war da» Volk, war di« Gemeinschaft, war da» Weich, war DeutkdlandS tu E Li di T «k I Li d< ei hi hl re w, «e wc Gc L Kl 21. au vn gel So gef Ms w» Gc gä; tzeß ive Fr, g",