Volltext Seite (XML)
MopMer« Tageblatt ,i- g«W», M u, VM-. Kmmtzrr»««»rl, «-ttktrch«, «müh«, Hotza»«^ «ltschthal, «eißb«ch, DM«««q, »«mH, «MmmnSdmt, «ttzjchd»rj, «qarsr-Itti«, SchStch»^»«»«, 19H. A»«»»al»»«8, 8«« 18. 1988 «». 8» WWW einer MssmtpM Auseinandersetzungen in der englischen Arbeiterpartei Fest -er Auferstehung „Verkündiget ihr dumpfen Glocken schon des Oster festes erste Feierstunde?* spricht Faust, am Leben ver tagend, im Begriff, es mit Gift auszulöschen. „An diesen Klang von Jugend auf gewöhnt, ruft er auch jetzt zurück .mich in das Leben*, bekennt er dann glücklich. So rufen seit vielen Jahrhunderten die Osterglocken die leidende Menschheit ins Leben zurück, zu einem neuen Leben voller Mutund Hoffnung. „Sie feiern die Auf erstehung des Herrn, denn sie sind selber auferstanden*, .heißt es im „Faust*. Ein buntes Gewimmel dringt aus vem finstern Tor hervor, und aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern, aus der Straßen quetschender Enge feilen die Bürger des mittelalterlichen Deutschland ans Licht, um mit Goethes Worten zu reden. Wenn der Weckruf der Osterglocken ertönt an die schlummernde Erde, und der Frühling mit seinem jubilierenden Gefolge seinen Einzug hält, dann füllt die Menschenbrust festliche Freude, denn das Fest der Ostern Hat begonnen. Für alle Christen hat dann das Fest Der Auferstehung des Herrn seinen Anfang genommen: Christ ist erstanden, er lebt! Doch wollen wir die Größe dieses Sieges über die Welt recht erfassen, dann genügt ek nicht, hinauszublicken in die äußere Welt, dann gilt es htneinzuschauen in das innere Heiligtum deS Her- H«nS. WaS nützt es nnS, die Herrschaft deS Herrn zu bewundern, wenn wir selbst seine Macht über uns, sein Leben in uns nicht erfahren haben? Die Ostersonne muß über uns, in uns und durch uns leuchten. Dann gewinnen wir auch das Leben lieb, wir empfinden es als eine große und köstliche Sache, die wir um so mehr lieben, je härter wir seine Schönheit erstreiten müssen. Hoffnungsvoll und freudig hebt sich unsere Brust, weil wir wissen, daß wir überwinden werden, wie Jesus Christus überwunden hat. Seht nur in euch hinein, dann leuchtet euch alle Tage die Ostersonne, dann verläuft euer ganzes Leben wie eine große, schöne Ostersonne. Das Ostererlebnis ist eine ungeheure Gewalt über Welt und Menschen. Das Christentum hat den Oster gedanken, die Idee der Auferstehung, zum Grunderlebnis seines Glaubens vertieft. Aber das Ostergefühl und das Ostererlebnis haben und feiern ja Millionen und aber Millionen, die da wähnen, nichts zu glauben; die Gewalt der Ostern, der Auferstehungsmythos, das Wunder des Neuwerdens waltete durch die Jahrtausende auch in Zeiten und Zonen, die nichts vom Christentum wußten oder wissen wollten. Ueber die zeitlichen und räumlichen Grenzen des christlichen Weltbereiches war und wirkt immer jenes österliche Urgefühl, dem nichts Lebendiges sich zu entziehen vermag; sein „Ewiges regt sich fort in allen*, ob sie nun ahnen oder ob sie erkennen, ob sie leugnen oder bekennen. Und wenn jetzt die Osterglocken wieder das Fest der Auferstehung des Heilands verkünden, wieviel fröh licher als einst können wir heute dieses Fest feiern. Um wieviel schöner und besser ist das Leben doch inzwischen für uns geworden! Nicht nur hat der Winter für uns seine Schrecken von früher verloren, wir möchten ihn nicht einmal missen mit den Freuden, die er besonders der Jugend und den Sportlern bereitet. Und niemand braucht in Deutschland mehr zu frieren und zu hungern. Es ist alles anders und besser geworden, wie vielleicht zn Goethes Zeiten. Wie sah es denn damals politisch im deutschen Vaterland aus, als unser größter Dichter den „Faust* dichtete? So wird in der Szene in Auerbachs Keller gefragt: „Das liebe, heil'ge, Nöm'sche Reich, wie hält's nur noch zusammen?* Auf diese spöttische Frage entgegnet ein anderer Geselle: „Dank dem Gott mit jedem Morgen, daß ihr nicht braucht fürs Nöm'sche Reich zu sorgen!* Es versank sang- und klanglos. Und erst nach mehr als fünfviertel Jahrhunderten erstand es wie der Vogel Phönix aus der Asche als das Heilige Deutsche Reich durch die Tat des Führers, durch die Wiedervereini gung Oesterreichs mit dem Reich. In den Vorostertagcn sti. imte das ganze deutsche Volk aus vollem Herzen mit seinem Ja für seinen Führer und das von ihm geschaffene Großdeutschland. Das ist es, was uns dieses Osterfest unvergeß lich machen wird. Wir haben auch die Auferstehung des Reiches in diesen Tagen erlebt. Und während in der übrigen Welt politische und wirtschaftliche Röte die Völker beunruhigen, dürfen wir uns des Festes der Auferstehung aus ganzem Herzen heraus erfreuen und aus ihm neue Kräfte für die Zukunft schöpfen. Ostern ist das Fest der Freude, der Liebe, der Lebcns- bejahung. Wo gibt es der Freude, der Liebe, der Lebens bejahung mehr, als im nationalsozialistischen Reich Adolf Hitlers. Das ist es, was uns Deutsche heute so fröblich und lebensstark macht. Keine andere Nation hat ein so großes Recht wie wir, das Osterfest mit freudiger Hingabe sfcstlich zu begehen. Di« seit längerer Zeit im Schoße der britischen Arbeiterpartei schwebenden Meinungsverschieden heiten offenbarten sich jetzt, wie aus London gemeldet wird, in einem Brief, den das sozialistische Exekutivkomitee an seine Unterorganisationen versandte. In diesem Schreiben, das u. a. von den Abgeordneten Dallas, Morri son, Roel Baker und Stafford Cripps unterzeichnet wurde, wird gegen die Bestrebungen, eine Volksfront zu errich ten, Stellung genommen. Das Schreiben verlangt, daß die Arbeiterpartei sich an keinerlei Verhandlungen beteiligt, die in Gemeinschaft mit anderen politischen Gruppen wie mit den Liberalen oder einem Teil der Konservativen ab- gehatten werden. Die Spaltung wird sich zum erstenmal am 23. April zeigen, wo ein Teil der Konservativen und ein Teil der Liberalen zusammen mit den Arbeiterabgeordneten eine Protestversammlung unter dem Motto „Spanien und der Frieden* abhalten werden, und wo Major Attlee seine Teilnahme zugesagt hat. Jnteressanterweise nimmt auch das Arbeiterblatt „Daily Herald* gegen Volksfront pläne Stellung und erinnert an eine Arbeiterabstimmung vor sechs Monaten, bei der sich 2116 OVO Stimmen gegen eine solche Politik aussprachen, die nur bei 331OOO Stim men Unterstützung fand. Zerbröckeln der franzöfischen Volksfront Die letzten innerpoltttschen Ereignisse in Frankreich, die einem mindestens vorläufigen Auf hören der Volksfrontgruppierung gleichzusetzen sind, haben innerhalb einzelner Fraktionen der Volksfront zu schweren Auseinandersetzungen geführt, die unter Umständen sogar eine Spaltung Hervorrufen können. Der Verwaltungsaus- schuß der SozialistischenParteihatden Vorsitzen den der Sozialistischen Vereinigung des Seinedepartements, Pivert, der der Führer des revolutionären Flügels der Partei ist, gemaßregelt und mit dem Ausschluß be droht, weil er die Demonstrationen vor dem Senat ver anlaßt hatte. Auch in der Neosozialistischen Partei ist eine schwere Krise ausgebrochen. Ihr Vorsitzender, der bisherige Außenminister Paul-Boncour, hat in sei ner Enttäuschung darüber, daß er entgegen allen seinen Hoffnungen im Kabinett Daladier nicht wieder in das französische Außenministerium berufen wurde, sein Amt als Vorsitzender ntedergelegt und ist aus der Partei aus getreten. Seinem Beispiel ist der frühere StaatSminister im zweiten Kabinett Blum, Senator Violette, der ebenfalls nicht der neuen Regierung angehört, gefolgt. Man glaubt also, daß auch diese an sich nicht sehr starke Linksgruppe noch weiter zersplittern wird. SWpfW Feigheit Nach der Niederlage Mckzag der boWuMAn Agenten ans Wpanien Der Rückzug dersowjetrussischen „Be rater" aus Barcelona angesichts der vernichtenden Niederlage der Roten und des unaufhaltsamen Vor marsches der nationalen Truppen wird in der französischen Zeitung „Matin" schonungslos enthüllt. Das franzö sische Blatt richtet damit eine laute Anklage gegen daS verbrecherische Treiben der Moskauer Emissäre in Spanien. Es schreibt: Dieses Verschwinden der GPU., ihres „Generalstabcs* und ihrer Agenten sei typisch sowjetrussische Art. Man schlage sich niemals, sondern lasse die anderen ihre Haut zu Markte tragen. Man zünde nicht selbst Brände an, sondern begnüge sich damit, die Brandfackel zu liefern oder den Brandstifter zu dingen. Wenn sich die Dings zum Schlechten wenden, dann ziehe man sich mit seinen Sendlingen, Flugzetteln und seinem Geld „in schöner Ordnung* zurück. Man werde dann eben in einem ande ren Gebiet operieren oder sich nach Genf begeben, um dort von „Recht*, „Verträgen* und „Sicherheit* zu sprechen. Niemals habe man in der Weltgeschichte der letzten Jahr zehnte eine schimpflichere Feigheit und zynischere Uebel taten gesehen. * Vorfloß auf Valencia Francos Truppen nur noch zehn Kilometer vom Meer entfernt Nachdem der Vormarsch Francos in Katalonien vor übergehend zum Stillstand gekommen ist, richtet sich das Hauptinteresse auf die südliche Ebrofront. In der Provinz Castellon setzten die nationalen Abteilungen aus Galicien erfolgreich den Vormarsch zum Meer fort. Vier bolsche wistische Gebirgsstellungen wurden gestürmt. Wenige Kilo meter westlich der Küstenstadt Vinaroz wurden die Städte Canet, Traiguera, Jana und Cervera del Maestro eingenommen. An der Straße nach Valencia fiel das Städtchen San Mateo. Der Frontberichtcrstatter des Hauptquartiers unter streicht besonders die Bedeutung der Operationen in der Provinz Castellon, wo die Truppen, ausgehend von Sa» Mateo, auf die beiden etwa acht Kilometer voneinander entfernten Küstenstädte Vinarez nnd Benicarlo marschieren, von denen sie nur noch etwa zehn Kilometer trennen. Eine dritte Kolonne dringt westlich der Valencia- Straße in südlicher Richtung auf die Stadt Albocacer vor. Die Vorhuten sind nur noch 50 Kilometer Luftlinie von Castellon entfernt. San Mateo, das bereits nach ein- stündigem Kampf fiel, mar der bolschewistische Umschlags platz für Militärtransporte zwischen Valencia nnd Barce lona. Nachdem nunmehr die nationalen Truppen bis zur Küstencbcnc vorgcstoßen sind, wirkt sich der bolschewistische Widerstand kaum noch auS. Rach einer bisher unbestätigten Meldung haben die Truppen der nationalspanischen Generale Aranda und Valino die Küstenstraßc bei Vinaroz besetzt. Die Stadt Vinaroz selbst soll vor der Uebergabe stehen. Mit der Er- oberung dieser Stadt wäre Rotspanien in zwei Teile ge spalten. An der westlichen Pyrenäenfront haben die nationalen Truppen den 3300 Meter hoben Givkel des Maladena- Gebtrges eingenommen. Zugleich fielen den Nationalen acht Ortschaften in die Hände, von denen die wichtigste, Benasqne im Esera-Tal, knapp zehn Kilometer von der französischen Grenze entfernt liegt. Im Abschnitt Balaguer wurden verschiedene Angriffe auf den nationalen Brücken kopf am Segrefluß blutig abgewiesen. Vinaroz gefallen Einer Meldung aus Saragossa zufolge sind die natio- nalspanifchen Truppen unter Führung des Generals Aranda am Freitagnachmittag in die spanische Küstcn- stadt Vinaroz, südlich von Tortosa, eingerückt. Damit ist die einzige bisher noch übrige Landverbindung zwischen Barcelona und Valencia abgeschnittcn. Rumänisches Siaatsschuhgeseh Strenge Verbote über die politische Betätigung Die rumänische Negierung erließ jetzt daS seit einiger Zeit angckündigte Staatsschutzgesetz, wel ches alle bisher auf diesem Gebiet erlassenen Bestimmun gen zusammcnfaßt und ergänzt. Das Gesetz verbietet jede Propaganda, die auf dieAenderung der R e - gterungsform abztclt oder BermögenSauftcilung, Steuerbefreiung und Klasscnkampf zum Ziel hat. Kirchen, Schulen und andere öffentliche Gebäude dürfen zu poli tischen Zwecken nicht benutzt werden. Kein Priester darf einen Eid abnehmen, der nicht durch ein Gesetz vorgeschrieben ist. Verboten wird ferner das Marschieren in geschlossenen Kolonnen, das Singen politischer Lieder, die Bildung bewaffneter mtlitärähn- licher Verbände zu politischen Zwecken und die Verbreitung von politischen Flugschriften und Zeichnungen. Für die Durchführung solcher verbotener Ziele darf von Auslän dern kein Geld angenommen werden. Sämtliche politischen Parteien, Verbände und Ver einigungen aller Art sind ausgelöst, ihre Neubildung ist verboten. Die erlaubte politische Betätigung der Staats bürger wird in einem neuen eigenen Gesetz noch geregelt. Die Zeitungen, die früher Sprachrohr politischer Gnippen waren, können verboten werden. Oeffentliche Beamte und Studenten dürfen an keinerlei politischen Kundgebung teilnehmen, widrigenfalls sie ihrer Stellung enthoben bzw. von den Hochschulen ausgeschlossen werden können. Handelsgesellschaften, die verbotene politische Handlungen fördern, werden mit Geldstrafe bis zu 500 000 Lei belegt, ihre Letter außerdem auch persönlich bestraft. Gasthäuser, Gaststätten und alle Lokale können, falls sie als politische Versammlungsstätlen gebraucht werden, ge schlossen werden. Alle Ulbertretungen des Staatsschntz- gesetzcs werden vom Militärgericht abgeurteilt. Wißerdem hat der Innenminister das Recht, gewissen Personen einen Zwang saufenthalt für die Dauer von sechs Mo naten bis zu einem Jahr anzuweisen. hervor oeuntyer Zerrungen Die rumänische Negierung hat die beiden einzigen Zeitungen der deutschen Volksgruppe Bessarabiens, die „Deutsche Zeitung Bessarabiens* und das „Deutsche Vollsblatt*. verboten