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srr o» Ljiqopaner ,agev,arr n«o rinzriger Sounavenv, vc« v. Apnl 1988 Vom Sin« des Briefmarkensammelns. CS wird viele Volksgenossen geben, die sich schon einmal die Frage vorgelcgt haben: Warum sammelt man eigentlich Briefmarken? Viele werden eS für reine Spielerei halten und glauben, durch «in mitleidiges Lächelnd ieses Thema für sich erledigen zn können. Briefmarkensammeln im beson deren wie überhaupt das Sammeln im allgemeinen ist aber weit mehr als eins Sipelerei. Es kann über die Grenzen des Normalen hinauSgchcnd zu einer Leidenschaft werden, welche in Ucbertreibungen ihren Ansdruck findet, die selbst verständlich abzulehnen sind. In erster Linie ist wohl gerade -das Bricfmarkensam- meln eine Freizcitbeschäftigung^ die einen sinnvollen Zweck hat »nd die ständig der inneren Bereicherung, der geistigen Beweal'chkeit und der Vergrößerung des Weltbildes — das jeder Mensch in sich formt — dient. Aus der Erkenntnis heraus, daß die Briefmarke ein wertvolles Erziehungsmittel ist und gleichzeitig «in Mittel zur geistigen Bereicherung darstcllt, wurde von feiten der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" die „Deutsche Sammler-Gemeinschaft" gegründet. Sic hat sich die Auf gabe gestellt, alle Sammelsreunde zusammcnzuschließcn, und zwar in der Form d«r Gemeinschaft — einer Gemeinschaft;, die sich bewußt vom Veretnsbctrieb unterscheidet. Diese „Deutsche Sammler-Gemeinschaft" sieht In der Briefmarke weniger ein wirtschaftliches Objekt, mit dem man spekulieren und durch das man Werte anhäufen kann, son dern sie betrachtet die Briefmarke als ein Mittel, den Men schen innerlich zu bereichern. Denn was kann die Brief- marke dem Sammler alles geben! Sie öffnet ihm di« Augen fn." das geographische, für das politische, für bas kulturelle und für das geistige Geschehen der Vergangenheit und un serer Tage. Sie vermittelt ihm geschichtliche Kenntnisse,' er hört von Ländern und Menschen, die er bisher nicht kannte, und die Eigenarten und Eigentümlichkeiten anderer Völker erschlichen sich ihm. Sein Gesichtskreis erweitert sich durch immerwährende Belehrung und er sicht bald, um cs kurz zu sagen, di« Welt mit anderen Augen an. Nnd ans dieser Auffassung heraus wird in der „Deut schen Sammler-Gemeinschaft" gesammelt. Das schließt natürlich nicht aus, daß sich die erfahrensten Sammler inner halb der „Deutschen Sammler-Gemeinschaft" auch der wissen schaftlichen Philatelie widmen. Jeder deutsche Volksgenosse kann Mitglied der „Deut schen Sammler-Gemeinschaft" werden. Als fachliches Organ nnd als Sprachrohr der „Deutschen Sammler-Gemeinschaft" wird von ihr die Zeitschrift „Der deutsche Sammler" heraus gegeben. Hervorragend ausgestattet, reich bebildert und mit ausgezeichneten Artikeln verseh-»« wird diese Zeitschrift dem Sammler ein ständiger Helfer sein. Die Deutsche Sammler-Gemeinschaft ist als Einheits front der deutschen Sammler durch das Reichsamt Feier abend der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" partei amtlich eingesetzt. Sie will alle Sammler in ihrer Freizcik- beschästigung betreuen und fördern. Im Kreis Flöha be stehen bereits mehrere Ortsgruppen, so neben Zschopau in Grünhainichen, Leubsdorf, Oederan. Weitere sind in Vor bereitung. Die Krcisgruppe Flöha der DSG. hat einen eigenen Tauschrunbscndcvcrkchr eingerichtet, an dem sich all« Sammler ohne Kosten beteiligen können. Zschopans Samm ler treffen sich jeden dritten Sonntag im Monat. Wer Interesse an der Deutschen Sammler-Gemeinschaft hat, finde sich zu diesen Zusammenkünften mit ein oder wende sich an dis KdF.-Kreisdienststclle Flöha, Hindcnburgstraße 18. Neuheiten. Europa. Rumänien legt nun gleichfalls die Gemein- schaftsmarken für die Bal- kanenteute vor. 7,50 Lei grünlichblau, 10 Lei ultra marin. Frankreich. In Erinne rung an vergangene, bessere Zeiten griff das Postmini- sterinm für eine neue Frei marke auf bas alte Ceres- Muster zurück. 1,75 Fr. dunkelblau. Die Freimarke zu 1 Fr. im Laurentmustcr „Frieden" änderte ihre Farbe in rot. Monako brachte am Tage des Nationalfeiertags einen Gedenkblock In ganz einfacher Ausführung, der auf dem Markenbild den Fürsten Lonis II. in französischer Generals uniform zeigt. 10 Ffrancss pur- purlila. Pole« gab zwei neue Frei- markcnwcrte in ganz besonders schöner Ausführung heraus. Sie tragen das Bild des Staatsprä sidenten Dr. Jgnasy Moscicki. 15 Geloschen) schiefer, 80 Gr loschen) lilarot. Türkei. Zur Ergänzung der postläufigen Flugpostreihen wur den drei Werte der Ausgabe 1980 mit einem zweifarbigen Ausdruck versehen. Er zeigt di« Silhouette eines Flugzeugs in brau», dazu die Wertangabe und die Jahreszahl 1937 in Oop^rigkt 1937 bz» ^ukvärts« Verlag, Lorlio 8>V 68 42. Fortsetzung. Ihr erzählte er viel von Signe und sie beide freuten sich, daß sie gerettet sei. Seit sie ihren Brief gelesen, war auch die leichte Erbitterung gegen sie aus Marias Herzen geschwunden. Man hatte sie wirklich regelrecht zur Abreise gezwungen und ihre Sorge um die Zurückgelassene war ehrlich und tief. Möglicherweise war sie jetzt schon in Stockholm bei ihren schwedischen Verwandten. Jakob freilich fürchtete noch manchmal Franger und seine Rache. „Es ist nicht nötig", tröstete ihn Maria. Und einmal, mehrere Tage nach Rings Abschied, fügte sie hinzu: „Wenn wieder Frieden ist, dann, Jakob, gehen Sie nach Schweden, zur Gräfin. Ich glaube nicht, daß sie jemals wieder hierher zurückkommen mag. Und grüßen Sie sie von mir, tausend- mal!" „Vielleicht werden auch Sie nach Schweden kommen, Fräulein Delorme, und dort Konzerte geben. Dann werden Sic bei uns wohnen und wir werden an diese Zelten zurückdenken wie an einen Traum, nnd wer weiß, vielleicht werden wir uns dann freuen, sie erlebt zu haben!" Maria schwieg. Sie wollte nicht wissen, was ihr eine Ahnung sagte. Sie wollte frei werden, wie auch Signe frei geworden war. . Sie wollte leben nnd Freude haben. ' ' Sie wollte ihrer Kunst dienen und Früchte ihrer Arbeit ernten. Sie war noch jung! Wie alt war sie denn? Seit wenigen Monaten sechs- undzwanzig! * »Zu Befehl, Euer Exzellenz!" »Eurer Kaiserlichen Hoheit gehorsamst zu Diensten!" »Der Herr General kann sich darauf verlassen, daß das alles aufs Peinlichste genau und ganz geheim ausgcführt wird!" Nings war es, der so sprach. Vor Nennenkampf, vor Samsanow, vor dem Groß fürsten, vor den hohen Vorgesetzten allen. Er hatte ewig Dienst, kaum daß er eine Wimper voll Schlaf fassen konnte. Er tat, waS er konnte. Man war mit ihm zufrieden. Man begann, ihm sein »freches Abenteuer" auf Wald, turg zu verzeihen. Ein Tollkopf, der Rings, der glaubt, überall etwas Be- sondere- haben zu müssen, sich alle» und jedes erlauben zu können. Verzogen, von den Damen verzogen, von den hohen Herrschaften verzogen. Aber schließlich doch ein vorzüglicher Offizier. Rings wußte, daß man ihn „hochnehmen" würde. Er ertrug es mit Würde und mit einem eigenartig be friedigenden Gefühl. Er wußte, daß er die anstrengenden Tage dieser „Ge schichte mit dem deutschen Mädchen" verdankte. Er vermutete und vermutete nicht mit Unrecht, daß die geschundenen Kameraden, obwohl er ihnen lachend die Schneiderrechnungen bezahlte, Wunderdinge von ihm und seinem Verhältnis zu dem Mädchen erzählen würden. Aber er erinnert sich immer wieder daran, daß der Großfürst ihm sein Ehrenwort — sozusagen! — gegeben hat, daß Maria nichts geschehen wird. Er hat ihn über zeugt, daß Maria eine „Dame" ist, nichts als Dame und Künstlerin. Oder doch noch etwas mehr, etwas dazu: ein unberührtes, reines Mädchen, das lieber das Leben als die Ehre verlieren will. Ja, davon hat er „den Alten" überzeugt. Und da hat der ihm dann versprochen... Und sein Wort hält der „graue Wolf", wie er genannt wird von Leuten, die er schon einmal gebissen hat. Maria ist also so gut wie sicher. Er aber... Nun ja, er hat »dieses Geschlisfenwerdcn um ihretwillen nicht nur zu ertragen, er hat es auch ver dient, mehr als verdient. Ohne ihn säße sie schon in Stockholm. Oder über Stockholm wäre sie schon bei sich zu Hause. Und so erträgt er die Strapazen ganz gern. Wirklich, es ärgert ihn gar nichts. Es tut ihm beinahe Wohl. Komisch! Im allgemeinen ist er bequem und flucht auf alle und alles, was ihm die Gemütlichkeit stört. Jetzt ist Krieg. Die Angelegenheit ist nicht nur unbequem, sie ist auch gefährlich. Schadet nichts! Er denkt gar nicht daran, daß ihm „was passieren" könnte. Er lebt eben. Gibt es eine selbstverständlichere Sache als das Leben? Und eine unvorstellbarere als den Tod? Natürlich, es fallen hier und da Leute. Auch Offi ziere. Aber er, Rings? Ausgeschlossen! Er kommt ja auch nicht eigentlich in die Gefahrenzone des Kampfes. Nur — na ja... Aber er ist so sicher, daß er alles vorzüglich überstehen wird und alles aushalten, daß er tollkühn wird. Er liefert fabelhafte Stückchen. Wahrhaftig, er ritt einfach durch vom Feind besetzt gehaltene Gebiete. Es tat ihm keiner was. Er arbeitet sechsunddreißig Stunden, ohne zu ruhen. Hinterher ist er immer noch fähig, klar und folge richtig Meldung zu machen. Ein Tausendsasa, dieser Nings! Jetzt mahnen die Vorgesetzten schon: „Schonen Sie sich! Der Kaiser braucht nach dem Kriege, nach dem Siege auch noch Generäle, junge Generäle." Früher hätte ihn solche Anspielung hochbeglückt, seiner rot. Die alten Werte sind durch rote Punkte völlig über deckt. 4)4 KrS (KuruS) braun- karmin/braun/rot, 9 KrS fKurus) dunkelorange/brauu/rot, 35 Krs (KuruS) lila/braun/rot. Schwede«. Zwei Gedcnkfrel- marken tragen das Bild Emanuel Swedenborgs, des Philosophen, der vor 250 Jahren in Stockholm geboren wurde. 10 Oere lila, 100 Oere hellgrün. Uebersee. DM Aegypten. Hier kamen aus Anlaß eines Radiokon- gresscS drei Frei marken im ein heitlichen Muster der Abbildung an den Schalter. 5 Mills rotbraun, 15 Mills dunkel- violett, 20 MillS blau. Afghanistan. Zwei Werte der Ausgabe 1934 liegen in geänderter Farbe vor. 45 Pul. karmin, 75 Pul. lila. Belgisch Kongo. Die Markenreihe mit heimischen Dar stellungen ist um zwei Werte erweitert morden. 1.50 Ffranc) schwarzgrau lNegcrdorf am See), 2.50 Ftrancs) dunkelblau (Okapi). Bermnba-Jnsel«. Auch hier erschien die neue Markcn- rcihe mit dem Bilde Georg VI. 1 d schwarz/hellrot (Hafen bild), 1)4 d braun/blau (Hafenbild), 2 d schwarzbraun/hell- blau (Segeljacht), 2)4 d hcllblau/dunkelblau (Küstenland- fchaft), 3 d schwarz/karmin (Leuchtturm), 1 Sh. grün (Küsten- landschaft). Dominikanische Republik. Zu einem panameri kanischen Flug zum Jahrestag der Entdeckung Amerikas erschien eine Flugvost- rcihe. Die Mar ken kamen auch richtig an die Oeffentllchkeit, dagegen hat der Flug vermutlich gar nicht stattgefunben. 10 Centavos karmin/rosa (Karavel len des Kolumbus), 15 C. violett/dunkelviolett (Insel Haiti), 2V C. blau/hellblau (Kolumbusleuchtturm), 25 C. purpur/ dunkclviolett (Haiti), 80 C. hellgrün/dunkelgrün (Lcucht- turm), 50 C. braun/rötlichbraun (Haiti), 75 C. olivgrün/ bräunlich (Leuchtturm), 1 Peso ziegelrot/flcischrot (Kara- vellcn). Rnanda-Urnndi. Ebenso wie für Belgisch-Kongo zwei Ergänzungsmerte zur Bilderrcihe. 1.50 Ffranc) weinrot! (holzschnitzendcr Eingeborener), 2.50 F(rancs) bunkclbla« (Lederbearbeitung). Eitelkeit geschmeichelt, ihn berauscht. Jetzt? „Er taumelt von einem Extrem ins andere", sagen die . Herren untereinander. „Sein Kern ist erstklassig. Wenn er nur diese Weibergeschichten lassen wollte. Kostet ihn noch mal mehr, als sie wer« sind..." Aber keiner gibt den Wink, ihn nun in Ruhe zu lassen. Nings, der junge Oberst Graf Wladimir Nings, wird weitergeschlisfen. Die Sache wird außerdem jetzt bitter ernst. Die Deut schen haben sich neu formiert. Man sprach von einem alten General, der den Ober befehl übernommen habe. Er soll die ostprcußischcn Ver hältnisse ganz genau kennen. Wird er was leisten? Er soll nahe an die Siebzig heran sein. Die Russen ziehen ihre Kräfte zusammen, die vorher einfach etwas planlos vorangestürmt sind. Die erste Armee im Norden erwartet den Feind. Die zweite, weiter südlich, blickt voller Spannung zu ihr hinüber. Es herrscht Neid zwischen den Führern. Hier gönnt man dem andern keinen Sieg. Dort wünscht man dein Konkurrenten eine gehörige Niederlage. Warum nicht? Rußland hat viele Generäle und eine Unzahl Soldaten. Es kommt auf eine Handvoll Menschen nicht an, wenn ein Großer einem Großen etwas zuleide tun möchte. Rings, meist im Auto, jagt zwischen hüben und drüben hin und her. Berichtet. Klärt auf. Warnt. Nimmt Be fehle entgegen. Es will ihm scheinen, als ob so recht kein Zusammmen- arbeiten zwischen den Armeen zustande kommt. Er wittert Intrigen. Er beginnt, besorgt nnd ungeduldig zu werden. Er ist ganz Soldat, ganz Offizier, ganz im Dienste seines Vater landes. Zuweilen, ehe er cinschläft, sekundenlang nur, sicht er Maria vor sich. Ihr blasses Gesicht, das dunkle Auge, den etwas färb- losen, schöngcschnittcnen Mund, die Augen, ernst, groß und jetzt immer ein bißchen aufgeregt flackernd... Vor allem aber ihre Hände, die schmalen, langfingrigen, sensiblen Geigerinncnhände, die mehr als ihr Antlitz ihre Seele zeigen... Blitzen nicht Ringe an ihnen? Ein blau- klarer Brillant? Ein blutroter Rubin? Sie sollte diesen Rubin nicht tragen! Blut! Warum Blut? Es wird genug fließen, bald, bald... Man soll die Farbe des Blutes nicht zum Spiel tragen, wenn der Tod aufgewacht ist und sich nach seiner Ernte umsieht. Er will es ihr einmal sagen. Lange hat er sie nicht gesehen. Lange?, Eigentlich sind es erst wenige Tage. Aber Tage, an denen jede Stunde ein Leben zu enthalten schien. Und er sehnt sich nach ihr. (Fortsetzung folgt.)