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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193804049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19380404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19380404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-04
- Tag 1938-04-04
-
Monat
1938-04
-
Jahr
1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1938
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Montas, oe» « npri, »ooa Zschopaner Tageblatt «nd Anzeige Nr. 7S Zeichnung: Eisner ,M.) MaWltt AbsAlltz der Fahrt Ms „MM" - We>w>t«M>li i» Mich« Dann spricht der Gauleiter des TradtttonsgaueS, Adolf Wagner. Sein Gruß gilt den Hunderttausenden aus dem ganzen Lande, die zu dieser großen Kundgebung er schienen sind. Leidenschaftlich bewegt stellt der Gauleiter zum Schluß fest: „Großdeutschland ist geboren, und am 10. April wird es aus der Taufe gehoben werden.* Der Führer kommt Nach einer Triumphfahrt ohne gleichen durch daS zauberhaft geschmückte München, dessen Bewohner dem Führer immer wieder begeistert huldigen, erwartet Lru- leiter Adolf Wagner den Führer an der Freitreppe der I Halle. Plötzlich läßt Kanonensalut die Halle erbeben. Aus I den Lautsprechern dringen Fanfaren und ferner Lärm. — Stille. — Als dann aber majestätisch durch das lange Schiff der Halle die Klänge des Marsches hallen, der dem Führer gehört, befreit sich der Druck der Spannung und der Hingebung. Ein Jubelschrei bricht ans, wie ihn selbst diese Geburtsstadt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands kaum erlebte. AdolfHitleri st er schienen. Adolf Hitler spricht zu seinen Bayern Dann steht der Führer vor seinen Bayern. Er wendet sich in anderer Weise als sonst an die Massen im Barer- land. Die hier kennen ihn am besten, sahen staunend seinen Aufstieg aus nächster Nähe. So ist die Anrede ver traut. Der Führer sprach wie zu einer Familie. Scho» nach der ersten Frage, ob die hier entstandene Bewegung dieser ihrer Hauptstadt Segen brachte, schallt rin solch herzliches, einmütiges I a auf, das von der engsten Ver bundenheit miteinander zeugt. Mit heißer Liebe jubeln Männer und Frauen dieses kernigen Stammes Adolf Hitler zu, als er zurückführt auf den Punkt, an dem er vor zwanzig Jahren in dieser Stadt anfing, als er den „Krenzzug gegen Trägheit, Unvernunft, Lügenhaftigkeit" zu predigen begann. Die Münchener, Bamberger, Ingolstädter und die Bcrgbaucrn in ihren Dörfern, die am Rundfunk die Kundgebung mit- erlebcn, sie fühlen langsam in sich aufsteigcn den Slolz, der ihre Brust zu sprengen droht. Heute ist ihr großer Tag! Der Führer sagt es ihnen! Das Land südlich des Mains, von Verrätern am Reich und Abtrünnigen einst demagogisch ansgespielt gegen die Brüder im Norden, hat längst nicdergerissen die Schranken und erlebt jetzt die Vereinigung mit den Srammesgenossen im Salzburger Land, in Kärnten, im Burgenland, von Wien! Das Angesicht des Führers ist hart und gespannt ge worden, als er nach dem Verweilen in der Urzeit der Partei nun einen Aufriß seiner Arbeit der letzten fünf Jahre als Reichskanzler gibt. „Dieses Wnndcr aber hat das oeutsche Voll selbst vollbracht dadurch, daß cs mir treuen Herzens Jahr für Jahr folgte." Die Auferstehung der in Versailles niedergetretener^ fast tödlich getroffenen Nation, wird nochmals lebendig. Und als der Führer hervorhebt daß er nur das Bclk. keine Kanonen und Truppen hatte, als der Beginn ge macht wurde mit dem Dritten Reich, erhebt sich abermals der Leidenschaftssturm der Menge. Der Appell zum IN. April dringt herab in offene Herze... Einmütiges Ver trauen steigt hoch. Adolf Hitler hört es. Hinreißend endet er. Der goldene Adler aus ven. roten Riesenvorhang hinter dem weißen Kanzelstand scheint »eine kraftvollen schönen Riefenschwingsn zu regen — der Flügelschlag eines großen Jahrhunderts braust durch die Atemlosigkeit. So hat die Hauptstadt der Bewegung, die Keimzelle deS Großdeutschen Reiches, ihren Führer noch nie gehört. Sie wissen nicht mehr, was sie singen, die Menschen hier im Taumel; die beiden Lieder der Nation quellen heraus fürwahr, die Menschen erleben den Sinn der Laute im Gesang, die ihrem Munde entströmen, im tiefsten Innern. Ter Führer schildert heute mit besonderem Nach druck die Phasen -es österreichischen Dramas das mit Meisterhand fest und friedlich beendet wurde. Die Stimme mag malen, was cs sei — die Halle scheint zu wanken vor den Donnerrnscn der vom Bann histo rischer Wochen Besessenen, wie sic vorher vom Kanonen donner erbebte. Die Inbrunst der Kampfzeit, der alles Kleine und All tägliche hinwcqrcißende Leidenschaftssiurm — Urtricb eines großen, stolzen und gottgcsegnctcn Volkes steht auf. Ein Reich wird gebaut. Das ist das Gefühl, das diese Menschen haben, als sie ihr dröhnendes Sieg-Heil ausbrin- gen und, von donnernde» Sprcchchörcn gefolgt, die unver geßliche Feier endet. Gewaltiger Ausklaug auf -er Theresienwiese Nach der Kundgebung in der Ausstellungshalle besteigt der Führer seinen Wagen, um über die Theresienwiese in die Stadt zurückzufahren. Während der Führer seinen Weg zurücknimmt durch die Lriumphstraßc, durch die Stadt uud, im Wagen stehend, immer wieder nach beiden Seiten für die Hilldigungen der Menge dankt, da nimmt er als Bekenntnis dieser unvergeßlichen Stunde die Gewißheit mit: Tic Hauptstadt der Bcweguug uud das ganz.? Bayern- vvlk, sic werden am lO. April dem Führer Deutschlands für die große Tat der Schaffung des neuen Reiches mit einem freudigen Ja dankrn. Wer in seiner trenesten Stadt Nachdem der Führer von Ost nach West, von Nord nach Süd das Reich -durchzogen hat, nachdem er in Königsberg, in Leipzig, in Berlin» in Hamburg, in Köln, in Frankfurt und In Stuttgart von Millionen Deutscher umfubelt und geseiert worden ist, hat er diesen Triumph zug ohnegleichen beendet in seiner treuesten Stadt, München, der Hauptstadt der Bewegung. Hier hat der Kamps begonnen, der heute so überreiche Früchte trägt, hier wurde dieser Kampf mit Blut besiegelt und hier zum siegreichen Ende geführt. So ist eS also selbstverständlich, daß in diesen entscheidungSvollcn Tagen die großeFahrtdeS Führers durchs „Altreich", wie der Oestcrreichcr sagt, in München ihre schönste und höchste Krönung erfuhr, be- vor Adolf Hitler österreichischen Boden betrat, um nuu von Graz auS seine» Triumphzug durch österreichisches Laud, durch seine heißgeliebte nnd endlich befreite Hei mat, sortzusetzcn. Nach den Ausmaßen und der Ausschmückung war die Riesenkundgebung auf der Theresienwiese und den drei großen Ausstellungshallen /in ihrem Nordhang vielleicht die gewaltigste Kundgebung, die die an historischen Feier stunden so reiche Stadt je erlebt hat. In heißem Jubel und in tiefster Dankbarkeit schlugen dem Führer die Her zen seiner Münchener entgegen. Und wenn der Begeiste rungssturm, der den Führer auf seiner großen Deutsch- landfahrt begleitete, überhaupt noch eine Steigerung er fahren komrte, dann war es hier in München, in der Wahlheimat Adolf Hitlers. Neber Nacht hatte sich München ein farbenfrohes prächtiges Festkleid angelegt. Die Häuserfronten ver schwanden fast unter den unzähligen Fahnen und Ban nern, überall grüßten tannenumwundene Schriftbändcr mit den Parolen zum 10. April, und immer wieder kamen in diesen Appellen an die deutsche Wählerschaft der Tank ! und die Treue, der Glaube» und das Vertrauen zu dem Führer und Schöpfer Großdeutschlands zum Ausdruck. So wetteiferte die Hauptstadt der Bewegung mit der Liebe und Begeisterung, die der Führer seit Antritt seiner Fahrten durch das große, einige Deutsche Reich überall findet, und bewies ihm noch einmal, daß München der treue Hort der Bewegung ist und bleiben wird kür alle .Keilen. Die gewaltige Kührerkunögebung Die LO OVO in den Hallen und die Hundcrttauscnde auf dem Aufmarschfcld beherrschte nur der ciue Grdaulc: dem Führer, dem die Hauptstadt der Bewegung als erste deutsche Stadt nach der historischen Tat am I I. März ihren Jubclrnf zurufcn durfte, nun auch in die Auge» sehen zu dürfe», den Schöpfer des größeren Deutschland sprechen z.u hören, dessen Tat ohne einen Schwertstreich vollendete» was Jahrtausende nur Traum der beste» Deutsche» ge blieben war. Einmarsch der alten Kämpfer Mitten in diese Spannung und Erwartung hinein er leben die Tausende ein Bild, dessen tiefe Symbolik allen, die Zeuge dieser Stunde waren, unauslöschlich im Ge dächtnis haften bleiben wird: ven Einmarsch der alten Marschierer des 9. November 1923, die das stolze Zeichen der Bewegung, die Blutfahne, zur Stätte dieser Kundge bung geleiten. Der Vlutfahne folgen wenige Minuten später, von den Massen als Zeichen des Sieges ebenfalls mit erhobenem Arm begrüßt, 400 Standarten und Sturm fahnen der Bewegung. Gauleiter des Traditionsgaues spricht Nachdem der Gauleiter des Traditionsgaues, Adolf Wagner, erschienen ist, eröffnet der stellvertretende Gau leiter Otto Nippold die denkwürdigste und größte Kundgebung, die die Geburtsstadt der Bewegung je in ihren Manern erlebte, mit dem Bekenntnis: Ein Polk, ein Reich, ein Führer! MedemM der WirWsi (Fortsetzung von der 1. Selle.) pmktur, weil völlig auslandsgebuiiden, schon beim ersten An- siurm zusammen. Unabhängig von den Schwa»k"ngen des WcUmarkles wird die österreichische Wirtschaft nach der Ver einigung mil dem Deutschen Reich im großdeutschen Raum den Absatzmarkt finden, dessen sie bedarf, um stark nnd krisenfest zu werden. Insbesondere haben wir erst letzt- hiu wesentliche Erleichterungen für den Fremdenver kehr geschaffen. Der deutsche Markt ist aber auch für öster- ccichschc Waren aufnahmefähig, denn die deutsche Industrie, die durch össenlliche Aufträge und durch die Vorhaben des VicriahresplancS leilweise bis zur Grenze ihrer Leistungs- sähigkeil nusgeunhl ist. kann den durch die Steigerung der iuuc eu Kaufkraft vermehrten Bedarf kaum voll befriedigen. Es itt durchaus erwünscht, daß die österreichische Wirtschaft cs üoernimmt, diesen überschießenden Bedarf zu decken. Vreriahresplan für Oesterreich Einführung drS VierjahresplancS in Oesterreich und die ^crliiuduug des Aufbauprogramms für das Land Lcster- rcich durch Grneralfcldmarschall Göring machen diese Aus- cheichSmaßnahmcn sofort erforderlich. Im übrigen werden Maf-uahmen, die eine Angleichung an die deutsche Rohstoff- bcwirlschaslung hcrbciführcn, beschleunigt in Angriff gcnom- mcn werden. Hierbei wird mit aller Vorsicht und mit größter Rücksicht ans die Interessen der österreichischen Wirtschaft Verfahren wecdeu. Durch die Errichtung der Verbindungsstelle der llcberwachuugsstcllc» in Wien ist eine entsprechende Dienst stelle gcschassen worden. Was wir aber nicht wünschen und >vas wir verhindern wollen, ist, daß einzelne persönlichen Rutzcu aus der Vereinigung zu Lasten der österreichischen Volksgenossen und der österreichischen Wirtschaft ziehen. Diese Gcdankcngänge haben mich geleitet, als ich die Ver ordnung über Beschränkung der Errichtung gewerblicher Nnicrnchmnngcn und Betriebe im Lande Oesterreich am 1b. März 19ZS erlassen habe. . Förderung eines gesun-sn Exports Schlitz und Stärkung des inneren Marktes in Oester- rdch bilden die Voraussetzung für einen gesunden und ent wicklungsfähigen Export. Die Exportförderung darf nicht zn Lasten des inneren Marktes und der heimischen Kaufkraft gehen, sie mnß sich vielmehr ans den Bedürfnissen des inneren Markles heraus entwickeln. Der Export darf nicht um seiner selbst willen getätigt werden, sondern um notweudige Ein- fuhrbedürsuisse zu befriedigen. Die neuen großen Aufträge werden durch die in Aussicht gcuommcucu Fiuanzieruugs- hilseu, Steuererleichterungen, Ziusermäßiguugen bet reich lichem Arbeitsangebot alsbald eine starke Belebung der öster reichischen Wirtschaft und eine wesentliche Verbesserung der allgemeinen Lebensbcdingungcn bringen. Aber dieser neue Ansschwung wird zunächst auch auf der Einfuhrseite neuen Bedarf Hervorrufen. Hier sind in erster Reihe die Nachbarländer Oester reichs zn nennen, deren Außenhandel mit Deutschland gerade in den letzten Jahren eine erfreuliche Entwicklung gezeigt hat. Unsere Handelspolitik wird alles tun, um erstens bei diesen Ländern keine Störung des bisherigen Handelsverkehrs mit Oesterreich auslommcn zu lassen und um zweitens ven Waren verkehr dieser Länder mit Großdeutschland in der Zukunft I noch zu befestigen und zu lnlensivicrcn. Das, was im Ve» traaswege vereinbart worden ist, wird deutscherseits auch gehalten werden. Aber darüber hinaus werden die Länder, mit denen Oesterreich bisher enge Handelsbeziehungen haue, I alsbald den großen Vorteil seststellen, den der Warenaustausch I niit einer so sicher fundierten auswärtsstrebenden und lriscn- I festen Wirtschaft bleiet, mte es die deutsche ist. I Wir müssen also alles tun, um auch die Ausfuhr - leistung zu erhöhen. Mit der wachsenden wirtschaftlichen Belebung in Oesterreich muß auch eine Belebung deS Exportes I Hand in Hand gehen. Natürlich wird in Zukunft der bisherige Außenhandel Oesterreich einen Teil des deutschen Außenhandels bilden. I Das Netchsgebio tat für einen Teil der österreichischen Aus- fuhr, die bisher m andere Länder ging, einen starken Bedarf, und umgekehrt kann Deutschland das Land Oesterreich in Zu- I luufl stärker mil Waren beliefern als bisher. Das bedeutet I nuu aber keineswegs, daß die alten Handelsbeziehungen Oester- I reichs zum Ausland hierdurch Schaden erleiden müssen. Zunächst darf nicht übersehen werden, daß die Anglicde- rung der österreichischen Wirtschaft an die deS Reiä-cS der Gr- samtwirtschaft starke Auftriebskräfte verleiht. Es wird ciue zusäbliche Produktion, eine zusätzliche Kaufkraft und ein zu- sützlichcr Bedarf aus fast allen Wirtschaftsgebieten Groß- dcuEcylandS cinlrctrn. Einer besonders nachhaltigen Pflege und einer völligen Ncuorvnuug bedarf der österreichische Kredit- und Kapi talmarkt, weil aus diesem Gebiete die Abhängigkeit von auöläuvischcn Mächten und die Verkümmerung der eigenen, uationnlcn Kräfte besonders kraß in Erscheinung treten. Lie Auswirkungen der österreichischen Wirtschaftskrise aus den Gruudlrcdii zeigen sich in dem Anwachsen hoher Rückstände der Zins- und LilgungSleislungen. Lage uud Entwicklung des Gruudkredits sind untrennbar verbunden ml» der Wirtschaft- I lichcn Lage des Grundbesitzes. Tie landwirtschaftlichen Schuldner, besonders die Bcrgbauern, waren vielfach nicht in der Lage, Steuern, Zinsen nnd Tilgungen herauszuwirl- s schasteu. Die Folge davon waren Zwangsversteigerungen. Es bestand auch hier die Gefahr der Entwurzelung der mil der Scholle verbundenen Volksgenossen. Achnlich ist die Lage des städtlschen Grundbesitzes. Hier mnßlc ohne Verzug gehandelt werden. Wie bekannt, wurde inzwischen der V o l l st r e ck u u g S, ch u tz gegen Zwangsversteigerungen geschaffen. Damit ist vorerst nur die Folgeerscheinung der Krise ansgchaltcu. Geeignete Sanierungsmaßnahmen ES gilt nun, das Uebel bei der Wurzel zu fassen und ge- l eignete S a n i c r u n g ö m a ß n a h m c n zu ergreifen. Lie Gesundung kann nur dadurch erfolgen, daß die Belastung des Grundbesitzes mit dem auS dem Gruudbesih erzielbaren Ertrag in Eiuktaug gebracht wird, damit der Schuldner seinen Ver pflichtungen tatsächlich unchtommcn kann. Zu diesem Zweck ist bereits ciu EnlschulduttgSgesetz iu Arbeit gcmommcu worden. Die bculc viclsast noch 6,7 uud mehrprozcutige Verzinsung für auf dem Grnndbcfitz rnbende Lasten, mnß den Sätzen des I übrigen Reiches durch culsprechcudc Scukuug augcpaßl werde«. Tic Durchiühruug deS Wirtschafts-Programms für Oester reich crsordcl cs, den privaten Gruudkrcdit iu stärkeren, Maße als bisher zum Einsatz zu bringen. Träger dieses Gruudkredits warcu iu der österreichischen Wirtschaft in erster Linie die Sparkassen und die LandcShhpothelcnanstaltcn. Tic Sparkassen werden auch iu Zukuust ciu cutschcivcndcr Trägcr des Gruudkredits sein Sic allein werden aber den Bedarf kaum befriedige» köuueu, uud daher ist cs erforderlich, deu Psauddriefkredil iu stärkerem Umfange als bisher cinzu- setzcn. Tic hierzu erforderlichen Schrille sind bcrcils cingc- lcitcl, nnd man kann hoffen, daß in kurzem der Pfandbrief österreichischer Institute das Auschcu habe» wird, das den Psaudbricf im alteu Reich zu einer gern gesehenen Anlage der I Sparer, und zwar gerade der kleinen und kleinsten Sparer gc- macht hat. Dann wird eS auch möglich sein, den Pfandbrief an reichSdeutschcn Börsen clnzusührcn und damit über die österreichischen Psandbricsinstitute den reichSdeutschcn Kapital markt zur Kapitalbeschaffung hrranzuzirhc». Wohnungsbau un- Produktionssteigerung Dl» Förderung de» Wohnungsbaues gehört zu den I »ordrinalllblleu Aukaaben. Auch hier war kosorttge» Handeln l notwenc7.g.- Es sind bereits Maßnahmen in die Wege geleitet worden, um die beschleunigte Aufnahme des Wohnung^vaucs sicherzustellcu. Ausreichende Mittel zur Zwischeusiuauzicruug iu Annrisf zu nchmcuder Bauten sind vorhanden. Die Voraus setzungen für die Bereitstellung zweiter uud dritter Hypothe. len siud ebenfalls geschaffen. Die Durchführung des VicrjahrcSplaues erfordert, wie dies auch im übrigen Reich der Fall war, eine (Lrueucruug und Erweiterung der P r o d u k t i o n s a n l a g c n der österreichischen Industrie. Der betriebliche Zustand der einzelnen Unternehmen entspricht meistens nicht den Ausorde- rungcu, die der VierjahreSplan an sie stellt. Eine gewaltige Produknonsstcigerung, die der gesamten österreichischen Wirt schaft einen bisher nicht dagcwcsencn Nwschwnng verleihen wird, erfordert den verstärkten Einsatz von Material , Ar beitskraft und Kapital. Ter österreichischen Wirtschaft wird zu ihrem Ausbau langfristigen Investition-Kredit zur Verfügung gestellt werden. Hierzu treten die von Geucralscldmarschalt Göri n g angckündigtcn steuerlichen Vergünstigungen bei industriellen Investitionen. Das Tor zur Arbeit weit geöffnet Die österreichische V c r s i ch e r n n g s w i r t s ch a f t lag z-r Zeit der Wiedervereinigung völlig darnieder. Durch deu Gewallsriedcu von Saiut Germain war das Tätigkeitsgebiet der Versicherungsgesellschaften stark eingeengt worden. Dazu kam die uuveraunvortliche Geschäfts-Politik der jüdische» Leitung der LcbenS-vcrsichcrnngsgcsellschast Phönix, die das österreichische Versicherungswesen an den Rand dcS Ver derbens brachte. Leichtfertige und unsolide Finanzlrans- aklioncn führten im Jahre 1936 znm Zusammenhrnch dieser zweitgrößten Lebens-Versicherungsgesellschaft dcS Kontinents. Zur Ausfüllung der fehlende» Reserven wurden nicht weniger als 299 Millionen Schilling benötigt! Tie Ausbringung dieses Bciragcs bürdete die verstossene Regierung dcn Versicheruugs- nchmcrn nnd dcn Vcrsicherungsgescllschastcn ans Tie gc- samlc österreichische Wirtschaft wurde hierdurch stark belastet. Auch hier mußte sofort eingcgrisfcu werden. Mil Genugtuung uud Freude kann ich fcststcllcu, daß die zur Deckung deS Ver sicherungsfonds von 290 000 Olk) Schilling erforderlichen Mittel aus die gesamte rcichSdcutsche Versicherungs-Wirtschaft über nommen werden. Diese Maßnahme wird der österreichischen Vcrsichcrungswirtschaft neuen Austrieb geben uud vor allem auch das vcrlorcugcgangene Vertrauen z» ihr wtcderhcrstellcn. So haben wir das Tor zur Arbeit in Oesterreich weit geöffnet und die Boraussctzungen für d-e Mobilisierung aller Arbeitskräfte und Energien geschaffen. Auch die österreichische Wirtschaft soll stark «nd frei werden. Auch Oesterreich mutz auS eigener Kraft wieder hochkommrn, wenn ihm auch da» Reich die starke Hand zur Ueberbrüauua der UebergangS- schwierigkeiten -ereitwiMgst darbietet.
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