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Zschopa«er Tageblatt ««b ««zeige» Freitag, de« 1. »338 ÄMopauer Hausfrau Blicken streifte diese schönen, regungslos auf Dieser Blick er ihr Gesicht, ihre Gestalt, ihre Hände, zarten, beseelte» Geigcrinnenhände, die ihrem Herzen lagen. sagte ihr viel. Sagte ihr, daß er Wohl ich — mußte ich angeben — denn meine Kameraden wissen mein Eigentum zu respektieren! —, daß Sic", und nun sprach er sehr leise, aber sehr deutlich aus, .meine Geliebte seien!" Maria antwortete nicht. Kein Wörtlcin fand den Weg über ihre blassen Lippen, die plötzlich wie verweilt in ihrem grauweißen Gesicht lagen. Sie hob die Hand und wies zur Tür. „Maria!" Sie änderte ihre Geste nicht. „Maria!" bat er und streckte bittend die Hände gegen sie aus. Da ließ sie das Halsband los. „Hektor, drauf!" Aber im gleichen Augenblick hatte Rings das Tier am Halsband gepackt und zwang es nieder. Die starke Bulldogge fühlte die überlegene Kraft und winselte leise. Er schüttelte das Tier grausam hin und her, ließ «S dann plötzlich los und versetzte ihm einen Fußtritt, daß es laut aufheulte. Leise jammernd verkroch es sich in einen Winkel des Zimmers. Maria zitterte am ganzen Körper. Sie hatte die Hände aufs Herz gepreßt, das zum Zerspringen schlug. „Lassen Sie — lassen Sie — das Tier!" schrie sie RingS an. Sie fürchtete sich nicht, aber ganz kalt und klar sagte sie sich: Gleich wird er auch dich zu mißhandeln wenigstens versuchen. Aber Rings sagte kein Wort, noch machte er irgendeine drohende Bewegung. Er sah sie nur an. Mit ausdrucksvollen, brennenden wisse, wozu er die Macht habe. Und daß niemand ihm wehren würde noch könnte, diese Macht zu gebrauchen. Und daß er sie begehre: ihre kühle Schlankheit, ihre blasse Lieblichkeit. Aber daß er verzichte, solange sie nicht in Freiwilligkeit gäbe, was er — o nein, nicht fordere, aber ersehne. Und unter diesem langen, weichen und doch quälenden Blick fühlte sich das Mädchen wie geschlagen. Nings verneigte sich und ging hinaus. Wortlos. (Fortsetzung folgt). Ren« es aus de« Frühling zugeht. Wen» es auf den Frühling zugeht, möchten die Haus frauen brennend gern an den großen Hausputz Herangehen, um sobald mio möglich das Haus von oben bis unten blitz blank zu haben. So war es von alters her, und so ist eS noch heute. Jedenfalls möchte man -um Osterfeste mit der Generalreinigung fix und fertig sein. Nun kommt es aber vor, daß das liebliche Fest sehr früh im Jahr fällt, und dann empfiehlt eS sich -och, den Hausputz so lange hinauszuschicben, wie noch die Heizungen und Oefen brennen. Es wäre zu schabe, wenn die frischgcwaschenen Gardinen ihren duftigen Schmelz gleich wieder verlieren sollten. Auch aus noch anderen triftigen Gründen beginne man den Hausputz erst nach so frühen Ostertagen. Da natur gemäß durch ihn das gewohnte häusliche Behagen etwas aus dem Geleise kommt, werden die Familienmitglieder das weniger empfinden, wenn durch die notwendigerweise über all offenstehenben Fenster nicht kalt« Regen- ober Schneeluft hereinweht und Erkältungen zeitigt, sondern die wärmende Sonne lucht. Bei Vati wirb dann Mutti auch eher Ver ständnis für ihren „Reinlichkeits-Fanatismus", wie er den Hausputz mehr ober weniger laut nennt, finden. Aber vor» arbeiten dafür kann man auch vor den frühesten Ostern und allerlei ihn erleichternde und beschleunigende Vorbereitungen treffen. Dazu wollen die nachstehenden Ratschläge anregen. Das Lüften des Bettwerks und der Melder. Beides soll man natürlich nie vornehmen, wenn feuchtes Wetter ist. Auch dann nicht, wenn man vielleicht eine ge deckte Terrasse zur Verfügung hat; denn bis Feuchtigkeit ballt die Federn zusammen und kann für die darunter Schlafensollenden verhängnisvolle Folgen haben. Kleider, bio angefeuchtet in den Schrank komm«», werden muffig od«r gar schimmlig. Also suche man sich einen recht trockenen, sonnigen Tag aus, wobei es nichts ausmacht, wenn der Frühlingswind tüchtig durch das Bettwerk und die Kleider weht. Im Gegenteil! Man sorge nur, daß zeitig vor Abend alles wieder eingeräumt ist. Selbstverständlich hat man in zwischen big Bettstellen und Kleiöcrschränko innen einer gründlichen Reinigung unterzogen und gut burchgelllftet. Man sollt« natürlich nicht nur bas Feberzeug, sondern auch die Matratzen am gleichen Tag vornehmen. Beim großen Hausputz deckt man die Betten und Schränke vorsichtig zu, um sie vor neuem Staub zu schützen. Was man sonst vornehmen kann: In einem Haushalt, wie er sein soll, werben im Früh jahr weder die Boden- noch die Kellerränme von der Ge- Jhrem Hunde, dessen groteske, mürrische Häßlichkeit Ihre eigene Anmut sehr wirkungsvoll betont." „Was soll das?" unterbrach ihn Maria unwillig. „Sie haben mir gestattet zu roden. Lassen Sie mich'S auf meine Weise tun! Wissen Sie, wie Sie mir Vor kommen, wenn Sie die dunklen, schattigen Wege gehen? Wie eine Rose, die vom Strauch gesprungen ist — eine dunkle, reine, schwerduftende Rose. Und nicht mir allein! Glauben Sie wirklich, daß unsere russischen Offiziere Engel sind oder Mönche oder Eunuchen? Wissen Sie, was allein Sie vor — vor Gewalttat schützt, Maria Delorme, und — und..." Er sprach jetzt rasch, mit steigendem Affekt; seine Blicke bohrten sich in die ihren, die sie nicht abzuwenden wagte, weil sie unklar empfand, daß sie ihn dennoch durch sie beherrschte und zügelte. Er warf die Kette achtlos auf den Tisch zurück und kam nun langsam auf sie zu. Und je näher er kam, desto unruhiger wurde Hektor. Er stand auf, knurrte leise. Unwillkürlich faßte Marla in sein Hals- band und unwillkürlich legte auch RingS seine Hand be- ruhigend auf den Kopf des Tieres. Ihre Finger berührten sich. Und wieder zuckte der elektrische Funke, den Maria so scheute, verabscheute, durch sie beide hin. „Er ist treu, der Köter", sagte RingS, eine Empfindung niederzwingend, der er sich nicht hingeben wollte. „Aber waS könnte er für Sie tun? Jedem Muskoten ist er ge liefert, eine einzige Kugel, ein einziger Kolbenschlag nur, und er ist erledigt. Ich habe einen besseren Wall um Sie gebaut, Maria Delorme, der Sie nachdrücklicher schützt. Es war Notwendigkeit, bittere Notwendigkeit. Glauben Sie es mir! Ich habe es nicht aus Frivolität getan. Was möchte ohne dem schon mit Ihnen geschehen sein? Auf keinen Fall hätte man Sie hier in Ihrem Turmstübchen gelassen, wo wir jeden Raum und jeden Winkel brauchen. Aber der Alte kann mir nichts abschlagen. Er brummt und gibt mir doppelten und dreifachen Dienst. Aber er läßt doch alles zu." „Sie wollten mir sagen, wie und wodurch Sie mich zu schützen wissen, Graf Rings", warf, ungerührt von seinen flammenden Worten, denen sie nicht traute, das junge Mädchen ein. „Kommen wir doch zur Sache!" „Gut! Ja! Es muß sein, denn Sie würden es doch bald merken. Und nun können Sie mir beweisen, ob Sie wirklich Sinn für Notwendigkeiten haben." „Graf Rings, Ihre vielen Worte machen mir Angst." Jetzt kniff er die Augen ein wenig zusammen, ohne seine Blicke von ihr abzuwenden. Sie sah ihn ahnungslos, groß und ernst an. „Um Sie schützen zu können, Fräulein Delorme, habe ncralreiniauna verschont. Man beginne damit recht zeitig. Auch dafür sucht man sich möglichst gute Tage und Stunden aus. Es ist selbstverständlich, bei dieser sehr staubigen Ar beit dementsprechend gekleidet zu sein, also vom Kopf bis zu den Füße» In einem möglichst bequeme» Kittel zu stecken und das Haar sorgfältig bedeckt zu halten, wie den» überhaupt den ganzen Hausputz eine richtige Arbeitskleidung auf das günstigste beeinflußt. Für eine so recht hausputzfröhliche Natur muß es ein ganz besonderes Vergnügen sein, die Boden- und Kellerränme vom Winterstaub zu reinigen, iveil man sich dabei nicht so in acht zu nehmen braucht wi« in den Stuben. Dio Vorratsschränke, Bretter und Borde können so recht nach Herzenslust mit der Absatzbürste bearbeitet Iver sen, und schließlich läßt «s sich manche Hausfrau nicht neh men, dem Astnreicher Konkurrenz zu machen. Etwas sehr Wichtiges ist es: Die Einmachtöpfe, -gläser und -tonnen nachzusehen, gründlich zu reinigen und zu ergänz«», die im Laufe des Winters leer geworden sind! Auch diese nicht kleine Arbeit, die in der N«g«l beim Hausputz mit vorgenommen wird, kann man ganz unabhängig davon vorher erledigen. Jede Hausfrau wird eS dann angenehm empfinden, alle für die kommende Winterversorgung so unentbehrlichen Behälter zur Aufnahme des neuen Inhalts bereit zu wissen. Tadel lose Reinlichkeit und Verschlußfähigkcit sind ja die unerläß lichen Borbedingungcnd «r Haltbarkeit für jegliches Einge machte, und daran kann es nicht fehlen, wenn alle notwen digen Vorbereitungen zeitig und sorgfältig getroffen wur den. „So, nun mögen die ersten Frühgemüse ruhig auf den Markt kommen", denkt dann befriedigt und sorglos die Haus frau, wenn sie die Batterien ihrer Einmachgefäße froh- ängig betrachtet. Und wenn es nun der Juncker Lenz im Verein mit der Frau Sonne gutmeint, bann sind ans einmal Nübstiel und Rhabarber da, und es kann mit dem Einmachen und Einwecke» begonnen werden. Und noch etwas kann nicht zeitig genug geschehen: Auch der Hausgartcn will seinen zeitigen Frühjahrspnh haben, damit die Schneeglöckchen, Primeln, Tulpen, Veilchen und die schönen goldgelben Osterblumen ihre süßen Früh- lingsgcsichtchcn nicht aus der unschönen Hinterlassenschaft des Winters emporhebcn müssen. Welche Hausfrau möchte ihn zu Ostern nicht nur für mancherlei Saat aufnahmefähig, sondern schon damit versehen wissen — selbst dann, wenn das Fest noch so früh fällt. Dicke Bohnen, Erbsen, Salate und eiiio ganze Reih« von Küchenkräutern sind nicht allzu empfindlich gegen die häufigen WittcrungSlauncu des Vor- frühlings. Bäume und Sträucher müssen möglichst zeitig Oopzrrkgkt 1937 ^ukvärts-Vorlag, gerlla 5^ 63 36. Fortsetzung. „Sie sind nalv wie ein Kind", sprach er, mit herab lassendem Wohlwollen in seiner schön klingenden Stimme, „Sie müssen mir wirklich erlauben, daß ich Sie ein bißchen aufkläre. Denken Sie einmal nach! Wir sind im Kriege. Zugegeben, dieser Krieg ist noch nicht alt. Wir alle wünschen, er möchte eS niemals werden. Aber etwas selt sam Aufreißendes und Aufreizendes hat für uns Männer der Krieg, in jeder Beziehung. Wir stehen sozusagen plötz lich in Feindesland. Wir vom Stabe arbeiten fieberhaft. Aber wir haben keine wesentlichen körperlichen Strapazen. Hitze und Einsamkeit tun das ihre. Verstehen Sie, wo hinaus ich will?" Maria, die ihn groß angesehen hatte und aufmerksam lauschte, zog die Brauen zusammen. „Ich weiß nicht...", sagte sie zögernd. „Nun also: wir dursten nach Frauen! Ach, nun gleich diese abweisende Miene. Hören Sie doch wenigstens. Ich denke, Sie respektieren Notwendigkeiten. Jede Wahrheit, jede Gegebenheit ist eine Notwendigkeit. Man muß ihr ins Gesicht sehen. Oder sind Sie zu feige? Dann schweige ich sofort. Sie haben als Dame ein Recht dazu, nicht hören zu wollen!" Maria wurde rot. Schnell und warm strömte ihr das Blut über Antlitz und Schultern. Er sah es mit Genugtuung. Er hatte sie richtig be urteilt: eine Maria Delorme war zu allem bereit, wenn es galt, den Vorwurf der Feigheit zu widerlegen. „Sie dürfen weitersprechen", sagte sie gelassen. „Fräulein Delorme, meine Kameraden haben nicht kühleres Blut wie ich selbst. Vielleicht haben sie aber ein wenig geringere Selbstbeherrschung. Sie wissen nichts von Ihnen. Sie sind Ihnen nicht verpflichtet, wie ich es bin, Signes wegen. Sie sehen Sie ab und zu im Park spazieren gehen. Sie sind ein junges, liebreizendes Mädchen für sie, weiter nichts. Viele Männerblick« sehen Ihnen nach, Marta Delorme, wenn Sie durch den Park wandeln, mit ' ihre Lenzreinigung hinter sich haben. Alle noiivcndige» Fämereien müssen schleunigst bestellt werden, falls sie noch nicht im Hause sind, damit der Hausgarten in die Lage ver setzt werden kann, seine Bestimmung zu erfüllen: nützliche, der Ernährung dienende Erzeugnisse, aber auch das Auge erfreuende Blumen hervorzubringen. * Klei« aber praktisch. Ein zwar kleiner, aber sehr praktischer Gegenstand ist die schischschutz- und FesthUteplatt« ans Gummi, die in keinem Haushalt fehle» sollte, die aber viele» Hausfrauen noch immer unbekannt ist. Sie quälen sich wenn sio Semmel reiben, wenn sie Fleisch hacken oder Messer putzen wollen mit den Maschinen, die an dem Tisch angcschraubt. niemals festen Halt finden und bei der Arbeit hin und her glei te». Sind sie wirklich mit aller Gewalt fest geschraubt, dann ,Deike Mi trügt die Tischplatte leider Spu- Nr. 3888 lDeike M). ^»0», E nieder wei- chen. Legt man die kleine Tischschutz- und Fcsthalteplatte aus die Tischkaiite, bevor man die Maschine befestigt, dann hilft sie, wie ihr Name sagt, einmal den Tisch vor jeder Druck stelle schützen und sorgt auch, daß die Maschine festen Hqlt findet und während der Arbeit nicht hin und her wackelt. Dieser praktische und billige Gegenstand besteht aus Hart gummi und ist 12X8^ cm groß und 5 mm dick. Ta sie aus Gummi besteht, gibt sie beim Anziehen der Maschinenschraube etwas nach und erreicht dadurch den festen Sitz der Maschine. Sollte eine Maschinenschraube einmal eine etwas dickere Un terlage verlangen, so legt man die Platte um, daß der seit liche Rand nach unten kommt. Diese kleine Platte bietet so große Vorteile, baß sie sich in Kürze unentbehrlich macht. > * Die praktische Hausfrau. / Taschentücher mit buntem N a » d wäscht man am besten in Wasser mit Salmiak. Sprödes Haar soll man nur selten waschen und nicht täglich befeuchten, eher hier und da mit ein paar Tropfe» Vaselinöl oder Glyzerin lauf dem Kamms befetten. Beim Haarwäschen füge mau dem letzten Spül wasser de» Saft einer Zitrone bei. Dadurch wird das Haar locker und glänzend. Mir backen ftaferflockenpläychen: 115 8 grobe haferstocken Z-) kröpfen Dr. Oelber'» Lacköl Littecmandel 4 kfil. kN ;g x weizenmekk k Zucker - I ki l gestr. kerb (Zß) 0r. gelber', „gackln" Die haferslocken werden mll dem kN und einem tMffel des Zucker, unler ständigem stübren goldgelb geröstet, vanack lägt man sie erkallen. va, ki wird mit dem restlicken Zucker und dem gacköl reckt fckaumig geschlagen und dann das mit dem.gackln" gemischt« und gesiebte Mekl und zuletzt die haferstocken dazugerübrt. Nufein gefelletes Meck setzt man mit 1 keelöffeln walnussgroße Häufchen. trgebnis: 10-15 Stück. Laägcil: 15-w Minuten bei Mittelbitz».' litt» mwkchaei»«« l V?. Oetken