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Goebbels eröffnet Propagandakamps Kundgebung im Berliner Sportpalast Reichsminister Dr. Goebbels eröffnet die große Pro- pagaudawclle zur Volksabstimmung am 10. April mit einer Rede auf der ersten Großkundgebung des GaueS Berlin der NSDAP, im Berliner Sportpalast am Diens tag, 22. März. Vropaganbaleitung für die Abstimmung Sitz im Hotel Kaiserhof in Berlin Zur Durchführung deS PropagandakampfcS ist eine Ncichspropagandaleitung für die Abstimmung am 10. April unter Führung des RclchspropagandalciterS Dr. Goebbels gebildet worden. Dr. Goebbels ernannte zu seinen Stellvertretern den Stnbölciler in der Reichspropagandaleitung, Hugo Fischer, nnd den Neichsamtsleitcr Leopold Gut- tcrcr. Der Sih der Neichspropagaudaleituug ist im Hotel Kaiserhof in Berlin, Fernsprecher 11 7571. Die RrichSpropagandalcitnng ist bis znm NbstimmungStng un unterbrochen Tag und Nacht zu erreiche». Einheitlicher ReichwahiborMag Zweites Gesetz über das RcichStagswahlrecht Im Nclchsgesctzblatt wird folgendes vom Führer und Neichsmmister Frick unterzeichnetes „Zweites Gesetz über das Ncichstagswahlrecht. Vom 18. März 1938" veröffent licht: Die Neichsrcgicrung hat folgendes Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird: 8 1. 'An die Stelle der Kreiswahlvorschlägc tritt ' wahlvorschlag. 8 2 Ter Neichswahlvorschlag wird durch einen oder mehrere Bewerber bezeichnet 8 3. Für die NcichstagLwahl im Lande Oesterreich gelten die allgemeinen Bestimmungen über Neichstagswahlcn, soweit nicht die Vorschriften für die Durchführung der Volksabstimmung in Oesterreich am 10. April 1938 eine abweichende Regelung enthalten. § 4. Der Reichsminister des Innern ist ermächtigt, die Bestimmungen über das Wahlversahren zu ändern, soweit es zur Vereinfachung des Wahlverfahrens erforderlich ist. Berlin, den 18 März 1938. lass» Kriegsopserkinder ans Oesterreich Unterbringung in bayerische»« Jugendheimen Einer Einladung des NeichskriegsopserführerS Oberltndober folgend, werden in den nächsten Tagen 10 000 Kriegsopferfjuber und Kriegerwitwen aus Oester reich zu einem !4tägigen Aufenthalt in bayerische Jugend heime kommen. Der Reichskriegsopferführer hat dafür Sorge getra gen, daß die iin Alter von 8 bis 14 Jahren stehenden Kinder gemäß seiner Einladung nicht nur kostenlosen Auf enthalt genießen, sondern auch in Fällen der Bedürftigkeit mit Wäsche, Kleidung und Schuhe,« ausgestattet werden. * Die Fachschaft Forst beamte im Neichsbund der Deutsche,« Beamten hat auf Anordnung ihres Reichs- stellenleiters, Staatssekretär und Generalforstmeistcr Alpers der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt zusätz lich 1000 Freiplätze für bedürftige österreichische Kinder zur Verfügung gestellt. Die Bank der Deutschen Arbeit AG. hat für jedes am 13. März 1938, 10. April 1938 und 20. April 1938 ge borene deutschblütige österreichische Knw ein Spar kassenbuch in Höhe von 25 Mark gesiistc,. General Löhr in Berlin Der Chef der früheren österreichischen Luststrcitkräfte Der Chef der früheren österreichischen Luststreitkräfte, Geucralmajor Löhr, der zu Besprechungen ins Reichs- luftfahrtministerium berufen worden ist, traf am Wochen ende auf dem Flughafen des Fliegerhorstes Staaken in Berlin ein. Zu seiner Begrüßung waren anwesend der Chef des Gencralstabcs der Luftwaffe, Generalleutnant Stumpfs. In Begleitung des österreichischen Generals be finden sich der stellvertretende Chef des Gencralstabcs der Luftstreitkräfte in Oesterreich, Oberstleutnant Aigner, und Oberst Bodenstein sowie mehrere andere Offiziere der früheren österreichischen Luststreitkräfte. * Der finnische Armeebefehlshaber, Gene ral Oestcrman, ist auf Einladung des Chefs des Ober kommandos der deutschen Wehrmacht, Genera! Keitel, nach Berlin gekommen. General Oestcrman rd sich bis zum 4. April in Deutschland aushalten, um deutsche Hccrcs- einrichtungcn zu studieren. „BollrspMe" sstr erreich Aufruf des GanleiterS Bürlkel z u soziale» Tat Der Beauftragte des Führers für die Volksabstim mung in Oesterreich, Gauleiter Bürael, hat folgenden Aufruf erlassen: „Deutsche! Die Jahre deS wuls^astsslichcu Nicdcr- gaugcs habe» besonders die ärmste», Lchichtcu deS deut schen Volkes i» Oesterreich betroffen. In den Arbeiter vierteln unserer Großstädte leben viele unserer Volksge nossen unter d'en mcnschc»uuwürdigsicn Verhältnissen. Hier muß unsere erste Hilfe cinsetzcn. Ich habe eine Volkö- spende errichtet, die miS ermöglichen soll, erste wirksame Maßnahmen z» ergreifen. Ich fordere deshalb alle aus, die ihren Dank an den Führer znm Ausdruck bringen wollen, einen ihren Verhältnisse» entsprechenden Beitrag zu dieser ersten sozialistische,« Tat zu leisten. Mit der Durchführung der Sammlung habe ich Parteigenossen Langoth a»S Linz beauftragt." Die Spenden sind einzuzahlen auf „Volksspende"« Postsparkassenamt, Konto Nr. 208 000 oder im Wege aller Geldinstitute für das bet der Kreditanstalt Wiener Bank verein, Wien 1. Bezirk, Schottengass« 6, errichtet« Sam« melkont» .PolkSspende'. Starkes EG Das Ausland Die bedeutungsvolle Führerrede im Reichstag hat überall in der Welt starke:, Eindruck hinterlassen und ein lautes Echo auSgclöst. Die Auflösung des Reichstages und die allgemeine Volksabstimmung in Großdeutschland wird ganz besonders beachtet, und die ganze Neichstagösitzung in der verständigen Presse als neuer Beitrag zum Frieden gewertet. Die flammende Begeisterung, mit der der Führer von der Berliner Bevölkerung und von den Ncichs- tagSabgcordncten begrüßt worden ist, wird als machtvolle Kundgebung des grvtzdcutschcu GemcinschastswillenS be- bezeichnet. Italien begrüßt die Freundschaftserklärnng Italien übertrug die Führerrede Im Rundfunk. Die Er klärungen Adolf Hitlers über die deutsch-italienische Zusammen arbeit und insbesondere über die unlösbare deutsch-italienische Freundschaft werden von allen italienischen Zeitungen aus den ersten Seiten besonders hcrvorgehobcn. „Popolo di Noma" meint, die Rede sei eines großen Staatsmannes würdig in ihrer Entschlossenheit, ihrer Logik, ihrem historischen Verständnis nnd ihrem europäischen Verant wortungsgefühl. Sie sei als Ergänzung zur Mussolini-Rede am vergangenen Mittwoch geeignet, die internationale Atmosphäre wieder ruhig zu gestalten. Das Blatt weist aus die Bedeutung der Achse Berlin—Nom hiu und schließt mit dein Satze: „Italien und Deutschland-wollen den Frieden, und die Achse, die sie verbindet, verfolgt kcmcn an deren Zweck." In demselben Tone berichten die übrigen italie nischen Blätter, und alle stellen sie die enge Freundschaft Deutschlands mit Italien in den Vordergrund. — Der „Popolo d'Italia" erklärt, die Behauptung, daß der Führer gegen Oester reich Gewalt angewandt habe, sei bereits wie Spreu im Winde verflogen. Im Gegenteil, niemals habe ein selbständiger Ent schluß eines Volkes so klaren Ausdruck gefunden, wie der des österreichischen. Paris erkennt Unabwendbarkeit Die Pariser Vläitcr brachten die Führerrede fast allge mein an erster Stelle und in ziemlicher Ausführlichkeit. Der Satz „Hinter mir flehen 75 Millionen Deutsche und vor mir die deutsche Wehrmacht", der mit einem Beifallssturm vom Reichstag ausgenommen wurde, wird vom Pariser „Iouinal" als Hauptstück der Stede bezeichnet. Im übrigen wird die Er klärung, daß das Deutschland Adolf Hillers und das Italien Benito Mussolini zwei aufs allerengste verbündete Mächte seien, ganz besonders hcrvorgehobcn. Der „Iourual"-Vcr- trctcr stellte in seinem Bericht scrncr die Worte Abolf Hitlers über die Unterredung in Berchtesgaden heraus, und die Fest stellung, daß kein Blut geflossen sei und schließlich den Wunsch Deutschlands nach Frieden und die heftigen Angriffe gegen die Demokratien. — Der „Malin" unterstreicht, daß der Führer er- nein die Unverletzlichkeit der Grenzen Italiens und Frank reichs garantiert habe. Das gleiche hebt der „Jour" in seiner Ueberschrist hervor. — Das „Petit Journal" kennzeichnet die Lage dahin, daß der 10 April dem Führer fast hundertpro zentige Ja-Stimmen bringen werde. — Der „Figaro" und das „Oeuvre" beweisen wie immer ihre Verständnislosigkeit, wobei das zweite Blatt als berüchtigte Hctztanie und Brunnenver gifterin sich weiter bewährt. Werständnislosiakcit in London In London hat es einen tiefen Eindruck gemacht, daß der Führer nunmehr dte ganze deutsche Nation zur Entschei dung anfrust. Auch die Begeisterung der Bevölkerung wird den englischen Lesern nich, unterschlagen. Im übrigen aber zeugen die Kommentare der Blätter von einem sehr geringen Verständnis. Mehrere Londoner Zeitungen haben die Führerrede bis zur Unkenntlichkeit verstüm melt. Die „Times" veröffentlicht einen Leitartikel, der wie der im Gonvernantenton gehalten ist. Das Blatt beweist aus mehreren Sätzen, daß eS noch nicht begriffen Hai. daß es nur ein deutsches Volk gibt, dcun es spricht von beiden Völkern, mit deren Einwilligung Hitler den Anschluß hätte ver wirklichen können, wenn er gewollt hätte. Stärker konnte die „Times" ihre Unkenntnis nich« dokiiinentieren. Im „Daily Hcrald" ist überhaupt nur ein kurzer Bericht über di-> Hiilcr- rcde ohne feden Kommentar geschrieben. Der „Daily Erpreß" dagegen heb! in einer Rtesenüberschrift dte Worte dcS Führers hervor: „Ich rettete Oesterreich vor dem SLickk.il Spaniens". zur Führerrede während dU „Dailv Mail' den Sah bei Führers bervorbebik „Gebt mir nochmals vier Jahre Zeit" und erklärt, daß der Führer in einem mit Energie geladenen Tone gesprochen habe« Starker Eindruck in Warschau Warschau berichtet ganz ausführlich über die Hitlerrede, und die polnische Tciegraphenagentnr hebt bervor, daß di« Stimme des Führers voller Stolz und Frende gewesen sei. Weiter werden die stürmischen Huldigungen besonders erwähnt nnd der Hinweis ans die verständnisvolle Haltung Polens zur Lösung der österreichischen Frage besonders unterstrichen. In der „Gazetta Polska" heißt es, der Führer sei seiner alten Formel treu geblieben. Wahlen nnd Abstimmungen mit wich tigen Ereignissen auf außen- oder tnnenpolittschcm Gebiet zn verbinden. Die Abstimmung am 10. April werde im alten Deutschland die Zustimmung und in Oesterreich eine Bekundung des Volkswillcns, zum Reich zu gehören bringen. Selbst Prag begreift Prag läßt eine überraschende Einsicht erkennen. Obwohl die Rede diesmal nicht vom tschechischen Nundsnnk übernommen wurde und die Prager Blätter zunächst ohne Kommeniare er schienen, Hai es doch keinen Sudetendcntschsn gegeben, der nicht am Lautsprecher gesessen hätte. Als bedeutsam für Prag ist zu verzeichnen, daß die richtig verstandene Auslegung dcr Red» Wiedern»» nnr zn der Erkenntnis führen kann, daß sic cin neuer Beitrag zur Befriedung Mitteleuropas ist So wenigstens steht das Agrarblatt „Veukow", die Zeitung der Partei, die durch deu Ministerpräsidenten in dcr Regierung vcrtrelen ist, die Rede an. Frende i» Jugoslawien In Jugoslawien begegneten die Anssührnngcn dcS Führers ganz besonderem Interesse. Die führenden Persön lichkeiten des Staates mit Ministerpräsident Slojavino« witsch hörten sie am Lautsprecher ab, und die großen Bel grader Zeitungen hatten einen Sondcrdienst eingerichtet. Be sondere Frende herrscht in Belgrad über die herzliche Er wähnung Jugoslawiens. Im übrigen zwciseli man nicht daran, daß der 10. April eine große einmütige Kund gebung des ganzen deutschen Volkes sür Adolf Hiller sein wird, Oesterreichs WstimmmUsvoröereitMM Behörde»« und Partciglicdcrungcu arbeite» Tag und Nacht Die Vorarbeiten für die Abstimmung am 10. April habe» in Oesterreich bereits auf dcr ganzen Linie einge setzt. Vorerst gilt cs, die technischen Vorbereitungen für den Wahltag selbst zn tresscn, die die gesetzlichen Bestimmun gen verlangen. Die Behörden arbeiten Tag und Nacht an dcr Anlegung der Wählerverzeichnisse, dcr genauen Ab grenzung dcr Wahlsprcngel usw. Da in Oesterreich seit vielen Jahren keine Wahl mehr stattgefunden hat und daher alles vorhandene Material veraltet ist, muß alles von Grund auf neu bearbeict werden. Auch die Parteiglieder »in gen sind Tag und Nacht tätig, um den auf sie entfallenden Anteil an der Arbeit zu leisten. Die Räder in dem große»« Parteiapparat greife»« jedoch bereits so restlos ineinander, als ob er nie verboten gewesen wäre; ein deutlicher Beweis für den un erschütterlichen Zusammenhalt während der schweren Jahre dcr Unterdrückung und Bekämpfung alles dessery was sich zum Nationalsozialismus bekannte. * Treuegruß Wiens Der Wiener Oberbürgermeister hat den, Führer und Reichskanzler als ersten Treuegrutz der Stadt Wien die Umbenennung des großen Platzes vor dem Rathaus in „Adolf-Hitler-Platz" mitgeteilt. Der Führer hat mit einen« Danktelegramm geantwortet und diesen ersten Treuegrutz der schönen dcntschen Stadt Wien in« Gefühl alter Ver bundenheit gern entgegengcnommcn nnd ihn herzlichst mit seinen wärmsten Wünschen für einen neuen Aufstieg Wiens erwidert. Neichsbeaustragier für Oesterreich Keppler zugleich Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Dcr Führer «ndNeichSkanzlcr hat den Prä- sidcntcn dcr Reichsstelle sür Bodcnforschung, Wilhclin Keppler, zum Staatssekretär zur besondere» Verwen dung im Auswärtigen Amt ernannt. Staatssekretär Keppler ist von dem Reichsminister dcS Inner»« und dem Beanftragten für den Vierjahresplan ans Grund dcr Verordnung vom 16. März 1938 (RGBl, l S. 2l9) zum Neichsbeauftragten für Ocster- r c i ch mit dem Sitz in Wien bestellt worden. Mtemng -er Wirtschaft Oesterreichs Anpassung des Warenverkehrs — Schutz des Gewerbes Durch eine Verordnung des Beauftragten für dc»i Bicrjnhrcsplau vom 19. März 1938 wird dcr Reichswirt- schaftsnlinister ermächtigt, innerhalb seines Geschäfts bereiches die zur Durchführung des Bicrjahresplancs in Oesterreich notwendige» Maßnahme» z» treffe». Auf Grund dieser Ermächtigung hat der Reichswirtschasts- miuistcr verschiedene Anordnungen zur Sicherung und Förderung dcr österreichischen Wirtschaft erlassen, wobei den besondere»« Bedürfnissen dcr österreichischen Wirtschaft weitestgehend Rechnung getragen worden ist. Im einzelne»« hat der Neichswirtschaftsminister eine Devisenstelle Wien und dieser angcgliedcrt eine Verbindungsstelle der Ueberwachnngsstcllcn mit dem Sitz in Wien errichtet. Gleichzeitig sind durch eine weitere Verordnung verschiedene Vorschriften auf dem Ge biete des Warenverkehrs im Lande Oesterreich ein geführt worden. Diese Vorschriften schaffe»« die rechtliche Grundlage für eine Anpassung des Warenverkehrs im Lande Oesterreich an die im dcntschen Reichsgebiet geltenden Bewirtschaftungsmaßnahmen. Die Verordnung über den Warenverkehr gibt die Möglichkeit, die Zustän digkeit der deutschen Ueberwachnngsstcllcn nach Bedarf auch auf das österreichische Landesgebiet auszudehnc». Die Verordnung über die A u s ku n f t s p f l i ch t schasst die Rechtsgrundlage, die für spätere Bewirtschaftungsmaß- nahmen erforderlichen Erhebungen zu treffen. Die Be fugnisse und Aufgaben der errichteten Stellen werden im einzelnen vom Reich-wirtschaftSminister bestimmt, wobei Reglementierungen de» Wirtschaftsleben- aus da- -utzerft« beschränkt und die private Initiative in der österreichischen Wirtschaft nach Kräften gefördert werden soll. Der Reichswirtschastsministcr hat auf Grund dcr glci« chen Ermächtigung zum Schutz dcr österreichischen Wirt schaft eine Verordnung erlassen, die natürliche und juristische Personen, die am 13. März 1938 ihre»« Wohn sitz oder geschäftliche Niederlassung im Tculschen Reich außerhalb Oesterreichs gehabt haben, die Errichtung ncner gewerblicher Unternehmungen mW Be triebe sowie die Beteiligung an solchen, die Verlegung voi« Untcrnchmnngen nnd Betrieben nach Oesterreich nnd die Errichlung von Filialen, Zweigbetrieben, Betriebs« stntten n. ähnl. in Oesterreich grundsätzlich verbietet. Ansnahmegenehmignngcn erteilt dcr Ncichswirtschafts« Minister. Diese Verordnung ist bis zum 1. Oktober 1938 befristet. < Minister ReinWer Landessorstmeiffer' Der Rcichsforstmeistcr Gcncralfeldmarschall Göring hat den, österreichischen Minister Neinthalcr die Geschäfte des Landesforstmcifters für Oesterreich übertragen. Mini ster Neinthalcr betreut in einem selbständigen Ressort die gesamte österreichische Forst- und Holzwirtschaft und unter steht in dieser Eigenschaft unmittelbar dem Reichsstatt« haltcr Seyß-Jnquart. Schuschniggs „Volksbefragung" Eine tolle Wahlschiebung war geplant Bei dcr Durchsuchung der Geschäftsstelle in Graz der von dcr nationalsozialistischen Volkserhebung weggefegtcn sogenannten Vaterländischen Front machte man eine überraschende Entdeckung. Mau fand ganze Stöße von Flugblättern, die nach der Schuschnigg-„Vvlksbefragung" am 13, März verteilt werden sollten und die mit ihrer Ueberschrist „97 v. H. für Schuschnigg!" das Ergebnis im Sinuc der Vaterläu- dischen Front „Vorwegnahmen". Ferner wurden große Bestände von Wahlumschlägen entdeckt, die crstauulichcr- wcise statt eines Stimmzettels nicht weniger als fünf (!j enthielten. - Damit ist vor aller Welt unwiderleglich bewiesen, daß Schuschnigg die Absicht hatte, mittels einer einzig dastehen- . den Wahlschiebung die wahre Gesinnung deS deut- , schei, Volkes in Oesterreich umzufälschen, tim dadurch, < wenn möglich, sein Terrorsystem zu retten.