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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193803149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19380314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19380314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-14
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1938
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Jschopauer Toneblatt und Auzeincr Nr. 01 Cröbe lleberraschMg. aber ruhige Beurteilung a- Die wieder- außer- 15 rote stört, die aber sofort von nationalen Pionieren hcrgestellt wurden. Die Verluste der Noten sind ordentlich schwer. Bei einem Luftkampf wurden Flugzeuge abgeschossen. Rotspanischer Kreuzer versenkt Kranco-Truppen in BelchiLe Unaufhaltsamer siegreicher Vormarsch Die nattonalspanischen Truppen haben, wie der nationale Sender Salamanca meldet, die Stadt Belchite g e n o m m e n, die sich seit dem 3. September vorigen JahrcS in der Hand der Roten befand. Die Stadt ist vollkommen zerstört und bietet ein noch traurigeres Bild als seinerzeit Teruel nach der Einnahme. Der Vormarsch der nationalen Truppen auf der Aragon-Front geht ununterbrochen weiter. Die Noten flüchten unter Zurücklassung unübersehbarer Mengen von Waffen und Material mit solcher Schnelligkeit, daß es schwer ist, die Fühlung mit ihnen aufrechtzuerhalten. Im Südabschnitt hatten die Bolschewisten alle Brücken zer Die Ereignisse in Oesterreich, die sich am Lude der vergangenen Woche überstürzt und zur Bildung eines nationalsozialistischen Regimes tu dem deutschen Bruderlande geführt haben, haben in der Welt große Uebcrraschung hcrvorgerusen, aber auch eine ruhlge Beurteilung gefunden. Selbstverständlich lasst tue Klique der notorischen Auslandshehcr auch d.cse Frage nicht vorübergehen, um Lüge» in die Welt zu streuen. Aber der Gesamteindruck, den man beim Lesen der Aus- landSpreffe erhalt, ist doch der, daß die Bernunft den Sieg über die Unvernunft davonträgt, und daß man im Aus lands erkennt, daß die Entscheidung in Oesterreich eine gegebene historische ist, die nicht länger aufzu- schiebe» war. Parts: Sine neue Ordnung Bel einer Bombardierung des rotspanischcn HafenS Cartagena wurde einrotspanlscher Kreuzerver senkt und der Kreuzer „Libertad" schwer beschädigt. Im Grubengebiet von Utrillos, südlich von Montal- ban, gefangengenommene katalanische Milizen, die von den Bolschewisten dort eingesetzt worden waren, haben be stätigt, daß in den Reihen der roten Horden starke Ver- WWNg herrscht. Gin Kabinett Leon Blum Die neue französische Regierung gebildet tzn Frankreich ist es nunmehr gelungen, eine neue Regierung zu bilden. Ministerpräsident und gleichzeitig Ananzminister ist der Sozialist Löon Blum. Das neue Kabinett setzt sich im übriaen wie kolat zusammen: Lor.don: Eingreifen kommt nicht in Frage Die Londoner Blätter machen ihre Berichte in selten ge kannter Größe und Ausführlichkeit auf, um schon dadurch dem Leser „den Ernst der Lage" vor Augen zu führen. Die „Times" bringt einen drei Spalten langen Wisner Bericht, in dem bis in alle Einzelheiten die Borgänge in Wien und Oesterreich geschildert werden und der mit den Worten abschlicßt, daß der Freitag den vollen Triumph der National sozialisten gebracht habe. Ihrer Ncbermacht könne jetzt in Oesterreich kein Widerstand mehr geleistet werden. Außerdem bringt das Blatt einen Berliner Bericht, in dem die deutsche Auffassung geschildert wird. „D a i l y Te l e g ra p h" berichtet ebensalls in allergrößter Aufmachung. „Dailh Hcrald" berichtet schwülstig und verlogen, wobei das Blatt sich in sensationelle Ueberschrtften überschlägt. Die liberale „News Chrontcle" macht ihre verschiedenen Berichte ebenfalls sehr sensationell auf der ersten Seite auf. Der außenpolitische Mit arbeiter des Blattes hebt hervor, daß engste Fühlungnahme mit der französischen Negierung ausrechterhaltcn werde. ,Daily Expreß" schreibt im Leitartikel, die britische Regierung habe 1934 die ungeheuerliche Verrücktheit begangen und sich zur Verteidigung der österreichischen Unabhängigkeit unter Bedingungen verpflichtet, die so eindeutig gewesen seien wie 1914 Englands Stellung zu Belgien. Aber jetzt sei die Lage doch ganz anders. Halb Oesterreich verlange nach Hitler. Die amtierende österreichische Regierung bitte Hitler, einzu- marschieren. Großbritannien und Frankreich könnten Oesterreich nicht zwingen, unabhängig zu sein. Ein besserer Vergleich wäre vielleicht die Nheinsand- besetzung vor zwei Jahren. Die britische Negierung habe damals die Lage als „ernst" angesehen. Aber auch da hatten die Ein wohner die „Eindringlinge" begrüßt. Das englische Volk habe sich gefragt: Sollen wir kämpfen, um die Deutschen abseits zu Hilten? Sie hätten Nein gesagt. Auch jetzt würde das englische Volk so fragen und auch die gleiche Antwort geben. Ter Korre spondent der „Daily Mail" berichtet in einer Spätausgabe aus Nom, er erfahre, daß Italien und Polen sich entschlossen hätten, in dem deutsch-österreichischen Konflikt neutral zu bleiben. Warschau: Starker Eindruck Für die polnische Presse gibt es nur ein Ereignis: das nationalsozialistische Oesterreich. Sonderausgaben der Zeitungen mit den Meldungen über den Rücktritt Schuschniggs sowie über die Kundgebungen der Freude und Begeisterung in ganz Oesterreich über den Sieg des Nationalsozialismus wurden den Verkäufern regelrecht aus den Händen gerissen. Die Zeitungen behandeln den Sieg des Nationalsozialismus in Oesterreich unter großen Balkenüberschriften in Meldungen hauptsächlich ans Wien und Berlin, die ganze Seiten füllen. In den Wiener Berichten der Polnischen Telegraphen, agentur wird auf die straffe Disziplin der uniformierten nativ- nalsozialistifchcn Formationen hingcwicscn und den Schmuck, den die Städte und Ortschaften in Oesterreich sofort nach der Bekanntgabe der Vertagung de, Volksbefragung anlcgten. Es wird dann darauf hingcwiesen, daß überall in den Umzügen ausschließlich Hakcnkreuzfahnen und Bilder des Führers ge zeigt wurden. Selbst die grundsätzlich deutschfeindlich einge stellten Oppositionsblätter tragen der Größe des Ereignisses und dem Erfolg des Nationalsozialismus in Oesterreich, dem sie völlig fassungslos gegrnübcrstehen, in jeder Hinsicht Rechnung. „Erpreß Porany" schreibt, für diejenigen, die di» Entwicklung der Lage sorgsam beobachteten, gebe es keine Ueberraschung. Der bisherige Zustand hätte noch einige Zeit bestehen können, wenn die dem Nationalsozialismus feindlichen Kräfte imstande gewesen wären, der Volksstimmung nachhaltig di« Stirn zu bieten. Aber während die Nationalsozialisten an der Donar: wußten, was sie wollten, wußten ihre Gegner nur, was st« nicht wollten. Die österreichische Krise sei in völliger Ruhe vrrlaufen und nichts deute darauf hin, daß sie sich etwa Noch durch inner« Wirren komplizieren werbe. Es wär« un- «bört leichtfertia. den Frieden Europas Lurchs de». LMrr- Jn großen Schlagzeilen befaßt sich die gesamte P rlser Presse mit den Ereignissen in Oesterreich. 2 Blätter bringen unter den Meldungen über die Entwicklung zahlreiche falsche Gerüchte, die sie wahllos aneinanderreihen. Kein einziges Blatt ist jedoch über den Ausgang des 11. März in Oesterreich im unklaren. Häufig finden sich allerdings ge wagte Ausblicke in die Zukunft. Mit besonderer Aufmerk samkeit wird der Widerhall der österreichischen Ereignisse in der Tschechoslowakei verfolgt. Ganz allgemein wird natürlich die Machtergreifung durch den Nationalsozialismus in Oester reich zum Anlaß von Betrachtungen zur Entwicklung der sran- Mschcn Regierungskrise genommen. Hierbei tauchen wieder Schlagworte von einer notwendigen nationalen Union oder einer Regierung des öffentlichen Wohles auf. Die kommunistische „Humanitö" ergeht sich, wie nicht anders zu erwarten, in irrsinnigen Ueberschristen, uni dann wutschäumend gegen die französische und englische Politik zu Felde zu ziehen. Der sozialdemokratische „Populatre" schreibt u. a. verdrießlich, der Wiener Sieg werde die Achse Berlin—Rom stärken. Das „Oeuvre" erzählt wieder feine Märchen. Seit zehn Tagen, fährt das Blatt an anderer Stelle fort, hätten Delbos und seine Mitarbeiter erfolglos das Un möglichste bet den Kanzleien von London und Nom versucht, um sie zu alarmieren, und von ihnen — wenn auch nur eine Geste — zu erreichen. „Homme Libre" versucht, Italien aufzuhctzen. Zur Beurteilung deS dramatischen 11. März sagt daS Blatt weiter, brauche man mehr Abstand. Man könne aber jetzt schon scstftellcn, daß in Europa eine neue Ordnung ein- gesührt worden sei. Die radikalsozialistische „Ere Nou belle" bedauert, daß das internationale „Drama" Frankreich in vollster inner- politischer Krise überrasche. Schwerwiegend, ja sogar tragisch sei, daß Frankreich unter solchen Umständen Gefahr laufe, ge zwungen zu sein, alles mitzuerleben, ohne sogar ein Wort sagen zu können, weder in Berlin, noch in London. „Echo de Parts" schreibt unter der jüdischen Ueberschrift„Hinrichtung Oesterreichs" zil), es wäre einfach ein Skandal. „Epoque" stellt die Geschlossenheit der deutschen Nation, die als „Koloß" bezeichnet wird, im Vergleich zur französischen Republik. Paris habe nicht einmal eine Regierung, und die Lösung der Regie- rungskrise sei verschol« worden. stand gegen vollzogene Lagacycn, vie oen Lvun>cyen oes mer- an beteiligten Volkes entsprechen auss Spiel zu sehen. „Kurf er Polski", der seit Jahren seine Abneigung gegen den Nationalsozialismus bei jeder Gelegenheit betont, schreibt unter anderem: DaS Tritte Reich und sein Führer könnten in ihren Büchern ein Aktivum von unerhörter Be deutung rintragen, das eines der schönsten Blätter im Lor- beerkranz sein werde, ein um so schönerer Kranz, alS sich die nationalsozialistische Erhebung in Oesterreich ohne Blutver gießen vollzog, ja sogar bei Beachtung der bestehenden Grund- lagen und der Grundsätze des internationalen Rechts. Die Stellung des Dritten Reiches sei durch die Eingliederung Oesterreichs in Deutschland tatsächlich und moralisch ungeheuer- lich gestärkt worden. Rom: „Oesterreichs Begeisterung der beste Beweis für die politische Rea-itat" Der Sieg des nationalsozialistischen Ge dankens in Oesterreich wird von der italienischen Presse begrüßt. Schlagzeilen verkünden, daß das Hakenkrenz banner über Wien wehe und daß Oesterreich nunmehr natio nalsozialistisch sei. Aus der Ausmachung geht hervor, daß man die Entwicklung in Oesterreich mehr oder weniger als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, die keine alarmierende Beun ruhigung zur Folge hat. Unter der Ueberfchrist „Der Lauf der Geschichte" stellt „Corriere Kella Sera" fest, daß die Geschichte der Er eignisse selbst, die VolkSkundgebungc» und die im ganzen Lande hochgehenden Wogen der Begeisterung der beste Be- weis für eine politische Realität seien, die sich durchsetzen mutzte. In de« Vorgängen dieser Tage und in dem neuen Stand der Dinge weröe Oesterreich gewiß jene Elemente der natio nalen und sozialen Ordnung finden, die dessen Zukunst und dessen Entwicklung innerhalb eines größeren Akiiousrahmcns unter dem belebenden Impuls der neue» Ideen sichern. Die österreichischen Ereignisse hätten ihre natürliche Entwicklung genommen. Der neue in Oesterreich geschaffene Zustand Werve vom italienischen Volk mttSYmpathic und Zutrauen ausgenommen. Die nationalsozialistische Idee habe eine immer gewaltigere und glühendere Volksbewegung geschaffen, die schließlich und endlich zur Macht gelangen mußte. Aus den letzten Nachrichten könne man ersehen, daß die Lösung im ganzen Lande die hellste Begeisterung erweckt habe. In allen Zeitungen wirb klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, daß die nationalsozialistische Revolution auch in Oesterreich ohne Blutvergießen ihren Sieg errungen habe. Ueberall herrsche Ordnung, nnd die nationalsozialistischen Formationen arbeiteten mit der Polizei gemeinsam an der Aufrechterhaltung der Ordnung. In ausführlichen Schilderun gen wird bereits das Echo wiedergcgebcn, das die österreichi schen Ercignissr in Berlin und im Reich ansgclöst haben. Prag: Keine Beunruhigung Die Ereignisse in Oesterreich haben in allen tschechi- chen Kreisen größten Eindruck gemacht. Daß die tschechi- chen Linksparteien und ihre Angehörigen über die unauflzalt- ame Entwicklung nicht erfreut sind, ist kein Wunder. Dagegen weisen die sich immer stärker durchsetzenden tschechischen Rechtsparteien daraus hm, daß sie schon längst aus eine Aenderung der politischen Lage in Mitteleuropa in diesem Sinne vorbereitet waren. Sie haben auch durch den Mund des Vorsitzenden der tschechischen Agrarpartei, Beran, auf di« Notwendigkeit hingcwiesen, mit den Deutschen diesseits und jenseits der Grenze in gutem Verhältnis zu leben. Ueberall werden die Ereignisse lebhaft besprochen. Die Zeitungen werden den Verkäufern aus der Haud gerissen, jedoch bemerkt man nirgends auffallend Anzeichen von Unruhe oder besondere Maßnahmen. Die Blätter enthalten sich jeder eigenen Bemerkung zu den Nachrichten und warten eine amt liche Stellungnahme ab, die in Vorbereitung ist. Sie soll aufs entschiedenste olle verbreiteten Gerüchte widerlegen, als ob die Tschechoslowakei besondere Maßnahmen getroffen oder gar Waffen an österreichische Marxisten geliefert hätte, was an amt licher Stelle al4 Erfindung bezeichnet wird. Belgrad: Volles Verständnis Die jugoslawische Presse füllt ihre Spalten mit Nackrichten und Bildern aus Oesterreich. In ganzseitiger Auf machung verkünden die Zeitungen die nationalsozialistische Machtergreifung. Bei den Besitzern von Rundfunkempfängern bildeten sich ganze Hörergcmeinden. Die Meldungen wurden überall aus- getauscht. Auch in den öffentlichen Lokalen kannte inan nur ein Thema: „Nationalsozialistische Machtergreifung in Oester- reich". Der unvoreingenommene Beobachter konnte fcststcllen, daß das jugouawttche Volk euch diesmal müder mit seinen imuw- lichc» u o gefunden politischen Instinkt die Entwicklung als i.aturno!we„rig erkannt ha«. Eine maßgebende Persönlichkeit wies darauf hin, daß mau die Vereinigung aller deutschen Stämme ebenso wenig hindern könne wie mau scn Zusammenschluß aller Teil« des jugoslawische« Volkes hindern konnte. Mai, erinnert wei ter an den am 17. Februar in der rcgierungsparteiamllichcn „S amouprava" erschienenen Artikel des mit dem Minister präsidenten und Außenminister Dr. Stojadinowitsch bcsreunde» ten Publizisten Sweiowsky, der damals schrieb: „Wir waren stets überzeugt, daß in den Beziehungen zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich letzten Endes das Blut der Ahne« den Ausschlag gibt. Mit dieser Tatsache muß man rechnen. Blut ist kein Wasser." Sofia: Elne Kriegsgefahr weniger Ganz Bulgarien steht unter dem Eindruck der Ereig nisse in Oesterreich. Die Presse berichtet in allen Einzelheiten über die Entwicklung, die durch die vom früheren Bundeskanz ler Schuschnigg beabsichtigte Volksabstimmung ins Nolle« ge bracht wurde. Das vou der österreichische« Gesandtschaft in Sofia noch an alle bulgarischen Nedaktionen ausgegebene Memorandmw daß die Volksabstimmung in« Rahmen der Berchtesgadener Be sprechungen liege und nicht gegen Deutschland gerichtet sei, wurde von der bulgarischen Oesfentlichkeit nicht ernst ge nommen. Führende bulgarische Persönlichkeiten erklärten, daß cS dem deutschen Volte in Oesterreich nicht verwehrt werden tonnte, sich zum Reich zu bekennen, wenn daS, »vie ganz offensichtlich sei, in seinem Wunsche liege. Nicht die neueste« Vorgänge in Oesterreich, sondern die gransamcn und unvernünftigen Frie- denöbcstimmungcn für daS östcrrcichisclw Volk hätten eine stän dige Gefährdung des Friedens eineinhalb Jahrzehnt lang be- deutet. Eine Bereinigung der österreichischen Frage bedeut« eine Kriegsgefahr weniger für Europa. Vrüffel: Schuschnigg brach Berchtesgadener Abkommen In belgischen Negier ungst reise« wird die Entwicklmlg i« Oesterreich fortlaufend mit größter Aufmerk samkeit verfolgt. Man beurteilt in den zuständigen Kreisen Brüssels die Lage mit Zurückhaltung und N«he. Es wurde erklärt, daß mau nicht an die Gefabr eines Konflikts glaube. Auf jeden Fall habe Belgien nach wie vor die feste Absicht, sich im Siuiie seiner Uiiabhängigkeitspolitik aus den Ereig nissen und allen etwaigen Folgen hcranszubalrcn. Die Entwicklung, »vie sie zum Ausdruck gekommen sei, sei insofern zu erwarten gewesen, als Schuschnigg die Abmachun gen von Berchtesgaden gebrochen habe. Budapest: Zwei Vö ter, eine Familie Die Ereignisse in Oesterreich beherrschen in Ungar» völlig das öffentliche Interesse; in allen nationalen Kreisen werden sie als eine längst erwarteie znangslänfige Ent- wicklnng empsuudeii. Man betont, daß der imicrc Zusammen schluß der beiden dcuifchcn Stämme bisher nur durch künstlich« gewaltsame Mittel der Sicgermächte des Weltkrieges mifge- halten worden sei. Tie Presse steht völlig inner dem Eindruck der österreichischen Ereignisse. Der iialioualvölkische „Uj Magyarsag" erklärt, cs bcstche dic inilcugbare Tatsache, daß die beiden deutschen Staaten eine einheitliche völkisch« Persönlichkeit darstcUtcu. Hier beständen zwei Staaten, aber nur eine gcmcüisame Lcbensmöglichlcit und eine einheitliche Familie. Der unglück liche Gedanke einer au den Haaren herücigczogcncn Volks abstimmung bedeutete die Gefährdung des imicrcu Friedens «uv hätte unvermeidlich zu einem biMigcn Bürgerkrieg geführt. Das Blatt stellt ausdrücklich fest, daß ohne die dciusche Einwirkung in Oesterreich der Bwgcriricg ausgcbroche» wäre. Da Ungarn keine spanischen Zustände und seiner Nach barschaft keine breimcudcn Grenze« wü«fc, c, so sehe Ungarn den Schutz seiner Lebensinlercsscu in der swienuigen Wieder herstellung der Ordmmg und der inneren Erstarkung Oester reichs. Amsterdam: Oester reO heule miiona!- soziaMA In Holland hat der natiomilsozwlistischc Umbruch kn Oesterreich ^Ueberraschung hcrvorgcruseii In Amsterdam wurden die Sonderausgabe« de« Verkäufer« geradezu aus den Händen gerissen. Tic Bläuer stchcn völlig im Zeichen dcS großen Geschehens. SpaUciilang weide« die historische« Vor gänge in Oesterreich geschildert Alle Bläuer müssen dabei an erkenne», daß Oesterreich Henie national sozialistisch ist. Selbst der SondcrberichicrstnNcr des Marxistcnblattcs „H e t Volk" muß in seinem Bericht den vollständigen Sieg des Naiionalsozialismus scststcllcii und gib« eine cmssührliche Schilderung der Begeisterung im be freiten Wien. Stellvertretender Ministerpräsident und Verteidi gungsminister Daladier, Staatsnünistcr Sarraut, Paul Faure, Vincent Auriol uud Steeg, beauftragt mit den nordafrikauischcu Problemen; Außen minister P a u l»B o n c o u r, Innenminister Dormo p, Justizminister Marc Nucart, Lustsahnniinistcr G u Y Lachambre, Unterrichtsminister Jean Zay. Han delsminister Cot, Minister für öffentliche Arbeiten JuleS Moch, Postminister Lebas, AckcrbaumiMter Mon net, Arbeitsminister Albert Serol, Pensionsministcr Albert Niviere, Kolonialministcr Mouict, Gesuiid- heitsminister Fernand Gent in, Winschastsuiinister Spinasse, Haushalt Valieie, Propagaudaministcr Frossard, Kriegsmarine Campi» ch i. Dem Kabinett gehören 12 Sozialdemokraten und 8 Radikalsoziale an. llnabdingbam Anspruch mis Kolonien Ritter von Epp sprach in« Faschistischen Afrika-Institut Neichsstatlhalter General Ritter von Epp hielt in Nom im Faschistischen Institut für Jtalieuisch-Asrika einen Vortrag über den deutschen Kolonialauspruch. Er zog einen interessanten Vergleich zwischen den beiden Völkern ohne Naum, Italien und Deutschland, und ihren traurigen Erfahrungen mit den egoistischen Formeln der Genfer Liga: „Deutschland", so sagte der Nedncr, „hat diese Erfahrung durch die Mandate gemacht, Italien durch die Sanktionen." Während Italien sich den not wendige«« Raum durch die Schaffung des Imperiums er obert habe, bleibe die Forderung des deutschen Volkes nach kolonialer Betätigung erst noch zu erfüllen. Die dann folgende Darlegung des unabding« baren deutschen Anspruchs auf die Rückgabe der Kolonien machte auf die sachverständige Zuhörerschaft starken Eindruck, der sich in lebhaftem Beifall kundgab.
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