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urr Tagcblatt «nd Anzeiger Donnerstag, »en S4. FeHrnar 1SSS England muß die Kolonien Wieben Borah zur deutschen Kolonialsorderung Der einflußreiche amerikanische Politiker Senator Borah nümnt zu der dculschen Kolonialsorderung, die der Führer in sciuer großen RcichStagSrcde wiederum stark unterstrichen hat, Stellung und erklärte, er glaube wohl, daß Deutschland seine Kolonien ohne Krieg zurückerhaUcn werde. Lnglarcd habe keinen rechtmäsrigcn Anspruch auf sie, cs habe sie lediglich durch Gewalt an sich ge rissen. Bereits vor ach^ehn Jahren habe er, Borah, im Senat erklärt, und er glaube auch heute noch darau, das? England eines Tages die Kolonien werde zurückgeben müssen. Beseitigung der Zwistigkeiten Sir Hoare über die englische Austenpolitik. Der englische Innenminister Sir Samuel Hoare, der einmal kurze Zeit die englische Außenpolitik geleitet hat, sprach vor der Nationalen Handelskammer in London über die Probleme, denen die Negierung in der letzten Woche gegenübergestandcn hat. Seit Monaten, so führte er aus, schien sich Europa in zwei feindliche Lager zu spalten, die alle beide fieberhaft rüsteten. Und sehr ge fährliche Gerüchte, die einen unmittelbaren Zusammenstoß aiS unvermeidbar betrachteten, seien im Umlauf gewesen. England habe vor der Wahl gestanden, die Meinung vom unvermeidbaren Krieg anzunehmen, oder alles mögliche zu tun, nm die Welt aus einem Kreislauf des Hasses her auszuführen, der ins Unglück geführt hätte. Die Negie rung habe sich für die zweite Methode entschieden. Viel leicht könne auch dieser Versuch scheitern, er hoffe aber auf das Gegenteil. Hoare bat darum, der Regierung in ihrer fairen Ver« Handlungsweise Vertrauen entgegenzubringen, denn dunkle Verhandlungen würden nicht betrieben werden. Mit Ehre und Gerechtigkeit nach beiden Seiten hin wolle man die Ursachen aller Zwistigkeiten zu zerstreuen suchen. Fremdenverkehr verdreifacht Seit dem Jahr der Machtübernahme Rach Angaben des Statistischen Neichsamts sind im S o m m c r h a l b j a h r (1. April bis 30. September) 1037 in 4640 Fremdenverkehrsorten des Deutschen Reichs 18,65 Mill. Fremdenmeldungen und 81,08 Mill. Frem- denübernachtungen gezählt worden, d. h. 13 nnd 14 v. H. mehr als im Sommerhalbjahr 1936. Aus dem Ausland waren im Sommerhalbjahr 1937 '1,84 Mill. Fremde mit 5 Mill. Uebernachtungen gemeldet oder 6 v. H. mehr Mel dungen und nur 4 v. H. weniger Uebernachtungen als im Sommcrhalbjahr >936, obgleich damals infolge der Olympischen Spiele ein besonders starker Fremdenver kehr aus dem Ausland verzeichnet wurde. Im Berichtsjahr 1 936/37 11. Oktober bis 30. September) ergab sich eine Gesamtzahl von 27,83 Millionen Fremdenmeldungen und 104,47 Mill. Frcm- denübernachtungen, darunter 2,36 Mill. Meldungen und 6,70 Mill. Uebernachtungen von Auslandsfremden. Im Vergleich mit dem Berichtsjahr 1935/36, das die Winter- nnd Sommer-Olympiade umfaßte, haben die Fremdcn- mcldnngen um 14 v. H. und die Frcmdenübcrnachtungcn um 15 v. H. zugenommcn, darunter für Anslandsfremde um 9 und 2 v. H. Seit der Machtübernahme (Jahr 1932/33 - 10ih haben sich die Fremdenübernachtungcn im Deutschen Reich mehr als verdoppelt und die Ueber nachtungen der Nuslandsfremden fast verdreifacht. Aus je 100 der Wohnbevölkerung der Berichtsorte ent fielen 1932/33 157, 1936/37 dagegen 265 Fremdenüber nachtungen. Gespräche Görings in Warschau Eintägiger Aufenthalt auf der Fahrt zur StaatSjagd. Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring traf am Mittwoch auf seiner Fahrt zur Staatsjagd in Bialowieza mit seiner Begleitung in Warschau ein. Zur Begrüßung des Generalfeldmarschalls halten sich der deutsche Botschafter in Warschau, von Moltke, weitere Ver treter der deutschen Botschaft, Landesgrnppenleitcr der NSDAP. Earl Bürgam, der Kabinettschef des Außen ministeriums, Graf Lubienski, der Chef des Protokolls, Graf Romer, General Fabrycy und der Warschauer Stadtkommandant eingcsunden. Vom Bahnhof ans fuhr Generalfcldmarschall Göring in die deutsche Botschaft, wo er während seines Aufenthalts in Warschau wohnte. Göring zeichnete sich auf dem Schloß des Staatspräsi denten ein, der bereits im Jagdgebiet von Bialowieza weilt, nnd machte anschließend Besuche beim Ministerpräsi denten General Skladkowski und Außenminister Oberst Beck. In der deutschen Botschaft fand ein Frühstück statt, an dem u. a. auch Außenminister Beck, der Minister für Handel und Industrie, Roman, teilnahmcn. Nachmittags stattete Generalfcldmarschall Göring dem Marschall Nydz- Smigly einen Bestich ab, und am Abend veranstaltete Außenminister Beck ein Essen. Im Anschluß daran fuhren die deutschen Gäste gegen Mitternacht weiter nach den Ctaatsforsten Bialowieza, die in ihrem Nrwaldcharakter das berühmteste und idealste Jaadacbiet Europas darstcllcn. Gem Leben dem Volk gewidmet Geburtstag des Reichsarbeitsführcrs Neichsarbeitsführer Konstantin Hierl, der Schöpfer des Neichsarbeitsdienstes, begeht am 24. Februar feinen 63. Geburtstag. In den Vorkriegsjahren schnell zum Hauptmann aufgestiegen, bekleidete Hierl während des Weltkrieges verschiedene verantwortliche Stellen an der Front und im Generalsiab. Nach dem Kriege suchte er in einem Buche über die Kriegsjahre unserem Volke die gewaltigen Leistungen unserer Frontkämpfer vor Augen zu führen. Sein Verantwortungsgefühl unserem Volke gegenüber ließ ihn bald in enge Verbindung zur großen deutschen Freiheitsbewegung stoßen, so daß er nach dem 9. November 1923 seinen Abschied als Offizier nehmen mußte. Als einer der tatkräftigsten Mitkämpfer Adolf Hit lers wurde er nach der Machtübernahme mit der Orga nisation des Neichsarbeitsdienstes beauf tragt, dessen Schöpfung für die deutsche Jugend von un übersehbarem Wert war. In der Person Hierls steht an der Spitze des Arbeitsdienstes ein aufrechter Volksgenosse, dessen Leben klar vor unser aller Augen liegt und das stets dem Dienst an Staat und Volk gewidmet ist. Feiern in Helsinki 20. Jahrestag der RücKehr des Jägerbataillons 27 Die Reihe der zahlreichen Festlichkeiten, die in diesen Tagen aus Anlaß des 20. Jahrestages der Rückkehr deS ehemaligen Preußischen Jägerbataillons 27 nach Finnland in Helsinki abgehalten werden, wurde durch einen Empfang bei dem deutschen Gesandten von Blücher er öffnet. Neben früheren deutschen Offizieren und Unter offizieren des ehemaligen Bataillons Nr. 27, die von dem finnischen Jägerverband, dem Traditionsverband der ehe maligen finnischen Angehörigen des Bataillons, einge laden waren, waren zahlreiche Offiziere der finnischen Armee geladen, die als Bataillonsangehörige am Welt- krieg teilgenommen hatten. Die deutsche Abordnung, die von Oberregie rungsrat Ausfeld, dem letzten deutschen Kommandeur veil ehemaligen Jägerbataillons, geführt wird, war bei ihrer Ankunft in Helsinki von Oberst Gilstavson, dem Vorsitzen den des finnischen Jägerverbandcs, und zahlreichen hohen Offizieren begrüßt worden. Herrttchos Bekenntnis zum deutschen Kunstschaffen Glänzender Erfolg des Gründgens Ensembles Die Gastspielreise, die das Ensemble des Preußischen StaatsthcaterS in Berlin unter Leitung seines Generat- intcndaitten Staatsrat Gründgens durch deutsche Gaue unternimmt, ist für alle Städte, in denen die hervor- ragende Schauspielergemeinschaft spielt, ein großes künst lerisches Erlebnis. Den Schauspielern aber bringt die Reise beispiellose Erfolge, die immer wieder zu Begeisterungs stürmen bei offener Szene führen. In diesen Tagen gab die Künstlerschar in Flensburg „Emilia Galotti'. Nie bisher hat die Nordmark eine derart hervorragende Dar- dtetnng dieses Trauerspiels Lessings erlebt. Die Künstler trugen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. AlS Zeichen des tiefempfundenen Dankes sandte der Oberbürgermeister Dr. Kracht an den Führer und Reichskanzler, an Reichsminister Dr. Goebbels, Gencral- feldmarschall Göring Danktelegramme. Nach seinen Eindrücken über den bisherigen Verlauf seiner einzigartigen Gastspielreise befragt, äußerte sich Staatsrat Gründgens einem Pressevertreter gegen über in begeisterten Worten. seien nicht nur die Theaterbesucher gewesen, die unter dem Bann großer Schauspielkunst nnd Dichtkunst gestanden hätten, sondern in allen Städten hätten ihnen Tausende, die nicht einmal die Aufführung miterleben konnten, zugejubelt und damit ein herrliches Bekenntnis zum deutschen Kunstschaffen abgelegt. Das sei für ihn und seine Künstler der schönste Lohn und zugleich der Beweis für das denkbar beste Verständnis der breitesten Oeffentlichkeit gewesen, denn neben der kulturpolitischen Sendung wollten sie ja in erster Linie mit ihrer Reise den Dank für die nachdrückliche Förderung des deutschen Theaterlebens durch den nationalsozialistischen Staat zum Ausdruck bringen. Sozialdemokraten üben nur Kritik Belgiens Außenminister verteidigt sich gegen seine „Parteifreunde" Im Gencralrnt der belgischen sozial demokratischen Partei kam cs, wie aus Brüs« s c l gemeldet wird, zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen dem soztaldcmokratischcn Außenminister Spaak und seinen Parteikollcgen über die Richtlinien der bel gischen Außenpolitik. Es zeigten sich grundlegende Mei nungsverschiedenheiten hinsichtlich der Unabhängigkeit Belgiens, die zu einer Drohung der Partei führten, sich von der NegiernHz zurückzuziehen. Außenminister Spaak drohte seinerseits mit Rücktritt. Der marxistische Abgeordnete Bus«t übt« zu Beginn de» AuSsvrach« schark« Kritik an der belgischen UnabhängigkritS« Dem Volke zu dienen Der journalistische Berus in Deutschland Unter Hinweis auf die Worte des Führers in seiner Nckchslagsrede, die an die Adresse eines gewissen Aus- landsjonrnalismus gerichtet waren, der durch sein ver brecherisches Treiben die Völker vergiftet, kommt Haupt schriftleiter Helmut Sündermann in der National- sozialiMchcn Korrespondenz auf die Grundlagen des neuen dckitschcn Journalismus zu sprechen. Sündermann weist darauf hin, daß die Worte des Führers über die Ge fahren der internationalen Presscbetze eine um so tiefere Wirkung haben, als er selbst in Deutschland die restlose Beseitigung solcher Zustände und die Begründung einer völlig anderen Stellung des journalistischen Beruses fast an die erste Stelle seiner Negierungsmaßnahmen nach der Machtübernahme gestellt bat. Durch tiefgreifende gesetz liche Maßnahmen, durch eine rücksichtslose Säuberung des ganzen Standes ist der journalistische Beruf in Deutsch land auf eine völlig andere Grundlage gestellt worden. Der Journalist in Deutschland ist nicht der kleine Ange stellte, der für Geld Meinungen verbreitet, sondern ihm ist das Recht der unmittelbaren Verantwortung gegenüber dem Staat gegeben worden. Die Politik einer Zeitung wird vom Journalisten unmittelbar gegenüber dem Staat vertretenI Eine öffentlich-rechtliche Stellung ist ihm gegeben worden, die genau unterscheidet zwischen seinen Pflichten als Betriebsangehöriger und den Pflichten als Journalist. Hier hat der Führer dem Journalisten nur eine Pflicht aufcrlegtt Dein Volke zu dienen. Da zu ist auch den deutschen Zeitungsverlegcrn eine staats politische Verantwortung übertragen worden, die der nationalen Bedeutung der Zeitung entspricht. Wann, so fragt Sündermann, wird Deutschland ein mal die Gewißheit haben, daß auch draußen in der Welt die Presse das Sprachrohr der Völker und nicht mehr die Dirne des Geldes ist? Wann wird die Welt die Gewißheit haben, daß nicht plötzlich wieder — wie wir es heute alle paar Wochen erleben — anonyme Lügenkampagneu die Rationen geg«neina«derhetzenf Schon über WWbsgenossen nnd Kinder besuchten -ie Ausstellum „Blut und Raffe" Mm W Da M die iWe kMistm? Der Stimmungswechsel in London nach dem Abtritt Edens wirkt sich auch in Frankreich aus. Im Auswär tigen Ausschuß der französischen Kammer wurden Stim men laut, die immerhin verzeichnet zu werden verdienen, da sie so etwas von Einsicht und Erkenntnis verspüren lassen. Der frühere französische Ministerpräsident Flan - d i n macht sich immer stärker zum Sprecher der französi schen Kreise, die den Weg der Volksfront ins Chaos ge nau erkennen und die Verantwortlichen zur Abkehr vor der Katastrophe mahnen. In einem neuerlichen Artikel im „Journal" hat Flandin der französischen Regierung zugerusen: „Tie Stunde ist nahe, in der die Entscheidung fallen muß." Es muß sich in allernächster Zeit zeigen, wie stark die Volksfrontvernebclung in Paris ist, und ob die Negierung solche sehr ernsten Warnungen erreichen. Wenn im Auswärtigen Ausschuß der Abgeordnete Rollin den Außenminister Delbos darauf aufmerksam gemacht hat, daß die von den jüdischen Emigranten in M Ihre MM, Hm Delbos? ^!rd die Pariser Lügenhetze abgefteilt? Paris inszenierte Hetzausstellung gegen Deutschland die Beziehungen zwischen Parts und Berlin offenbar erheblich getrübt habe, und sich der Aus schuß über die Möglichkeit, durch gesetzliche Maßnahmen eine weitere Greuelhetze zu verhindern, unterhalten hat, dann sind das doch immerhin beachtliche Momente. Herr Flandin hat dem Außenminister Veranlassung gegeben, sich auch einmal mit dem Hetzbericht des „Temps* nutz Basel, der den Gipfelpunkt der Greuelhetze gegen Deutschland darstellte, zu befassen, der vielleicht im Pari ser Außenamt selbst geschrieben sein kann. Das ist eine Behauptung, an der Herr Delbos nicht vorübergehcn kann. So hat er denn eine Untersuchung zugesagt. Wir sind gespannt, welche Antwort Flandin auf den doch immerhin schweren Vorwurf erhält. Für uns wird die Zeit, die Herr Delbos für diese Antwort braucht, und die Art seiner Beantwortung Maßstab für seinen Willen sein, die Beziehungen zu Berlin möglichst zu bessern. Fristen zur Müeferung von Brotgetreide Bekanntmachung des ReichsernährungSminifterS Ter Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht im Deutschen ReichS- anzetger folgende Bekanntmachung über die Ablieferungs frist für Brotgetreide vom 22. Februar 1938: Aus Grund des 8 2 der Verordnung zur Sicherstellung deS Brotgetreidebedarfs vom 22 Juli 1937 (Reichsgesetzbl. I S. 829) bestimme ich nach Anhörung des ReichsbauernsührerS: Di« Hauptvereinigung der deutschen Getreide- und Futtermittel- Wirtschaft kann für die Ablieferung des Brotgetreides, das ge mäß 8 l der Verordnung zur Sicherstellung des Brotgetreioe- bcdarss in Verbindung mit der Bekanntmachung vom 14. De zember 1937 (Deutscher Reichsanzetger und Preußischer StaatS- anzeiger Nr. 290 vom 16. Dezember 1987) bis zum 28. Februar 1938 abzulicsern ist, in den Fällen, in denen aus betriebswirt schaftlichen Gründen die Ablieferung bis zu diesem Zeitpunkt unmöglich ist, besondere Fristen festsetzen. Die Haupt- Vereinigung kann diese Ermächtigung auf andere Stellen über- tragen. - Beschleunigte Verhandlungen London-Rom Das italienische Memorandum als Grundlage Die englisch-italienische Aussprache wird mit größter Beschleunigung in Gang gesetzt. Der englische Botschafter in Rom, Lord Perth, ist bereits in London eingetroffen, nm sich die Instruktionen für die Verhandlungen geben z» lassen, die in Rom ge führt werden sollen. Das ist der ausdrückliche Wunsch der italienischen Negierung. Verhandlungsgrundlage wird das in der letzten Woche dem Premierminister Chamber lain überreichte Memorandum bilden. Es wird demnächst in einem Weißbuch veröffentlicht werden, das die bri tische Negierung vorbereitet. Der italienische Botschafter, Graf Grandi, wird nach Einleitung der Verhandlungen und Sicherung ihrer Fortsetzung, wie der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph' mitteilt, nach Nom znrückkehren und nicht wieder nach London kommen, da feine politisch^ Mission in England erledigt fei. Politik, die, wie er behauptete, zur Isolierung Belgiens führen werde, und sprach sich ferner gegen dis Anerkennung des ita lienischen Imperiums aus Außenminister Spaak erwidert« im Verlaus einer zweistündigen Rede, daß die Sozialdemokra tische Pariei bisher nur Kritik geübt habe, ohne einen einzigen konstruktiven Vorschlag für die Außenpolitik vorzubringen Di« Genier Liga habe sich in vielen Fällen als machtlos erwiesen, und diejenigen, die heute die Aubänglichkeii an Gens prokla mierten, hätten ihre Begeisterung sür die Gcnser Institution erst dann enldecki, als die Sowienmion im Jahre 1934 der Liga beigeirelcn sei. Die belgische Negierung vertraue nach wie vor ans die Grundsätze des Genfer Paktes, aber ver wichtigste Punkt sür Belgien müsse die Aufrechterhaltung des Friedens sein. Dir ..uabhängigkeitspolitik bedeute keineswegs eine Ver minderung des belgischen Ansehens, sondern sei eine Unter« tützung des Weltfriedens. Was die Anerkenung des ttalieni« chen Kaiserreichs betreffe, so sei diese „öc facto' eigenilich chon aus der Konferenz von Momrciir vorgenommen worden, wo die «italienischen Diplomaten als Vertreter des Königs von Italien und Kaisers von Aethiopten erschienen seien. Der Zu stand, daß Belgien ohne eigene Vertretung in Nom bleib«, könne nicht weiter andauern Schließlich erklärte Spaak, daß den Meinungsverschiedenheiten in der Sozialdemokratischen Partei ein Ziel gesetzt werden müsse; entweper billige di« Par tei seine Politik ober sie verurteile sie. Und dann würde er dir einzig logische Folgerung ziehen, nämlich seinen Rücktritt ein« zureichen.