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ZsSepaucr Tageblatt und Anzeiger Mittwoch, den SS. Februar 1828 arbett der vier entscheidenden Großmächte Europas ge sprochen hat. Aber zunächst ist dein englischen Minister präsidenten die Klärung des Verhältnisses zwischen Eng- land und Italien wichtig, so daß in Nom In Kürze ans- giebige Verhandlungen stattfinden sollen. Für diese Ver- Handlungen bat Ministerpräsident Chamberlain folgende fünf Punkte ausgestellt: l. Umfassende Klärung der Beziehungen auf möglichst allen Gebieten. 2. Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien nach der britischen Formel und entsprechende Zuerkennung von Krieauibrenvenrechten an die beiden Parteien in Spanien. .1. Anerkennung der italienischen Eroberung Abes siniens als Teil der allgemeinen Befriedung. 4. Genehmigung eines etwaigen Abkommens durch die Genfer Liga ü Ausweitung des Abkommens auf Deutschland und Frankreich zu einem Viermächtepakt Das sind die politischen Wünsche Cham- b e r I a i n s. Inwiefern sie wirklichkeitsnah in allen ihren Einzelheiten sind, wird die nunmehr in Gang gekommene Aussprache zunächst zwischen London und Rom klären müssen. Aber auch in Rom ist man der Ansicht, daß die bevorstehenden Besprechungen »wischen dem italienischen Außenminister Graf Ciano und dem englischen Bot schafter Loro Perth das Ziel haben, eine politische Gene- ralbcrcinigung zwischen England und Italien herbei« zusü'>rcu. Doch zurück zu Chamberlain. Chamberlain weiß, daß man Schritt für Schritt vorgehen muß, wenn man eine reale Politik erfolgreich führen will. Er ist nicht belastet mit Dogmatik, sondern ein kühl rechnender Eng länder. Wie seine Erklärungen gegenüber Italien, ist auch die Feststellung von Bedeutung, wenn Chamberlain im M Kräfte für das deuWe PM Dr. 6eOJngMt sArach im österreichische« Mösuub - Der österreichische Bundcsunuister für Inneres und Stchrrhettswefen, Tr. S e y ß - I n g u a r t, erklärte im österreichischen Nundsunk in einer Ansprache n. a.: Die Verkündung der grundsätzlichen Ergebnisse der Aussprache, die zwischen den Lenkern der beiden deutsche» Staaten staltgesunden bat, hat freudige Zustimmung im deutschen Volk gesunden und zuversichlliche Begeisterung namentlich in dem nach seiner Aufsassung und Weltan schauung nationalsozialistisch eingestellten Teil der österrei chischen Bevölkerung erweckt. Kundgebungen der Freude haben diese Stimmung zum Ausdruck gebracht. Wir können aber nicht nur Feste feiern. Ernst« Sammlung und äußerste Disziplin sind die wichtigsten Voraussetzungen dafür, daß die in Berchtes gaden gefundene Plattform zu jenen Ausgaben führt, in welchen der österreichische Nationalsozialist auf dem Boden der bestehenden Verfassung und der sonst gültigen Gesche seine gesamten Kräfte dafür einzusehcn hat, daß ein so enges und freundschastliches Verhältnis zwischen deinen Staaten hcrgestelll wird, wie es schichte und den Ge- samtintcrcssen des deutschen Vo<ä'" entspricht. Ich habe mich entschlossen, zur inneren Sammlung und zur Bereitschaft für ernste Arbeit aufzuruscn. Dies ist der Sinn des Verbotes von Versammlungen und Kund gebungen. Der österreichische Nationalsozialist hat sich vor Augen zu halten, daß die Hoheitszeichen des Reiches und seine Hymne nicht zn Demonstrationen verwendet und daher nicht mißbraucht werden dürfen. Ebenso darf der l nationalsozialistische Gruß dann nicht verwendet werden, wenn er als Herausforderung für Andersdenkende auf> gefaßt werden kann. Am 2«. Februar, schloß Dr. Seyß-Ingnart, wird der Bundeskanzler Dr. Schuschnigg zu den Ereignissen Stel lung nehmen. Dann wird der Zeitpunkt gekommen sein, alle Kräfte für das deutsche Volk und für das österreichisch» Vaterland zum Einsatz zu bringen. Freuvenkundgebung in Salzburg Die Frendenkundgebung, die Montagabend in Salzburg anläßlich der Reichstagsrcde des Füh rers stattsan), zählt zu den größten nationalen Kund gebungen, die Salzburg bisher überhaupt erlebt hat. Dl» Zahl der Teilnehmer an dem Fackelzug, der sich nm Uhr durch die Stadt auf den Ncsidenzplatz bewegte, wird auf etwa IKlIM) geschätzt. Die Zahl der Zuschauer dürfte etwa gleich hoch gewesen sein. In dem Zug be merkte man auch Abordnungen des Bundeshceres und der Gendarmerie, ferner sah man Richter und Anwälte. Es wurden zahlreiche Spruchbänder mitgeführt. Auf dem Gaisberg leuchtete ein großes Hakenkreuz. Auf dem Rcsi- denzvlatz begrüßte der Volkspolitische Referent der Vater ländischen Front, Dr. Albert Reitter, die Versammlung mit dem Deutschen Grnß. Die große Menge stimmte be geistert in das Sieg-Heil des Redners ein, das dieser ans den Führer Adolf Hitler, den Bundeskanzler Dr. Schusch- nlgg und Bundcsminister Seyß-Ingnart ausbrachtc. U.:.e,i,ans ge,agt Hal, daß die deutsche Frage im vor liegenden Falle leine Rolle gespielt habe. Das ist eine eindeutige Abfuhr für die Hetze der französischen Presse. Es bleibt auf jeden Fall der Wunsch Chamberlains nach einem vernünfItgen Verhältnis zu Italien und Deutschland bestehen. Nachdem Adolf Hitler in seiner großen Reichstagsrcde die Friedensabsichleu Deutschlands klargelcgt hat, den deutschen Willen zur Ver- ständigung, hat nunmehr der Ministerpräsident des eng- lischen Reiches ebenfalls das Ziel der Verständigung anf- gestekt. Die diplomatische Aussprache wird beginnen. Möge sie zum Nutzen der europäischen Völker ersolgrcich und ein neuer Beitrag zum Frieden sein. Ehrentag der alten Kampfer Die 18. Jahresfeier der Parteigriiudung Am 24. Februar >920 verkündete AdolfHitler Im Hosbräuhaussaal in München die 2ö Thesen der Natio nalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, die damit ihr > festumrissenes Programm erhielt. Die Knndgebnng wurde somit zur Geburtsstunde der Bewegung, die von jetzt an aktiv und kämpfend an die Front trat. Am 24. Februar 1938 hält die NSDAP, wiederum Einkehr an der Stelle, an der ihr Schöpfer vor 18 Jahren seinen Gang ins Volk angetreten hat. Wieder treffen sich mit dem Führer hier die ältesten seiner Gefolgschaft zur Jahresfeier der Parteigrünvung. Die Augen des natio nalsozialistischen Deutschland richten sich in diesen Tagen auf München. Denn wie der 9. November jeden Jahres der Tag der Gefallenen, der Tag der „Ewigen Wache", der ersten Blutopfer ist, so ist der 24. Februar der Ehren tag derAlten Garde. An diesem Tag begann Adolf Hitlers großes Erziehungswerk zur Volksgemeinschaft, die heute zum Grundpfeiler des neuen Staates geworden ist. Von diesem Tage an stand die Bewegung mit einem Schlag mitten im Volk, marschierte sie, kämpfte sie sich un erschrocken dur'ch Verrat und Niedertracht, Wut und Haß, Schikane und blutigen Terror hindurch zum endgültigen Sieg, um die Nation zu neuer Macht und Freiheit empor zuführen. Mit der Erinnerung an diese heroische Tat verbindet sich a>k> 24. Februar der Dank für die gewaltigen Leistun gen, die in den fünf Jahren nationalsozialistischer Auf bauarbeit zur Größe und Stärke des Reiches und zur Wohlsahrt des Volkes vollbracht wurden. So wird die Gründungsfeier der alten Kämpfer in München zugleich zu einer Feierstunde der ganzen Nation, die dem Führer und seiner Bewegung ein neues Reich und im wahrsten Sinne des Wortes auch ein neues Leben und eine neue Zukunft verdankt. TruMmngememe für MaS eU-!WN Zur Deckung des Bedarfs an Truppen Inge« nienren bet den Flakabteilungen wird noch eine An zahl junger Diploniingenieure der Fachrichtung „Allge meiner Maschinenbau" benötigt, die übergangsweisc in einer zweijährigen insormatorischen Beschäftigung als Truppeningenieure der Krajtfahriechuik praktisch innerhalb des Geschäftsbereichs des Reichsministers der Lnsijahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe cingewiesen werden sollen. Für diese Stellen kommen nur junge Diplom ingenieure im Alter von höchstens 28 bis 29 Jahren in Frage, die ihrer Arbeitsdienstpslichl und möglichst auch Wehrpflicht genügt haben, besondere Neigung für die Krastsahrtechnik besitzen und gute Noten im Fach „Ber- brennungsmaschinen" auswciscn können. Die jungen In genieure sollen völlig gesund sein und Lusi u"d Liebe sür den Beruf des Wehrmachtbcamten haben, der sie in engste Berührung mit der Truppe bringt. Da die Stellen sofort zn besetzen sind, können nur die Bewerber Berücksichtigung finden, die ihr Gesuch unter Beifügung eines ausführlichen Lebenslaufes und beglau bigter Zeugnisabschriften sofort dem Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Berlin W 8, Leipziger Straße 7, vorlegen. Aus dem Gesuch muß der früheste Eintrittstermin ersichtlich sein. Sonthofener Tagung der DAS Richtungsweisende Worte von Dr. Lrq Zum Abschluß der Tagung der 7Ul) Krcisobmänn-r der Deutschen Arbeitsfront sprach Dr. Lev auf der Or densburg Sonthofen. Er umriß die Aufgaben der Pauei als des Führerordens, wie als Lebensquell Deutschlands und die Stellung der Arbeitsfront als der großen Ge meinschaft der Schaffenden und als Trägerin des ge« samien sozialen Wollens. Tie sozialen Probleme behan delnd. betonte er, daß mit Zähigkeit durchgeführt werde, was einmal angepackt worden sei, schilderte weiter das gewaltige Berufserziehungswerk der DAF. mit den er zielten groben Erfolgen und betonte, wir müßten uns be- mühen, den Takt der Maschine mit deni Rhythmus un seres Blutes in Einklang zu bringn. Er stellte weiter den Leistungskampf heraus, der von der Wandlung im deut- sche» Volk künde, sprach über Leistungslohn. Preisbil dung. vernünftige Perbrauchslenkung und über das heiße Bemühen um die Gesundheit des Schassenden. Von seiner Sorge um den Lebensabend des Arbeitenden kündeten seine Hinweise auf die kommende Altersversor gung. Täuschung ausgeschlossen Bukarest erkennt Budenko als echt. In Bukarester politischen Kreisen ist das Bild, dnS in englische» und ttalie»ischen Zeitungen über Budenko in viom erschienen ist, genauestens mit dein in Bukarest be kannten Bilde BudenkoS verglichen worden. Einstimmig wird die Auffassung vertreten, daß eS sich um ein und die selbe Person handele, und daß jede Täuschung ausge schlossen ist. Zagdaufenihali Görings in Polen Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring verließ Berlin» nm sich, der Einladung des polnischen Staalsprä- sidenten Moscicki folgend, zur Staatsjagd nach Bialowicza zu begeben. In Begleitung des Ministerpräsidenten be finden sich Staatssekretär Körner, Staatssekretär Gcueral- forstmeistcr Alpers, Oberstjägermeister Schcrping und Oberjägermeister Menthe. Telegrammwech el AraNco-HiKer Glückwunsch zur Rede dcS Führers Der Staatschcf des Nationalen Spaniens, General Franco, hat an dcn Führer zu der großen Reichstags- rcde ein Telegramm gerichtet, das in der Ucbcrsctzung wie folgt lautet: „Aufs tiefste beeindruckt von Ihrer schönen Rede, welch« den großen Erfolg Ihrer ungcheure» uns gewaltigen Arbeit uns Vie Stärke ver großen deutschen Nation wie auch Ihr» politische Einstellung zmu Ausdruck bring«, und die ein« sichere Bürgschaft des Friedens ist. beeile ich mich, die Be kundung meiner Bewunderung zn wiederholen und meinem tiefgefühlten Tank Ansdruck zu gebe» sür die Gefühle der Gerechtigkeit, die Ihre Worte über das Verhältnis zum Nationalen Spanien beseelen. gez. Francisco Franco" Der Führer hat mit nachstehendem Telegramm hieraus geantwortet: „Eurer Erzeltcnz danke ich herzlichst für das soeben er haltene Telegramm. Ich verbiuoe damit meine besten Wünsch» sür weitere Erfolge im Kampfe gegen den völkerzerstören- den Bolschewismus und für das Gedeihen des Nationalen Spaniens. gez. Adolf Hitler. Deutscher Reichskanzler." Tschech fche Sehorgane beschlagnahmt Wegen Brleidigung des Führers. Wegen einer scharfen und persönlich beleidigenden Kritik des deutschen Reichskanzlers und seiner Rede am Sonntag wurden in Prag mehrere Blätter beschlagnahmt, so vor allem die kommunistischen Zeitungen „Rude Pravo", „Note Fahne" und „Halo Noviny", ebenso auch der „Na« rod", der tschechische „Telegraf", die „Slovcnske Zvestl", die nationaldemokratische „Narodni Roviny" sowie „Der So zialdemokrat" vom Dienstag. Ler DBF. wichMe Armier Besuch des Ncichswirtschaftsmiuisters Funk bei der DAF. Reichswirtschaftsminister Funk besuchte auf Ein- ladung von Dr. Lev einige Berliner Dienststellen de» Deutschen Arbeitsfront. Bedeutung für die Steigerung der Arbeitsleistung öat das Amt für Berufscrzichunq und BetricbSführuug durch seine Schuluugsnrbeil und die Forschungsarbeiten über die Alterszusammensetzung, über die zeitlich und wirtschaftlich bedingte Einsetzung des Nachwuchses unk seine Schulung für die verschiedene» Minschaftsgcbiett sowie die Untersuchungen auf pknchotechnischem Gebiet Im Fachamt Verkehr und öffentliche Betriebe sowi» im Fachamt Eisen und MeiaU leistet die DAF. vielge staltige Mitarbeit an dec GeitaKuna der R e i üi s « a r i f> ordnungeu und den zahlreichen Verbesserungen, di» gerade vier erreicht werdc» konnten. Die Bank der Deutschen Arbeit nimmt im deutschen Bailkwcfen dadurch eine neuartige Steil»,ig eiu, daß sie staatspolitisch bcsoudccs wichtige Fincmzie- ruiigsaufgabcu durchführt. Küliur a'g Spanische Ehrung für deutsche Gelehrte — „Gesellschaft der Freunde Lentschlauds" Wie Graz dle Fllhrerrrde erleb:.-. Wie in dcn übrige» öster reichische» Ländern fanden auch in der Hauptstadt der Steiermark, Graz, bei der Ucbertragung der große» Stede Adolf Hitlers durch de» Rundfunk Frciidc»ku»v- gcbunzen statt. Rach Schluß der Ncbertragmtg formierte die Menge in ihrer Be geisterung Umzüge, in» Ihre Freude zum Ausdruck zu bringe». (Scherl-Wagenborg.) In San Sebastian fand im berühmten Pilacio San Telmo die zweite feierliche Sitzung des „Instituts von Spanien" und der ihm augcglicdcrtc» sechs alten spa nischen Akademien statt. Den Vorsitz führte der neu- ernannte l rzichungsmiuislcr Sainz Rodrigucz. Der ständige Sekretär des Instituts, E'.igcnio d'Ors, verkündete die feierliche Ernennung der beide» Berliner Nniversitätsprosesforcn Viktor Bruns und Adolj H a m m e r st c i n zu korrespondierenden Mitgliedern. Tci ErzichungSminisicr hob in seiner Rede die führende Stel lung der deutschen KnivcrsKätc» hervor uns gab der Hoss, nung Ausdruck, daß die deutsche Kultur und di« deutsche Universität die Kultur Spaniens wcKcraln nud in noch stärkerem Maße als bisher befruchten werden. Lei Sekretär des Instituts von Spanien, Eugenio d'Ors, gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die Zusammen, a r b c i t D c u t s ch l a n d s und Spaniens auf allen Gebieten der Wcitezrcntwicklnng der europäischen Kulim dienlich sei. Gleichzeitig wurde unter dem Vorsitz des spanischen Erzichungsministers die „Gesellschaft dci Freunde Deutschlands" gegründet. Diese Gesell- schäft hat es sich zum Ziel gesetzt, enge Verbindung au! wirtschaftlichem, technischen: nnd kulturellem Erbiet zwischen Deutschland und Spanien zu pflege«. t L P I K a