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ic» 'k. N-. 4- 2. Delblatt rum Äftvopauer Xasevlatt und Unreiner s»n«ab«»d, ,9 F-br«a- „SS . > -- -- > !. »> ... -M« ... > . ^-T-T-ü ^.1 . t.Il -S ÄUM sieventen Las zwau' ' Miu u:u. gcständnis, und eS wird angeküm n diese iir d^'en Teil des Program,.is eine Acndcrung vor- >öre die tiefe Stimme: „Wohnt hier Mr. Kirck- L!r, ou Beethoven, was Sie heute singen lick: Dxasmtkl? WeWen! SWOM k »Ust reettna M H«-e Ms t> Annike Heiler« Srinnemnge« von WaltherKirchhoff. um tausend nicht porträ« genomu.eu wird. Tas Programm geht zu Ende. Es wird nicht geschossen, wir taten unser Bestes, und wir wandern ins Hotel. Es ist eisiger Winter, das Hotel ist aus Brettern zu- sammengefügt und. hält nicht ganz die Kälte ab. So geht's bald zu Bett, die Decke über die Ohren und den Schlaf gesucht, Morgen geht es nach Florida... Kaum habe ich die Angen fester zugemacht und der. Schlaf bereits dämmernd empfunden, da wache ich rEeinem Riesen- cheltakel auf. Schritte stampfen die Holztrcppe hinauf, kom- i u de« Gang entlang, eine mächtige Haust haut gegen die sollten'?" I- ^"gewesen. „ES ist vervamutt langweilig!" Sagt's, sichert seinen Re Entrüsteter Widerspruch wurde laut, alle redeten erregt auf Garrick ein. Der aber beharrte auf seiner Meinung und wandte sich zu Hogarth: „Traust du dir zu, mich zu malen?* — „Natürlich", erwiderte der Maler gekränkt. „Gut", sagte Garrick, „dann wette ich mit dir, daß dir da» nicht gelingen soLjHält einer von euch bei dieser Wette mit?" fragt, er dl, anderen. So kam die merkwürdige Wette zustande Guineen, daß Hogarth seinen Freund Garrick tieren könne. W digt.: ' Ein Reiseb.ief von A^ ich ^,m ersten Male in Texas war, ganz oben an der Grei.r musj.cn woyl gerade vie Pferde ausgcstorben sein, oder vieltem;! waren sie gerade aus Ronnymogh ausgewandert, jenem verwünschten Nest an der „S. und W. E.", wie man den Schienenstrang nannie, denn es lrieben sich nur Wölfe und Füchse auf Heller Straße umher, allerdings zweibeinige, so daß es wirk lich keu. Platz für Grecnhörner war. Ich haue kur; vorher in dem wissenschaftlichen Eilinstitut „Lruchic der Welt", 51 West 316, Lhikago, in vier Wochen Haar- schneiücn gelernt, das heißt zum mindesten besaß ich ein Diplom darüber in schreienden Farbe und von der Größe eines Tisch tuchs, das James S. Haddock, der große Meister der „Leuchte der Welt" selbst entworfen und unterschrieben haue. Nach Texas war ich naiür.ich gegangen, weil ich einen Film davon gesehen Halle, wo es mächtig wild hergrng. Viele Pferde waren dabei, und ich liebe Pferde sehr. Dazu kam schon allein der Name Ronnymogh, denn es lebte da ein Mann, der zwar drei Frauen sein eigen nannte, von Gesetzes wegen aber nicht belang» werden konnte, weil das Gesetz nur Bigamie bestraft und an Trigamie hat keiner gedacht. Ich war also gekommen, um Ronnymogh einzuseifen und erwartete nicht nur klingenden Lohn, sondcrn auch Erlebnisse mi» Pferden und Menschen und wollte versuchen, ob ich nicht doch noch die alte Romantik zu entdecken vermöchte. Ich fand viel Treck, qeiße Sonne, Stäup und eine öde Straße, an der Bretterbuden mit noch feuchten Slüürpfcn von Wolkenkratzern abwechselten, die anscheinend auch nur mit Breuern bedachi waren. Um es gleich zu lagen, diese Straße war Ronnymogh. » / ° o Ich mielele mir eine Bretterbude für 8 Dollar 20 die Woche und hangle ein Schild an die Tür: „Wissenschaftliche Haar- und Barlenike'-nung nach der Methode Professor Hi'ion E. N. Mac- latten von der Columbia Universität, Columbia Mass", und wartete auf Kunden. Im Fenster hing mein Diplom Eine ganze Woche lang ivartete ich geduldig, aber niemand kam End- lich beschloß ich, mir die Stadl und ihre Umgebung einmal näher anzusehen. Der Sibel M Ml wtt Der englische Forscher Johnson bewarb sich eines Tages um die Hand einer schönen jungen Dame: „Miß Porter", sagte er freimütig zu ihr, „ich bin ein Mann von geringer Herkunft. Ich besitze keinerlei Vermögen. Ein Onkel von mir ist gehängt I worden. Wollen Sie dennoch meine Frau werden?" — „Miller I Johnson", erwiderte errötend das junge Mädchen, „Ihre Auf- I richtigkeit freut mich. Auch ich besitze keinerlei Vermögen. Bon I meinen Verwandten ist zwar noch keiner gehängt worden, doch I befinden sich unter ihnen mehrere, die es gilt und gern ver- i dienten. Somit, glaube ich, paffen wir zusammen. Ich bin bereit, Ihre Frau zu werden." — Run, Johnson wurde sehr s glücklich mit dieser Lebensgefährtin. - Beethoven hat niemals eine Tournee durch den amerila- Nischen Kontinent gemacht, aber sein Liederzyklus „An die ferne Geliebte" begleitete mich von Stadt zu Stadt. Wir, will sagen: der vom Konzertunternehmer gestellte Manager, mein Begleiter Bernd Hansen und ich, fuhren gen Norden in die - eisigen Gegenden Kanadas und herunter bis New Orleans und wieder hinauf nach Seattle. Da kommt Plötzlich, als wir eines Mittags im Speise- wagen sitzen, der Manager auf den kühnen Gedanken, in Oklahoma ein Konzert einzuschieben, obwohl das im Reise programm gar nicht vorgesehen war. Telegramme fliegen, und am nächsten Nachmittag steigen wir dort aus, werden bereits empfangen, und auf den Straßen sehen wir Plakatmänner mit der Ankündigung des Konzerts dahinbnmmeln. Das Konzert ist leidlich besucht, indessen setzt sich daS Publikum, der Lage der Stadt entsprechend, in der Hauptsache ms Cowboys zusammen. Herrliche Gestalten mit großen Hüten, leicht geschlungenen Halstüchern und dem großen Re- wlver in der Tasche. Ich höre zufällig an der Kaste beim derenmeyen, wie einer von diesen rauhen Reitern fragt: „Was vird b "r gezcim?" — Der Kassierer: „Hier ist ein Konzert, >s final jemand." — Der Cowboy: „Wieviele singen?" Ter Kassierer: „Einer." D ir Eowbon: „Tas ist mir zu wenig!" Und haut ab. Mün Manager kommt und meint, das Programm wäre Cir d efes Auditorium zu ernst, ich solle heitere Sachen singen. ! .nnü<'ch, w'e kann man jetzt etwas ändern? Außerdem sind ,a o iw kaum Noten mKhanden. Ich solle wenigstens „die ferne GNiebie non Beethoven" weglassen, sie dauert über ich wieder hörte, war, daß mich jemand Wege« Pferdedievstahl» verhaftete. Ich erzählte meine Geschichte von dem weißhaarigen Mann, aber Ke lachte» mich au«. Der Weißhaarig« selbst am meisten, nachdem er erklärt hatte: gleich, wie er mit mir ge brochen hab«, lei ihm da« Gefühl «komm««, al« ob ich da« Pferd nur stehlen wollt«, ich hatte ihn aber so sicher «mach», daß mir da« Pferd wirklich gehört«, daß er mir geglaubt hätte. Immerhin Ware« Seine Gnaden, der Richter, so freundlich» nur zwanzig Dollar txm mir zu verlangen, und al« ich meine Unfähigkeit zur Zahlung beteuerte mid ihm anbot, ihn ei« Halde« Jahr dafür umsonst zu rasieren, verzichtete er darauf, zeigte mir eine Karte von Texa« und die Grenze von Oklahoma, und meinte, wenn mich meine Füße nicht brennten, wäre die» der richtig« Weg für mich. Ich stimmte zu und bat ihn höflich um Reisegeld. Er erwiderte, im Gefängnis hätte ich Zeit, mir mein Reisegeld zu verdienen, ob ich wolle? Aber ich verzichtete dankend... Der Nm Oe eignes GW Eine Anekdot« von Kürt Lütgen. Als die Freunde Hogarths nach der Besichtigung seine» Fielding-Porträts sich zu einer frohen Gedächtnisfeier für I den toten Dichter vereinigten, bewirkte der gute Portwein nach einiger Zeit, daß sich die feierliche, doch zugleich heitere Stimmung, die von Hogarth und den» Schauspieler Garrick ausging, lockerte und sich in einem allgemeinen fröhlichen Ge- I plauder verlor. Nur der Maler und der Mime blieben für sich, und Hogarth hörte aufmerksam dem Freunde zu, der ihm erzählte, er habe vor wenigen Wochen den Schauspieler Roger Morris in London wiedcrgetrosfen, der ihn in den Anfängen seiner Kunst unterrichtet und ihm in seinen Jugendjahren nicht nnr Lehrer, sondcrn auch ein väterlicher Freund gewesen sei. Nun habe er ihn also wiedergcfundcn, aber verarmt und krank, und fühle sich verpflichtet, ihm zu helfen. „Aber du weißt ja", sagte er zu seinem Freunde, „ich habe nie mehr als ein paar Guineen übrig. Toch damit märe ihm nicht geholfen. Und außerdem mag ich ihm Almosen nicht anbietcn." — „Viel kann ich auch nicht helfen", entgegnete der Maler, „wenn wir alle hier aber zusammcnschössen, müßte doch eine ganz hübsche Summe zusammenkommcn." — Garrick winkte ab: „Tal habe ich schon versucht. Sie wollen alle nicht. Wa» geht si« ? schon mein lieber alter Morris an." Er lauschte zu den anderen hinüber und fing ei« Paa, Worte ihre» GcsPräHHauf: „Gainsboroughs Porträts in allen Ehren, aber unser Freund Hogarth ist auch nicht zu verachten. Er verfehlt kein Gesicht, und wenn es auch noch so schwierig ist." „DaS möchte ich bezweifeln", mischte sich Garrick Plötzlich ein. „Er ist eben noch nie an ein schwieriges Gesicht ge kommen." volvrr wieder, steckt ihn in die Seitentasche und verläßt grim mig das Zimmer... DaS „Lachlied" vo» Hugo Wolf. Auf dieser Tournee hatte der Manager den verteufelten Gedanken, nochmals eine Zwischenstation einzuschiebe«, und zwar in der Gegend von Kentucky — ich weiß den Namen des kleinen, öden Städtchens nicht mehr. DaS Konzert sollte am Nachmittag bei hellstem Sonnenschein stattfinden. Während ich mich kurz vor dem Auftreten etwas einsinge, kommt Berndi äußerst aufgeregt hereingestürzt. „Etwas Entsetzliches!" „Um Himmelswillen, wa« denn?" „Der Flügel...", er schnappt nach Luft. „So reden Sie doch, Mensch!" „Der Flügel hat keine Beine!" „Was heißt das?" „Er liegt auf dem Bauch, man hat vergessen, die Beine mitzuschicken." Ich sehe mir die Sache an und stelle fest, daß ein riesiger Konzertflügel flach auf dem Podium liegt. Die Menge des Publikums strömt schon herein, ich zähle etwa dreißig bis vierzig Zuhörer. Was tun? — Es wird telephoniert, aber es ist Sonntag, niemand ist in dem Klaviergeschäft zu erreichen. Ich schlage vor, ihn auf Tische zu legen. Aber, wer soll den schweren Flügel hochwuchten? Und da entdecken wir, daß man auch ver gessen hat, die Pedale mitzuschicken! Katastrophe! Ein Entschluß muß gefaßt werden. Das Publikum wartet, aber der Zug, mit dem wir nachher weiterfahren inüssen, wartet nicht. Aber auch ersteres wird ungeduldig. Endlich finden wir zwei Kisten — Orangekisten. Es gelingt, eine unter den Flügel zu drücken und die andere als Sitzgelegenheit für Berndi bereitzustcllen. Er setzt sich auf die kleine Kiste, sein neuer Frack wird verzerrt, die Knie sind höher als die Ellen bogen, er muß ganz geduckt spielen, die Hände zwischen den Knien. Das Publikum ist inzwischen auf etwa fünfunddreißig Männer und Fraüen angelaufen. Sie hören eifrig zu. Manche schlafen bei der großen Hitze. Der Beifall ist mäßig. Berndi haut daneben, ich muß mir immerzu das Lachen verbeißen, um so wütender wird Berndi. Jin zweiten Teil ist das schöne Lied von Hugo Wolf „Ueber Nacht, über Nacht kommt still das Leid". Ich beginne, das orgelmäßige Vorspiel ist verklungen. So sanft wie möglich laste ich die Tone dahinfließen — da, will's der Teufel, schnellt hinten eine von diesen Rollgardinen in die Höhe, durch irgend- einen Zufall, vielleicht von der Hitze, losgelöst. Jedenfalls sie zischt nach oben. Und da sehe ich — nein, ich erfasse, hinter der Scheibe, dicht an diese herangepreßt, einen kleinen Neger knaben, einen Picaninny, der sich die kleine Kartoffelnase an der Scheibe plattdrückt, so, daß diese weiß herausleuchtet. Aus! — Es ist vollkommen aus. Ich kann das Lachen nicht mehr verbeißen und brülle los. Berndi, der den Pica ninny nicht sieht, denkt, ich lache über ihn und wird immer wütender und drischt, auf die Tasten. Das Publikum wacht auf, das Erstaunen geht in Schmun zeln, in befreites Lachen über, und nun lacht die gan'- Gesell- schäft laut los — ohne indessen die eigentliche Ursache meiner Heiterkeit entdeckt zu haben. Man lacht, weil ich lache, und nian denkt, das gehört dazu, zu dem schönen Lied von Hugo Wolf... Schon bei der Abfahrt am Bahnhof übergab uns der Ma nager die ersten Kritiken. Man ist in Amerika schnell damit bei der Hand. Das Konzert wurde als ziemlich langweilig an gesehen, bis zu dem Augenblick, wo das berühmte „Lachlied" von Hugo Wolf an die Reihe gekommen wäre, und da erst hätte sich das Publikum erwärmt. Lieber Hugo Wolf — ver zeihe mir! Am nächsten Tag« schon begann der von Ehrgeiz und Entrüstung brennende Maler mit der Arbeit. Doch als er nach einigen Tagen gut vorwärtsgekommen war, stellten sich von Tag zu Tag wunderlichere Storungen ein. Denn Garrick schien bei »eder Sitzung ein anderer zu sein. Heut« war er jung und lebensfroh, morgen müde und verbittert. Einmal trug er ein verschlagenes Händlergesicht, ein anderes Mal da» Antlitz eines humoristisch weltverachteudcn Mannes zur Schau. Dem Maler blieb nichts anderes übrig, als von Sitzung zu Sitzung das begonnene Bild zu ändern und zu versuchen, diesen wechselnden Zügen gerecht zu werden. Toch das alles hatte keinen Erfolg. Das Gesicht des Schauspieler» entzog sich mit immer neuen mimischen Spielen jeder end gültigen Formung im Bilde. Hogarth begann, den Freund zu hassen und die Sitzungen zu fürchten. Und eines Tages, als sich eine ganze Anzahl von Freunden im Atelier befand,,, um den seltsamen Wettkampf zwcicr Kunstarten zu verfolgen, da warf er in einem Anfall von Verzweiflung Pinsel nnd . Palette zu Boden und knurrte: „Geh zum Kuckuck, Garrick! Tausend Gesichter kannst du nachahmeu und hast nicht ein mal ein eigenes! Das ist widerwärtig!" Damit lief er wütend davon. „Ich sagte cs ja", wandte sich Garrick an die Zeugen der Szene, „er mußte nur erst an ein schwieriges Gesicht kommen. Ich habe also die tausend Guineen gewonnen, um die ich mit euch gewettet hatte." — Er strich die Wetlsumme ein. Tann aber ging er, den gekränkten Freund anfzusuchen. „Du mußt dir meine dummen Streiche nicht so zu .Herzen nehmen", sagte er, als er Hogarth verzweifelt antraf. „Ich wollte dich nicht kränken. Sieh, dies sind tausend Guineen für meinen alten Morris." Er warf die Kassenanweisungen auf den Tisch: „Tas war der Zweck dieser gefährlichen Komödie. Du hast mir ge holfen, daß ich zu dem Geld kam. Komm, laß dir die Hand drücken und sei nicht mehr böse, daß ich mit dir dieses Spiel getrieben habe." Hogarth lachte versöbnt: „Es ist gut, Garrick. Aber ich werde alle Maler vor dir warnen; du bist imstande, sie alle auszuplündcrn." Ulrich Heinzen. Ich schlenderte durch die Stadt und über die Dünen in eine Wüste von Sand nnd Steinen und Konservenbüchsen, durch die ad und zu ein Auw klapperie, und wo es qeißer war als in der Hölle. Nirgends Gras. In der Ferne blaue Berge. Als ich mittags in meine Siraße kam, lag die Stadt wie tot und schläfrig still. Vor einem Salon war's, der Hotel, Bar und Eisenhandlung vereinte, da iah ich im Schatten des Hauses stehen: mein erstes texanisches Noß. Es schien mir kein übles Tier zu sein und ich blieb voll Freude stehen, doch noch recht zu behalien und klopfte dem Pferde den Hals. In diesem Augenblick trat ein ehrwürdiger, weißhaariger Mann an mich heran und fragte, ob ich etwas von Pferden ver- stünde. Er sah jo ehrlich und treuherzig aus, daß ich nichts Arges vermutete nnd ich erwiderte bescheiden, daß ich ein wenig reiten könnte, sonst leider "ichts. Der Mann fragte, indem er dem Gaul zärtlich über die Kruppe fuhr, ob ich es übernehmen wolle, das Tier für ihn nach Hause zu reiten, (eine Farm wäre da und dort, nnd er beschrieb mir sie. Wider Erwarten sei schon heule die Reparatur seines Wagens fertig geworden, nun stände er niit dem Pferde da, das zu scheu sei, um es an den Wagen anzubindcn. Ich sagte gleich ja. Ich stieg auf und ritt davon. Aber kaum war ich vier Schrille fort, da erhob sich ein schauerliches Gebrüll von Flüchen und Redensarten hinter mir. Mein Pferd stieg erschreckt und keilte aus. Hin und her flog ich auf seinem Rücken, und ich war so unglücklich dabei, daß ich meine eigenen Füße völlig verhedderte in Stricken und Niemen. Tie Stadt war in Aufruhr. Ungeachtet aller Hitze quollen die Menschen aus ihren Bretterbuden, johlten, lachten, klatschten in die Hände und gebärdeten sich wie unsinnig, so daß sie meinem guten Tier vollends den Kopf verkeilten. Und es begann zu versuchen, mich an Zäunen und Wänden von seinem Rücken streifen, lvaS ihm leider durchaus nicht gelang. Vom Gebrüll einiger junger Leute, die am Ende der Straße standen, erschreckt, s wandte es sich und raste zum zweiten Male durch die Stadt. . Sie hielten es an, wie, weiß ich nicht mehr. Das erste, wa» s Hots?" — „Jawohl, er wohnt hier." — „Machen Sie sofort a,:, oder ich trete die Tür ein!" Ich lm Schlafanzug aus dem Bett und geöffnet. Steht da ein Riese von einem Cowboy, zieht den schweren Adolv«^ entsichert und legt auf mich an. „Ich bin sechzehn Mellen geritten, um das Lied von Beethoven zu hören, Sie haben es nicht gesungen, wollen Sie cs bitte sofort singen!" Es ist ein älterer Strauchrittcr, der da vor mir steht, der schon manche gefährliche Situation hinter-Mp hat. Was soll ich tun. Es ist eisig kalt, ich stehe in dem leichten Nachtanzug vor ihm und fange an: „Auf dem Hügel sitz' ich spähend..." Und während des Singens kommt mir der Gedanke, daß er vielleicht jede Note kennt, also muß ich alles singen, jeden Vers. Wer weiß, was er früher gewesen ist, vielleicht mal ein Sänger? — Genug, ich singe, mit halblauter Stimme, mit zitterndem Körper und eiskalten Füßen. Singe den ganzen Zyklus, lasse keinen Vers fort und starre in den dunklen Pistolenlauf. Endlich, ich höre eine Uhr eins schlagen, endlich bin ich fertig. Es wird still, mein verehrter Gegner fragt laut und deut-