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hat um lJörtsctzuüg folgt). mich daS das hat läßt dich das Wort die Stelle itn» und sie: .Lauferberg ist mir vorhin begegnet, er grüßen und dir sagen" — eS wurde ihr schwer, auszusprechen — „Fräulein Hede Pflug habe erhalten, er sei zufrieden mit ihr." .Wozu sagt er dir denn das? Was geht Das eiernde Leben ist dann verweht und gewesen, Die sremden Menschen, duntelhäutig vom Sonnenbrand. Wir wollen von ihnen in den Bilderbüchern lesen, Bon ihren Blume», ihren Tieren und ihrem Land. Wir werden w eder Hand in Hand auf der Fensterbank sitze» Und von dem Guten und Bösen Am abendcntflammten Wolkenrand Und im Feuer des westlichen Himmels lesen — Hand in Hand, Als wäre es nie anders gewesen. merkwürdig, daß, sobald er von Hede reden wollte, eine innere Stimme warnte. Der Mond stand groß voll über der Burgruine. .Hede", sagt, er. Da schlug sie die Augen aus und warf ihre Arme seinen Halchter fnhlte ihr Herz an dem setuen klopfe». an?" Bothmer beschäftigte sich mit seiner Maschine. .Ich denke, du hast ihm das Fräulein empfohlen? meinte sie. Du wirst mich fragen: „Wirst du nun bei mir bleiben, Batcr, ... oder wirst du wieder von mir gehn?" Und was die Zeichen in unseren langen Briefen beschreibe», Das braucht kein anderer, als du und ich, versteh n. Es ist dann wieder schön, Wenn die schivermntigen Wolken des Abends treiben... Ich werde nun bald kommen, mein Kind, und werde bleiben Und mit dir die Sterne zählen, die am Himmel steh n! Alfred Thieme. hat. Ich hab's ihm schreiben wollen, aber unsereins luviel im Kopf." „Welches Fräulein?" fragte sic. „Nun, die Dame, die bei Professor Martin war, Fräulein Pflug, die Zeichnerin. Ihr Herr Gemahl letzte,, Augenblick abzusagen, und Pe ging allein, während er im Wettermantel ln Wind und Regen über die Heide wanderte. Hier draußen war man allein mit sich und seinen Gedanken. Fern lag die lichterglänzende Stadt, ge- trennt durch die Brücke und den Fluß, über den die Nebel zogen. Sturm und Regen empfingen ihn hier draußen. Er setzte seinen Stock fester auf, seine Mantelflügel flatterten im W'iiv. Schön war das. Er summte vor sich hin, ein halbvergessenes Lied. Bon einem Traum durch die Dämmerung und einem blauen Band, das einen sachte, sacht binübcrzog. An einem solchen seinen, blauen Bande lag auch er. Der Nebel durchwogte daS Tal. Er kam ihm gerade recht, wie das schlechte Wetter, das die Menschen ver scheuchte. Um so wärmer war es dann in dem kleinen Hause, um jo Heller brannte ihre Lampe nachher... Per- funken war alles, was ihn tagsüber gehemmt und seine Sehnsucht gebremst. Er haßte jetzt alles, was ihn davon abhiclt, zu ihr hinauszuwandcrn. Gesellschaften waren ihm ein Greuel, sich unterhalten zu müssen mit fremden, gleichgültigen Menschen, Feste feiern, die keine Feste für ihn waren... Eines Morgens war Frau Nellh zur Anprobe bei ihrer Schneiderin bestellt. Als sie über de» Hellen Markt ging, kam ihr ein großer, hagerer Herr entgegen. ES war Lanferbcrg. Er blieb stehen und erkundigte sich, wie ihnen die Sommerfrische, oder vielmehr die Regenfrische da oben bekommen sei. Er hatte sich noch Wiesbaden begebe., und sich dort gut erholt. „Rheinfahrten, meine Gnädigste, und Sonne, und ein Wein überall!" Nur eins hatte ihm nicht gefallen, er hatte kein einziges rheinisches Lied dort singen hören. Und die Weinberge waren ja schließlich keine Alpen. „Man stellt sich eigentlich immer mehr unter dem Rhein vor", meinte er. „Uebrigens sagen Sie Ihrem Herrn Gemahl, daß das Fräulein die Stellung bekommen „Ich habe aber Angst..." „Das ist töricht von Ihnen, denn was geschehen soll, geschieht doch." „Was heißt das?" Er faßte sie beim Handgelenk. „Fangen Sie wieder so an?" Er zwang sie, ihn anzüseheu. Aber sie wich ihm ans und warf die brennende Zigarette fort. „Hede — sehen Sie mich mal an!" Er drehte ihren schmalen Kops zu sich, aber sie schloß die Augen ,mo schüttelte die Locke über der Stirn zurück. „Ich bin nicht mein eigener Herr, eS kann sei», daß ich einmal fort muß, für Tage oder länger. Kann ich Vas ruhig tun? Ich meine, ohne daß etwas geschieht?" „Was soll denn geschehen?" fragte sie, ohne die Augen zu öffnen. Im Hellen Mondschein schien ihr junges Gesicht wie aus Marmor gemeißelt. „Ich bin Ihr Freund, Hede, Ihr väterlicher Freund." Er legte feinen Arm um ihre Schultern. Als er diese Worte sprach, glaubte er sie selbst. Er wollte sie beschü "» vor Gefahren. War das ein Unrecht? Aber weshalb sau ich es nicht Nellh?, dachte er. Sie, die so gütig gegen aiü Menschen ist, die man immer zurückhalten mußte: gib nicht zuviel. Die immer bereit war, anderen zu helfen. Wes« halb ging er nicht zu ihr, morgen, und sagte ihr alles? Aber irgend etwas war da. das ihn zurückhielt. Es war sich sehr für sie eingesetzt. Ich bin zufrieden mit ihr, sie macht ihre Sache sehr ordentlich." Er grüßte und ging weiter. Nellh Bothmer stand ln den, Modcatelicr und ließ sich das schwarze Atlaskleid abstecken. Nun wußte sie alles. Die Knie wankten ihr wie von einem überstandenen Schrecken. Hede Pflug, die Depesche und der Betrug, das Unglück auf der Straße damals — alles staub wieder vor ihr, und sie dachte: Reich es ist noch nicht zu Ende. Nun verstand sie seine gehobene Stimmung, seine Gleichgültig- leit gegen alles, was in seinem Hause und mit seiner Familie zusammenhing. „Gnädige Frau können nicht so lange stehen?" Die Direktrice schob ihr einen Stuhl hin, auf den sie sich, an allen Gliedern zitternd, niederlieb. Bei Tisch, solange Horst anwesend war, wollte sie nicht davon anfangen. Sie bemühte sich, ebenso heiter zu er scheinen, als Bothmer es heute war. Sie hatte ein völlig körperloses Gefühl wie zu Zeiten, wenn uns ein großer Schmerz beschäftigt. Und je ruhiger er schien, desto schlimmer sah es in ihr aus. Sie begann ihren Mann zu bewundern, wie rasch er das zur Seite geschoben hatte, was zwischen ihnen stand... Sobald sie allein waren in seinem Arbeitszimmer, sagte AA«t Auflösung von „Die össcutliche Fernsprcchstelle" anS voriger Nummer des Zschopauer Tountagsblattes: Fascio — Rose — Dichter — Knrzwarc» — Fasse Dich kurz! Er spannte^emen Bozcti bin, zerknitterte Ihn und warf ihn fort. „Ich hab' sie empfohlen, weil ich ihre Arbeiten im Dürerhaus ausgestellt sah, die nicht talentlos sind. Ich empfehle ja ösiers Leute, denen ich helfen will, das ist doch nichts Außergewöhnliches." „Ich hab' ja auch nicht gesagt, daß eS etwas Außer gewöhnliches ist", sagte sie. „Gute Nacht!" Und sie trug die Blumer, in den Wintergarten. „Gute Nacht, Nellv! Schlaf gut!" rief er... Run hatte sich Hedes Traum erfüllt. Sie wohnte in dem kleinen Hause in der Heide am Waldrand. Der ver armte Maler, der fortgczogen war, hatte das Häuschen vollständig eingerichtet einem Makler überlassen. Es war ein Lilipulhaus. Das Atelier, daneben eine Kammer nnd ein Giebelstübchen, in dem sie schlief. Es lag fünfzehn Minuten von der Brücke und der Straßenbahnhaltestelle. Hier kam den ganzen Tag kaum ein Mensch vorbei, außer dem Briefboten. Sie war glücklich, seil sie hier wohnte. Sie arbeitete bei Lai ferberg als Zeichnerin, ihre Bilder hallen den ersten Preis bekommen. Allerdings sagte ihr Lanferbcrg offen, daß unter den angebotenen Arbeiten meist nur Schund gewesen sei. Immerhin hatte er sie daraufhin angestellt. Ihr Gehalt war gering, aber die Miete für das Häuschen hatte Bothmer für ein halbes Jahr im voraus erlegt. Fast jeden Abend nach neun Uhr kam er heraus. Es war seine Erholung. Er freute sich den ganzen Tag darauf. Diese Stunden waren ihm Bedürfnis geworden, Es zog ihn in die Heide. Er wußte, daß er ihr nötig war. Sie klammerte sich an ihn: „Ohne Sie bin ich verloren." Er suchte diese sie immer wieder anfallenden Gedanken zu bekämpfen, und kani nie mit leeren Händen herauf. Sie hatte eine so kindlich nette Art, sich über Kleinigkeiten zu freuen. Nur eines verstand er nicht: sie las nicht gern, keins der Bücher, die er ihr mitbrachte, hatte sie geöffnet. „Wozu lesen?" sagte sie. „Ich will leben..." Cie konnte stundenlang auf der Chaiselongue liegen, die Arnie unter den, Kopf verschränkt, und träumen. Wenn er kam, sauv er sie immer so. Sic mußte schon früh aufstchen, um acht begann ihr? Arbeitszeit, und wen» sie dann abends herauskam, wnr's meist schon dunkel. Dann lag sie, ohne Licht auzuzünvcn, da nnd rauchte und wartete auf ihn. Das kleine Haus in der Heide am Waldrand war jetzt f das Ziel seiner Gedanken. Es war reizend von inne». i Türen und Wände waren in zarten, Helle» Töne» ge- j strichen. Die kleinen Räume waren wohnlich nnd luftig, f Blumen in bunten Tonvafcn standen überall, auf den , tannenen Tischen lagen grobgewebte Decken. E nfach war ' alles, aber hell und heiter. . Es war eine andere Welt hier 1 draußen. So jung und neu. An dunklen Herbsiabendcn, wenn der Sturm heulend über die Heide strich, sah man einen Mann am Waldrand entlang, in einen flatternden Mautcl gehüllt, auf vaS Heidedorf zuwandern. Ein Licht brannte dort, hell wie ein Stern leuchtete es ihm entgegen. Tie Läden waren geschlossen, aber wenn er den Klopf.r bewegte, einen alten Messingklopfer, eine Schlange, die sich in den Schwan, biß, öffnete sich diese kleine Tür, zwei Hände zogen ihn hinein. Und er war geborgen. Hier draußen war er Wiede'' zwanzig Jahre alt. Er sehnte sich nach diesen Stunden, er brauchte sie jetzt. „Wie soll ich Ihnc»h nur für alles danken?" sagte sie immer wieder. „Nachdem ich nun noch die Stelle bei Lauferberg bekommen habe, hab' ich nun keine Wünsche mehr." „Es ist nur sehr einsam hier draußen", meinte er. „Ich bin nicht ängstlich", sagte sie. „Ich kann schießen. Und was sollten sie schon bei mir suchen?" „Und Ihr Leben?" fragte er. „Mein Leben? Was liegt daran!" Sie machte eine Bewegung mit der Zigarette. „Sie brauchen keine Angst zu haben, daß ich Geschichten mache." - Eill Mr s-M: Ich komme nun bald von der Reise zurück, Mein liebes Kind. Ich werde bald wieder an deinem Belke wache», , A»f deine Spiele achten, die so wunderlich sind, Werde mit dir träumen von öe» Wolken nnd dem Wind Und bet all deinen Siebensachen Sehr ernst« lein, mein Kind, Und wc»v du lachst, dann werde ich mit dir lachen. ZnWMdW im vierle« Stück Heitere Geschichte von Peter Mattheus. Mathilde, die kleine braune Dackelhündin, rollte über den Teppich und schnappte nach eingebildeten Fliegen. Rolf saß am Fenster und tippte das letzte Kapitel seines neuen Romcms. Er hatte die Zunge zwischen die Zähne geschoben und tippie langsam und mit Bedacht. Und gerade, als er an eine Stelle gelangt war, die besonders viel Konzentration erforderte, ging in der Atclicrwohnung nebenan der Lautsprecher lo8 und schmetterte einen Fanfarenmarsch. „Zum Donnerwetter!" brüllte Rolf. Der Gedankenfaden riß jäh ab. Er vertippte sich und hieb zwei Tasten auf einmal hinunter. Die Maschine streikte. Wütend drehte er sich um und starrte die Wand an. Das ging nun schon seit Tage» so. Genauer gesagt: seit dem Tage, an dem die Atclicrwohnung nebenan einen neuen Mieter bekommen halte. Eine Dame. Eine junge Danie. Sehr nett aussehcud sogar. Modezeichnerin, wie Herr Schmie decke, der Hauswart, gesagt haue. Das Unglück war nur, daß besagte Dame offenbar Musik brauchte, um arbeiten zu können. Und Rolf konnte nur ohue Musik arbeiten. Er brauchte Ruhe — vollkommene Ruhe. Täh—teräh—lcrätätälätäh... bums... rums... tsching... Jetzt auch noch Pauken und Becken! Und w i e laut! Unerhört war das! Mathilde war der gleichen Ansicht. Sie warf de» Kopf zurück und ließ einen schrillen Jaulton hören. Und das war mehr, als Rolf ertragen konnte. Er spraiig auf, riß einen eisernen Briefbeschwerer vom Schreibtisch und klopfte gegen die Wand. „Ruhe!" schrie er. Das Fanfarcngescbmetter drüben brach ab. Stille. Tiefe Stille. — , " Eine Viertelstunde lang versuchte Rolf, den zerrissenen Gedankenfaden wieder auzuknüpfen. Es glückte nicht. Schließ lich gab er eS auf und suchte »ach einer Ablenkung. Sem Blick siel auf Mathilde, die friedlich auf dem Teppich saß und mit dem eigenen Schwan, Versteck spielte. Er erhob sich sachte vom Stuhl, sah sie durchbohrend an und schlich mit gespreizten Fingern auf sie zn. „Du Giftkröte!" sagte er mit Grabesstimme. Worauf Mathilde beglückt die Zähne bleckte und ihm mit freudigem Kläffen in die Hosenbeine fuhr. Das entsprach durcbans den Regeln dieses Spiels. Worauf es nebenan Hari an die Wand klopfte, und eine weibliche Stimme laut „Ruhe!" rief. „Pscht!" machte Rolf erschrocken und hielt der heftig zappelnden Mathilde die Schnauze zu. * Als Rolf, mit Mathilde an der Leine, an diesem Abend zum Essen ging, stieß er im Hausflur auf Herrn Schmiedecke. „Ach — Herr Pricke", fagte der Hauswart, „tut mir ja leid, aber Fräulein Gotsch, Ihre neue Nachbarin, Hal sich bei mir beklagt. Der Hund belle soviel, meint sie. Ob Sie nicht—" „Hören Sie mal", unterbrach ihn Rolf erbittert, „sagen Sie der Dame, sie möchte erst mal ihren Lautsprecher aus Zimmerstärke stellen. Und sie möchte dabei — zum Donner wetter! — die dünnen Wände im fünften Stock berücksichtigen. So — das können Sie ihr sagen!" Damit stürmtc Rolf mit Mathilde im Schlepptau auf die Straße Humus und feuerte die Haustür hinter sich zu. Herr Schmiedecke blickte ihnen ziemlich verblüfft nach. — Es mar fast Mitternacht, als die beiden hcinikchrtcn. Rolf machte Licht im Treppenhaus und holte den Fahrstuhl herab. Leise kam er angcrauscht. Als er untcn war, ging die Haustür von neuem, und eine Dame kam eilig den Gang ent lang ,um Fahrstuhl. Rolf, der schon eingcsticgen war, hwlt ihr höflich die Tür auf. Erst drinnen in der engen Kabine erkanmeu sie sich — Fräulein Gotsch und Herr Prickc. Stumm etzte sie sich aus die rote Plüschbauk. Stumm drückte er auf den obersten Knopf. In eisigem Schweige» glittcn sic aufwärts. Erster Stock... zweiter Stock... dritter Stock... vierter Stock... knack! Der Fahrstuhl hielt mit einem Ruck. Rolf sagte: „Nanu!" und drückte noch einmal auf den obersten Knops. Nichts. Er öffnete die innere Tür und rüttelte an der äußeren. Sie klemmte. Sie ging nicht aus. Rolf drückte aber- mal? auf den obersten Knopf. Wieder nichts. „Teufel nochmal!" sagte Rolf erbost und drückte aus den roten Knops, unter dem „Alarm" stand. Einig« Minuten vergingen in tiesem Schweigen. Nie mand kam. Rolf drückte immer wieder aus den roten Knopf. Mathilde, die bisher still in der Ecke gesessen halte, kam zwischen seinen Beinen hervor und beschnüffelte die Schuhe von Fräulein Kotlck. '„'Latz das, Mathilde!" sagte No!s schars. „Tic Dame mag keine Hunde." „Tie Tame mag keine Hunde?!" sagt« Fräulein Gotsch empört. «Wic kommen Sie daiaus? Die Dame mag sehr wohl Hunde! Aber manche Leute mögen keine Musik, und das ist —" „Ich mag Musik!" erklär?« Rolf nicht weniger empört. „Aber nur dann, wenn ich nichi arbcuc. Und —" Fräulein Gotsch empfand das Bedürfnis, ihm mitzntcilen, daß es in solchen Fällen andere Mittel gäbe, als briual gegen die Wand zu hämmern. Und Nols sprach von der Möglichkeit, Lautsvrccher lcijc zu stellen. Es war Mathilde, die das unergnickliche Gespräch be- endete. Sw sprang ohne jeglich? Vorbereitung Iräuleiu Gotsch aus den Schoß nnd kringelte sich dort »ui ei» in zufriedenen Seufzer zusammen. Nach einem sanfte» UufchuldSülick »ach oben schloß sie die Augen. Hierauf trat eine Pause ein. Dann fing Fräulein Goifch an zu schmunzeln. Dann schmunzelte auch Rolf. Tann singen chcide an zu lachen und versicherten sich gegenseitig, daß sie es nicht so böse gemeint hätte» und daß sic sich eigentlich ganz fympaihi'ch fänden. Und dann tauchie, ctivas aiemlos, Herr Schmiedecke auf dem Treppenabsatz ans nnd pochte gegen dw Tür. „Hallo! Stecken geblieben?" rief er. „Machen Sie mal die Innen»,,r fest zu — ganz fest! Ta ist irgendwas mit dem Kontakt. Noch fester, bitte!" Er arbeitete unterdessen an der Anßentür herum. Nach zwei Minuten Halle er es geschasst — die Außeutür sprang auf. Während Mathilde gleich die Trcppe z un fünften Stock hinausbattcnc, zog Fräulein Gotsch Herr» Schmiedecke sür einen Augenblick beiseite. „Hm — sagen Sie Herrn Prickc, bitte nicht, daß ich mich beklagt habe", slüsteric sie ihm zu. „Tic Sache ist erledigt." Damtt wandje sie sich hastig ab. Rolf ^og Herrn Schmiedecke verstohlen nach der anderen Seite. ' g „Hören Sie mal", sagte er leise, „es wäre nett, wenn Sic der Dame doch nichts sagen würden — wegen des Laut» fpccck)ers uud so. Ich hab mir's überlegt." Eine große Zigarre uut einer prächtigen rolgoldcncn Bauchbinde wurde Herrn Schmiedecke rasch zugcstcckt. Aber cr guckte gar nicht auf die Higarre. Er guckte Herrn Prickc nach, der hinter Fräulein Gotich her eilig die Treppe hinaussprang. Und er sah noch viel verblüffter aus als am Abend. Druck nnd Verlag: Wochenblatt sür Zschopau und Umgegend: Richard Voigtländer tn Zschopau. Schristleitung: Margarete Voigtländer in Zschopau.