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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193802176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19380217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19380217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-02
- Tag 1938-02-17
-
Monat
1938-02
-
Jahr
1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 17.02.1938
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Zfchop«»«» Laseblatt nnd Anzeiger Donnerstag, den 1«. 1d>8 Siaöiliflerung der Konjunktur Die Ziele deS BierjahreöplancS Die vom Neichslommissar für die Preisbildung, Staats- rat Wagner, nach Breslau emberuscne Arbeitstagung oer veiler der für die Preisbildung zuständigen Bebörden ivurde in An- Wesenheit von Berlrcleru der Reichs» und Länderministcrie» sowie der Oberpräsidcn-cn und jliegicrungspräsidcuicn aus dem ganzen Reich erössnel. Rcichslommissar Wagner gab einen Einblick In die wirt- schastspolitische Lage und unirist daun die politischen Ausgaben seiner Dienststellen. Die erste Aufgabe der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik habe in der Jngangfebung der deutschen Wirtschaft als notwendige Vorausschi ngfüe die Wiedergewin» nung der deutschen Freiheit bestanden. Dies sei gelungen. Die Stabilisierung der Konjunktur habe der erste Schritt der eigent lichen nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik sein müssen. Diese jedoch sei nur möglich, wenn es gelingt, den Grad der Unabhängigkeit der deutschen Wirtschaft vom Ausland zu er höhen. Diesem Ziel diene der zweite BierjahrcSpla». Im Gegensatz zu unserer aus die Stabilisierung der Kon junktur gerichteten staatlichen Wirtschaftslenkung herrsche in anderen Ländern, vor allem aber im sogenannten Welthandel, auch heute noch das Auf und Ab der Koniunktur. Es ergebe sich die Notwendigkeit, sich vom Weltmarkt möglichst weit zu entfernen. Die Mittel hierzu seien wirtschaftliche Selbständig keit und hinreichende Neservenhaltung, wobei eben nur die staat liche Führung alle Anstrengungen der Wirtschaft aus ein ein heitliches großes Ziel ansrichten könne. Unter den Möglichkeiten staatlicher Wirtschaftsführung sei daS Prcisproblcm ein Zentralproblem der Wirtschaftspolitik, denn die als Hauptziel gekennzeichnete Stabilisierung der Kon- iiinttur sei nur bei gleichzeitiger Unterbindung von Preis schwankungen und Berhindernng einer Preiskonjunklur möglich. Es stehe fest, das; 1930 die Produklionskonjunktur in stärkstem Ausmaß in eine Prcislonjunktnr umznschlagen begann. In dessen sei cs durch die P r e i s st o p v e r o r d n u n g gelungen, dieser Eniwicklnng nicht nur entgcgcnznwirkcn, sondern die Beziehungsverhältnisse dieser verschiedenen Faktoren so zu stabilisieren daß es tatsächliche Verschiebungen zuungunsten irgendeines Faktors bis zur Stunde nicht gegeben habe. Der Reichskommissar kam dann ans das Preis» und Lobnproblem der Landwirtschaft zu sprechen Er betonte mit Nachdruck, daß die landwirtschaftliche Erzeugung unter allen Umständen gesichert bleiben müsse. Als Voraus« schling hierzu sei auch ein auskömmlicher Erlös notwendig. Es sei aber ebenso klar, daß dies nicht aus Kosten der Vcr- brancherschast geschehen könne. Die hier notwendigen Maß nahmen müßten aus der Kostenseite liegen, wie dies znm Bei spiel durch die S e n k u n g d e r P r e i s e sür Düngemittel, sür verschiedene landwirtschaftliche Bedarfsgegenstände und die erst vor einigen Tage» verordnete Senkung der Landmaschincnpreise herbeigeiübn worden ist. In gleicher Richtung liege die Ab- sicht, den elektrischen Strom sür die Landwirtschaft zu ver billigen Znm Schluß betonte der Redner, daß die Preispolitik und dis Lohnpolitik zwei Ausgabeulreise sind, die voneinander nicht zu trennen seien. Tan! Nivdentkops Die überaus zahlreichen Glückwünsche, die Reichs- außcnininister von Ribbentrop anläßlich seiner Ernennung durch den Führer und Reichskanzler aus dem In- und Ausland erhalten hat. machen es ihm unmöglich, sie alle persönlich zu beantworten. Neichsanßenminister von Nib- inrop spricht daher auf diesem Wege allen denen, die ner so freundlich gedachten, seinen herzlichen Dank aus. Admiral «Sode bei Or. Goebbels Der zur Zeit in Deutschland weilende japanische Admiral Godo stattete dem Reichsminister für Volksauf klärung und Propaganda, Dr. Goebbels, einen länge ren Besuch ab. Er überreichte ihm dabei einen Silberkasten mit wertvoller japanischer Einlegearbeit als Zeichen der Verehrung des japanischen Volkes für das neue Deutsch land. Gebührenfreies Siubium an den Hochschulen für Lehrer» und Lehrrrinnrnbildung Der Neichscrziehttngsminister veröffentlicht im NcichS- Mlnisterialamtsblatt „Deutsche Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung" einen Erlaß, der dle vom Jahre 1938 ab allge meinverbindlich für das Reichsgebiet geltenden Bestimmungen über die Zulassung zum Studium an den Hochschulen sür Lehrer- und Lehrcriunenbilduna enthält. Das Studium an den Hochschulen sür Lehrer- und Lehrerinnenbildung kann nur zum Wintersemester begonnen werden. Der Antrag auf Einschrei bung zum Studium sür das Lehramt an Volksschulen oder für das Lehramt an höheren Schulen kann jederzeit bei der Ge schäftsstelle der Hochschulen eingercicht werden und muß dort bis spätestens 1. November eingegangcn sein. Zum Studium werden in erster Linie diejenigen Abiturienten und Abiturien tinnen zugclasscn die in der Partei und in ihren Gliederungen, insbesondere in der Hitler-Jugend einschließlich des Bunde- Deutscher Mädel mitgcarbcilet haben. Von den künftigen Stu denten wird erwartet, daß sie ihrer Dienstpflicht in der Wehr macht bereits vor Beginn des Studiums genügt haben, falls nicht zwingende Gründe dem cntgcgensteheii. Die erste Prüfung für das Lehramt an Volksschulen kann nach vier Semestern abgelegt werden. Lie künftigen Studtcrenvcn sür das wissenschaftliche Lehramt an höh-rcn Schulen beantragen ihre Einschreibung unmittelbar bei der Hochschule für Lehrerbildung, an der sie während der beiden ersten Semester studieren wollen. Tas Studium an den Hochschulcu für Lchrcr- nud Lehre- rimicnöilvuug ist gebührenfrei, so daß sich die Kosten im wesent liche» a»s die Bcsircitnng des Lebensunterhalts beschränken. Bedürftige Stndicrcnde könne» während dcs Studiums im Rahmen der den Hochschulen zur Lerfügung stehende» Mittel unterstützt werden. Tie Gesuche sind ausschließlich an den Direktor zu richten. Die Anfragen sind an die Geschäftsstelle» der Hochschule» zu richlc», vo« beiten auch die vorgeschriebcucn Formblätter zu be-nebe» lind. ZkalieaWe Lanvardetter sUSemWßm Einheitliche Uniformen — Arbeitsgebiete bestimmt Zn der Entsendung italienischer Landar beiter nach Deutschland veröffentlicht die römische Presse Einzelheiten. So werden sämtliche Arbeiter nnd Arbeite rinnen einheitliche Uniformen erhalten. Für die Männer sind dunkelblaue Jacken und feldgraue lange Hosen vorgesehen, sür die Frauen dunkclblane Binsen nnd feldgraue Röcke. Die Unterführer, die die Landarbeiter betreuen, werden am 4. März in Nom besondere Instruk tionen erhalten. Die Ausreise wird zwischen dem 15. Mürz bis 15. April vor sich gehen. Die stärkste Beteiligung von den Insgesamt 23 Pro- vinzcn haben Modena, Rovigo, Ferrara und ferner Udine und Bologna anfznweisen. Ein großer Teil der Land arbeiter und -arbeiterinnen werden in Mitteldeuischlano »nd vor allem in der Gegend von Magdeburg und Anhalt, die übrigen in Niedersachsen (Braunschweig und Han nover), in Hessen sowie in Süddeutschland (Württemberg und Baden) und schließlich in einigen bayerischen Gebieten beschäftigt werden. WimlsWiSM md WWW Re'.«, .eiter Rosenberg in Nelchsleiter Rosenberg, der Beauftragte des Führers zur Ueberwachuug der Schulung und Erziehung der natio nalsozialistischen Bewegung, hielt im Nahmen eines Fest aktes der Martin-Lnthcr-Nnivcrsität Halle-Witten berg eine grundsätzliche Rede über Nationalsozialismus und Wissenschaft nnd das Thema „Freiheit des For schens". Staalsmiuistcr Dr. Wacker überbrachte die Grüße des Reichsministers Nnst. Die Tatsache, daß Neichsleiter Rosenberg hier in Halle den Boden einer Hochschule be trete, um zu Männern der Wissenschaft zu sprechen, sei ein Svmbol dafür, daß, die Bewegung ft» Zuge der Durch dringung des ganze» deutschem Bölkes mit ihren Ideen an einem der wichtigsten Punkte ihrer Entwicklung ange- koinmen sei. Was in der Politik dnrch die kühne Tat eines Mannes mit einem Schlage habe geändert werden können, reise in der Wissenschaft und in der Kultur nur langsam. Der Wille dcs Neichscrzichnngsministers sei es, daß keine der bestehenden Hochschulen in Deutschland geschlossen werde. Eine Planung nnd Anfgabenverteilung sei dagegen in Anssicht genom men. Sie werde sich niemals dahin auswirken, daß die Grundlage der Universitas zerstört werde, etwa in dem Sinne einer fachschulmüßigen Aufspaltung. Nach Taukcsworten des Rektors nahm Neichsleiter Rosenberg das Wort. Rcichslciter Rosenberg ging davon aus, daß der Gau leiter von Halle-Merseburg und der Oberbürgermeister der Stadt Halle an ihn hcrangetrete» seien mit der Bitte, sich im Sinne einer weltanschaulichen Festigung der Marün-Luthcr- Uuiversilüt zur Verfügung zu stellen; die gleiche Bitte wurde daun auch von der Universität selbst ansgesprochcn. Daraufhin habe er sein Einverständnis gegeben aus Freude, daß eine derartige Anregung aus einem Gau gemeinsam mit der Uni versität selbst gekommen sei, dann aber auch, weil ihm inner lich daran gelegen sei, an der Fortführung des großen Erbes tellzunehmc», das sich allein schon mit dem Namen der Uni versität für immer verknüpfe. Er begrüße es, wenn diese Stadt nun erneut die Stätte um das Rittgen der Weltanschau ung unserer Zeit werden könne. „Wir wollen nicht nur Enkel sein, sondern auch zu Ahn herren werden", so erklärte Rosenberg und wies nach, dc.5 dies politisch schon der Fall sei. Wir stünden in einem cnischci- vendcn Zeitalter, dessen Kennzeichen das Vergehen aller »»>- vcrsalistijchc» Svsteme sei. Der Bolschewismus erzcheine als der letzte Versuch eines universalistischen Denkens, das sich wie eine harte unbewegliche Hülle über den lebendigen Leib der Völker zu pressen versucht. Aber alles das, Ivas wir an Ab wehr bei vielen Nationen feststcllen könnten, seien bereits äußere Zeichen dafür, daß sich eine innere Abkehr überall be merkbar mache. Bewußt oder unbewußt komme hier der Ver such der Rückkehr zu dcu granitenen Fundamenten des eigenen Wesens zur Schau. Nachdem Reichsleiter Rosenberg die verschiedenen Ele mente einer Wcltanschaung aufgezeigt hatte, behandelte er daS der Universität Halle tm Mittelpunkt seiner Rede stehende Thema der „F reIheit des Forschens". Die nationalsozialistische Bewegung könne nicht anerkennen, daß die Freiheit dcs Forschens gleich, sam eine ltberalistische Angelegenheit sei, vielmehr sei sie di« Folge eines vielhnndertjährigen heroischen Kampfes des euro- päischen Forschergeistes. Deshalb würde der Nationalsozialis mus allen kosmischen Forschungen der Welt, allen Forschungen der Erdkunde, Physik und Chemie freie Bahn lassen. Die nationalsozialistische Bewegung ergreife aber noch zwei Ge» biete mft:"R a s se n ku n d e und Geschichte. Die Rassen kunde sei nicht eine plötzlich aufgetauchte Theorie, sondern nur die Geburt einer neuen, wenn auch schon längst vorbereiteten umwälzcndcu Wissenschaft. Sic bedcute im tiefsten Grunde nichts anderes als die ehrliche Anerkennung der Gesetzmäßig keiten des Lebens. Es gäbe noch vieles zu erforschen, daß es aber eine Vererbung gebe, stehe außer Frage, und hier stellte sich Neichsleiter Rosenberg gegen manche Versuche frem der Philosophen, welche neuerdings glaubten, die Kausalität als „überwunden" hinstellen zu könne». Die Rasseiikunde sei heilte bereits in das Bewußtsein der Wissenschaft als Erfah rung eingesügt worden, und wenn dagegen Proteste aus welt anschaulichen Lagern sich erhöben, so könnte man nur feststellen, daß eine einmal gemachte wissenschaftliche Entdeckung durch keinerlei noch so laute Proteste mehr ungeschehen gemacht wer den könnte. „Eine Nasse könne ewig bestehen, wenn sie nicht phnsisch vergiftet würde", so stellte Rosenberg fest. Durch diese Erkenntnis diene der Nationalsozialismus dem schöpferischen Prinzip der Natur. „Ist das etwa Unterdrückung der Forschung? Nein!, ba tst ein Fanal einer neuen Freiheit, einer neuen Ideenstellung, neuer Erpcrimcnte, neuer Aufgaben. Wer das bestreite, kämpft nicht sür die Freiheit der Forschung, sondern will unsere For- schungsfrciheit unterdrücken." Den Forschern seien heute Themen von einer Tiefe und Größe gestellt wie seit einem Jahrtausend nicht. Wenn auch in unserem Zeitalter Staatsmänner und Soldaten tm Vorder grund stünden und manche Forscher sich vielleicht zurückgcsctzt fühlten, so sollten sie doch wissen, daß die nationalsozialistische Bewegung nach Beendigung deS unmittelbaren politischen Rin gens auch hier ein Bekenntnis zur Hochhaltuug auch für den Denker und Forscher oblegen wolle. Neben das große Er leben der Gemeinschaft stellen wir die notwendige Einsamkeit dcs Forschcrs. Rosenberg-Stiftung für Wissenschaft ernachwuchs Nachdem die Heilrufe und der Beifall des Audi- ioriums verstummt waren, gab der Hallische Oberbürger meister die Errichtung einer Alsred-Nofcnberg-Stiftnng zur Förderung der Wissenschaften an der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg bekannt. Die Stiftung, die von der Stadt alljährlich mit 10V 000 Mark dotiert wird, soll nach der Bestimmung Alfred Rosenbergs im Einvernehmen mit der Stadt und Universität zur Fvrdcnmg des wisseuschaftlichen Nachwuchses verwandt werden. O^e Pariser HetzaussteLlung „Frankreich muß für die Scherben zahlen* Die Pariser Presse enthält bereits ein erstes Echo zu der einmütigen Stellungnahme der deutschen Presse gegen dir von jüdisch-bolschewistischen Kreisen or ganisierte antinationalsozialistische Ausstellung in Paris. So schreibt die französische Zeitung „Iourna l": „Die dcutsch.französtschen Beziehungen, die letzthin eine fühlbare Entspannung zu verzeichnen hatten, begin nen sich von neuem zu vergiften. Und das alles nur, weil in Paris Kommunisten und zwei Dutzend jüdische Emigranten, die 40 Millionen Franzosen ihre Gesetze aufzwingen wollen, es für günstig befunden haben, unter Moskaus Schutrherrschaft eine antinational- sozialistische Ausstellung zu veranstalten. Frankreich must die so entstandenen Scherben bezahlen. Ueber den Rhein hinweg werde man sich mit glühenden Kohlen bewerfen." BRscheVWscherWelihkksschaftsanspruch „Thesen" sür die Weltrevolution Die Sowjetpresse veröffentlicht zu dem bevorstehen den 20. Jubiläum der Noten Armee am 23. Februar so genannte „Thesen" in denen der nunmehr wieder völlig ungetarme osfensiv-weltrevolntionäre Aktivismus zum Ausdruck kommt, der auf den „Offenen Brief" Stalins zurückzusühren ist. Die Erfolge der Noten Armee in den Jahren dcs Bürgerkrieges wären, so wird jetzt proklama- torisch verkündet, nndenkbar gewesen ohne die aktive Unterstützung durch die revolutionären Bewegungen des Auslandes. Zur Keunzeichnung der gegenwärtigen Lage und um die Notwendigkeit einer hochgcrüsteten bolschewistische» Arnice nachzuwcisen, wird unter Bezugnahme auf Aeuße- rlmgcn Lenius betont, daß die Existenz der Sowjetunion „neben imperialistische» Staatswesen" auf dieDauer hinaus unmöglich fei. Entweder müsse die eine oder die andere EtantSform siegen. Weiter wird Lenins Ausspruch zitiert, wonach „bis dahin eine Neihe schwerster Zusammenstöße zwischen der Sowjetunion und den bourgeoisen Staaten unvermeidlich sei", Tas bedeute, daß der Bolschewismus, wenn er an der Macht bleiben wolle, eine dementsprechende militä rische Organisation besitzen müsse. Eine andere nicht weniger bezeichnende Aenßcrung fiel auf der Tagung des Zcntralvollzugsausschusses der Großrussischen Bundesrepublik. Ein namhaftes Mitglied dieser Körperschaft äußerte u. a., das „Weltproletariat" müsse wissen, daß die Sowjetverfassung den Anschluß neuer Sowjetrepubliken an die gegenwärtigen elf Bundes republiken, welche die Sowjetunion bildeten, zulasse. Auf diesem Wege, so meinte der Redner, werde „die konkrete Verwirklichung" des bolschewistischen Weltherr- s ch a ft s a n s p r n ch s erfolgen. Der Brandrnf Stalins und die darin unumwunden ansgcsprochene Forderung der bolschewistischen Welt revolution geben der römischen Presse Anlaß, die ganze Knltnrwelt auf die sowjetrussische Gefahr hinzuweiseu. Besonders werden den „großen Demokratien* Frankreich, England und Nordamerika die „blutrünstigen Träume Stalins, der den Tod von Millionen für den Trinmph der bolschewistischen Macht in der ganzen Welt* wolle, vor Augen gehalten. In polnischen politischen Kreisen wird die Tatsache hcrvorgehoben, daß der Aufruf Stalins zur Weltrevolu ¬ tion gerade jetzt von Stalin proklamiert werde. Mait glaubt, daß dies aus verschiedenen Gründen geschehen sei. In Moskau war man plötzlich der Meinung, die Riesen rüstungen der Sowjetunion vor der Welt und nicht zuletzt vor den eigenen Genossen „begründen* zu müssen. Außer dem glaubte Stalin, da die zahlreichen Mordaktionen der letzten Monate in der Sowjetunion ein furchtbares ChaoS erzeugt hatten, in die Handlungen der einzelnen Sowjet- stellen eine einheitliche Linie hineinzubringen. Ferner sollte den verschiedenen diplomatischen Niederlagen Mos kaus in« Ausland, sollte den Kominternftlialen in aller Welt klargemacht werden, daß die Weltrevolution nach wie vor das letzte Ziel der Sowjetunion sei. Gründung eines Reichsjagdmuseums Neichsjägermeister Hermann Göring hat den Retcys- bund „Deutsche Jägerschaft* mit der Aufgabe betraut, ein Neichsjagdmuseum einzurichten. Das Reichsjagdmuseum soll eine Sammelstätte allen ans die Jagd bezüglichen Prä- historischen und historischen Materials sein und so ein» lückenlose Darstellung der Jagdgeschichte von ihren ersten Anfängen bis zur Jetztzeit geben. Es soll im Verein mit einem der Jagdwissenschaft dienenden Institut eine Sam melstätte der jagdwissenschaftlichen Forschung und ein« Belehrungsstätte für alle Jäger, insbesondere aber für den jagdlichen Nachwuchs bilden. Als Sitz des Neichsjagd- museums hat der Reichsjägermeister Berlin bestimmt, da mit das Museum in enger Verbindung mit dem Reichs« jagdamt als der Zentrale des gesamten jagdlichen Lebens Deutschlands bleibt. RumSnien; KnMe Außenpolitik Erklärung dcs Außenministers Ter vorläufige Außenminister Tatarescn gab vor der Presse eine Erklänftig ab, in der er zunächst die Ab sicht der inncrpolitischen Entspannung betonte. Die neu» Negierung werde Verfassungsresormen durchführen, den' Frieden ausrcchterhalten und sür Unversehrtheit der Gren zen enurcten. Im Hinblick auf die Außenpolitik betonte Tatarescn n. a., daß die Verträge nnd Bündnisse geachtet sowie die frcnndschaftlichcn Beziehungen zu allen Nationen vbue Ausnahme ausgenommen würden. Die Bande zwi'a;.» Nimiänien nnd den anderen Mitglicdsiaatcn der Klemen Entente sowie der Balkan-Entente würden fester geknüpft. Neben der Pflege frenndschaftlichcr Beziehungen zu den westlichen Demokratien sowie zu Großbritannien werde Rumänien auch weiterhin seine freundschaftliche Entwick lung z» Deutschland immer zufriedener gestalten. EanShi warnt Lage in Indien sehr ernst? Gandhi gab dem Reuter-Vertreter in Haripnr eine Erklärung zu der bedrohlichen Situation, die in Inc en plötzlich durch die Frage der Freilassung politischer Ge fangener entstanden ist. Es habe sich, so sagte Gandhi, eine Krise entwickelt, deren Folgen niemand Voraussagen könne. Die Aktion des Generalgouverneurs bestürze ibn und rege in ihm den Verdacht, daß die britischen Behörden der Kongreßmitglieder allgemein überdrüssig seien. Er Hosse dringlichst, daß es dem Generalgouverneur noch mög» lich sein werde, seine Schritte rückgängig zu machen. — Bei seinem formellen Rücktritt vom Posten des Kongreß«! Präsidenten verwies auch Pandit Nehru aus den Ernst der Lage.
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