Volltext Seite (XML)
Zschopauer Taieblatt ««d Anzeiger NUFera Nordlicht Wer Empa Bo« Slimddiaote« bis Italic« Miet Ganz En t Ausnahme van Norddeutschland erlebte am T ^?»d das Wunder deS Nordlichts, das im allgeu: . cur in den Polargegenden austritt. Diesmal aber diese herrliche Naturerscheinung in saft allen europäische» Staaten deutlich gesehen und hat vielfach große Berwirrung und Entsetzen hervorgerufen. Hier glaubte man an den Weltuntergang, dort an furcht bare Explosionen und Feuerbrände. Jedenfalls melden verschiedene Staaten, daß die Bevölkerung vollkommen kopflos war und das Schrecklichste fürchtete. Erst ganz allmählich wurde man sich über das prächtige Natur^mu- spiel klar und erkannte cs als die Erscheinung deS Nord lichts, das, wie die Wissenschaftler sagen, auf Vorgänge zurückzuführcn ist, die sich vorher auf der Sonne abgespielt haben. Tabri werden gewisse Strahlen ausgesandt, die von dem Magnetfeld der Erde abgelcnkt und umgebogen werden, bevor sie in die Atmosphäre eindringen. Bei dem . Eammentrcffen mit den Molekülen der Luft werde» jz.: - Strahlen zum Leuchten gebracht. In Mittel» und S ü d d e u t s ch l a n d strahlte t Nordlicht etwa in der neunten Abendstunde des Dienstag auf. Besonders in Oberbadcn erschien das . Naturschanspicl in nie gesehener Pracht. Der Himmel Arbte sich blutrot, und die Vogesen lagen in unwahr scheinlich Hellem Licht. Im Allgäu sah man das wuchtige Massiv der Alpen vor einem flammend roten Himmel. In Frankreich ^mr das Lenchten gegen 10 Uhr abends so hell, daß, man unter freiem Himmel dieZeitung lesen konnte. Die Bevölkerung glaubte, daß irgendwo schwere Explosionen erfolgt oder Feuer ausge- brochen sei, und war sehr beunruhigt. In derSchweiz versuckNe man die seltene Naturerscheinung zu photogra phieren. Ju Belgien hielt man die Fischerboote -n den Häsen zurück, da man einen Wirbelsturm befürchtete. In England liefen die Menschen ins Freie, und Aber gläubische meinten, das Ende der Welt sei gekommen. Die Kapitäne der entlausenden Schisse meldeten, daß ihre Schiffskompasse abgclenkt wurden, und auch die Ueber- tragungcn des Kurzwellensenders und die Telephone wurden erheblich gestört.- In Skandinavien, wo das Nordlicht nichts Neues ist, war diesmal das Leuchten so stark, daß die Stunden der Nacht zum Tage wurden. In Oesterreich hat das Nordlicht ganz besondere Aufregungen hervorgerufen. In Nieder- und Oberöster reich, im Burgenland und in der Steiermark glaubte man an eine furchtbare Feuersbrunst und machte die Feuer wehr mobil. Auf allen Straßen rasten die Feucrwchr- r gen der vermeintlichen Brandstätte entgegen. In Oberitalien trat das Nordlicht in vielfarbi- v > Streifen auf blutrotem Grunde auf. In Breuil sah man das Matter Horn wie eine machtvolle Kulisse vor dem feurigroten Hintergrund des Him mels. Auch in 3t o m sah man das Nordlicht. In Griechenland wurde es stellenweise mehrere Stun den lang sichtbar. Auch aus Ungarn, Rumänien und Polen wird die Beobachtung dieser seltenen Natur erscheinung gemeldet. * Eine Folge der Nordlichterscheinung Die Nordlichterscheinungen, die in Europa sichtbar waren, haben nach den Mitteilungen von Radio- und Telepbongesellschaften den Kurzwellenverkehr über dem Atlantik so gut wie lahmgelegt. Die Radiogesellschaften tonnten Telegramme nur mit langen Wellen hinüber- und herübersenden. Bemerkenswert war. daß die sogen. Tageswelle von 16 Meter fast die ganze Nacht hindurch funktionierte, ausgenommen einige Abendstunden, in de nen plötzlich feder Kurzwellenverkehr unmöglich wurde. Drei Kinder Opfer eines Vohnungsbranves In der bei S t u h l w e iß e n b u r g gelegenen Ort schaft Kislang fielen drei Kinder im Alter von zwei bis vier Jahren, die von den Eltern in der verschlossenen Wohnung allein gelassen worden waren, einem Woh- nungsbrand zum Opfer. Als die Eltern von der Arbeit zurückkchrten, drangen ihnen dichte Rauchwolken ent gegen. Auf bisher ungeklärte Weise war in der Wohnung ein Brand ansgebrochen, so daß alle drei Kinder durch Ersticken den Tod fanden. Carola Neher in Sowjetrußland erschossen Die Schauspielerin Carola Neher, die einst an den Bühnen Berlins tätig war — sie war die Frau deS verstorbenen Dichters Klabund —, wanderte 1933 nach Sowjetrutzland aus, wo sie zuerst ein Theater leitete und dann einen Ingenieur heiratete. Dieser war in den Pro zeß der Trotzki-Anhänger verwickelt, wurde zum Tode ver urteilt und erschossen. Auch seiner Frau wurde ein Prozeß gemacht, der ebenfalls ein Todesurteil brachte, das auch vollstreckt wurde. Muniiionsexplosion tn Paris Kiste mit Handgranaten siel zu Boden — Zahlreiche Tote Eine furchtbare Explosion erschütterte am Mittwoch den Pariser Vorort Vtllejuts. In einem Umkreis von über 200 Metern um die dort gelegene Nebenabtci- lung des städtischen Laboratoriums herum blieb keine Fensterscheibe heil. Das Gebäude selbst ging in Flammen auf, während fortgesetzt neue Explosionen erfolgten. Bet den Rettungsarbeiten wurden zunächst 14 Tote und zahl reiche Schwerverletzte aus den Trümmern des brennen den Gebäudes geborgen. Zwei Chemiker des Laboratoriums und die bei der Verladung beschäftigten Soldaten wurden völlig zerrissen. Ein Bataillon des in Paris stehenden 24. Infanterieregi ments wurde alarmiert und auf Kraftwagen nach Ville- juif geschafft, um die Stätte der Katastrophe abzusperren. Ueber die Katastrophe verlautet u. a. folgendes: Die sonst ziemlich unbedeutende Nebenabteiluna des Städti schen Laboratoriums tn Villejuif war durch die umfang reichen Wassen- und Munitionsfunde bei den Geheim bündlern und besonders durch die letzte Beschlagnahme tn der Rue St. Lazare in Paris in ein wahres Waffen- lagcr verwaudelt worden. Wegen der starken Gefährdung für die umliegenden Straßen hatte man beschlossen, die Explosivkörper, Handgranaten, Patronen usw. in das Artilleriedepot Vincennes abtransportieren zu lassen. Zu diesem Zweck waren zwei große Lastkraftwagen der Artillerie aus Vincennes vor dem in einem Par! abseits gelegenen Laboratorium vorgefahrcn, und elf Soldaten hatten bereits begonnen, die Munitionsktsten zu verladen. Hierbei ließ ein Soldat eine Kiste fallen, die sofort explo dierte, andere Handgranatenbehälter tn Brand setzte und ebenfalls zur Explosion brachte. Begnadigung durch den Führer Der Führer und Reichskanzler hat die am 10. November 1937 von dem Sondergericht in Hamburg gegen den am 5. Oktober 1892 geborenen Heinrich Schulz wegen Mordes aus- gesprochene Todesstrafe im Gnadenwege in eine Zuchthaus- Meinvieh muß mithelfen Die Bedeutung der Kleintierzucht In Leipzig findet in diesen Tagen die 5. Nelchs- kleintierschau stall, die durch die reiche Beschickung von 13 000 Ausstcllmigsticrcn die große Bcdculnng der Kleintierzucht für Ernährungs- und Rohsloff- - Wirtschaft unterstreicht. Als gleich im ersten Jahr der Erzeugungsschlacht die Forderungen nach Leistungssteigerung auch auf die Klein tierzucht ausgedehnt wurden, da fehlte es nicht an Stimmen, die da meinten, auf das Kaninchen im Stall des Schrebergärtners oder das Huhn des Städlers käme es nicht an. Man betrachtete die Kleintierzucht mehr als Liebhaberei und nicht als bedeutsamen Zweig der Volks wirtschaft. Die Ncichskleintierschaucn seit der Macht ergreifung haben die Zweifler eines Besseren belehrt. Unsere nützlichen und freundlichen Hausgenossen im Kleintierhof liefern uns wertvollste Nahrungsmittel, aber auch ebenso edle und unentbehrliche Rohstoffe, wie Felle, Federn, Seide, Wachs nnd Angorawolle. Wohl kein Zweig der Wirtschaft ist so geeignet, ans den geringsten Mitteln volkswirtschaftliche Werte zu schaffen, wie gerade die Kleintierzucht. Es ist darum auch begreiflich, daß die Regierung in dem Bemühen um die deutsche Nahruugs- und Nohstofffreiheit der Kleintierzucht besondere Auf gaben gestellt hat, ihr aber auch die Mittel gibt, die Aufgaben zu lösen. Milliarden von au sich kleinen Einzel- leistungcn in unferen Geflügelhöfen und Ziegcnställcn, in unseren Bienenkörben und Kaninchengehege» setzen sich zu einer Gesamtleistung zusammen, die, in Mark ausgedrückt, rund 1,2 Milliarden Mark ausmacht. Das bedeutendste der Kleintierc ist das H u h n. Im Deutschen Reiche gibt es etwa 88 Millionen Hühner, von denen 55 Millionen Legehennen sind. Im Reichsduxch- schnitt legt eine Henne jährlich rund 90 Eier; die etwa 80 v. H„ die in bäuerlichen und kleinen landwirtschaft ¬ lichen Betrieben gehalten werden, legen sogar im Durch schnitt nur 70 bis 80 Eier. Die in ordentlich geführten Geflügelbctrieben gehaltenen Hühner weisen aber eine Jahresleistung von 140 bis 170 Eiern auf. Wir müssen also erreichen, daß wenigstens der zehnte Teil der Hühner mit geringer Legeleistung durch leistungsfähige und Jungtiere, die im Jahre 130 bis 140 Eier legen, ersetzt wird. Recht erhebliche Anforderungen stellt der Vierjahres plan auch an die Kaninchenhaltung. Wir zählen in Deutschland etwa acht Millionen Stück. Hier soll ein günstigeres Zahlenverhältnis zwischen männlichen und weiblichen Tieren und eine Erhöhung der Jahresnachzucht je Häsin von sechs auf zehn Jungtiere erreicht werden. Dadurch kann der Anfall an Kaninchenfleisch auf etwa eine Million Doppelzentner vermehrt werden. Das Kaninchen liefert aber nicht nur Fleisch, sondern auch Felle. Auch diese bedürfen unserer verstärkten Aufmexk- famkeit. Bisher sind nur 70 v. H. verwertet worden. Außerdem war die Qualität der Felle oft derartig minderwertig, daß im Durchschnitt nur 40 Pf. je Stück gezahlt werden konnten. Ohne Zweifel läßt sich die Aus nutzung der Felle bis auf 90 v. H. steigern und die Qualität derartig verbessern, daß ein Durchschnittspreis von 70 Pf. pro Stück erzielt werden kann. Insgesamt lassen sich dadurch die Verkaufserlöse um 34 Millionen Mark vermehren. An Angorawolle wurden im letzten Jahre etwa 50 000 Kilogramm gewonnen, Deutschland ist aber aufnahmefähig für 500 000 bis 800 000 Kilogramm Angorawolle. Von einem Tier können jährlich etwa 250 Gramm Wolle gewonnen werden. Da das Kilogramm Angorawolle durchschnittlich mit 20 Mark bezahlt wird und Kaninchen vorwiegend mit Abfällen aus Küche und Wirtschaft ernährt werden können, ist in der Angora kaninchenhaltung für den Siedler der Weg zu einem lohnenden Nebenverdienst gegeben. In der Ziegen Haltung gilt eS zunächst den Donnerstag den S7. Januar 19S« strafe von 1» Jahren umgewandelt. Der verurteilte hat ani 12. Februar 1919 in Hamburg den Hilfsvoltzeibeamlen Lehnert erschossen, der ihn nach einem Diebstahl gestellt hatte; feine Täterschaft konnte erst jetzt, 18 Jahre nach dem Morde, also kurz vor Eintritt der gesetzlichen Verjährungsfrist, festgestellt werden. Schulz bat in der Zwischenzeit zu einem einwand freien Leben zurilckgesunden. Weiter wandelte der Führer und Reichskanzler die von dem Schwurgericht in Halle a. d. S. gegen den am 9. Sep tember 1909 geborene« Paul Kramer wegen Mordes aus gesprochene Todesstrafe im Gnadenwege tn eine Zuchthaus strafe von IS Jahren um. Der sonst gut beleumundete Ver urteilte hat am 26. August 1937 seinen sieben Monaie allen, kränklichen Sohn getötet, weil er Ihn für lebensunfähig hielt und tn seiner primitiven Denkweise keinen anderen Ausweg aus der durch die Krankheit deS Sohnes hcrvorgeruscnen wirtschaftlichen Bedrängnis fand. Blutige LiebcStragödie. Der Heissiwald tn Esscn war der Schauplatz einer blutigen Licbestragödle. Ein 39jähriger Kraft fahrer und ein Mjähriges Mädchen hatten den Entschluß ge faßt, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Das Mädchen tötete den Kraftfahrer durch einen Herzschuß und verletzte sich dann lebensgefährlich. Das gegenseitige Einverständnis geht aus dem hinterlassenen Brief hervor. Zwei Tote bes einem Zusammenstoß. In Vluyn iKrciS Moers) stießen zwei Licferkraflwagcn zusammen. Der Beifahrer eines der Fahrzeuge wurde aus der Stelle getötet, während der Fahrer kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Jüdischer Prcistreibcr verurteilt. Die Preisüberwachungs stelle der Regierung von Oberfranken und Mittelsrankcn hat gegen den Älleininhaber des Sägewerks Frauke und Ficken wirth in Bamberg, den Juden Josef Krouacber, wegen ständiger Ueberschrciluug der zulässigen Preise für SchuitO "!z eine Ordnungsstrafe von 15000 Mark ausgesprochen. Di« Firma hat geglaubt, sich um die gesetzlichen Preisvorschriftc» überhaupt nicht kümmern zu brauchen, sondern sie hat umei Ausnutzung des gegenwärtigen gesteigerten Bedarfs einfach dl« Preise berechnet, die sie gerade noch erhalten konnte. 200 Füchse zur Strecke gebracht. Der stellenweise schlecht« Hascubcsatz !m Ems land war nicht zulctzl auf das stark« Vorkommen von Füchsen zurückzuführcn. Die bei Treib jagden erzielten Strecken ließen hieran keinen Zweifel. In einigen Revieren konnten im Laufe des letzten Jagdjahrcs zwanzig und mehr Füchse zur Strecke gebracht werden, dar unter recht starke Exemplare, die einen wertvollen Bala lieferten. Die Gesamtstrecke an Füchsen ist mit mehr als 2oö nicht zu hoch bemessen. Bei der Lvwendrcssur angefallen. Bei den täglichen Drcssurarbcucn mit seinen Löwen wurde Kapitän Schneider tn Emmerich von einem Tier augefallen. Während ein Biß in die Brust wegen des dicken Mantels, den Schneider trug, nicht tief eindringen konnte, erhielt er von mehreren Bissen ins Bein tiese Fleischwunden. Es handelt sich bei diesem Tier um einen zweijährigen Löwen, der wegen seiner Jugend noch unberechenbar ist. Großer Erfolg der Berliner Philharmoniker im Haag. Nach zweijähriger Pause gab Wilhelm Furtwängler mit den Berliner Philharmonikern im Haag ein Gastkonzert. In sel tener Vollendung wurden vor ansverkaustem Hause dl« 2. Leonoren-Ouvertüre von Beethoven, das 5. Brandenbur gische Konzert von Bach und die 2. Sinfonie von Brahms dar- geboten. Der Beifall steigerte sich nach Schluß des Konzerts tn nicht endenwollende Ovationen für Dirigent und Orchester. Die gesamte holländische Presse spendete den deutschen Künst lern Hohes Lob. Letzte Fahrt der „Vaterland". Der fast 60 000 Tonnen große Dampfer „Leviathan", der vor vier Jahren außer Dienst gestellt worden war und seither an einem Pier am Hudson tn Hoboken «New Jersey) lag, hat am Dienstag seine letzte Fahrt angetreten, nachdem elne britische Metallflrma in Schottland ihn zum Abwracken gekauft hat. Die „Leviathan" ist der 191.1 von der Hapag erbaute TurbinenschnKdampfer „Vaterland", der im Verfolg des Schandvertrages von Versailles in amerika nischen Besitz übergegangen war. 120 000 Francs bei eine«» französischen Dragonerregiment veruntreut. Ein Zahlmeister und zwei Unteroffiziere eines Dragonerregiments in Limoges sind zu fünf, bzw. vier, bzw. zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Im Verlaufe mehrerer Jahre hatten sie sich durch Fälschung der Abrech nungen für Fahrgeldvergütungen der Reservisten etwa 120 000 Francs widerrechtlich angeeignet. Die Faschistenuniform MarconiS als Erinnerungsgabe. Der Duce hat aus den Händen der Witwe des großen Erfinders Guglielmo Marconi dessen Schwarzhemd und Faschistenuni form als Erinnerungsgabe erhalten. Sie werden im Museum der faschistischen Revolution ausgestellt werden. Dann teilt« Frau Marconi dem Duc« noch mit, daß sie mit ihrer Tochtei Elcttra nach Sydney elnaeladen worden sei, um an Stell« ihres verstorbenen Mannes an dem dort stattflndenden Welt- radiokongreß tcilzunehmen. Schulschiff „Deutschland" in Pernambuco. Nach Mitteilung des Deutschen Schulfchissvcreins ist das Schulschiff „Deutsch- laud" am 25. Januar wohlbehalten tn Pernambuco ein- getroffen. Es wird am 29. Januar die Heimreise antrctcn Vorkriegsstand zu erreichen, gegenttver dem noch rund eine Million Ziegen fehlen. Von den 2,5 Millionen ge haltenen Ziegen sind 2 Millionen Milchziegcn, die durch- schnittlich jährlich 560 Liter Milch geben. Das Bestreben geht dahin, drei Millionen Ziegen zu halten und die Leistung um lOO Liter je Ziege und Jahr zu steigern. Gelingt das, so dürfte mit einem vermehrten Anfall von Ziegenmilch in Höhe von 850 Millionen Liter zu rechnen sein. Auch von den Bienen — an sich schon em sprich wörtliches Vorbild des Fleißes — werden höhere Leistungen verlangt. Aus rund 2,5 Millionen Völkern ernten wir im Jahre an Honig und Wachs für clw, 50 Millionen Mark. Für die Bienenhaltung gilt inner- halb des Vierjahresplancs der Grundsatz: „Jeder Imker im Jahre wenigstens ein Volk mehr!" Eine stärkere Bienenhaltung wäre auch noch in anderer Hinsicht von Nutzen. Durch die Befruchtung der Kulturpflanzen schaffen die Bienen Werte, die von der Wissenschaft auf eine halbe Milliarde Mark geschätzt werden. Mehr Bienen werden uns auch mehr Früchte in Feld und Garten bringen. Ein junger Zweig der Kleintierzucht ist der Seidenbau. Man soll nicht den Fehler begehe», die Seide als eine Luxusware zu betrachten, denn sie ist für unsere Technik und Luftfahrt eiu lebensnotwendiger Roh stoffl Wenn man hört, daß seit 1934 die Zahl der Maul beerbäume, deren Laub das einzige Futter der Seiden raupe ist, sich weit mehr als vcrfüuszigfacht hat, so wird ersichtlich, daß dieser lohnende Nebcnerwerbszwcig sein großes Ziel überaus rasch und tatkräftig verfolgt. In der gesamten Klcintierhaltung müssen also immer noch höhere Leistungen verlangt werden. Das Ziel läßt sich nur bei vollem Einsatz erreichen. Die Bemühungen jedes Kleintierhalters zu verstärken, das ist Sinn und Zweck der ReichSkkeintierschauen.