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,Reut«'sch« Bureau' Gerste» Belgrad, 19. November. Bo« kompetenter Sette wird die Blättermelduna, der Krieg-Minister FranaSzowttsch habe geäußert, er brauch« 20 Millionen, um das Heer akttonS» fähig z« machen, al» erfunden bezeichnet. Di« Meldungen verfolgen di« Tendinz, di« öffmtlich« Mrinuug im Hinblick auf di« auf d«r Tag«tord»ung strhend« tnn«r« Anleiv« irr« zu führ«. Di« Verwaltung d«r Staatsschuld im Finanz« Ministerium ist aufgelöst worden. Der Geschäfts!»«:- der« selben wurde der Monopolverwaltung übertrag««. GUlchOktu». Sofia, 19. Novrmb«. Heut« Vormittag wurd« hi«r Muaazstag» «einigt; z» «gelu bleibt einzig d!« Frag« der vaareaverzollnng bet« Etnüitt in Italien. GKweWerrE.' Kopeuhag««, 20 Novbr. D« König «mpfiag h«ut« d«n Gesandten von Kiderle««Wächter in Audienz Später wurd« der Gesandt« «ü^vo» ^d« Künigta empfang««. Pari», 20. November. Wie di« Lbemdblätt« melden, beorderte der Mariurmioitt« de« Aviso - Torprdo „Fläche" «ach Smyrna zur Schiffedivtsto« Maigret'S. Letzter« «nt- sandte den Aviso „Lino-" an die syrisch« Küste. — In radikalen Kreis« wird di« Stellung d«S Admiral» G«vat» infolge d« SchiffSuufäll« bei Hyö«- für erschüttert gehalten. Pari», 19. November. Da» Panzerschiff «Admiral Baudstr", da» letzt« der drei bet dm Hyertschen Inseln ans« gelanfenen Panzersch ffe, wurde heut« Vormittag wt«d«r flott «macht. Rom, 19. Nov«mber. Kardinal Luci« Bouapart« ist heut« Nachmittag infolge «in«» Schlaganfall» gestorb«». Rom, 20. Nov«mb«. D « „Agenzia Etrfant" m«ld«t au» Smyma, da» italienisch« Geschwader ist heute dort an« «kommen. EergUurs. London, 19. November. Hierher gelangt«« Nachricht«« zufolg« brackm nm« Unruh«« in dr«i Ortschaften Kleinasiens au». Di« Behürdm find auß« Stand«, di« Ordnung auf- «cht zu «rhall« trotz häufig«» und nachdrücklich« Weisung«« d«r Rrgi«u«g. Der Sulla« befahl die Mobtltstrung eia« halbe« MMton Truppe«, zu der tndeß kein Geld vorhauden ist. „Dally Chronicle" «fährt, sobald die europäische« Ge schwader tu den türkischen Gewässer« versammelt sei««, werd« d« Pforte «in Ultimata« üb«r«icht werd«. (?) Di« „Ti- m«»" will «fahr«« haben, daß Rußland, Oesterreich und Italien beschloss« hätten, di« Zahl ihr« am golden«« Ho« und Bosporus unt« Kri«gsflaggr stationirten ktchten Schiffe zu verdoppel«. Lou do«, 20. Novbr. Der hiesige türkisch« Botschaft« Rvsttm-Pascha ist heut« früh 3 Uhr gestorben. — Wt« di« „Times" meldet, ist das englisch« Grschwader g«st«m in Smyrna «lngttroff«. — U«b«r die Aschanti-Expedition wird au» London, 16. November geschrieben: Gestern was« 3500 Kist« ein gemachtes Fleisch, BiScuitS, gepreßter Th«, Zucker u. s. w. für den Zug gegen die Aschanti in Liverpool ein. D« heute in See stechende Dampfer „Angola" wird ferner 120,000 Pfund Zelte, Decken, Küchengeschirr, Oef« nebst einer Meng« wasserdicht« Tuch«» an Bord haben. Der Dampfe« nimmt auch 6000 Pfund Patronen mit. Litzt« Sonnabend hat d« Dampf« „Bonny- schon 20,000 Pfund Patron« nach Afrika geschafft. Gebirgs- oder Maximsche Geschütze wird der Zug nicht führen, aber Kriegsraketen. Auch in England ««egt die Mittheiluog, daß nur 200 europäische britisch« Soldaten an dem Feldzug Th«ü nehmen soll«, doch «twas Kopfschütteln. Der Vormarsch geht durch ei« ««wegsameS Land, und di« Aschanti find kühne Krieg«. Im Keiegsmintstirium hegt man Bedenk«, mehr europäische Soldaten zu verwend«, weil man daS mörderische Klima jen« Gegenden kennt. Lord Wolseley» Zug gegen di« Aschanti zählt« auch nicht m«hr europäische Trupp«. Ja Whitehall glaubt man zudem, daß »S dem König Prempeh schwer fallen wird, sich Bundesgenoss« zu verschaff«. Glückt ihm das nicht, so wird « kein« große Anzahl Krieg« in» Feld stell« können. Jedenfalls wirv trotz allen Schmuggels immer noch großer Waffenmaugel bei den Aschanti Hensch«. Bis jetzt ist der Beschluß noch nicht gefaßt worden, «in« Marinebrigade an dm Operation« TheÜ nehm«« zu lassen. Auf alle Fälle wird aber der Admiral des westafrikanischen Geschwaders den Befehl erhalt«, jederzeit bereit zu sein, einzugretfen. Auch Prinz Henrich von Battenberg hatte den Wunsch, gegen die Aschanti zu kämpfen. Mehr als einmal ist « bet dem Ob«- vefehlShaber deswegen vorstellig geworden. Im KriegSmtnistnium hat am Frestag Nachm ttag un!« dem Vorsitz veS Höchstcommandirend« der Armee, Lord Wolseley, eine Conferenz stattgefund«, die zwei Stunden währte und in der der Plan für die Aschanttexpeditioa deS Genaueren festgestellt wurde. Nach der Berathung thellte Lord Wolseley das Ergebntß dem StaatSstcretär des Krieges, Lord LanSdowne, mit. Der Minister wird darüb« in dem auf Sonnabend Morgen anberaumten CabinetSrath Bericht «statten. London, 19. November. Wie die „Morntng Post" mittheilt, wird Prinz Heinrich von Battenberg, der in der Arm« d« Ob«st«rang bekleidet, sich d« Expedition gegen die Aschantis anschlteß«. Er wird dem Stab zugetheilt werden. d« Phnjäh^g« Gedenktag de» Siege» bei «livuitza festlich begavg«. Konstantinopel, 19 Rov. Nachstehend« Einzel- H«U« üt« di« rrruest« Metzelei« in Tharput w«de« mitge- theilt: Di« Kind« griff n zurrst « n«a Th«il d« Stadt an, wurden ab« dort zurückgrschlag«. voller Wuih über dies« Niederlage griff« st« «in«« and«« Th«tl d« Stadt a«, in welch rm sich di« aw«rikantsch« Miffion befindet. St« «oberten diesen Theil, plündert« d«s«lb«n unter d«m Schutze d« Trupp« u«d steckt« ihn und acht Gebäude der amerikan- tschen M.siton t« Brand. Di« Depesche «wähnt nicht die Zahl d« Opfer, man glaubt jedoch, daß die Zahl d« im Bllojet Tharput getödteien Personen eine beirächtltch« sei. — Nach «in« Nachricht au» Musch ist der dort -«meldet« Auf- rühr d« Bewohn« in d« Stadt Musch durch di« B«hörd«n unterdrückt worden. 40 Armenier seien gelüstet. Di« De- p«sch« lobt die Haltung de» D'usen - Mussetorif und deffen promptes Handeln bet der Uut«drückung d« Ummhen. Ein englische- Kriegsschiff hat Befehl erhalte«, nach Al xandrett« zu geh«, wosübst da- amerikanische Schiff „Son Franzisko" täglich «wartet wird. Der Sultan bleibt in dauernder Auf- regung über di« Lag« tu Anatolien. Borgest«« verweilte derselbe dt« ganze Nacht hindurch am te'earophisch« Apparat in Ailtiz-KioSk, indem « persönlich die Befehl« an di« Malt in deu Provinz«« zur Witderh«rst«llung der Ordnung gab. D«r Mangel an genügenden Kräften, um der Bewegung bei den Kurd« Einhast zu tbvn, wird schwer gefühlt. Al- einzige Hoffnung «scheint, daß da- Herannahm d«S WinterS der Bewegung mit Gewalt Einhalt thun wird. Die Pforte befindet sich durch Geldmangel in Verlegenheit. Konstantinopel, 19. November. I« Paea« (?) nördlich von Alexandrette, fand« am 15. d. MtS. blumige Kämpf« statt, lei denen ein anwesendes Jnfanteriebatalllon unthätig blieb. Ja Alexandrette selbst und seiner Umgebung benscht starke Beunruhigung. Die Auseinandersetzung mit den Kurden gilt in unterrichteten Kreisen al- «ine Havpt- schwiertikit deS nunmehr anscheinend ernstlich begonnenenBe- ruhigungswerkeS. Die Gendarmerie, die sich vielfach als un zuverlässig «wiesen hat, bedarf dringend «In« Säuberung. In d« Nacht werden zwei bewaffnete Marinesoldaten, welche di« Passant«« bedroht«, verhaftet; auch sonst erfolg'« z'hl- reich« Verhaftung««, welche in Verbindung mit der ausgedehn- ten polizeilichen Ueberwachung eine stark« Einschüchterung der bedenklich« Elemente herbeiceführt zu haben scheinen. Der deutsche General von der Goltz Pascha hat dm ihm ange- tragen« Wiedereintritt tu türkische Dienst« abgelehnt und seine Tätigkeit eingestellt. Konstantinopel, 19. November. Der Großvezier Halil R«fah Pascha empfing gestern einen ZeitungSkoreespon- denten und bevollmächtigt« diesen zur Veröffentlichung nach stehender Mtttheilurg«: Die an dt« Pcovtnzbehörden zur Unterdrückung der Unordnung« ergangenen Instruktionen sei«, da dieselben v'elfach mißverstand«» wurd n und zahl- reich« Anfragen hervorriefeo, erneuert und dahin ergänzt Word«, daß ausnahmslos gleiches Recht geübt werden und die Unruhestifter ohne Unt«schied de» Glaubens zur Straf« gezogen werden sollen. Di« Chefs der Kurdenstämme seien v«samwell und zur Eindämmung d« Bewegung gezwungen Word«. Man müsse in d« nächsten Zeit wohl noch auf Zusammenstöße, vielleicht auch auf einzeln« Rickeakt« in Kon stantinopel grfaßt sein; ab«r derartig« Borfäll« dürfe man nicht als Zrlckea de» WiederauSbrucheS der Bewegung an- sehen. Di« Pforte hoffe, daß Kleinasien binnen 10 Tagen beruhigt sei« werd«. Konstantinop«!, 19. Nov. In der lrtzten Nächten fanden wiederholt Ministerberathung« im Mdiz-KioSk statt. Konstantinopel, 20. Novbr. Eine hier publizirte amtliche Depesche Schakrr Pascha- besagt, daß di« Klage des KatholikoS Athamer über Plünderung« in den Bilajets Wan und Bitlt- bi- auf vom Stamme Hatdaranku verübt« Räude- r«ien, für welch« der Häuptling d«S Stamme» Hussein Pa- scha kriegsgerichtlich bestraft »«den wird, ungerechtfertigt sei; im Uebkip« s,i in den bisher inspizirt« Hamidte-Cavallerie- Bezirken Ruhe und Ordnung konstatttt. Konstantinopel, 20. Nov. Das armenische Pa- triarchat richtet« «in« Zuschrift cm de Botschafter, in welcher die früheren, gegenwärtigen und für die Zukunft zu befürch- tend« Gewaltthaten an verschiedenen Ortrn, ferner di« e'n- g«tr«tene und noch zu erwartende Nothlage hervorgehoben und um Schutz für die armmische Nation, welch« von der Vernichtung bedroht sei, sowie um strenge Untersuchung gegen die Urheber der Gewaltthaten dringend gebet« wird. Konstantinopel, 20. November. Aus amtlicher türkischer Quelle wird gemeldet: Armenische Insurgenten in «iner Stärke von über 800 Mann überfiel« den Distrikt Enderin, steckten da- RegierungspalaiS und muselmanische Wohnhäuser in Brand und nahm« muhamedantsche Familien, welch« nicht flücht« konnten, gefangen. Dt« Ortschaft Kather im Vilajet Marasch wurde gleichfalls von denselben Aufrüh- r«m überfall»«, welch« 10 Wohnhäuser sammt all«m darin befindlichen Mobiliar verbrannt«. N « w - Aork, 20. November. Der Schatzsekretär Car- lisl« wt«d«rhotte bei dem gestrigen Diner der Ne» - Docker Handelskammer seine früher« Erklärungen betreffend di« Noth- Wendigkeit d«r Einziehung der Legal Tender-Not«. Er er- klärte, eS sei di« Absicht d«S Schatzamt«-, di« R«s«rv« intakt zu «»Haft« und empfahl die Fortsetzung d«S Feldzuges g«g«n dt« Partei der frei« Silberprägung. Die Vereinigt« Staa- t« dürft« sich mit einrr Währung von geringerer Qualität al» derjenigen Sroßbrttauien» nicht zufrieden g«bm. Schließ- lich empfahl Carlisle den Nattonalkonventionen, die Politik der betreffenden Partei« in den fiuanztell« Angelegenheiten klar darzulegen. LW «fr«» Lor«nzo-Marqn«z, 19. Novbr. Nach heftigem Kampf« mit der Streitmacht Gungunkana» am 7. d. M. zo gen dt« vockugiefischm Trupp« am 11. d. M. in d«a Kraal d«» König» etn. D«r Kraal wurd« nt«d«rg«brannt. Gun- gunkara ist «atsioheit. » »Uch-s - «. sZ Dr«»d«n, 19. Nov«mb«r. An d«r hrutigen Sitzung d«r Zweiten Kammer «ahmen am Reai«u»g-iisch« theil Ihr« Exeell«z«a die Herren Siaat»mtnister Dr. Schurig, v. Metzsch v. S-Yww tz v. Watzdorf, sowie di, Geheimräth« D«. Dill«, Hey nana, Meusel, Jah«, Bodel, D». Wänt'g, geh- Regie- London, 20. November. Das „Reuter'sche Bureau" erfährt von maßgebender Sette, daß.di« Meldung der „Daily NewS", wonach di« Expedition g«g« di« Aschantis wahrschtin- lich aufgegeb« w«rd«, vollständig unbegründtt ist. StaatS- stkretär Chamberlain hat keinerlei Mittheelung von Seit« der Abgesandt« des Königs von Kamast erhalten; die Borbe- nimna« für dt« Aschanti-Expedition werd« m aller Eile fortgesetzt. London, 20. Novbr. Da» R""-»»" m«ld«t aus Bangkok, neun meuternde Matrosen des franzö sisch« Kano««boots „Vipdre" griffen einen Konstabler der «gltschen Gesandtschaft an und verletzten denselben schwer am Kopf. Di« Matros« ward« schließlich übrrwälttgt und in Fesseln gelegt. — Sus Lago» wird dem „Reuter'schen Bureau" über große Unruh« im Hinterland berichtet. Der englische Resi dent in Ibadan, Kapitän Bow«, schritt zum Angriff auf den König von Ojo, das Oberhaupt der JorubaS, töbtete den- selb«, brannte dt« R«std«z d«S König- nt«d« und 1vdt«1« auch «t«« Anzahl Jo«baS. nmg-räth« Dr. Rosch« und Merz. Erster G«g««ra«d d« Tagesordnung w« die allgemein« Vorberaihung üb« da» Kvnigl. D«k'«1 Nr. 1, d« Rechenschaftsbericht auf di« Iah« 1892 und 1893 »«treffend Di« Kamm« beschloß ohne Debatte da- Dekret der RechenschaftSdeprttation zu überweis«. Es folgt» di« ollgtmeir« Borb«athuvg üb«» das Küttgl. Dekret Nr. 2, d«u StaatShauShal1S«ta1 m d daS Finanzgrsetz aus di« Jah« 1896 und 1897 betreffend. H'«rzu «griff zunächst Se. Exeell«z d« Hr. StaatSmtnist« v. Watzdorf da- Wort «ad gab in «in« «inständig« R«d« «in« Urb«,sicht üb« di« allge- meine Ftnanzlag« dr- Land«-. Er rtchtf«1i-1« di« für da» Jahr 1895 a«gtordn«t gewesene Erh«bung «in«- 20p roz. Zu schlag» zur Einkommenstru«, wi«S daraufhin, daß die Ftuanz- lag« durch da- unsicher« finanziell« Vrrhältniß deS Lande» zum Rei«d ungünst'g beeinflußt worden s«', beze'chnet« al- da» A. md O der Finanzgebahmng de» Staate» da» Zustande- kommen ein« Reichs finanznform und schloß mit dem Wunsch«, daß t« den kommenden Jahwn Ruh, nach Außen, Fried« nach Innen unsrem fleißigen Volke beichied« sein möge. Namen- d« konservativ« Partei sp»ach Abg. Dr. Meh nert, namens der naiionalliberal« Partei Btz»prästdent Georgi, für den Kammerfortschrttt Bizrpräfident Streit, für die Sozi«- demokrat« Abg. G y«. Im weiter« Verlauf der Verhand lung« sprach« noch dt« Herr«« Abg. Op'tz Uhlrman«, Schub«rt und Stoll«. Di« S tzung dauert« 7 Stunt«. Wir werden auf dieselbe noch zurückkommen. — Die socialdemokrattschen Abgeordneten haben bei d« Zweiten Kammer den Antrag «ingebracht, die Regierung zu «suchen, noch diesem Landtage einen Gesetzentwurf vorzuleg«, durch welchen da» allgemeine, gleiche uvd dtrrcte Wahlrecht mit aehrim« Abstimmung für alle Staatsange hörig« vo« 21. Lebensjahr« an zur Einsübrung gelangt und daS Gesetz vom 3. D cemb« 1868, dt« Wahl«« sür den Landtag be treffend, aufgehob« wird. — Ueber de» schon gemeldet«, in einem Küchmlokale im viert« Obergeschoß des Auerschen Hause» in Dresden, aus- geführten Mord und Selbstmord ist nach dem Ergebntß der an Ort und Stelle vorgenommen« E.hedung« folgende- mitzutheil«: Di« Eheleute Las«, der am Tag« dr« Selbst morde- vor 35 Jahren geboren« Maurer Franz Laser und Agne- Laser, geb. Meis«, angeblich au» Schlesien gebürtig, v«zogen, unter Zurücklassung «ine» KindeS in Berlin, nach Dresden. D« Ehefrau, di« ang«blich 34 Jahre alt ist und sich von Schneiderei ernährte, scheint Laser durch sein« Eifer sucht viel Aergerniß bereuet zu haben, kurz, di« Eheleut« trennten sich, die Schneiderin Laser bezog «ine Küchenschlaf- stelle in der Wohnung von Frau Marie Schröter, der Maur« Laser «ine Schlafstellenwohnuug im Poppitz Nr. 24. Beide Eheleute schein« trotzdem mit einander viel veil hrt zu hab« und waren z B auch am vergangenen Sonntag gemeinsam auf einem Tanzboden. Hier scheint eine abermalig« Estr- suchisscen« ih'« Anfang genomm« ur d am Montag nun, nach einem Besuch« Lasers bei seiner Frau, ihr« furchtbar« Abschluß gefunden zu hab«. Wenigstens ging der Blutihat ein arger Streit vorher, bei dem di« Frau gewürgt und zu- letzt in di« link« Schläf«s«tte und in di« richt« Halssette durch tirfe Messerstich«, bezw. Schnittwunden tvdtlich verletzt wurd«. Eine auf ihr Hilfegeschrei herbeieilende Nackbarin lies weg, um männlich» Hilfe herbeizuholen, nachdem sie gesehen, wie der Verbrecher sein« Frau würgte. Mittlerweile schoß sich Laser ein« Revolverkugrl in die linke Schläf«. Man fand dt« Frau blutüberströmt, schauderhaft zerfleischt, leblos vor, des gleichen den Mörder. Die k ein» Wunde, welch« ihm dt« Kugel verursacht hatte, hatte sich von selbst fast Wied« geschlossen. Nach der bald am Thatorte erfolgten gertchtS- ärttlich« Besichtigung und gerichtlichen Aufhebung wurden beide Leichen nach dem Löblauer Friedhof« gebracht, so dann nach 2 Uhr daS Wchnlokal der Agnes Lasrr ver siegelt. Ein« gleich« gerichtlich« Handlung (Berfiegelung d«S Nachlasses) «rfo'gie bald darauf in der Wohnung La erS. — Am Montag mittag wurde der in der Güterexpedition des Dresdener Bahnhofes in Leipzig beschäftigt« StutionSas- sistent Q raaS beim U berschreit« der Ae eii« auf dem Güter- bahnhof« von »ner Rangirmaschm« überfahren und giüoiel. — Am Montag früh brach m dem Hmse d«s Konsumvereins „Vorwärts" auf d«r Dresdner Straß« in Noffe« Feu« aus, welches mit solcher Schnelligkeit um sich griff, daß trotz aller Anstrevguuoen der «schienen« Feuerwehren von d« Habselig keit« und Vorräihen nur wenig geborgen werden konnte; di« im Obergeschoß wohnrnde Witiwe Wtber, welche alle» — auch b mr«s Geld — verloren hat, mußte durch das Fenster heraus gebracht werden. DaS Feu« soll durch die Hermgs<äuch«et entstanden sein. — Im Dorfe Seelingstädt bet Grimma tritt das Schrrlachfieber jetzt epidemisch unter de« Kinde« auf. Aus Anordnung des Kgl. BezirkSarzteS wurde, da die Krankheit auch in der Lehrersfamilie hrrrscht, der Schulunterricht au-gesetzt. — In GeberSbach bet Roßwein wurde am Sonnabend Abend di« Mahl- und Schneidemühle von Pötzsch völlig eiogeäschert. — Seit Mittwoch, den 6. d. M.. Var bekanntlich aus d« Wohnung sein« Elie« in Frankenberg rin jung« Mann von ca 19 Jahren spurlos verschwunden. Nachdem acht Tag« lang all« Nachforschung« nach dem Vermißten v«geblich ge blieben waren, wurde derselbe endlich in einem engen Raum« unter der Treppe der Fabrik, in w«lch« der jung« Manu beschäftigt gewesen war, ganz erschöpft vor Hunger und «nt« den Wirkungen der Kälte leidend, aufg«funden. Eta aus reichender Grund zu dem so befremdenden, nah-zu selbstmör derischen Verhalten d«S jung« ManneS ist wcht bekannt. — Ein F evler, der tu neunzehn Fäll« die großen GlaS- tafeln an den Schaufenstern Gheremitzer Geschäft« beschädigt hat, wurde am Montag in d«r Person «ineS sünfz«hnjährig« KaufmannSlehrltngS ermittelt. DaS Ladenmädchen eines Ge schäft- in der Poststraß« hatte eben di« Jaloufi« d:S Schau fensters emporgezogen, al- fi« sah, wie «in anständig g«kl«i- d«t« Bursch« im Vorüb«geh«a «m« groß« WtÜ«nlinr« in d:e Tafel ritzt«. D« Lad«niuhab« «tlt« dem Bursch«» nach und «tappt« ihn g«rad« üb« d« Aa-führunq s«in«S UrfuaS au d«m neuerbaut«, »och nicht bezogenen Geschäft der Herr« Barg»» und Sühn«. Der Poltz«, grstund «, mitttl» «ine» FtunstrinS, der auch bald auf der Straß« gesund« wurd«, aus r«in«m Urbermuth« d«n Unfug in dt«s«m, vl« auch in all« vorigen Fälle», auSgeführt zu haben. D« Schad« wird s«tt«S d« «esck^öl'u^e auf z hn- bis zwvls1aus«ud Mark geschätzt. — Aus N»»be»g wird geschrieben: Seit Sonnabend früh haben sich d« 13j Ihrige Knab« und daS 10jährtg« Mädchen d« Wlttwe H-yl von h'«r, welch« vor Kurz«m schon rtnmal, wt« an dies«, Sttll« b«tcht«t, «tarn un«laubtrn Autflrg nach Letpztg anlrrten wollt««, von hi« «ntstrnt, ohn« dw h«uw />