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> -.^7« i EWeb.Dolk8frru«d. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend L»A» Li ¬ ft GareÄ, Bkgrmstr. -r- bs/. > r^süen)> lALäodsns xeedrtzvi» WSM ' Lork I-»u Rtupädtel. m Arbeit-' !»rst»»d. or- Ge- NeM»st«mL Sch««»«». U O 'Bi Tagesgeschichte. De«tschl«»d. udilüum» >86 k'est- 1 UN86N1 ÖZS OotL für aUb 86Z6Q8- äsr KLs- LQA6 er- « geripptem d. Obg. Es m d« unt«ze!chn«1« Behörde gegmüder zu wiederholten Malen über da- Uebnhandnehmen der Bettelplnge in hiesiger Stadt Klage geführt worden. Wenn man nun auch HiersetiS stet» bestrebt gewesen ist und bestrebt sein wird, dem gedachten Nekelstonde nach Möglichkeit entgrgenzutreten, so liegt eS doch auf der Hand, daß hier — wie tu den meiste» Orten — «in« wesintlich« Einschränkung de, Hausbettelei «nr dann zu erwarten steht, wen« daS gedankenlos-, schädliche Bernbretcheu von Gabe» Seiten der hiesige» Einwohnerschaft eingestellt «ad etwa an- sprechende Bettler co»seqnent ab — und resp. während der Dienststunden des Stadt, raths aufs Stadthaus, während der übrigen Zeit direkt an die hiesige Herberg« zur Heimath gewiesen werde«, woselbst Anweisungen auf Naturalverpflegnng gegen Arbeitsleistung bez. dl« Verpflegung selbst geoährt werden. Denjenigen, welche an ihrem Theile den hierdurch entstehenden Aufwand mit trage» wollen, wird, soweit sie nicht bereits Mitglieder des hiesige» HerbergsvereinS sind, «m- Psohlen, diesem Vereine (regelmäßiger Jahresbeitrag: 1 MI.) b-izutr-t-n. M.272 Freitag, 22. N»vbr. 18S5. berechnet; tabrUartsch«, M»r,»WILnUch« «ich muh «HSHtM Laris, f Yaft-Selt>ach»lier Nr. «1SV. Vorgesetzten, de« Intendanten Meyer, beschuldigt», zu mangel, hasten Lieferungen mit gefälschten Annahmestempeln ein Auge zugedrückt zu haben. Barati«r wollte «inen Verstoß gegen di« Manneszucht ahnden. Caoaignoc seh darin ein« V«r. tuschung und ««ließ gl«ichz«itig ein Rundschreiben an die Corpskommandanten, worin er in der Kriegsverwaltung vor- gekommene Mißbräuche rügt, deren Haupturheb«,, di« General- intendantrn von Paris und Algerien, absetzt und di« CorpS- kommandcmten zu erhöhter Aufmerksamkeit auffordert. Ungeschickt hat daher dch^ neu» Ministerium die Sache offenbar nicht angefaßt, um sich am Ruder zu erhalten. Es wird sich zeigen, wie lang« die neue Methode nachhält. Daß die Gemäßigt« und Opportunisten di« erste Gelegenheit be nutzen werden, um an ihm Rache zu nehme«, darf man schon glauben. ' DaS Äkäubernugsmiuisterium. Das französische „Säuberungsministerium« fährt fort von «er Kammer Vertrauensvota entgegen zunehmen. Die Majoritäten, auf die es sich dabei stützt, gestern 493 gegen 10 Stimme», sind für französische Verhältnisse ganz uner hört und nnr erklärlich durch dir bet den Gegnern des Mi. »isteriumS. namentlich den Opportunisten herrschende Furcht, zu der „Corruvtion" zeichnet zu werden, wenn sie sich nicht beeilen, daS Ministerium wegen seines Säuberungse ferö zu loben. D'e gestern gemeldete Verhaftung Arton's trägt da- her bereits ihre guten Frücht« und «rwrtst sich als äußerst geschickter Schachzug Bourgeois'. Alton ist bekanntlich der Besitzer der List« der 104 Panamitm, wonach von den Ra- dical« bisher vergeblich gefahndet wurde. Gelingt «S dem Eabinet, in London sein« Auslieferung durchzusetzen, dann ist di« heillos« Bloßstellung einer stattlichen Anzahl jetziger und früherer Volksvertreter, die Panama-ChcckS empfangen haben, m das Belr eben der Regierung gegeben. Und di« Aus lieferung Arton's an die französischen Gerichte ist kaum zweifelhaft, da er zweimal verurthetlt ist: in der Angelegen heit Le Hully, dem sogenannten Dynamttprozeß, zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit und im Panamaprozeß zu fünf Jahren Gefängnis und 400000 FrcS. Geldbuße. Arton, dessen Odyssee durch ganz Europa monatelang den Lachstoff für alle Welt bildete, hielt sich zuletzt unter dem Namen Newman in London auf, unausgesetzt von französischen Geheimpolinsten üterwacht. Arton wäre dabei besonders für di« kleinen Leut« der Kammer, d e nur einige Tausend Franken genascht, der Haupizeuge gewesen. Er sollte ein werthvolles Notizbach mit genauen Auszeichnungen besitzen, bei dessen Erwähnung man- che» Politikern die Kniee zitterten, allein Arton war »nd blieb verschwunden, und das Notizbuch kam nicht zum Vorschein. Es wurde mittlerweile durch ganz Europa auf Arton gefahn det und Jagd gemacht, von Nizza nach Italien, von Italien nach Wien und Pest bis Bukarest und Konstantinopel und wieder zurück. Man wollte ihn in Prag und Leipzig gesehen haben. Man verfolgte ihn auf seinen Zickzackfahrten nach Belgien und Holland und schließlich nach London, wo er in den wimmelnden Millionen untertauchte und seine Spur verloren ging. Ein Beamter des Ministeriums des In- n«n hat später in einer Broschüre erzählt, wie er im Auf trage seines Ministers (damals noch Loubet) im Decem- 1er 1892 und Anfangs Januar 1893 in Venedig mit dem damals eifrig gesuchten Arton «in« g«müthliche Zusammen kunft hatte, um zu einer Verständigung zu gelangen und daS Schweigen des Mannes, der so viel, zu viel wußte, zu sicher». Di« Ak gaben dieses Mannes mögen nicht alle verläßlich sein, aber seine Sendung und die Zusammenkunft mit Arton sind unleugbar, denn der Abgesandte des Ministeriums des Innern hat sich mit Arton ohne dessen Vorwissen auf dem Marcus- platze photographiren lassen, und jedenfalls erwies sich bet der nun folgenden Hetze Arton als so gut unterrichtet, daß er allen Nachstellungen trotzen konnte. Mit seiner Berur- thellung in contumaciam wegen betrügerischen Bankbruch» und anderer Vergehen zw 20 Jahre« Gesängntß war sein« Sache formell erledigt. Am Sonnabend endlich «rfolgt«, zweifellos auf Verlangen der französischen Regierung, sein« Festnahme durch d«n englisch« Polizeiagenten Sexton. D« Lachlustig«« ist Bourgeois mit diesem Hauptstreich ichon jetzt sicher, Soeialiste« und Radical« jubeln, di« Op- portunisten dagegen b«finden sich in äußerst unbehaglicher Stimmung. »Figaro- nennt denn auch di« Verhaftung «ine „politisch« Erpressung" und „Lanterne" bezeichnet sie geradezu al» „Programm." — Auch Cavatgnac will tm ReinigungS«tf«r ytntrr dem Ministerpräsidenten nicht zurückbleiben. Er verabschiedet« den höchsten Intendantur- deamtrn de» Heere», Generalintendanten Baratt«, der «inen Unterbramten maßregelte, well er seinen unmittelbaren erdtngS auch vom Metzer Semetnderath vorgebracht Word«. Dieselben gehen meistens von der Ansicht au», da» heute «och r«in französische Sprachgebiet Lothringen» sei geographiftp und geschäftlich auf da» französisch« Hinterland ang^wich». Di- gründlich« Kenntutß d« Französische« sei daher «Ke Lebmsbedingung für di« Bevölkerung, während die deutsche' Sprach», wie vor 1870, ohne «eite« Nachtheile recht güt embehrt werden ^bau«, zumal dir Regierung in jene Laude». th«ile nur solch« Bramt« s««de, dir de» Französische« mächtig find. Deutscherseits wird dagegen an der Forderung feftge- halten werden mäffen, daß jeder Bürger sich genügende Kemtt- nisse im Deutschen als der herrschenden Staatssprache a««ig- net. Das ist nicht, wie nicht- selten fälschlich angenommen wird, gleichbedeutend mit Unterdrückung drS Französische». Auch wenn man dm gesammte« Unterricht tu de» Boll»- schulen auf deutsch geben wollte, würde da» Französisch« »och auf lang« Hinaas die herrschend« Sprach« blAben. Al» da zu «rstrtbmd« Zi«l muß im Suge brhalleu werden, daß i» dem heute noch französischen Sprachgebiete betd« Sprach« nebmiinand« gebraucht werd«. Boa diesem Zick find wir aber heut« noch ziemltch weit entfernt, und e» wück» wohl nie erreicht werden, wen» man dem Französisch« auf Kofi« de- Deutschen in deu Schul« «tuen »och g öße« Spick«» qäd» als bisher. Daß übrig«» die Befürchtung, da» Framösi che werde bei dem jetzigen Schulsystem unterdrückt, a«begründet ist, zeigte sich wieder bei der neulich« Recmteuetnstellurg. Die aus den französischen Laude-theile« stammmdeu j«g« Leute sprechen auSnahmSlo» das Französisch« mit groß« Ge» iäufizkett. währrnd viel« von ihnen über die erst« Anfänge im Deutsch«« nicht hinausgekommeu sind. Oesterreich. Wien, 19. November. Ein« Meldung der „Politisch« Correspondenz" au» Konstantinopel stellt deu äußerst Wohl- thätigeu Eindruck fest, welch« das bloß« Bekanntwerdlir der zwischen d«n Mächt« «»zielten Einmüthigkeit und der auge ordneten Entsmdung eines Geschwaders sowohl t« den earo- päischen als auch in den türkischen Kreis« Konstantinopels gemacht habe, sowie die seither datirende Einführung von Repressivmaßregel« der Pforte in Asi« und Präveutivvor- kehrmigen in Konstantinopel. In diplomatisch« Kreisen sei man fast ausnahmslos davon überzeugt- daß «S der Pforte immer noch möglich sei, fall» der gegenwärtig herrschende Geist anhalte, normal« Zustände herbetzuführen. — Die beabsichtigte Berufung des „Sebenico" al- zweites StationSschiff ist ver- schoben worben. Der „Sebenico" verbleibt in Smyrna zur Verfügung der österreichisch - ung irischen Botschaft in Kon stantinopel. Wien, 20. November. Nach einer Meldung der „Po- litisch« Correspondenz" aut Konstantinopel wird infolge der Unruhen in Kleinasten und den dadurch bedingt« Verkehr», stviung« di« Administration d«r öffentlich« Schuld einig« Zeit nicht in der Laq« sein, Einnahmen-AuSveis« zu publizier». Wien, 20. Novemb«. Da» Bureau de» Abgeordneten- Hause» tritt heute zusammen, um eine Abänderung der Hcms» ordnung zur Vermeidung de, Ueberfüllung der Salleri« «ad von Ruhestörung« auf denselbm zu b«rathm. Budapest, 20. No». Ministerpräsident Büro« Baaffy wird morgen in der Sitzung de» Abgeordnetenhaus«» die Jü» terpellatioa Helfy, betreffend die Mrrm in Orient, oeant- wort»«. Elli schaa, 20. November. De, Zustand de» Graft» Taaffe ist sehr ernst, di« Herzschwäche nimmt z«. Pola, 20. Novbr. Da» üstenetchisch-uugarisch« Ge schwader unter dem Kommando de» Kontreadmirü» Smmamr ist von hier' auSgelaufeu. Schweig. Bern, 20. November. Di« italienisch-schweizerisch« di ¬ plomatische Konferenz für den Abschluß ei««» SlaatSvertrams betreffend den Bau de» StmplontunnelS hat sich üb« dft Am 2. Dezember d. I. findet wiederum «in« allgemetwe Bolk-zählurig statt, auf der« Wichtigkeit di« hiesige Einwohnerschaft verordnungsgemäß hiermit besonders yingewiesen wird. Di« Zähllist« w«rdm währrnd d«r letzt« Tag« des November von d« H-rr« Zähle« in dem einem jede« zugetheilt« Zählbezirk« dm «inzeln« HauShaltungsvorstäud« zugrstellt werden. Diese List« find nach dem Stande dr» 2. Dezemb« i« Gemäßheit d« auf denselb« ersichtlich« Anleitungen auSzusüll« und werden vom 2. Dezemb« Mittag» ab Wied« eingesammck. Man «wartet, daß d!« erforderlich« Auskünfte den Zähle« bereitwillig und genau ertheilt werd«; Letztere »erd« auch gem auf Wunsch bet Ausfüllung der Liste« Rath und Unterstützung gewähren. Rath d« Stadt Lößnitz, am 19. November 1895. Hx i Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Mittwwch, de« 27. November 18»«, Vormittags halb 10 Uhr, tm Saal« de» omiShauptmonnschaftlichen Di«stgebäud«S. Königliche Nmtshanptmanuschaft Zwick»«, am 18. November 1895. Ür Schnorr von Carolsfeld. Im Uebrigr» wolle» wir auch noch darauf Hinweis«, daß insbesondere die B«woh«r d« an das hieflg« F«n!prechnetz angrschlossen« Grundstücke, soft« dte letzter« oo« d« RatHS,xpedition nicht allzu erttf««t liegen, bet Fälle« vo« Haa»b«ttel«t dm» VenntzftwU des Fernsprechers auch lei»t das Einschrett«« d« Exekuttvorgan« veranlassen köan«. Schwarzenberg, am 18. November 1895. Berlin, 19. Nov. Di« M«ldung «ineS b«rliner Blat tes, daß Deutschlaud die Anregung zu einer engeren Verstän digung über die orientalisch« Frag« nach Analogie des ge meinsamen Vorgehen» in Ostaflen bei Rußland und Frank reich gegeben habe, und daß die Aktion, zu der« auch Oest«- reich-UngarnS Beitritt erwartet werd«, zugleich in Conftanti- nopel und London «iusetzen werd«, ist völlig unbegründet. Di« deutsche Regierung beabsichtigt, die Vermittlerrolle, die sie in der orientalischen Frage gespielt, nicht aufzugeb«, und mit einer solchen würde sich die Anregung zu einer Sonderaktion, auch wenn sie vier Großmächte umfaßte, nicht vereinigen lassen. — Es wird bestätigt, daß Ermittelungen über die Ver- breitung der Nachricht über die Vorgänge tm Staatsministe- rium anläßlich ter Berathung ter Militärfirofprozeßresorm auf Betreiben des KriegSmintsterS eingeleitet worden sind. — „Kreuz-Ztg." schreibt: Die Brrathung« de- bürg«- lich« Gesetzbuches werden im Schooß» des BundrsrathS vor aussichtlich sehr glatt verlaufen. Bedenken grundsätzlicher Na- tur werden vielleicht nur von der mecklenburgischen Regierung erhob« werden, welche von der Thatsache ausgehen, daß d« gegenwärtig« Zustand des bürgerlichen Rechts in den beiden Großherzogthümern den Wunsch nach «in« Aenderung nicht nahe gelegt hat. Im Reichstag wird der Entwurf außer von den Mitgliedern des BundeSrathS auch von Mitgliedern der Commission, namentlich von den Professoren Dr. Blanck, Sohm und Geh. Oberjuftizrath Bruckmann vertheidtgt werden. — Wi« di« „Nordd. Mg. Ztg." hört, ist h«uw di« Zuckersttuervorlage als Prästdialvorlag« dem Bundekrath etngereicht worden, nachdem die Erhebung« dazu im Deut schen Reich« von d« R«ichSr«gterung zu Ende geführt sind. — Dem geschäftsführtnden Ausschuß drS deutschen Leh- »«Vereins hat der Vorsitzende mitgethellt daß « auf Erkuu- digungen an wohl unterrichtet« Stelle betreffend den einjäh rig« freiwillig« Mllitairdimst d« Volksschullehr« den Be scheid «halten hrbe, daß die jetzig« provisorisch« Regelung d«S Mäiiairditvste» d« VolkSschaÜehr« mit d« Frag« d«S «injährig« Dienstes nichts zu thun hab«. Di« Frag« liege noch dem Reichskanzler vor, d« sie mit Hülfe d« Reichs- schul-Commtsston entscheid«. ES lt«g« zur Zett kein Anlaß vor zu d« Befürchtung, daß diese Entscheidung schließlich in einem für di« Wünsch« d« Lehr« ungünstigen „Sinne erfol- gm werdet ? : K. — Aus Elfaß-Lo1hrtng«!n, 17. Nov. Im loth ringisch« Bezirkstag«, der in den l - deutlich« H«bsttagmlg vnsammelt orgel nach vorausgegong«« längerer Begründung di« For derung auf, di« französisch« Sprach« soll« zum Hauvtgegen- stand« de» Elementarunterricht» gemacht werden. Aehnltch» Wünsche sind schon de» vftem von d« Geistlichkeit und neu- IlM iLpier, d«m letzte» Scheune vor »neebera. »g Lößnitz, k., aalstube). tglieder. i95. nkk ÜSnigL mW Mchch-N Lehördm in Loe, grünhatn, Hartenstein, Oo-ann- » ^tlitl8fftllll georgenstadt, LSßnch, Neustäblel^ 8chaeeö«H, Schwartenöer« und MildD^r