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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189511109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18951110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18951110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-11
- Tag 1895-11-10
-
Monat
1895-11
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.11.1895
- Autor
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Tate-zeschtchte. Berlin, S. Nov«rnb«r. De« Sals« hat »«gesagt de« Edtvwihma d«S Kyffhäusir-Deukmal- betzuwohu«. Berit«, S. November. Der „Soeialtst" wurde heute 1« seiner Gesammtmflag« an d« Hauptausgabessille Polizei, ltch beschlagnahmt auf Geund darin enthaltener aufreizender Artikel — An» der Konferenz über di« Revision de« Alter»- und Juvaltdllät-gesetze», die im Bundesamt stattfiadet, er säht «in parlamentarischer B«richt«rstatter, daß di« Spezial- berathung d«r vorlag« h«ut« zu Tad« geh« dürft«. Am morgige« Tag« wird «nt« dieser BorouSsitzung die Berathung da» Entwurfs des Präsidenten vr. Bödtker, die am Dienstag unterbrochen wurde, wieder ausgenommen werde«. In diesem Enttöurf« sind folgend« Punkt« auSgeführt: Rentenversicher ung, Angliederung der Krankenversicherung, Beseitigung der Beitragsmarken, Herabmtnderung der KapttalSansammlung, Konzentration der Verwaltung, Abrechnung unter den An- stall«, Mtnde-uug der Zahl der Vorstände, Schiedsgerichte, VerttaueaSmänn«, Beretnsachung^de» versah,enS, Minderung der Kost«. — Zu der Nachricht, daß hm ^KriegSministerium ein« besondere Centralstelle geschaffen werden solle, um all« Ange- legenheit«, die sich au» der Fürsorge für di« Arbeiter in d« Armeewertfiatt« und -Betrieb« ergeben, zu erledig«, hört di« »Post", daß nm «in« unerhebliche Summe für Schaffung dieser C«tralstell«, welch« di« Gestalt einer Ab teilung erhalt« dürste, durch de« nächstjährig« Etat ge fordert werd« wird. Oesterreich; — In der gestrigen Sitzung de» österreichisch« Abgeord- ««tenhauseS bracht« der Abgeordnete Pattai einen von den Antisemit«, den Deutschnationalen und einem Theil« der Katholisch-Konservativen unterschrieb«« Dringlichkeit-antrag «in, wodurch di« Regierung aufgefordert wird, die Gründe mttzutheilen, weshalb sie dem Kaiser di« Nichtbe- stätigung d«r Wahl Luegers vorgeschlagen habe. Ministerpräsident Graf Badeni «klärte, er wolle auf die Interpellation«, siowte den DrtnglichkeitSantrag sofort ant wort«, um d« Beweis zu liefern, daß di« Regierung als Grundprinzip betrachte, für jeden ihrer Schritt« voll und nach-! drückliwst ituzust«hm. R«dn«r führte sodann aus, daß weder! das Ministerium, noch der nieder österreichisch« Statthalter als Bedingung für die Bestätigung d« Wahl Luegers di« Ntederlegung des ReichSrathSmandats stellt«. Ebenso sei «S unrichtig, daß Lueger aus sein Mandat verzichten wollte, wenn ihm die Erwirkung seiner Bestätigung in Aussicht gestellt »erde. Weiter betonte der Ministerpräsident, die Regierung sei absolut nicht verpflichtet, sich über die Gründe «tneS in die Sphäre der Exekutiv« fallend« Aktes wie des vorliegenden auszusprechen. Die Regierung sei hier- für nm dem Kaiser verantwortlich; das Vorgehen der Re- aterung sei formell, aber auch materiell gesetzlich begründet. Durch das Recht der Kron«, die Nichtbrstaitgurg eintreten zu lassen, sei die Regierung in der Lage, gegenüber der Wahl- bervegurg und der Parteibtldung «in« objektiv» Haltung ein- zunehmen ohne die Besorgnis daß die Residenz mit über 1*/. Million« Einwohnern eventuell tu unberufene Hände gelange. Das Votum der Majorität könne nicht berücksichtigt werden, sobald die erforderliche Bürgschaft für «ine streng objektive Führung der Verwaltung nicht außer allem Zweifel stehe. Die Regierung könne diesbezüglich nicht den Weg der Expert- mente betret« oder sich auf Hoffnungen stützen, die mit den Vorgängen in der Vergangenheit schwer vereiabm find. Dies allein sei« die Motiv« der Regierung. Der Ministerpräsi dent verwahrt sich dann entschieden dagegen, als wäre di« Regierung irgend einer Pression, sei es der ungarischen Regier ung, sei eS irgend einer Partei des Parlaments, ausgesetzt gewesen. Eine solch« Insinuation sei «in Angriff auf die Ehre des StaatrS, sowie auf di« hohe Bedeutung und di« Ehr« d«S Hauses. Nach der Rede des Ministerpräsidenten begründete Abg. Paltat sein« DrtnglichkeitSantrag und erklärte, es sei unzu lässig, «in« tadellosen, von «ine, Zweidrittelmehrheit gewähl- 1m Mann weg« des JudengetriebeS in Ungam nicht zu be stätigen. Abg. Ebenhoch verwahrt sich namens eines Theiles der Konservativen dagegen, daß Oesterreich zu einem Komi- tat» Ungarns herabfinke. Abg. Prinz Liechtenstein führte aus, Graf Badmt wolle in Wien führen, von Pest ab« geführt werd«. Dr. Lueger werd« immer wieder gewählt werden. Unterrichtsmintster Gautsch beantwortet hierauf «ine Bemerkung des Prinzen Liechtenstein dahin, die Haltung und Abstimmung einzelner Minister stehe unter dem Amtseide und entzieh« sich der Diskussion. Redner gab dann nam«S seiner Kollegen die Erklärung ab, daß sie all« einzeln und in ihrer Gesummt- heit sür dm Beschluß des MintsterratheS und für den Minister- Präsidenten rinstehm. (Lebhafter Beifall). Die Akgg. Steinwender und Haugk befürworten die Dringlichkeit. Abg. Dr. Lueger führt Meegen den Behauptungen de» Ministerpräsident«« Grafm Badeni aus, Gras Ki«lmannSegg habe ihm «klärt, er könne die Bestätigung nur Vorschlägen, wmn er, Lueger, sein ReichSrathSmandat ni«d«l«g« und auf ein« Wiederwahl verzichte. Lueger fordert dann den Grafm Badmt auf, schonungslos alle» zu sagen, was «r von ihm w ss«. (Bet- fallSfturm auf der Galerie. Der Präsident läßt die Galerie räumen.) Die Abgg. Kronawett«, Pemerstorf« und Weber befürworten ebenfalls di« Dringlichkeit. Abg. Bi« «klärt, die Link« werde die Dringlichkeit avlehn«, nachdem die Mini ster ihn Erklärungen abgegeben haben, behalt« sich aber ihre Stellungnahme bezüglich der Ministervnantwortlichkeit vor. Da- HauS lehnte hinauf mit 118 gegm 64 Stimmen di« Dringlichkeit ab und üb«wteS dm Antrag d«m Budgets»-- schuss«. Di« Sitzung wurde sodann geschlossen. Dt«n, 8. November. Di« »Press«" «klärt die Meld ung eines AnttsemttenblatteS, daß vorgestern auf Grund der Ntchtbestätigung Dr. Lueger» die Stch«hettSwach« in Bereit schaft «halt« worden und Militär constgntrt gewesen s«t, sür ein« Lüg«, hinter d« die böswillige Absicht stecke, die Bevölkerung weiter zu erregen und zu verhetz«, weshalb st« (di« »Press,") «S nicht für unnöthig halt«, die Mitthetlung ausdrücklich als völlig aus d« Luft gegriffen zu brzeichnm. — D« Beztrkshauptmann Triebet- bracht« in d« h«utigm Sitzung des BetrathS d« Stadt Wim dm Erlaß d«r Statt- halteret über die Ntchtbestätigung Lueg«- zur Kmntntß und thetlt« mit, daß die neu« Bürg«rmristerwahl am Mittwoch ober Donnerstag vorgenommen werden soll«. Da- Wetter« bestätigt. Türkei. hängt lavou ab, ob di« autistmttisch« M hrheU d«- Gemeind«, rat-»- «meu aud«rm Bürgermeister wählt. D«m Vernetz nun nach ist b«t d«r Wiederwahl Lueg«- «tr« sosorttg« Auflösung dr- Gewetnderath'S zu «märten. P «st, 8. Rov«mb«r. Di« Meldung heutig«« Morgen, blätter. «- s«t di« Etnb«ufu«g de- Landsturm- und dessen Bewaffnung beabsichtigt, wird offtz'v» al- erfunden b«»eichait. P«st, 8. November. D«r Enltu-m'nifter Mafftsch for dert« dm akademische« Sruat d« hiesig« Univ«sität auf, d«r antisemitisch« Bewegung unter den hiesig« Student« energisch «tgegmzutrewn. Agram, 8. Novemb«. Di« U«t«rsuchung g«grn di« au d« Fahnmkundgebuug b«thtiltgt«n Student« ist beendigt. 56 Stuv«1«n wurden unter Anklag« gestellt; di« Verhandlung ist auf d« 11. d. M. festgesetzt worden. Elltschau, 8. November. Nach unruhigrr und schlaf- lo- verbracht« Nacht ist da- Allgemeinbefinden des Grafen Taafe heule wmtger befriedigend. «- » — Di« Nachricht, daß die französische Regierung gegm di« Verwalter der Südbahn und di« bet d« »Bestech- ungS"»Angelegenheit mttbrtheiltgtm Parlamentart« «ine neue Untersuchung eingeleitet Hao«, «««at, dem »D. B. H." zufolge, tn Paris ungeheure Sensation. ES scheint aber, daß man nach dem Wortlaut der am letzten Montag abgegebenen m ni- steriell« Erklärung kaum «tw-s Andere- erwarten konnte. D« »TempS" geht offenbar von derselben Ansicht aus, wenn « in sein« vorgestern Abend auSgegebenm Nummer gegen die bei den Radikalen beliebte Einmischung der Verwaltung in die Angelegenheiten d« Justiz polemistrt. Der He« Mini- sterpräsident, schreibt das gemäßigt liberale Blatt, hat tn d«r von ihm verlesenen Erklärung die Forderung ausgesprochen, daß tn dem freim Frankreich die GerechtigkeitSpfleg« gegen all« Angriffe sichergestellt werde. »Nun will e» uns ab« mehr al» zweifelhaft erscheinen, daß da» direkte Eingreifen des Parlammt», d. h. d« politischen Leidenschaft« tn die Justiz- angelegenheitm, viel dazu bettragen könne, di« Achtung vor der Idee d« Gerechtigkeit zu erhöhen und ihr so den Schutz zu verschaffen, dessen st« gegen böswillige Anfeindungen be- darf. Die liberale Partei hat immer der Ansicht gehuldigt, daß tn der Trennung der Gewalten daS einzig« wirksame Mittel gegeben sei, um der GerechtigkeitSpfleg« ihre Würde und ihr Ansehen zu bewahren." Italic«. Rom, 8. November. Hmt« begann der Prozeß w'grn d,S anarchistischen Komplott» gegen Crispi. Hauptangeschuldig- 1« ist «in gewiss« Lega, welch« da» Attentat auf Crispi ver übte. Di« Verhandlungen werden mehrere Tag« dauern. Rom, 8. November. Gegenüber dem Gerüchte von drohenden Bewegungen seitens der Derwische sagt „F mfulla": ES sei darüber kein« Depesche au» Massaua an di« Regier ung gelangt. Da» Gerücht sei daher vorläufig unbegründet oder bezieh, sich auf Vorgänge, welche den General Baratieri nicht angehrn. Das Blatt fügt hinzu, die erythräische Kolonie sei fortdauernd vollständig ruhig. Die Entlassung und Zer- streuung der Schaaren des Ra» Allulah und di« Einstellung dcs Vormärsche» der Truppen de» Königs Johannes werden Konstantinopel, 8. November. Wie aus offizieller türkischer Quell« gemeldet wird, gelavg eS den von den Be hörden EezerumS entsandten Streitkräften, die Ortschaft MantS im Bezirk« Terdjan, welche von Mohammedanern und Christ« bewohnt wird und von ungefähr 200 in Kurden-- und Lasen- Tracht gekleideten Individuen belagert wurde, zu entsetz« und die Angreifer zu zerstreuen, Dersäben Quelle zufolge wurde ein angesehener Armenier verhaftet, als er im Begriffe war, tn feinem Wohnhause Patronen anzuferttgen; auch mehrere als Soldaten Md Regiebedtenflete verkleidete Armenier wur den verhaftet. — Ein« Nachricht aus Bat um m«ld«t n«u« furchtbare Metzelei« in Erzerum. B «le Dörfer find verbrannt und zerstört. Di« Zahl der Opf« ist ungeheuer. — De Zeitung „Daily New-" «fährt über Wien, daß wenn di« schl«cht«n Nachrichten ouS Armenien noch wenige Tage fortdauern sollten, di» Russen tn Armenien etnrücken würden ohne «in« vorh«rig« Zustimmung d«r übrigen Mächte. Gleichzeitig würde «ine europäische Con- f««z tn Konstantinopel, London od« Berlin stattfinden, um zu bestimmen, wie lange die russische Besitzung dauern solle, und die geographisch« Grenzen der Occupatio« sestzustellen. (Dte Meldung des englischen SensationSblatteS ist selbstver ständlich mit all« Vorsicht aufzunehmen.) «ws « « ch f e «. — Auf der Tagesordnung für die nächste Gesammtsitzung des LandeSkultarratheS steht ein Antrag, welcher bezwlckt, daß di« Ausgab« für Verfichtungen d«S tobten und lebenden In- ventarS, sowt« d« Vorräthe Md Feldflüchte, insoweit solche zu den geschäftlich« Unkosten zu rechnen find, von dem Ein kommen au» dem landwirthschaftlichen Betrieb« auch in den- j«ig«n Fällen in Abzug zu bring«« find, in den« daSselbt durch Schätzung ermittelt Word« ist. Noch fühlbar« macht sich unt« d« Landwirthen die Btlastung durch di« sozial« G»setzg«bung. Di« hinauf b«züglich«n Beiträge alle« Art hab« mit den Jahren «tn« iHöhe «n«'cht, wrlche auf da» Einkommen au» d«m LmdwirthschaftSbelriebt nicht ohne groß« Einfluß geblieben ist. E» wird daraus dt« Noihwendigkitt d« An«rk«nnuna dt«s«r AuSgab« als g«schäftlicher Uukost« abg«l«tt«1. Deshalb soll der LandeSkultureath an die König!. StaatSregierung daS wett«« Ansnch« richt«, daß di« auf Grund d« RtichSvnsicherungSgtsitz« d«m Landwirth« auferleg- 1« BeitragSlristung« für daS tm landwirthschastltch« Be- tri«b« beschäftigte Personal in gleicher Weise wie dte Schuld- zinsen t« Abzug gebracht od«, insofern die- nicht durchführ bar «schein« sollt«, bei d« Feststellung d« Pachtwerthe «in« dem wirklich«« Aufwand« entsprechend« Berücksichtigung z« «r- fahr« hab«. Leipzig, 8. Novbr. Da» Reichsgericht hat h«t« dt« von Frau Rüdinger und d«r« Tochter Elise gegen daS am 22. Juni d. I. weg« Beihilfe zum Betrug« gefällt« Urthetl «ingrlegt« Revision verworfen: dieselben war« s. Z. weg« Mitthäterschaft ia d«m Prozesse gegen «tn« vorgtbllch, Erz. h«rzogtn von O»st«r«ich.Eftr verurtheilt Word«. — D« zweite Strafsenat de» R«i»Sg«tcht» hob da freisprechend« Urthetl de» Landanicht» Be-lin I vom 14 Mai d. I. gegen d« Arbeiter Zinn« Ms; in d« Begründung wird ausgesprochen, daß CorpSbesthle, w«lch« sich g«g« dt« scctald«mok.attsch« Agitation im H«r« eicht««, al» Befehle in vt«astsach«a »ach 8 92 de» M»lttärstrasg«,»tzbuch«» aufzufasst» sind und daß dt« Aufforderung an Prrson« de» So dat«. staade» zu, soeialdemokratisch« Agitation «ach 8 110—112 de» Rrichistraia, setz buch» zu bestraf« ist, — Ein M irkthelser von Lresde« hatte sein kletm» vermögen in Höhe von eirka 1K00 M. in der Svark^f« eia« benachbarten Stadt zinsbar angelegt und besaß darüber zwei Sparkassmbüch«. Diese Bücher führt« «r kürzlich zu fällig b«t sich, al» «r Geschäft-weg« besorgt-, und hierbei batt« er da- Unglück, st« zu vtrli«r«n. Er sitz» di« b«tteffeud« Sparkaffmverwaltmg davon in Kennt niß, mußt« ab«r zu sei- nem Schrecken erfahren, daß da» ganz« Geld von dem unehrlich« unbekannt« Finder inzwischen schon abaehob« Word« war. — Am 17. November werd« in Pl««e« bet Dre-d« sämmtlich« sächsische Schwimmvereine uns SchwtmmklubS zu sammentret«, um über dt« Gründung «ine» sächsisch«« Schwim- merbundes zu b«rathe«. Der Zweck dies«- Bunde- soll der sita, da» Schwimm« tm Königreich Sachsin und d« an- grenzenden Bundesstaat«« volksthüml ch zu mach««, dt« ein- helllicht Entwickelung deffrlb« durch Abhaltung von gemein- schaftltch« UebungSstande« zu heben und durch Schwtmmhest« zu fördern, sowie dte Einfühlung eine- pfltchtmäßtg« Schwimm- betrieb«- tu den Schul« anzustreben und die freundschaftlich« Beziehungen der ihm angehörigen Verein«, Klubs und Einzel- schwimm«« zu fördern. All« Politisch« Bestrtbung« hält sich drr Bund fern. Di« Versammlung findet vormittag» 11 Uhr im Plauensch« Lagerkeller statt. Nachmittag» wird »in große» Schauschwimmen v»ranstallet. Wir wünsch«, daß daS Unternehm« von Erfolg gekrönt sein möge. — Sehr gut erhallen« Umm sind tn großrr Anzahl tn Coswig bri M«iß«n ausgefunken wo,d«n. Wahrscheinlich ist der Fundort «in« slawische Begräbntßstätt« gewesen. Es sind dabet Umen mit Henkel, mit Stürzen und solch« ohne Henkel, Thränerkrügt, flache Schal«, auch in Kin dergräbern Spielgegenstände entdeckt Word«. Eine klein« Ume, die Nachbildung einer größeren, ist bloß «In« Zoll hoch. In diesen Urnen befinden sich höchst interessante Gegenstände, welch» sämmtlich au» Bronze besteben und meist geschmiedet sind, u. a. zwei Armspmgm, Theil« «tner größeren Spang«, eine Art Nähnadel, und «in muth- maßlich di« Stell« «tn«S NähringeS vtrsihendrr Stein. — Dem Stadtrath in Zitter« ist «tn« Petition zur Unterstützung unterbreitet worden, in welcher da» König!. Sächs. Finanzministerium um Erbauung einer Eisenbahn von Sohland über Wehrsdorf, Steinigtwolmsdorf nach Neustadt, b«zw. DürröhrSdorf bei Dresden ersucht wird. Dte Petenten weisen darauf hin, daß di« Stidt Zittau «in erhebliches In teresse an dieser neuen kürzere« Verbindung zwischen Zlltan und der sächsischen Residenz habe. Der St^dirath hat be schlossen, da» Köaigl. Sächsische Finanzministerium um thun-- lichste Berücksichtigung der überreichte« Petition zu ersuch«. — In Löbtau wurde ein verwegener Ueberfall ausgeführt, der die Gemülher der dortige« Bewohner in Aufregung er- hält. Der Schauplatz desselben ist ein dortige» Cigarrerge- schäft an der Dresdener Straß«. Hier «rschien zu d«r Zrtt, al» sich nur «tn Commis im Geschäft befand, «tn Mann, der große Elle zu haben schien und drei Päckchen böhmischen Tabak verlangte. Als sich der junge Mann nach dem Mier der Ladentafel befindlichen Regal bückte, schlug ihn der Er schienene mit einem schweren Gegenstand, mehrere Mal« nach dem Hinterkopf«. Einrr Ohnmacht nahe, gelang es dem An gegriffen«, einen Borfiwtsch zu ergreif« und mit solcher Wucht gegen den Angreifer zu schleudern, daß derselbe ver wundet wurde. Kaum hatte sich der Commis einiger maßen erholt, so war auch schon der Unbekannt«, der «S sidenfalls auf die Ladmkass« abg«s«hen halt«, verschwunden. — Unter welch' großer Mäuseplage dt« Landwirthe der Umge gend von Rosse« zu leiden haben, beweist, daß «in Gutsbes. tn Ntedergiuna auf einem Stück Feld ca. 1800 Mäuse tödten ließ. — Einen n cht geringen Schreck halte an einem der l-tztea Morgen der Pastor in Olbernhau. Als derselbe früh in sein Studirzimmer trat, sah «r aus dem Sopha einen fremden Man« fest schlafend liegen. Nachdem er denselben geweckt hatte, «nlfloh deser schnell zum Fenster hinaus, durch daS er in der Nacht htnetngestteg« war. Der Vorgefundene war «in Jnsoss« der dortigen Bezirksanstalt, ouS d«r er mit Hilfe deS Blitzableiters entwich«« war. Gestohlen soll nichts se n. — In Rudelswalde bet Crtmmiischau »geh»'» um!" Schon vor einiger Zeit erregte e» im M.'schen Gute Bedenken, daß an jedem Morgen daS am Abend verriegelt«, nach d«r Straß« sührrnd« Thor off« steh«nd grfunden wurde, ohne daß mau den Veranlasser entdecken konnte. Kurze Zeit da rauf begann der eigentliche Unfug, indem mit Eintritt der Dunkelheit nach den im Gut-Hofe befindlichen Personrn mit Stein«, Kohlen und in einem Fall« mit «tnem schwer« Ei senstück« oeworfen wurde. Eine Magd wurde durch einen solchen Wurf so erheblich tm Gesicht verletzt, daß sich dieselbe einen Zahn zieh« lass«« mußt«. Di« GulSb«wohn«r werd« durch diksen Unfug, drr immer bi» gegen 8 Uhr andauert, so belästigt, daß st« sich nur noch auf den Hof b«g«b«, wenn st« de« Kopf besonder- g«schützt haben. Ma« ist nunmehr zu der Überzeugung gekommen, daß dt« Steine nicht von auswärts hereingeworsen werden, sondern auS einem de« W rthschaftSgebäude kommen. Eine Durch suchung desselben, sowie auch di« bisherige« polizeilich«« Rö- ch«rchm sind abrr l«idrr «rfolglo- gewtsin, so daß sich am Dienstag Abend dt« W«rs«r«t ärger denn je Wied«»holt hat. Mit Dieben scheint man e» nicht zu thun zu haben, denn bis fitzt ist tm Gehöfte noch nicht- gestohlen wordrn. Seit einig« Tagen steht auch da- nach dem Gart« führende Thor, trotzdem eS Abend- sorgfältig «schlossen wird, und trotzdtm ia unmittelbarer Näh« drff«lb« d«r Hofhund angektttrt ist, am Morgen reg«!mäßig offen. D«r Spuk v«raulaßt jeden Abend «tn« groß« Menschenansammlung vor d«m GutSgebäude. Hoffentlich gelingt «-, d« U«b«lthäter recht bald abzusass«. v«tlsisi« »«aeliichett»». — Am heutig« Somtag wird Herr Sup. Uo. tdsol. Noth in Wildbach Kirch«visttation abhaltm. Grünhain, 8. Novtmber. Herr Stadtverordnete« Christian Gottfried Göckeritz erhielt heut« anläßlich seine» bOjährtg« BürgerjubiläumS und in Würdigung si «er lang jährigen tr«««n Wirksamkeit als StadtgemeinderathSmitglied von einer Deputation dr- StadtgemeinrerathS «tn Ehrendip lom überreicht. Eibenstock, 9. Novbr. Der hsistq« Gasbeleuchtung». Aettrnverein hat für da- BttrirbSjahr 1894/95 «ine« Rei«.
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