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kräfte im 3. Satz. Erste Skizzen zur „Fünften" gehen bis in das Jahr 1800 zurück. Intensive Arbeit leistete Beethoven an ihr von 1804 bis 1808. Gemeinsam mit der 6. Sinfonie und der Chorfantasie gelangte sie in einer Akademie am 22. Dezember 1808 in Wien zur Uraufführung. Die zentrale Stellung, die sie in Beethovens sinfonischem Gesamtschaffen einnimmt, unterstreicht auch die Tatsache, daß sie die erste in einer Molltonart wor (vorher nur das c-Moll- Klavierkonzert), daß dann aber — wie dann später auch in der „Neunten" in d-Moll — die Düsternis des Finales überwunden ist. Der 1. Satz (Allegro con brio) entsteht fast in seiner Gänze aus dem bekannten Klopfmotiv, der dreimaligen energisch pochenden Repetition der Quinte g und des Absprunges in die Terz es. Die vier Töne sind der Grundstein für den ganzen Satz; das Klopfen bestimmt im Anfang auch das zweite Thema, das vom Horn vorgetragen wird, es mischt sich in die Fortsetzung dieses zweiten Themas, erscheint hier unruhig gejagt, dort energisch bestimmt, dann wieder polternd dreinfahrend, sich auftürmend und wieder herabstürzend, in mancher Nuance: immer aber düster drohend gibt es dem Satz sein Gepräge. Eingebettet in die beiden Mollsätze ist das Andante con moto in der Sub dominantparallele As-Dur, das warme weiche Züge annehmen kann (erstes Thema der Bratschen und Celli), aberauch strahlenden Charakter aufweist, in jedem Falle aber einen lichten Gegensatz zu dem Allegro con brio bildet und in seinen sieghaften Partien bereits seine Verwandschaft zum Finale erweist. Konnte man den 1. Satz mehr als das Ringen mit dem Schicksal betrachten, so offenbaren sich im 3. Satz (Allegro — Dreivierteltakt) direkt die Gegenkräfte. Ein schleichendes Thema der Celli und Bässe beginnt den Satz, eine aufstei gende Akkordbrechung, nicht unähnlich dem Finalthema der großen g-Moll- Sinfonie Mozarts, doch huschend unheimlich hier, nicht sich aufbäumend wie bei Mozart. Bald bemächtigt sich dann auch das Klopfmotiv dieses Satzes, doch ist es jetzt nicht von der ringenden Problematik, es zeigt sich — in der Metrik verändert, bereits auf dem Schwerpunkt mit dem Pochen beginnend — ganz offen drohend und aggressiv. Das Trio bricht in diese teils unheimliche, teils drohende Stimmung herein; wiederum von den Bässen und Celli angeführt, poltert ein Fugato dahin. Interessant die abrupt abgerissenen Anfänge nach der Wiederholung des ersten Trioteils. Nun wieder das Scherzo, jetzt aber geister haft im Pizzikato spukend, über pochendem Orgelpunkt der Pauke der Über gang in den Streichern, von unglaublicher Spannung, die sich immer mehr steigert, zur Explosion drängt und sich dann auch im attacca anschließenden Finale entlädt. Alles Düstere wird jetzt hinweggefegt. Strahlend steigt der C-Dur-Dreiklang auf. Sieghaft reiht sich ein Thema an das andere, von strahlender Einfachheit im einzelnen, kompliziert im Gesamtgeschehen eingesetzt, sich auch wieder durchsetzend, wenn ein letztes Mal das Pochen des 3. Satzes Düsternis herauf beschwört. Im jubelnden Presto findet das Finale sein Ende, das ganz am Schluß — als Bestätigung des errungenen Sieges- allein 28 Takte lang auf dem C-Dur-Akkord beharrt. Robert Schumanns Ausspruch hat seine Berechti gung erwiesen: „Diese Musik wird erklingen, solange es eine Welt und eine Musik gibt". TII/9'921tG 5919 67