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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189510041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18951004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18951004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-10
- Tag 1895-10-04
-
Monat
1895-10
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.10.1895
- Autor
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An gerichtet: Em Hensch»' zeit Schi versamm dar. W tracht hi, äußerlich« Wir «bit einen Fü und Erh, Der Dresden, 1. Oktober. Nach den an-Wien vorliegen den Meldungen fand gestern Nachmittag '/,2 Uhr zu Ehren der Ankunft Sr. Moj stät des Königs Albert von Sachsen großes Hofdiner statt, welchem auch Prinz Leopold von Bayern versami Deutsch des Sr wurde Vorsitz« Stellvei den Ka Throne. Deuischl de, gloi durch di Watten, «nuug« scharfen beschwör kehr, nu und stüf lingen u den KrS und zu < und d de« B mitttst Hayn und d gU« „Lahn vtldja, sowie am v. findet, währe» ueS I« bedeute betrug begann erreicht Hochwi Btrkwi! sättig, die in sucht. sagt uns, wir seien am Rand« de» Unterganges und nar «in- ' schneidend« Reformen könnt« uns doch rett«: aber mit, wie » ohne Reform« seid Ihr da gierig, u«S «tt Tur« Million« : betzuspringm! Ein» Anleihe, die man einem st«keaden Manne ausdrängt, weil man st« für et« gutes Geschäft «fleht, ist »eniger ein Zeuguiß für di« Gesundheit des Darleihers, als et« solch«» für di« Sicherst d«S Schuld««rS. Diese Auffassung trägt natürlich zu de« Ueberzeugung von der chinefisch« Bolt ko«m«h«tt nicht wenig bet. Ma« giebt wohl zu, daß die Arme« und Flott« jämmrrltch g«schlagm w«rdrn, ab«r was thut das? Ist das ander«« Nation« nicht auch passirt und st« l«ben und aedeih« tmm«r noch? Und warum wurden die Chinesen geschlagen? Die Legende ist schon eifrig am Weck, di« Gründe zurechtzustutz«. Das kaiserl. Edict, das d« Fete- denSschluß offiziell verkündet«, behauptet ja, de, G,und de« Niederlage sei ein elementares Ereigntß. E n« groß« Sturmfluth hätte alle Bef«sttgung«n an der chinesischen Küste jäh zerstört. Ein schriftgelehrter, chinesischer General hat den Grund d«r Niederlagen in dem Umstande gefnnden, daß die altväterisch« nationale Heer- und Wehrordnung zu Gunsten unbrauchbarer moderner europäischer KrirgSweise verlassen worden sei. So anthuirt dieser Anschauung nun auch «scheinen mag, That- sache ist, daß gegenwärtig all« Schmied«»«,kstätten in China eifrig beschäftigt sind, alte JingallS mit Luntenschlössem h«r- zurichten und daß die Jagend von Peking alle Nachmittag lustig mit Bogen und Pfeil« hantirt. Seh, bezeichnend für den geistig« Zustand, der hier herrscht, ist das schon er wähnt« Ed et, in dem der Friedersschluß angezeigt und zu gleich motivtrt wird. Der Sohn des Himmels erklärt darin, daß ihm di« Niederlagen der Armee schlaflose Nächte bereitet hätt« und, daß das Unglück the'ls der verrätherisch« Ge- bahrung de« Führer, theils jenem elementaren Ereigntß zuzu- schretb« sei, daS alle Befestigungen der Küste weggespütt habe. Wenn er sich entschlossen, von einem Versuche, daS KriegSglück zu wenden, abmsteh«, so habe ihn dazu sein« Pietät gegen di« Kaistrin-Rtgentin, seine Mutier, veranlaßt. Die ehrwürdig« Dam« hätte ans der Hauptstadt flüchten und die Strapazen einer Reise auf sich nehmen müssen, und um daS zu vermeiden, habe er in d« Frieden gewilligt. Davon, daß daS landeSväterltch« Heiz des Sohnes des Himmels dem nutzlosen Wü hrn der KriegSfurte habe Einhalt thun Woll«, oder das für den Moment »ehrlose Land den Schreck« einer feindlichen Invasion nicht Preisgaben mochte, ist in dem Edict keine Rede. Alles in Allem kann man die gegenwärtige Si tuation in China feststen«, dos himmlische Reich ist genau so weltentrückt, wie vo, dem Kriege. Die grausame Ltction hat keinen Eindruck hinterlassen, der Donner der japanisch« Kanonen hat den abgelebten Riesen für einige Zeit aus dem Schlafe gerüttelt; nun aber ist die Müdigkeit noch größer als vorher. Ein französischer Beurthetler hat das treffend also ausgedrückt: „Bor dem Krieg« schlief China aus tiatM Ohr, jetzt aber auf beiden. . . .* Afrika — Nach seiner Rückkehr aus Ais schloß der Landes hauptmann von Südoestafrika, Major Leuiwein, mit dem neu eingesetzt« Häuptling Nicodemus noch ein« besonder« Vertrag ab, in d«m ihm eine RegierungSsubv«tion von 1000 Mark jährlich in Aussicht gestellt wurde, sobald sich sein« Leute in der Thal hinter die vereinbarte Grenz« zurückgezogen hätten. Dadurch ist, wie Major Lmtwein hervorhebt, daS eigene Interesse des Häuptlings erregt, md es steht zu hoff«, daß er sich dieser nicht leicht« Aufgabe mit Energie ent ledigen wird. Ueker seine Rückreise berichtet Major Leuiwein sodann aus Windhoek unter dem 3. Juli d. I. Folgende-: Nach Abschluß des Vertrages trat ich die Rückre.se nach Windhoek an, wo ich am 20. Juni eintraf. Unterwegs hatt« ich wieder die vorläufig wohl nicht sobald von unserer Tages ordnung verschwindende Aufgabe, eine groß« Hererowerft mit mehreren Tausend Ochsen aufzuheb« welche sich »eit südlich der vereinbar:« Grenze, bet Kowas, festgesetzt halt«. Ich habe deshalb an diesem Platz« gleichfalls eine Station einge- : richtet. Dieselbe Arbeit hatte ich dicht östlich von Windhoek, wo gegen 1000 Hererorindee die Farm eines We ß« Ansied lers abweideten. H'er in Windho k erfuhr ich ferner, daß auch weltlich des Platzes die Hereros in Massen vor gedrungen seien. Ein Haufe hatt« sich sogar dicht bet m seren eigen« Pfndrpost« festgesetzt und war von drm dortigen Stations chef nicht zum Wegg.h« zu beweg« gewesen. Nun riß mir die Geduld. Den lrtzigenannt« Haufen ließ ich pfänd«, welcher Aufgabe sich der Regierungsasfiffor v. Ltndequist unterzog, während ich an den Oberhäuptling Samuel «inen deutlichen Brief schrieb und ihm eine Frist von 14 Tag« zum Zurückziehen seiner Posten setzt«. Der Letzter« antwortete entgegenkommend und entschuldlgte seine Leut« mit „Mißoerständmssm*. Er ritt sofort selbst in daS betreffende Gelände, hob sämmtliche dort befindlichen Post« auf und meldete mir persönlich das Veranlaßt, hier in Windhoek. DaS Ergebniß unserer demnächst folgenden Be- prechung« war dann «in schriftliches Abkomm«, in welchem tber die Folgen unbefugter Grenzüberschrettung« genaue Fest- etzunge« getroffen worden sind. Ich hoffe, daß die jetzt vor- jesehen« Maßnahmen endlich zu dem gewünscht« Ziele sühr« »erden. Sollt« jedoch auch die- sich als trügerisch erweis«, dann werde ich mich mit Witboi in Verbindung setz« und unsere iämmilichrn Grenzstation« durch dessen Leu e verstär- «n. Und daS wird ganz gewiß wirken. — In der letzten Reichstagssrffion hat ein Redner die Zahl der Herero-Rinder auf 30,000 geschätzt. Wen« er zehn Mal so viel gesagt hätte, o würde er sich vielleicht einer kleinen Ueberschätzung schuldig gemacht haben, aber gewiß der Wahrheit näher gekommen «in. Daß kein Land ver Wett im Stand« ist, auf di« Dauer olche Mass« zu ernähr«, liegt auf der Hand. Die HereroS werden daher immer gezwungen sei«, Wasser und Wud« ver- angrnd, an die Thore ihrer Nachba« zu klopfen. Endgül- iger Wandel wird in dieser A chtung erst zu erwarten sei«, wenn die HereroS sich so viel europäische Bedürfnisse ange- wöhnt hab« werd«, daß ihr« Ochs« r«chtzeittg in di« Händ« weißer Händler übergeh«. Hendrik Witboi war vom Landeshauptmann L«tw«in Ungeladen worden, in der nächsten Zett Windhoek zu besuche«; er hat aber die Aufforderung aus Gesundheitsrücksichten (!) ablehu« müsse«. (Na «a, alter ehrlicher Hendrck!) liti»nSkabtr«tS in hervorragerdfwr Weis« thätig »ar, daß er «««mehr di« Liquidation d«r Koalition, beschwert durch den bedeutsamste« Rest d«S Nachlasses des kabinetS Taaff«, durch di« Wahlreform, übernommen hab«. ES w«»de nunmehr di« Aufgab« de» neu« KabineiS sei«, die konservativen, aufrich tig« parlamen'artschen Element« zu erhall« und zu« Lösun, der ihrer hanmdvr StaatSaufgabm heranzuzteh«. Gra Badeut sei H erz« der richtig« Mann, auch unt«r d« KabinetS- Mitglied«« sei k«iu«S, daS nicht vo« d«r Nothv«ndtgk«tt er füllt sei, all« konsrrvattv« Packirn um dir StaatStitteressen zu gruppirm. — Da» „Neur Wt«rr Tageblatt" hebt hervor, Graf Badeut hab« sich mit «tnrm behutsam au»g«wähtt« Stab« umg«be«, uud d«r äußer« Eindruck s«i««» Regierungs antritte» sei kein uusympaih'sch«. Die Hoffnung aus bessere Zeiten »erde allerdings erst nach Bekanntwnden der Regier- ung-erklärungen positiv« Festigkeit gewinn« können, daS Re- gterungSprogramm sei indessen in seinen Hauptzügen durch di« E1aatSg«ndgesetz« vorgrzUchnet, uud wenn sich daran die unbeugsame Entschlossenheit, die Umsturzbewegung« unschäd lich zu mach«, reih», so werde sich di« neue Ordnung der Dmg« ersprießlich entfall«. — DaS „Wimer Tagblatt" meint: „Wir brauch« endlich einmal eine Politik deS ge sunden Menschenverstand«-, «in« gerad« natürliche Politik." — Auch di« übrig« Blätt«« besprich« da- Ereigntß je nach der Packistellung. Die „Oesterreichische Volkszeitung" er blickt in dem neuen System nur die Fortsetzung de- alt«, dem sie nicht unthätig, aber zurückhaltend p»g«nüb«sttht. Die „Deutsch« Zeitung" und die „Ostdeutsche Rundschau" stehen entschied« auf gegnerischer Sette, während da- „Deutsch« BolkSblatt" mit stmem Urtheil noch bi» zu den amtlichen Erklärungen de» Grasen Badeut zurückhält. Nrxxkreich. Paris, 2. Oktober. Ein Korrespondent der „Agence HavaS* beziffert in einem Briefe vom 13. September aus Majunga die Zahl der Todt« bet dem Expeditionskorps auf ungefähr 2000, worunter 1100 Europäer. Die Zahl der Krank« in de« Hospitäler« belaufe sich auf ungefähr 7000, »ovo« der größere Theil wieder zum Truppeotheil stoßen dürfte. Paris, 2. Oktober. Hanotaux gedenkt d« Kammer« mehrer« Gelbbücher über die schwebende« diplomatischen Fra ge« vorzuleg«, namentlich auch über daS Eingreifen in den chinefisch-japanischen Krieg. Dagegen dürfte die Kündigung deS tunesisch-Italienische« Handelsvertrag- noch nicht den Ge- genstand von Mittheilungen an'S Parlament bilden, da noch Verhandlungen Im Zug« sind. — Der Haushaltausschuß hat daS Heererforderniß erledigt. Er hat 17 Mill, gestrichen, und da die Regierung ihrerseits 5 Mill, aufgab, so ist daS Erforderntß jetzt um 22 M.ll. geringer als im ursprünglichen Voranschlag. Fontainebleau, 2. Oktober. Großfürst Constantin ist in Begleitung Hanotaux' in Montebello eingetroffe«. Er besuchte Faure und frühstückte mit demselben. Sperret ex. Madrid, 2. October. Amtlich wird aus Havanna gemeldet: Mehrer« den Spaniern günstig« Zusammenstöße mit den Aufständisch« haben stattgesuud«. In Havanna wüthck ein furchtbarer Wirbelsturm. Türket. — Den „Daily News* meldet man aus Konstantinopel: Ein Armenierhaufen zog am Montag nach dem Polizeimint- sterium, schlug die Fenster «in und feueck ins HauS, wodurch der Polizeimintster leicht verwundet wurde. Alle Läden in Stambul sind geschlossen. Die Verhaftung« dauem fort. DaS europäische Viertel ist ruhig. — Eine später« Drahtmeldüng der „Daily N<ws* übermittelt weitere Einzelheit« über die armenische Kund- gebung. Diese war für Sonntag in Kam K:pa anbe- räumt. Tie Pforte machte dem Patriarchen Vorstellungen, der erwidert«, sein« Landsleute seien verzweifelt; obwohl es nicht seine Sache sei, werde er alles thun, waS er könne, Togergeschichte. W«cks»l«ck. — Di« Herren Franz Zahlmann und Eduard Mar quardt tu Tilsit, di« sich in dies« Tagen durch «in« öffent lich« Erllärnrg vo» der Sozialdemokratie loSaefagt haben, vnöffmt'.tche» t« Tilsit« „OsHreußtsch« Togebl.* «ine kund- gebuxg, wort« sie «. a. daS Folgend« d« voztaldmrokratte „tnS Stammmbuch* schreib«: „Wi, erklären aufs Bestimm- test« : di« vom „Ostpr. Tagebl.* in d«n letzt« Tag« ge- geißelt« Zustände in der Königsberg« socialdemokrattschen Packi find faktisch Vorhand« ab« nicht nur allein in Königs- b«g, sondern fast überall. Wir konstatir«, daß di« vielge- pries«, Einigkeit der Sozialdemokraten, speziell Königsbergs, gar nicht Vorhand« ist, daß gerade dt« -vntgsb«g« Packt sich bereit» gespalten hat und daß di« Versammlungen d« ein« Parteihälfte von de» ander« gesprengt werd«. Wir konstatiren fern«, daß in Folg« d« ewigen Zänkerri« und and««, d« kvnig»b«a« Packt nicht gerade »um Ruhm« g«. reichenden Borkommniss« «tu sehr groß«« Theil tüchtig« Männer d« Sozialdemokratie den Rücken gekehrt hat, uud wir Wiss« auch, daß dies« noch viel« and«« folg« w«d«. W« sozialdemokratisch« B«sammlung«n in Königsberg be sucht hat, muß staun«, über den Ton, w«lch« in denselben herrscht. Hi« giebt» keine Brüderschaft sondnn nur Gegner schaft, die oft in Thätlichkett« au»ackt, wir sind deß Zeugen. Mußte doch der Vorsitzende auf dem ost- und westpreußisch« Parteitag« am 8. September d. IS. di« Erschienenen zur Eintracht und Wohlanständtgkett ermahn«, «in Vorkommntß, welches man hi« nicht «wartet hatt«. Hiervon nimmt die „VolkS-Trtbüne* kein« Notiz, daS find Sach«, die ihr kein« Kopfschmerzen verursach«. Dagegen wettert sie gegen uns, als hätt« wir d« Sozialdemokratie ein großes Herzeleid be reitet. Od« sollt« daS wirklich d« Fall s«in? Beinahe möchten wir «S glauben. Sie spricht uns gegenüber von Moral, wo di« Moral in der Sozialdemokratie doch längst nicht mehr vorhanden ist, sie greift in das Privatleben anderer ein, um dtrS zu begeifern, während sie doch alle Ursache hätte, üb« di« Sittlichkeit zur Tagesordnung über zugehen. Vielleicht erinnert sich di« „VolkS-Trtbüne* des Falles d« Frauenentführung, welche «in Angehöriger d« Königs- derg« Sozialdemokratie fertig brachte. Wir kennen diesen Fall sehr genau, wir wissen, daß genannter Sozialdemokrat unter der MaSk« der Freundschaft bet einem anderen Woh nung nahm, um dann in dessen Familie Zwietracht zu stiften. Sollen wir Namen nenn«? Die Sozialdemokratie schreibt so oft „Sittenspirgel der Bourgeoisie", wt« wär's, wenn wir einmal einen „Sittensp'egel der Sozialdemokratie" schrieben. Stoff genug dazu ist vorhanden. Die frei« Meinungsäuße rung in der sozialdemokratisch« Partei ist ein lener Begriff, wir hab« da» kennen gelernt. Mag die eigene Meinung, auch noch so berechtigt sein, sie darf nicht aufkomm«, «S könnt« dadurch di« Packt geschädigt resp. bloßgestellt werden. MU eis««« Konsequenz wird «in m Parteisachen Andersden kend« niedergeschrieen, und Verdächtigung« und Verleum dungen sind nicht fetten gegen ihn beliebt« Waffen. Auch dies ist nicht wegzuleugn«. ES wundert uns nur, daß die „Volks-Tribüne" resp. die Sozialdemokratie in uns noch keine Polizeispitzel entdeckt hat Auch dem „Vorwärts" ist uns«« Erklärung zur unrecht« Zeit gekommen. Man merkt ihm die Verlegenheit so recht an. DaS beweist die von ihm gebrauchte Redewendung: „WaS mag den beiden Bekehrten Vies« Erklärung wohl eingebracht hab«?" Wir »oll« MU- leid üben und «S ihm «zähl«: Nichts. Es war nicht die Bezahlung für dies« Schritt urs maßgebend, sondern einzig und allein die in der sozialdemokratischen Partei herrschende Korruption. Eine Partei, di« auß«r stand« ist, in ihr« Mitte Ordnung zu halten, di« ihre Maximen nur ouf dem Papier hat, eine Partei, in der« Mitte wie in keiner anderen das Streberthum wuchert und dem Egoismus Thor und Thür öffnet, eine solche Partei ist nicht in d« Lage, «'ne neu« Ge- sellschaftSordnurg h«rbeizuführ«n. Was kümmern sich d« Hnren Führer um dm Arbeit«, wenn sie nur selbst nicht der Gefahr d«s VerhungrrnS ausgesetzt sind. Die Verdächtigung also, aus pekuniär« Gründen mit unserer Erklärung an die Oeffentltchkeit getreten zu sein, weisen wir ganz entschieden zurück. Wer aber Bezahlung, recht viel Bezahlung für Gauk lerstückchen «ntgegennimmt, daS brauchen wir dem „Vorwärts" wohl nicht erst zu sagen." München, 2. Oktober. Wie die „Allgemeine Zeitung* vernimmt, wird d« Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe am Donnerstag ein« Einladung des Königs von Württemberg nach Stuttgart folgen und kurze Zeit darauf nach Berlin zu- rückkehrm. Berlin, 2. Oktober. Wie die „Nat.-Ztg.* «»fährt, war der Flügeladjutant Oberst v. Moltke, wrlch« dem Zaren ein Handschreiben des deutschen Kais«- überreichte, zugleich Ueberbring« eine- Gemäldes, aus welches sich das kaiserlich« Handschr«tb« bezog. — Die einjährige Dienstzeit der Volksschullehrer wird nach der „Post* im Herbst 1900 obligatorisch eingeführt wer den. Bis dahin Haden die bereits angestellt« Lehr« wie biSh« zehn Wochen zu dienen. Den noch nicht angestellt« Semtvarabiturientm wird freigestellt, sich schon jetzt der ein jährigen Dienstzeit zu unterziehen. Dieses Provisorium be- ruht auf ein« Vereinbarung mit dem preußischen Kultusmi nisterium. Di« zu einjährigem Dienst eingestellten Leh«, werden gemetnsam mit d« Einjährig-Freiwilligen ausgebildet werd«, wohnen aber, sofern sie nicht im Stande sind, die kosten ihr« Dienstzeit selbst zu tragen, in der Kas««« ihr«S RegimrntS, von dem sie auch sonst dleselb« Kompetrnz« bezieh«, wie di« zweijäh.ig« Mannschaften. In den Kas«- n« werd« sie jedoch besondere Stuben «hatt«, so daß st« in dies« Hinsicht «in« Ausnahmestellung etnnehm«. Vrstrrrrtech. — Die Wien« Zeitung veröffmtltcht et« Handschreiben an den Grasen Ba d en i, durch welches demselben di« Leit ung des Ministerium de« Innern übertrag« wird, und Graf WelserSheimb ««erlich zum Minister für Landes- vertheid gung, Frhr. v. Gautsch zum Minister sür Kultus und Untentcht, Dr. v. BtlinSly zum Minister für Finanzen, Graf Ledebur zum Minister für Ackerbau, Graf Gleisbach zum Minister für Just z und Frhr. Glanz von Eicha zum Minister für Handel «nannt werd«. — Di« Morgmblätter b«spr«ch« d« Amtsantritt d«S n««n KabinrtS Badeni. DaS „Fremdenblatt" weist darauf hin, daß der neue KabinelSchef bet der Schaffung deS Koa- um Unruhen zu verhindern. Um d« Kundgebung keine Färbung zu geben, verließ er di« Stadt und begab sich nach Buyukdere Seinem Bert, et« wurde «ine Adresse und ein« Rrformen b«anspruch«de Bittschrift übergeb«, di« Montag überreicht werden sollte. Infolge dessen fand Sonntag kein« Kundgebung statt. Am Montag begab sich ein« beträchtliche Menge Armenier nach d« Hoh« Pforte, um dem Groß- Vezier die Bittschrift in Form eines Protestes gegen die Re- gt«ung zu überreichen. Die Türk« erlangt« vorher Kennt- niß von der Absicht, weshalb die Polizei alle nach d« Pforte führenden Straßen absperck. Dem Vordring« der Armenier wurde von der Polizei Widerstand geleistet, «s entspann sich «ine Schlägerei, schließlich wurd« Schüsse abgef««t. Die Polizei säuberte mit Hülfe von Kavallerie die Straßen, gleich- zeitig viele Verhaftung« vornehmend. Mehrere Personen, Türken wie Armen'«, wurden getüdtet, viel« verwundet. Ein Haufen Armenier zog nach dem Palast« deS PoltzeiministttS, schlug dir Ftnstrr «in und richt«t« ander« Schaden an; « feuerte auch ins HauS, wodurch d« Minister leicht verwundet wurde. Groß« Aufregung herrscht in Stambul un!« Arme niern, wie unter Türken. — Eine Stambul« Drahtmeldung d«S „Daily Chronicle* beziffert die Zahl der Todt« und Verwundet« auf dreißig; alle Läden in Stambul sind ge schlossen, di« Verhaftungen dauern fort. DaS europäische Viertel ist ruhig. Aste». — Einem StimmungSbertcht des chinesischen Special- correspondent« der „Times* entnehmen vir folgende Aus führungen : „Als ich mich bei meiner Abreise von Peking bei Li Hung Chang in Tientsin meldete, »ar sein« erst« Frage die, warum ich mich viel länger in d« Hauptstadt aufgehalten hätte, als ich ursprünglich beabsichtigt hat«. Ich entgegnete, ich hätt« di« Zeichen des Wiedererstehens «ach dem großen Schlag« beobacht« Woll«. Darauf sagt« d« Bicekömg mit ein«« verschmitzt«« Lächeln: Hoffentlich baben Sie Ihre Zeit nicht unnütz aufgewrndet. Ja einem Sinne all«dtngS nicht, wendet« ich «in; ich habe di« Ueberzeugung gewann«, daß jenes Bemüh« fruchtlos s«i, und daS ist im ««hin auch «in positives Ergebniß. — Auf keinem Gebiete und in keinem Betracht denkt man in Peking daran, die Lehren deS jüngsten Krieges zu nützen. Di« Tiünd« für dieses zähe Behan« sind mannigfach, n'cht unter d« letzt«« figurnt die behend« Eil«, mit d« di« «ropä'sch« Mächte sich darum reiß«, dm Chinesen Geld zu borgen. Einer von den chinesischen hohen Beamten sagt« dem Conespond«nt« ohne Umschweife: Ihr Naci In- und Magdel u ,Vangelis c Diaspora Mitglied« internatio d«r« Ab> — Ai königl. sä! gegenwärt recht beda StaatS an; sind. Vo von Gren Weißwaar auf zwei! litz geschaf Kaufmann «reichtet hl üb« die L folge ditse Puschmani Besitzer er mann, d« zollt hatte, tenden Op Setntg« r di« Außer voll« fünf lose Vorur vommen den ist. 8 all« Wer« hat manch' bloß für Filtalgeschi den. Wt« Zollfiraf« derselbe so: ung darge 100 000 L Nachdem st um geprüft an den Vst, den Schutz «nustn, un Theil gewo Ums« wor aus thunlick Der Fall . hch«sei'S »i durch Schal und dem E
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