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werde. 4 ll M Euglaud. London, 27. September. Die „Daily News- berich. Ligen ihr« gestrige Mittheilung dahin, daß zur weiteren Er örterung der armenischen Frage nicht ein« Konferenz d«r Mächte, sondern «in« Konferenz von Politikern (pudUo msn) und Privatpersonen, die an der Frage tnteressirt find, statt- finden werd«. London, 27. Sevt. „Daily Telegraf- v«röff«ntltcht «inen russenfetndltchen Artlkel und erklärt, es sei nöthig, di« Meldung zu d«m«n1tren, daß Rußland Port Arthur besetzt habe. DaS einzig« Mttt«l, dirs« Besetzung zu verhindem und di« Gefahr zu vermeiden, sei die Schaffung «iner großen Flotte, welch« di« wichtig«« Jnterrffen des britischen Reiches wirksam vertreten könne. London, 27. September. „Daily Chrouicle- erfährt, daß viel« leitende Mitglieder der unionisttschen Partei eine Reform des Oberhauses planen. Ein hervorragender Pair soll mit Wissen und Zustimmung d«S Kabinett bereUS einen Reformplan entworfen haben, der angeblich in erster Reihe bezweck«, das «in erbliche Element im Oberhause zu schmälern. London, 27. September. In der gestrigen Jahres versammlung der Armstrongwerk« sagt« Lord Armstrong, das von d«r Gesellschaft an Japan grliifrrt« Kriegsmaterial hätte sich in allen Beziehungen vortrefflich erwiesen. Di« Werke erhielten nicht nur sehr schmeichelhafte Anerkennung seitens Japans, sondern auch eine erhebliche Bestellung für wettere Lieferungen. Ast«». — Der „Pall Mall Gazette- wird aus Schanghai unterm 27. September gemeldet, eS seien Anzeichen vorhan den, daß England endlich Ernst mache. Fünf britische Krieg-- schiff« seien grgrnwärtig auf dem Jantsektang. Wi« v.rlautet, würden sich vier weiter« denselben worgm anschlt«ßen. > Auge« öffnen wüßte. Mch» Finanzmiaister , Seite verlautet, «ut- gegen seinen ursprünglichen Dispositionen, bereit- heute abend Berlin verlaffen mck sich direkt »ach Petersburg begeben. Die Verhandlungen, welche Herr Witte bei seinem hiesig« Aufent- halte weg« Aufhebung d«S Lombardtrung-verbote- russischer Werthe in Deutschland gepflogen hat, sind risultatlo» ver lauf«. Rußland scheint die Belheüigung Deutschland- an d« chiresisch-rusfisch« Finanzoperation« von dies« Ausheb ung abhängig zu mach«. — DaS Befind« de- Fürst« Bismarck ist zur Zeit sehr günstig. Der Fürst genießt di« schön« Herbsttage bet seinen tägliche« Ausfahrt« u«d bpazi«gäng«; sei« Befin de« ist bis aus da- leidige Gliederreißen und «in« zeitweise, recht rnbequem auftretend« Schlaflosigkeit da- d«kbar beste. Auch Stimmung und Humor lass« nicht- zu wünsch« übrig. De, Fürst hatte die feste Absicht, in diesem Jahr« noch Bar- »in zu gehen und da» Grab srtner Gemahlin zu besuch«, denn Verlust er täglich aus- Neue beklagt. Auf dringende» ärztliche- Anrath« ist dies, ausregende Reise ab« unter- blieben. In Behinderung d«S Professor- Schweninger wtilt aug«bltcklich dessen Verirrter und Assistent, Herr vr. msä Eisenberg au- Berlin, in der Umgebung de- Fürstin. Parts, 27. Srsttmiber. Nu Gerücht sagt «ine theil- weise KabtnetSänd«ung vorher und bezeichnet Constans al- Zukunft-minister. — Di« in Brüssel erscheinend« „Etoil« Btlge- bringt «in Jnt«rvt«w mit dem StaatSs«kr«tär d«S Kongostaat«« van E«1vrld« üb« di« Lag« am Kongo,, dkmzufolg« d«r Staat»- s«kr«tär erklärte, Bahr-el Ghazal komme nach Abschluß t«S Gr«zvertrageS mtt Frankreich vom 14. August 1894 für den Kongoflaat nicht mehr in Betracht. Was d« Uelle. Bezirk angehe, so hättm di« dortigen großen Sultanate sich unt«- wors« und nur die kleineren Häuptlinge östlich de- 47. Längmgrade» zeigt« sich rebellisch. D« Sieg FranquiS über die Mahdist« bei Egarn im Dezember 1894 sei so entschei- dend gewesen, daß di« Derwisch« sich bis Redjab g-flüLtet und seitdem kein« wett«« Vorstoß gewagt hättm. Di« Ex- prditio« FranquiS gegen di« Bafuka, B«rbündetr d« Mah- dist«, s«t siegreich gewesen, habe ab« deren Unterwerfung nicht erreicht. Der StaatSinspettor Marine! behaupt« mtt groß« Macht d« Brzkk d«S ob«« U«lle. Die Lage sei kurz die, daß der Kongostaat Herr des größten Theiles des Landes sei und mtt Festigkeit verfolg«, was noch zu thun übrig sei. Die Aruwimi, und Lomamibeznk« seien seit länger« Zeit in Auf ruhr; die Ursache sei der Haß d« Zauberer gegen die Br- amtm d«S KongostaateS und Grausamkeit« eingeborener Sol- dal«. Di« jüngst« Brricht« und di« Entsendung des Haupt manns Chalttn verbürgten baldige Beruhigung. Im Kaffat- gebiet habe sich «ine Kompagnie Soldat« empört. Der Kom mandant Gillain hat darüber berichtet, vermag abSr die Ur sache nicht anzugeb«. Aus den übrigen Bezirken lägen die besten Berichte vor. Im ganz« sei di« Lage am Kongo zwar ernst, ab« die beunruhigenden Berichte seien wett übertrieb«, und d« Zustand sei nicht mit der Lage während de» Araber- kriegeS zu vergleichen. Der Ein- und Ausfuhrhandel habe sich in der erst« Hälft« 1895 b«d«ut«nd g«g«n di« gleich« Zeit des Vorjahres vermehrt. Italic« Rom, 27. Sept, General Baralieri ist in Massauah «tngetroffen und sofort nach Armora wett« g«e st. Den dortigen Berichten zufolge ist der Ausbruch der Feindselig, ketten nach der Regenzeit mit Sicherheit zu «wart«. Der Ausgabeetat für die erythräische Kolonie soll um 3 Millionen «höht werden. Lparriex. — Einem Madrider Telegramm des „W. T. B." zufolge legt man in spanischen Regierungskreis« den tele graphisch berichteten Angr ff von Mam« auf das Fort Sidi Guariach bei Melilla durchaus keine Bedeutung bei. — Die „Köln. Ztg." läßt sich aus Madrid bericht«: Martinez Campos versucht, die zwischen den einzelnen weiß« und farbigen Führern des kubanisch« Aufstandes bestehenden Reibung« dahin zu benutzen, daß er den Weiß« wettgehend« Zugrständnisse in Bezug aus Selbstständigkeit und Reformen verspricht, sobald der Ausstand der Farbigen unterdrückt sein da» gering«» au d« Haltung d« -mmoversßm Welf« ändern würde, ja. daß dies« in «in« in Braunschweig «tuae- setz!« Wei fisch« Regierung nur einen neuen Stützpunkt fin den würden. Wir. «ein«, daß di« «Wrack», West-, di« Welf« b«t j'd« Gelegen-«« führ« wohl all« bethet'igtm Faktor«, soweit da- nicht längst geschehe« ist, di» Augen öffn« müßte. Berlin, 27. September. Der «" - Witte wird, wie von unterrichteter < «»WO. Luni», 18. Sept. Soldai«mtßhaodlung«. Am 16 d-. sand« vor dem Kriegsgericht von Tunt- d« Verhandlungen geg« den Lorporal Gally, d« Sergeant« Michel und den Lieutenant Rochette vom S. Bataillon der letcktm afrikanisch« Infanterie statt, welch« angeklagt war«, im Lag« von Sank- al-Arba anr S. Juli d. I». durch Gewaltthätigketten gegen d« Soldat« Chbdel, ohne «» zu beabsichtig«, d«Tod desselben herbeigeführt zu haben. Chbdel und sei« Kamerad Prbgnault hatten sich an dies«« Tage früh 6 Uhr zum Arrest gemeldet, und Michel beauftragt« Gally, di« beiden in di« Zell« zu bring«, sie genau zu tmchsnchm und ihn« di« Sti«f«l au»- zuzsthm, um «Iwaigen Fluchtversuchen zu begegn«. Letzteres wollt fick Chbdel ruckt gefall« lassen, er widersetzt« sich und stieß Gchimpstvort« und hnauSfordemde Red« au», worauf der Corporü ihn „ü la orapauäins" auf da» Feldbett fessel« ließ, d. h. e» wurden ihm Hände und Füße hinter dem Rück« zu- sammenaebuuden und beide mittel» «iner Kette aneinanderge zogen, bis sie sich berührt«. Chödel fuhr fort zu schimpf«, weshalb ihm Gally jetzt einen Zeltpflock kt den Mund steckt« und mtt Strick« hint«r d«m Kopf brf«stigt«. Dann v«rlt«ß er ihn. Um halb 9 Uhr versuchte ein Jäger, Chsdel zu trinken zu geben, ohne d« Knebel zu «lsernen, ein anderer entfernte ihn und gab dem Unglücklichen zu trinken. Da kam aber Gally zurück, verwies d« beiden Jägern ihre Menschenfreund- ltch« Handlung und knebelte CHSdel von neuem: diesmal wickelt« er sog« «in Tasch«tuch um d« Pflock. Um 10 Uhr kam d«r L'eutmant, drm das Vorg«fall«r gem«ld«t Word« wm. mtt Mich«! und Gally in di« Zelle; sie fand«, daß «S CHSdel gtlungrn war, sich von d«m Knebel zu b«fret«n; d«r Lt«ut«ant befahl ab«, ihn nur dann von n««m zu knrbeln, w«nn «r wt«d«r schr«i«n sollt«. Um halb 11 Uhr hörte Michel Klag« uno Geschrei und befahl Gally, Chödel wieder zu knebeln. Dieser that eS, steckte ihm aber vorher unter Anwendung von Faustschlägen inS Gesicht einen Stein in den Mund. Gegen Mittag rief der Mitgefangene Reg nault die Wache und sagte: „Mein Kamerad muß todt sein, er regt sich nicht mehr und ist ganz schwarz!- Di« drei Angeklaaten und der Militärarzt eilt« brrbei, d«r Letz- tne konnte nur den Tod bestätigen, alle Wiederbelebung»- versuche waren vergeblich. Aus dem Zeug «verhör «rgtebt sich daß die Straf« der Crapaudine, obwohl General Leclerc ihre Anwendung erst kürzlich verboten, bei den afrikanisch« Ba- taillonen gang und gäbe geblieben. Der Major Courtet be- zeugt«, daß der Knebel nicht d'e einzig« Todesursache gewts« s«i, w«n «r auch dazu keigetrag« hab«; Clösel s«i aber blutarm und «»schöpft und «iner Hitze von 50 Grad ausge setzt gewesen, er habe auch den Wafferverlust durch das Schwitzen nicht ersetz« können, »S seien also mrhrere Todes ursachen zusammengekommen, und er könne nicht sagen, welche besonders den Tod verursacht habe. Das Kriegsgericht sprach di« drei Angeklagten einstimmig frei. Ihre Vertheidiger hatten betont, daß man ein System, keine «Inzelne That zu beur- theil« hake. In Offizierskreisen aber ist man der Meinung, daß man ohne dieses System bet den zügellos« afrikanisch« Bataillonen nicht auSkomm« könne. (Die Krtegsvrrwaltung scheint jedoch andere Ansicht zu haben, denn die direct« Vor- gesetzten des unglüül ch« C(öd«l sind inzwischen bestraft worden.) — Dem „Reuter'sch« Bureau- wird aus Zanzibar unter dem 24. d. M. gemeldet, daß ein« n«ue enalische Straf- exptdition von Mombasa grg« dm Häuptling M'Baruk und di« versamm«lt«n R«b«ll« in Takaungu abg?gang«n ist. Al « - «wchfe». Dr«Sd«n, 27. Septembrr. Der Königlich Sächsische OLerlandlsgerichtSrath, Oberjustizrath Hoffmann h!« selbst ist zum ReichsgerichtSrath mannt worden. — Die schon 4 Tage andauernde Haup.'verhandlung in dem Pimaer Bank-Prozeß in Dresden gegen Ohnsorg« und Nüßler ist bis Montag, 30. SeptemSer früh 8 Uhr vertagt Word«. AuS dem Verhör der früheren Mitglieder des Auf- stchtsratheS ist hervorzuheben daß die überhaupt nicht oft ab- gehalten« Revisionen an Gründlichkeit sehr zu wünschen übrig ließen und daß namentlich dem Direk or Weiß «in viel zu weitgehendes Vertrauen entgegen gebracht worden ist. Letzterer war, Ihe lwetS von Ohnsorge direkt und indirekt unterstützt lebhaft in dem Bestreb« bemüht, den wahren Stand des den Haoptschuldnern gewährt«, hinter dem Rücken des Auf- sichtsratheS lawinenartig erweiterten Kredits zu verschleiern. — Ein Heirathsschwindler, der sich Emil Laue nennt, von mittlerer Gestalt und etwa 35 Jahr« alt ist und dunklbb'n- d«S Haar, blond«» Schnurrbart, br«it«S, gesundfarbigts Gesicht hat, treibt schon seit längerer Zeit in Leipzig sein Wes«. Kürzlich ist derselbe in einer kleinen Stobt tn Anhalt aufge taucht und hat ein« Annonce in «iner Zeitung erlass«, nach der ein Beamter «ine Frau suchte. Ein junges Mädchen ging hierauf ein, und Laue stellt« sich ihr in der Uniform ein«S preußisch« Bahnbeamt« vor und bestellte sie für Mittwoch mit ihrem Gelbe nach Leipzig tn ein Hotel. Dort übergab das Mädchen dem Unbekannten 360 Mk., di« er angeblich zur Einlösung seines Mobiliars, das bet «tnem dortigen Spediteur stehen sollt«, braucht«. S«ttd«m ist der Mann verschwunden. — Bisher war der Theil der inner« Stadt Leipzigs, der einstmals durch d!« Stadtmauern begrenzt wurde, von keiner Straßenbahn durchzogen, well man befürchtet«, daß in d« ««ist «ng« Straß« d«r B«rk«hr durch die Straßenbahnwagen zu sehr gehemmt würde. Die elektrisch« Bahn hat jtdoch di« Erlaubnis «rhalt«», ihr« Lini« auch auf d« Stattkern au»- «dehn«, einerseits auf di« Grimmatsch« und Thomas- straß«, ander«rs«its auf den Neumarkt und di« Reichtstraß«. — Für di« landwtrthschastliche AuSstrllung in Auuabera sind folgend« Ehrenprrise gestiftet Word«: 1. die KöatgL AmtShaupttnannschaft und der Bezirksausschuß zu Annaberg 2 Ehrmpnis« im Gesammtwerthe von 100 M., 2. die Stadt Annaberg «in« Ehrenpreis, 3. die Stadt Thum desgleichen, 4. der landwirthschaftlich« Verein zu Mlldenau 2 Ehrenpreise, 5. der landwirthschaftliche Verein zu Buchholz «inen Ehren- prei-, 6. «in Freund der erzgebtrgtsch« Landwirthschaft in Annaberg «in« disgleichm, bestehend in einem silbern« Pokal, 7. di« Fltischertnrung zu Annaberg 2 Ehrenpreise («inen Tafelaufsatz und «inen drtiarmig« Leuchter) 8 Kom- m«rztrnrath Wimmer «ir« Ehrer Preis. Die Stiftung ein- tger weite»« Ehrenpreis« ist tn Aussicht gestellt worden. — Am Donnerstag Abend verunglückt« in Oelswitz i. Erzgeb. auf «in«m Steinkohlenwerk« der Schachtzimmrrling K«ll«r da- durch, daß «r b«i d«r Aufg«wältigung «in«S früher verbrochenen Schachtes, als sich di« Masst» infolge ein«S im Schacht« b«- T liehe 5 Uo Er zu bM< von V ergeben 4 Uhr ladet berg nah« schüft Äicott nem in H« (leie en Tüche, an kw Z Dienst, 8 wozu Hvditinn, Druck und Verla« »on «. M. «Srtner in Schnee»«,. Verantwortlicher Rrdaktrur E. Hiller in Schneeberg. in UN Steube fass«»! freund Maaß Sept« Gäus, II jetzt « mir g«st übertrag A 8 Uhr 13 Minute« di« hiesige Haltestelle verlass« hatte, kam in der Nähe des Bahnübergang«» am Weidlich'schen Gasthof« zum Halte», nachd«m kurz vorh«r «in schußähnlichtr Knall wttthi» zu hören war. Wie alsbald festgestellt wurde, war ein mtt Sprengpulver gefülltes Behältniß mtt Draht auf den Schienen befestigt, da»bemU«b«r- fahre« explodirt«. Größeren Schad« hat di« Explosion glück- lichrrwets« nicht cmgrrichstt. Güterzug vor d«m Sp« di« Zugstange, so daß - . . Bahnhof« geholt werden mußte. — Di« am Bau d« B«.— kirch« in Plau« b«schäfttgt«n Steinmetzen habe« di« Arbttt «tuge- st«llt. — D«m „Bogtl. Anzriger- wird aus Hammerbrücke 27. Septbr. g«m«ld«t: D«r P«rson«nzug, der gestern Abend Oertliche Augelegeuheite«. — (Einars.) Wegen der Wahl im 20. städtischen Land tag Sw ahlkreis« (Schneeberg, Neustädtel, Etbenstock, Aue, Schwarzenberg und Jehanngeorgenstadt) haben bereits früher zwei Versammlungen von Vertrauensmännern des Wahlbe zirkes stattgefunden, di« jtdoch zur Avfstellung «in«S g«m«in- samen Kandidat«« d«r Ordnungspartei«« nicht führt««. Gtstrru fand in Zell« «ine zu Gunsten der konservativen Kan didatur des Herrn Bürgermeister vr. von Woydt in Schneeberg ein berufene, zahlreich besucht« Versammlung statt. Zur Mittheilung kam, daß, während sich bereits früher Ortsversammlung« in Schwarzenberg und Schneeberg für diese Kandidatur erklärt hatten, kürzlich di«S auch durch einstimmigen Beschluß des Vereins der Ordnungs- Partei« in Johanngeorgenstadt geschehen sei. Der Wahl verein zu Neustädtel will erst in den nächst« Tag« end- giltige Stellung zur Kandidaturfrage nehmen. In der Ver sammlung bildeten die von Eibenstock aus seit vorgestern g«- schrhenen Schritte, zunächst durch Verhandlungen mit Aue noch zur Aufstellung eines gemeinsamen Kandidat« zu ge- lang«, den Gegenstand eingehender Be»Handlungen. Dieser Versuch wurde von vielen Thrilnehmern in der Versammlung bei der gegenwärtigen Sachlage als aussichtslos erachtet. Die Vertreter Schwarzenbergs und Johanngeorgenstadts rr- kiärtm u. a , daß dies« Ort« sich d«finitiv für Herrn vr. von Wryst erklärt bätt«n und von dieser Kandidatur nicht abgehen würden. Die Kandidatur des Herrn Bürgermeister vr. Kör ner in E.benstcck sei daher als verspätet zu bezeichn«. Di« V«rtret«r Eibenstocks nehmen infolgedessen an den Verhand lungen nicht weiter Theil. Schließlich wurd. ein Wahlaus schuß gebildet; derselbe wird in allen Städten d«S Wahlkreise» > Versammlung« veranstalten, in denen Herr vr. von Woydt sich den Wählern Vorsteven und sein Programm entwickeln wird. findlich« Hohlraum«» unerwartet senkt«, mtt In dm Schacht abstürzt« K«ll«r »ar fammt seine« Kamerad« gut angektll, doch ist stn Seil auf bt» jetzt unckklärt« Weis« aeriff«. K«ll«r ist jedensall» durch d«n Sturz in di« Tief« sofort go- lödttl Word«, andernfalls dürft« dl« im Schacht« steh«, den Gase dm Tod desselben sofort herbeigeführt -ab«. — A« Dienstag Abend ist auf dem ober« Bahnhof« in Plaue» t. Bgtl. b«t« Rangst« «in« Anzahl Güterwagen, di« dem Werdau«» Be»band»güt«rzug« beigrgeb« werd« soll ten, beim Anlaufen auf den genannten LnbaudSzug gestoßen, wodurch «in Wag« «tgleisst und drei Wagen b«schädtgt wurde». Nach einer Stund« war der Zug wieder fahrbar. Da inzwischen da» Gleis gesperrt war, mußt« dir Zwickau«» d«m Spenstgnal halt«. B«im LoSfahrrn zrrrtß , so daß d«r Zug tn zwei Th«ll«n h«»«tn nach dem Di« am Bau der PauluS- Brrlin, 27. S'ptrmber. In Folge eines durch Nichts- wü>digkeit vemrsacht« FruerlärmeS wurde die gestrige Vor stellung drS Central-Theaters erheblich gestört. En Strolch hatte sich, von der Polizei v-rfolgt, in daS Thrater geflüchtet und vom ersten Range aus Feuer gerufen, weil er hoffte, in der dadurch entstehenden Verwirrung zu entwichen. Der größt« T'M des Publikums «ilte, erregt und bestürzt, nach den Ausgängen. Erst nach einiger Zeit, als die völlige Grundlosigkeit der Allarmrufe ermittele und dem Publikum bekannt gemacht worden war, trat wieder Ruhe ein, sodaß daS Stück zu Ende geführt werden könnt«. Verletzungen find nicht vorgekomm«. (Der Strolch ist verhaftet.) London, 27. September. Die Polizei verhaftete einen Marn namens Baileq als Theilnrhmer an dem am 25. d. M. verübten Diebstahl von Silberbarren. In seiner Wohn ung wurde «in Thril des SilbrrS im Gewicht von 6—7 Cent- mrn gefunden. — Der Herzog von Marlborough hat sich mit Miß Consuelo Vanderbilt, der Tochter des Eifenbahnkönigs Vanderbilt, ver lobt. Die Hochzeit soll im Octoker in Neuy ork stattfindrn. Miß Consuelo Vanderbilt, die in den letzten Jahren jede Saison in London verlebte, ist 25 Jahre alt. Die jung« Dame ist „schüch tern, zart und schwarz.- Sie hat einen langen Hals, t» die- ftr Beziehung vergleich« sie ihre Schmeichler mit der Prin zessin von Wrles. Für di« K«tt« aber, welche sie um dm Hals geschlungen bat, würde Kleopatra ihre unsterbliche Seele verkauft haben. D«r Herzog von Marlborough hat die Be kanntschaft seiner Braut gemacht, als er Gast d«r Frau K. W Vanderbilt tn der Badestadt Newport war. Die Fami lie Vanderbilt ließ es sich damals viel kosten, um den mg- lischen Pair zu ehr«. Di« sogtnannt« Grsellschaft Am«rt- kas, wenn «s überhaupt dort ein« girbt, zrrbrach sich den Kopf, was der Besuch des Herzog» in den Bereinigten Staa- ten eigentlich bedeut« solle. Die Verlobung überrascht« jenseits des Wassers Wenige. Bemerkenswerth ist, daß der Vater des jetzigen Herzogs von Marlborough in zweiter Eh« «tn« Amtrikanrrin htiraihete. Auch s«in Onkel, Lord Randolph Churchill, ehelicht« ein« auur kantsche Dam«. Dir Herzog von Marlborough ist erst 24 Jahre alt. Er hat «tne Menge Glückwunschtelegramme aus England erhalten, u. A. vom Prinzen von Wales und Lord Landsdowne. Nach der Hochzeit »erden der Herzog und di« Herzogin «tne Reise nach Eurova unternehm«, aus welcher Frau Banderbilt, die Mutter der Braut, sie begleiten wird. Wie «S heißt, wird Miß Con suelo, wi« all« Tücht«r d«r Vanderbilt'schrn Familie, zehn Millionen Dollars «halten, über welch« Summ« st« jedoch die ausschließlich« Verfügung bei Lrbztit« hat. D«r Hrrzog «rhält drei Millionen Dollars al« Mitgift. Dresden. 27. Sept. KourS der österreichisch«« Huu- dert-Guldevuote: Mk. 169,65