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Erzgebirgischer Volksfreund : 24.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189509248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-09
- Tag 1895-09-24
-
Monat
1895-09
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 24.09.1895
- Autor
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«holungSbidSrstk« volkssckulleh«, da» Laad Lmchstretf« Ja Deutschland spllk «an sich über d« Scchvmhatt nicht täuschen. Do» tyrdtsche Jnselretck, obwohl t» de« devffch« Mochtbneich zckae« «ad dmch zahllose persische und Wirch« schafiliche Inttress»» «Ü D»Äschl«>d verknüpft, ist heat«, aach mehr ol» dr« ßtg Jahren seit dem Krieg», aas« u»v«sühu- kicher Gegner, dar uv» je «her desto lieber Franzos« und Rasten in'» Laad wüascht, am sich daun al» fröhlicher Dritte« auzuschlkßen. Revavchettieg bi» ans'» Mess« gegen Deutsch land, da» und nicht» Anderes ist d« sehnlichste Wunsch d« gesamwteu dänisch« Bevölkerung. Da» ist auch di« Grundstimmvng d« offiziell« -reffe in -op«hag«. I« Wahrhett ist in Dänemark und einem Theil« von Nordschl«»« wtg «in einzig« groß« H«d grimmig« Hasse» gegen Deutsch land, d« im Lwstfalle augenblicklich auflodem wttrd«. Da die Aufrechterhaltung d« Neutralität für Dänemark auch ohne dest« Abneigung gegen Deutschland doch völlig unmöglich ist, so bltebe der deutschem He«e»leitu«g nur di« rascheste Besetz« rmg de» dänisch« Bediele» übrig. Für die Wahrung der deutschen Interest« ist dies« Okkupation bei «inem Krieg« mit Rußland und Fraukr«ich gar nicht zu mngehen. In Däne mark ist man sich über den Sachverhalt klar, aber man schmeichelt sich dort mit d« trügerisch« Hoffnung, daß eine über raschend schnell« Aktion d« Ruff« und Franzos« dm Deutschen kein« Möglichkeit d« B«s«tzung Dänemarks bieten werde. DaS heiß« Verlang« nach «in« Demüthignng und Niederwerfung d«S v«haßtm deutsch« Nachbar» ist bet d« Dänen, di« doch sonst zu r«chn« versteh«, üb« jede ruh'ge, vernünftige Erwägung hinweggeschrttt«. Bish« sind e» vorzugsweise die Ange hörigen der höher« Schicht« in Dänemark gewrsrn, bei denen sich noch deutschfreundliche Urberlieferungen «hatten halt«. Bei ihnen, wie im höheren dänischen Mittelstände gtebt e» auch heut« noch aufrichtige Freunde Deutschlands, ab« unt« dem herrschenden Einschüchterungssystem der Chau- vinisten ist an ein« nachhaltige Ausrechterhaltung dieser Sym pathien nicht zu denken. Nu, «in« ganz entschiedene, energisch« Haltung der deutschen Diplomatie ist im Stande, die deutschfreundlichen Elemente derart zu «rmuthig«, daß sie eine für beide Theile ersprießliche Vermittelungsthätigkeit auf nehmen könnt«. Mögen dann auch die Chauvinist« fort- sahren, uns mit ihrem Haffe zu beehren. Die Furcht vor Deutschlands Macht und Stärke wird st« im Zaume halten. Tage-geschichte. Deutschland. — Nach d« „Volkkz'g" wäre sitzt ein Haftbefehl gegen Frhrn. v. Hammerstein erlassen und die Veröffentlichung des Steckbriefes bevorstehend. Von verschieden« Seite« wird be richtet, Hammerstein hotte sich in Griechenland (Korfu) auf, well er von dort eine Auslieferung nicht zu befürchten habe. Berlin, 21. Septemb«. Wie die „Post" meldet, ist der Houp.monn von Nahm« zum Oberführer der ostafrt- kanischen Schutzlruppe ernannt worden. Hamburg, 21. September. DaS hiesige Landgericht verurtyeilte den Redakteur Heine vom „Hamburger Echo" we gen Beleidigung der Marinebehbrd», begangen durch einen Ar tikel: „Zustände in der Marine", zu 3 Wochen und dm Verfass« des Artikels, den Maschinisten Riemschneid«, zu 2 Mona m Gefängniß. Gera, 21. September. Rittmeister v. Fabrice von den Merseburg« Husarm, d« Sohn des früh«« sächsischen Mi- ntsters, ist im Manöver gestürzt; d« Tod trat infolge ein« Leberzerreißung ein. Helgoland, 22. Septbr. D« Staatssekretär des Reichsmarineamts Vizeadmiral Krollmann traf heute Nach mittag 3'/, Uhr hi« ein. Um 7 Uhr abends kam« an Bord des Aviso „Jagd" auch d« Vizeadmiral ValoiS, Chef d« Marinestatton der Nords« und 24 höhne Offiziere hier an. Morgen früh 9 Uhr beginnen Schießübungen, die Dins tag fortgesetzt werden. Am Mittwoch werden die Mannschaf- Im abgelvst wndm. Oesterreich. Pest, 21. September. Ein gemeinsam« Hirtenbrief des ungarischen Episkopats ermahnt die Gläubigen, ihre Eheab sicht zuerst dem zuständigen Geistlichen mitzucheilm, damit derselbe etwaige Hindernisse beseitigen und die Kopulimng vorbnettm könne, dann erst solle die Eheabsicht in dem Stan desamt« angemeldet werdm. Nach d« Ceremonie im Stan desamt« soll« das Brautpaar sofort di« kirchlich« Trauung in Anspruch nehmrn und sich vorher nicht als Ehepaar betrach ten. Diejenigen, welche die kirchliche Trauung nicht in An spruch nehmen, würdm von allen Sakramenten, auch von der Taufe, der Firmung, dem kirchlichen Brgräbniß und d«n kirch lich« Aemtern ausgeschlossen werden. Die Gläubig« werden auch an di« Unlösbarkeit der Ehe erinnert; die Wiederverehe- lichung Geschiedener verstoße gegen Gottes Gebot, doch wer den die Gläubig« bezüglich der Eheschließung im Standes amt« daraus hingewiesen, daß auch in anderen katholisch« Ländern di« Katholiken die vom Gesetze geforderten Förmlich keit« erfüll«, um ihr« Ehe die staatliche Giltigkeit zu sich«». vergrau. Gent, 21. September. Heute wird in allen hiesige« Werfftätt« «in« Benachrichtigung angeschlagen werden, daß die Arbeitgeber beschlossen haben, nachdem die von de« Aus ständigen d« van d« Kerchweschen Werkstätten vorgebrachten Beschwerden von dem Jnduftrierathe als unbegründet erklärt Word« sind, sämmtliche Bauwerkstätten in Gmt am 28. Sep- tember zu schließen. Frauke, «ich. — Di« Anwesenheit des russischen Ministers des Aus wärtigen Lobanow im Manvvergebiet und bei der großen Tmppenschau v«anlaßt dm „Figaro" zu «in« Besprechung, worin «S u. A. etwa, wie folgt, heißt: „Man ist weder in Deutschland noch in Oesterreich und Italien und auch nicht in England befriedigt hi«üb«. In dies« so weit von einan der gelegenen Ländem (I) hatte man di« süß« Gewohnheit, von dem französisch-russischen Einvernehmen nur konisch zu sprechen. Die gleichzeitig« Einfahrt d« b«idm Flotten in Kiel wa, ja nur „Zufall" und das Erscheinen des Generals Dragomirow bei den französischen Manüvem nur ein „rein militärisch«» Faktum". Ab« die Zusammmkunft de» Fürst«« Lobanow mit Htnn Hanotavx wird noch von and«re« Zu- sammenkünftrn gefolgt sein, und d« Fürst wird Frankreich nicht verlass« ohne einen Empfang beim Präsidenten der Re publik. Deshalb kann die Behauptung, e» gäbe zw schm Frank reich und Rußland kein« „Enkntr", kein«« „Akkord" oder kein« „Alliance", nur böswillig sein. DaS Wort thut nicht- zur Sache; ab« d« Adl«h«l« d«- General» Dragomkow uebeu d« Fahne de» G«u«alS kaufst« wkd auch de« Blin- dest« begreiflich «ach«, daß tu Europa sitzt Manche» an der» ist, und auch dk Müßten Skeptiker werde« au» der An- wesinh,st de» Fürsten Lobanow auf de« offiziell«« Tribüne bei Mtrecourt nkmu«, daß dies« Veränderung gebucht ist. Im jourubs ost donns paar 1» Uranos l" Pari», 21. September. Zwischen dem KriegSminist« und dem Koloutalmtutst« sind Skeitigkeitm auSgebrochm, indem «in« d«m andern dk Beraniwortlichkett sür die schlechte Organisation d« Expeditton «ach Madagaskar vorwkft. Als d« KriegSminist« erfuhr, daß sein Kollege diesbezüglich« No- tm in d« Press« veröffentlichen Woll«, begab «r sich zu dem Mintp«präsid«ntm Ribot rmo drohte mit seiner sofortigen Demffsion, falls die Noten «scheine« sollten. Nur mit gro- ßer Müh» gelang es Ribot, beide Minister miteinander aus- zu söhnen. Ma« ist indeß ans einen «rnmtm Ausbruchs von Konflikte« gefaßt. Parts, 22. Sept. Der König d« Belgier gab heute Vormittag ein Frühstück zu Ehren des Ministers des AuS- wärttpen Hanotaux. MM — PartS, 21. Sept. Eine amtlich« Depesche aus Ma- junga vom 20. d. M. meldrt: General Duchesne wkd wäh rend des Marsche- auf Antananarivo keine Nachrichtm senden können. Duchesne verlangt ein Hospitalschiff für die Ueber- Winterung, lehnt aber dk Zusmdung chinesisch« Kulis ab, weil er die Einschleppung der Cholera befürchtet und hofft, bald Eingeborene rrkrntken zu können. Fern« gedenkt der Gmeral demnächst die Spttäl« in Majunga und Amkaboka zu entlasten und einen großen Theil der Kranken in Nofftbe und Nosstkomba unterzubringen. — Wie aus einem Briefe, datirt 18. ^August, hervorgeht, gedacht« General DucheSne, nachdem er 20 Tage in Andriba Lebensmittel angesammett hatte, mit ei«« fliegenden Kolonne, welche sich auf dem Marscke von dem erlangten frischen Fletsch und Rei» «näh- ren sollte, aufzubrechm und tu einem zehn- bis zwölftägigen Marsche Ende Septemb« Antananarivo zu erreiche«. General DucheSne bezeicknet die Gesundheit der Truppm als mittel- mäßig bei der Nachhut und als gut bet der Vorhut, theilt aber die Meinung des Leiters d's Sanitätsdienstes, daß die Heimsendung der Truppen das sicherste Mittel zur Wieder herstellung d« Kltmakrankm sei. — DK „Agence Havas" veröffentlicht ein« Mitteilung ans Madagaskar vom 19 d. M., in welch« di« Utberzrugung ausgesprochen wird, daß die Arm« bald Tananarivo erreichen werde; da» sei aber auch die höchste Zeit, da dk Armee in schnell« Auflösung begriffen sei. Alle Hospitäler seien mit Kranken überfüllt, das ärztlich« Personal sei ungenügend, trotz dem sei dk St«bltchke!t nicht so groß, wie man virmuthen könnte. Bon militärischen Unternehmungen ist in der Mit- theilung nichts erwähnt. Die Mittheilung erwähnt noch, daß »S den ZeitungSberichterflattern verboten tst, sich zu dm Vor- Posten zu begeben. Paris, 22. Sepiemb«. Eine Depesche des „TempS" meldet aus Mangahazo von heute: Der Marsch der leichten Kolonne auf Tananarivo hat begonnen; die Dauer des Marsches wird aus höchstens 20 Tage geschätzt. Die Kolonne führt 2500 Maulthirre, Rinderheerden, sowie 240 Tonnen Proviant mit sich. Der Gesundheitszustand tst gut. Zahl- reiche Madagassen haben sich bei Tsinainondroy und Aarpo- taka stark verschanzt. Italien. Rom, 21. Sept. Der König, die Königin und der Kronprinz empfingen heut« im Laufe deS Vormittags das Präsidium des SmatS und fünfzig Senatoren daS Präsidium der Kamm« und etwa 150 Deputkte, sowie ungefähr 200 Bürgermeister und Präfekten der Provtnzialräthe. Der König antwortet« auf die Glückwünsche und bemerkte, daß die natio nalen Kundgebungen und der Ausdruck der KönigStreue am gestrigen Tag« Alles überstiegen hätten, was er je gesehen habe. Er hob die zahlreiche Betheiligung des Parlaments hervor und dank e den Senatoren und Deputkte« iür ihre pemetnschafttichm Huldigungen am heutigen Tage. DaS Königspaar und der Kronprinz unterhielten sich darauf in herzlich« Weik mit allen Anwesenden. Rom, 21. Sept. Auch heute waren Schaaren von Pa- trioten in beständiger Bewegung. Am Grabe Viktor Emanuel's wurden zahllose Kränze ntedergelegt. Die Republikaner hiel ten ihre Garibaldt-Feier unter Ausfällen gegen Oesterreich ab Eine Gedenktafel am Haus« des 1867 enthaupteten Alten- täters Tognetti ließ die Polizei thetlweise verhüllen, well die Hinrichtung als Verbrechen bezeichnet war. Rom, 22. Septbr. Nach vorliegend« Privatdepesche aus Ancona arbeiteten daselbst gestern Abend zwei junge Leute, die für Anarchisten geholten werden, an einem Behäl- t« mit Explosivstoff. Derselbe explodirte und verwundete Beide; in dem Hause wurden die Fensterscheiben zertrümmert. Die beiden jungen Leute sind entflohen. Epaulru. Madrid, 22. Sept. Die Königin Regentin unter zeichnete «in Dekret, betreffend den Ankauf von 60 000 Mausergewehren für das Kubanische ExpeditionSheer. Rußlaud. Petersburg. 21. Septemb«. Den letzten Nachrichten zufolge ist im Befinden des Großfürsten-ThronsolgerS eine sehr erheblich« Verschlimmerung etngeketen. Wulgariku. — Di« „Köln. Ztg." mtldrt: Frau Stambulow hat thatsächlich von einigen Augenzeugen di« Mittheilung erhalten, daß sie dk Mörder kennen und bereit sind, ihre Aussagen abzugeb«, jedoch nur nat Rücktritt d« heutigen Regierung, welch« btSh« nicht den Beweis g«lkf«t habe, persönliche Sicherheit tm Lande zu gewähren und deren Polizei ein« ver- dächtig« Nachlässigkeit in d« Berfo gung der Mörder gezeigt habe. Daß der bisher geäußert« Verdacht betreffs d« Ur- Heber und d« AuSführ« des Mord«S ein falsch« gewesen sei, soll au» dm an Fra» Stambulow gerichteten Mitchell- ungen nicht hervvrgehrn. Indien. Bombay, 21. September. We da» „Reutersche Bureau" au» Goa berichtet, waren keine O fizkre an der vor- gestern gemeldet« Meuteret bethelligt, welch- lediglich au» dem Widerwillen der Mannschaften gegen den Dienst in Afrika herrührt. Große Aufregung herrscht in Panjim, wo zur Sicherung d« Hauptstraßen Geschütze aufgefahrrn find. Der Generalgouverneur ist dort «ingetroffm. DK meuternden Truppen halten dk Festung Narrz besetzt; sie haben jedoch schon um Pardon grbtlea, unter der Bedingung der Ausliefe- ruuq vo« Waff« und Munition. D« Gouverneur hat sk abschlägig beschult«. WMerlka- — Etwa 800 Insurgent« v«rsuchten da» Fort Naza reno im Distritt Remedios ans Cuba zu üehm«, mußt«» sich jedock infolge d« held«nmiUhigeu Verthetdigung d« Besatzung mit Verlust« zurückzkh«. U«S Wuchs-«. Wk bereit» mttgetbellt Word« ist, hat dk über die Ur sache de» furchtbar« Ets«nbahnu«falle» bei Oederau ange stellte Untersuchung bi» jetzt «geb«, daß derselbe durch zu früh« Entblockung des b«tnffend« StreckmbtockeS h «orige- führt Word« tst. Wk dem „Leipz. Tagebl." gemeldet wkd, ft d« Blockbeamk tu Haft gmomm« worden. Zur Er läuterung de» hi« tn Frage kommend« bahntechnischen Vor gänge» theilt da» genannte Blatt folgende» mit: Um da» Auffahren eine» nachfolgende« Zuge» auf «in« in demselb« Gleise voranfohrrnd« Zug zu verhindern, sind an dm Bahn linien Blocksignal« eingeführt, dk oeu Zweck haben, die vor- liegeute GleiSstrecke bi» zur nächst« Blockstatton auf so laug« abzusperren, al» sich auf d«s«lben ein Zug befindet. Zu die sem Behuf« find di« btlreffend« Bahnstrecken in einzeln« Ab- thetlungen, Blockstrecke« genannt, gethettt, welche ihre Begrenz ung entweder in den mit Blockstznaken verseh«« Wärter- Häusern oder in den Bahnstationen finden. Innerhalb einer solchen Strecke darf sich auf demselben Gleise stet» nur ei« Zug bewegen und e» ist ein nachfolgender Zug am Anfänge d« betreffenden Blockstrecke so lang« aufzuhaltrn, bi» von d« vorlkgmden Blockstation dk «lektrische Entblockung «folgt ist. Letzt«« ist «in Zeichen dafür, daß der vorausge,ähren« Zug bei der vorliegenden Station vorübergefahren, und somit dk Strecke bis dahin Wied« frei ist. Um dies zu erreiche» und so die Aufeinanderfolge der Züge nur in bestimmten Entfernungen zu gestatt«, find theil» in Wärterhäusnn, theils in dm Sta tionsgebäuden, sowie am Eingänge der Bahnhöfe Blockwerke aufgestellt, welche, durch Drahtlettungm unter sich verbunden, der artig auf die damit tm Zusammenhang« stehenden Arm« an dm Signalmasten einwirlen, daß von dem Wärt« einer Block, station nur dann da» Signal „Freie Fahrt" gegeben werdm kann, wrnn d« Wärt« auf d« vorausltegmdm Blockstaton durch das Entblocken de» betreffenden Btockseldr s angezeigt hat, daß die Strecke frei ist. Erwähnt sei hierbei, daß jedes Block- Werk zwei Scheib« i« weißer und roch« Firbe hat, durch deren Erscheinen dem dimstthuendm Beamten angrzrigt wkd, ob dk vorliegende Strecke gesperrt oder frei ist. Im vor liegenden Falle war kurz vor Oederan von dem Blockwärt« das Signal „Freie Fahrt" gegeben worden, «he der hinaus- sahrende Güterzvg an dem betreffenden Block werk vorüberge-- fahren war. Der auf demselben Geleise fahrende Militärzug, dem dieses Signal erschien, richtete sich hiernach nnd durch fuhr di« rückiiegende Blockstation. Trotzdem hätte sich daS Unglück jedenfalls nicht ereigntt, wrnn dk Slrrcke eine ge rade gewesen wäre, dum tn diesem Fall« hätte der Lokomo- ttvführer leS MiltiärzugeS die drei großen rochen Laternen, welche daS Ende deS Güterzug's mm knien, ohne Zweifel gesehen. So aber beschreibt die Bahnlink an der be- irrffendm Stell« «ine Kurv« und als d« Lokomotivführer die rochen Laternen deS Güterzuges bemerkte, war dk Entfernung zwischen beiden Zügen zu kurz und das i« seinen Folgen so grausige Unglück war nu» unabwendbar. — Von der Genualdkektion d« Kgl. StaatSeistnbahnm wird mitgethM: Die letzten Mitthei'ungen über den Umfang d«S Eisenbahnunglückes bei Oederau deruh'm auf den Angaben der Organe, die an Ort und Stelle thätig wann und von den« men annehmen konnte, daß sn hinreichend unterrichtet seien. Nach genauer« Erörterung stellt sich nu« heraus, daß glücklicherweise die Opfer des Unfalles Wen ger zahlreich sind, als in jener Mittheilung angegeben war. Nach diesen Erör terungen, mit deren Ergebniß auch dk Angaben der Militär- verwaltunq im wesentlichen übereinstimmen, sind von den Sol daten 7 Mann getödtet und 1 nachträglich gestorben, 13 schwer und 34 leicht verwundet worden. Vom Perional sind 1 Brems« tödil'ch verletzt u. 2 Süaffn-r u. 1 Bremse« leicht verwundet. — A>s Lhemnitz, 22. Sepkmkec w id berichtet: Das Brgräbniß von sechs der bei dem Eisenbahnunfall in d« Nähe von O.-deran verunglückten Soldaten fand heute unter großem militärischen Gepränge statt. An dem Zuge nahmen theil der Generaladjutant des König», General major von Treitschk«, der Div-sionskommmdeur Grnerallku- tenant von Kirchbach, d« Brigadekommandeur Generalmajor v. Kohlfeldt, das Chemnitzer und das Zw ckaue« Osfiziercorp» und Mannschaften von Zwickauer und Chemnitzer Reg mente«. Zwei Regimenlskapellm spielten Trauer»« seu. Der Garni- sonspredig« hielt eine tkf «greifende G-abrede; darauf folgt« Ansprachen von dem Oberst deS Zw ckmer Regiments und von dem Hauptmann der ersten Kompagnie. Der König und die Königin ließen Kränze an dem Grabe niederlegen. — Noch hat sich dk Aufregung und der Schreck über das in Oederan erfolgte Eisenbahnunglück nicht gelegt, als am Sonn abend morgen in Flöha em Unfall gemeldet wurde, der große Aehnlichkeit mit oem Oederaner Unglück aufweist. Der in Chemnitz früh 6 Uhr 48 Mn. abgehende Prrsonenzug Nr. 722, wüch« den Verkehr Chemnitz Flöha-Annaberg vermittel, fuhr in d« üblich« Fahrgeschwindigkeit über die Flöhaer Eisen- bahnbrücke. Da bemerkt der Lokomotivführer des Personen- zages auf demselben Geleise und ebenfalls in der Richtung Chemnitz-Flöha einen Güterzug. Sofort ließ er da» Noth- fignal «tönen und dk Bremsen anziehen. Der Perfonenzug stand, allerdings ab« betrug die Entfernung zwischen dem letz ten Wagen des GükrzugeS und der PersouenzugSlokomottve nur noch 8 na. Das Nothsignal und d« plötzliche Rack deS Zuges verursachte unter dm Passagier« und dem Zug-perso nal «inen solchen Schreck und «ine derartig« Aufregu rg, daß der Oberschaffnn und einige Passagiere au» dem Zuge sprangen und sich dabei mehr od« wenig« verletziea. Die Verletzten wurden in der nahm Station Flöha abgesetzt und wurde ihnen in Flöha die erst« ärztlich« Hilf« zutheil. Da» Unglück hätte viel grausig« werd« können al» tn Oederan, da d« Eisen bahndamm an jen»r Stelle etwa 10 m hoch tst und der Hinte« Theil de» P-rlonmzuge» noch auf der Eisenbahn- brücke stand, unter we ch-r in beträch kicher Tef« die Z cho- pau flkßt. Die Ursache de» Unfalles tst noch nicht aufg Kart. — Aui der E seabahnsttecke ZittauDresdeu «eiqveie sich am Mittwoch Abend ebenfalls ein Unfall, der zam Glück noch g Instig verlief. Als d« 7 Uhr 40 Min. abends Dresden ne classmde Personenzug gegen 10 Uhr di« Stttion Eibau puff ne, er tönt« p ötz'.ich die schrillen Warrungsfignak der Lokonotioe,
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