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Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189509116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-09
- Tag 1895-09-11
-
Monat
1895-09
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1895
- Autor
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und di« „Neue — Das „! Prinz Ettel Friedrich waren anwesevd. Kaiser Fram Jose? verabschiedete sich sehr herzlich von Ihrer Mas. v« Kaiserin dmch Handkuß und trat um '/.1 Uhr mittels Sonderzuges die Wetterfahrt nach Stettin an. Stettin, S. September. Die Prinzen Leopold und Arnulf von Bayern find heute vormittag 10 Uhr 42 Mu. hier eingetrofse«. Dieselben Wurl en am Bahnhof« von dem bayerischen Muitärbevollmächiigten Generalmajor Ritter v. Haag, dem Polizeipräsidenten und dem Landeshauptmann empfangen und in ihre Absteigequartier« geleitet. Stettin, S. September. Ihre Majestäten der Kaiser von Oesterreich mck der König von Sachsen trafen heute nachmittag 4 Uhr auf hiesigem Bahnhose «in. Die Mo- «mchen trugen preußische Uniform. Se. Maj. Kaiser Wilhelm erwartete die Monarchen am Bahnsteig; es fand »militärischer Empfang statt. Die Ehrenwache stellte eine Compagnie d«S Kaiser Franz-Gardttegimrnts und «ine Schwa» dron des Husarenregiments Kaiser Franz Josef von Oester reich. Die Monarchen begrüßten sich gegenseitig sehr herzlich. Nachdem die Monarchen di« Ehrenwache abgeschritten und die selbe dann defilirt war, bestiegen di« Majestäten die bereit- stehenden Wagen. Kaiser Wilhelm fuhr mit dem Kaiser von Oesterreich, der König von Sachsen mit dem Prinzen Albrecht. Der österreichisch« Kaiser wohnt im Gebäude der General- landschaft, der König von Sachsen im Generalkommando. Die Musik spielte die vsterreichische Nationalhymne. Bei der Einfahrt in di« Stadt läuteten allefMocken; die Tromprter bliesen Fanfaren. Eine unabsehbare Menschen »enge begrüßte die Majestäten stürmisch. Bor der Wohnung des öfter- reichischeu Kaisers stand als Ehrenwache ein« Compagnie des Grenadierregtments Nr. 2. Um 6 Uhr fand Diner für dir Provinz statt, woran auch di« Monarchen theilnahmen. Bei der Tafel saßen der Kaiser von Oesterreich rechts, der König von Sachsen ldcks vom Kaiser. Neben dem Kaiser von Oesterreich saßen rechts der Graf von Turin, Prinz Ar- «ulf von Bayern, der österreichische Botschafter Graf Szö- gyenyt, Generaloberst v. Lo8 und Feldzeugmeister Baron Beck. Neben dem König von Sachsen saßen links Prinz Leopold von Bayern, Prinz Albrecht von Preußen, Prinz Moxdntlian von Baden, der englisch« Feldmarschall Lord Ro berts und der KriegSmtnister Bronsurt von Schellrndorf. Gegenüber dem Kaiser hatte der Oberpräsident v. Puttkam mer, zur Linken desselben der Vorsitzende des Provinzial- landtageS v. Keller Platz genommen, zur Rechten v. Putt- lkammerS befanden sich der Fürst von PutbuS und Minister v. Kell«. Di« Tafelmusik stellt« daS Grenadierregiment Nr. 9. Während der Tafel brachte der Kaiser einen Trtnkspruch auf di« erlauchten Gäste aus. GlGbGA «4» »bö» »öS» der Literatur, in der Gedemkwwwlt und 1« i «ttt«m Wort, auf jedem Gebiet m«sch- «S a» sei«« Spitz« «tu«n höchst gläu- IMdEbe«G«LMd Lolkuud Hensch« v««t»t tragen w«- swtliM'wDl «W in «fier Lini«, zur Erhaltung d«S «mo- Mau begreift die lange« K«tt« ihr« w«ltumspaunend«n Polttik ist «in schad- haste» Glied, dessen Festigung od«r umgekehrt dessen voll- ständig« v«ch von DiutschlavdS wohlwollend« oder feind- Wg« Haltung abhäugt, und dt«S Glied heißt: Egypten. Berlin, 9. Sept. Der „Post" wird von angeblich Wohlunt«rich1eter Sette versichert, es bestehe die Absicht, im Landtage und im Reichstage Vorlagen einzubringen, betreffend die Abstempelung d« vierprozenttgen Konsols der Reichsan- feihen in 3'/,prozenttge, gleichzeitig di« Berechtigung fordernd, latls di« Lage des Weltgeldmarkles sich bis dahin nicht ge ändert habe, «ach 5 Jahren ohne ein weiteres Gesetz die 3*/,proMtiaen Papiere in Zprozentige umzuwandeln. Berlin, 9. Sept. Der frühere Landeshauptmann von Deutsch-Südwestafrika, Major Francois, hat, der „Post" zu- folg«, um seinen Abschied nachgesucht und denselben dem Ver nehmen nach bewilligt «hallen. Berlin, 9. Sept. Der Redakteur des Teltower „Volks- blatt", Johannes Trautmann, ist wegen derselben Artikel, welch« im „Vorwärts" am 17. August und 1. September üb« die Sedau-Gedächtnißfei« «schienen sind und wegen welch« d« Redakteur des „Vorwärts", Pfund, »«haftet wurde, heute vormittag ebenfalls verhaftet worden. Ko bürg, 9. September. Heute Mittag fand auf Schloß Rosenau die Verlobung d« Prinzessin Alexandra von Sachfen-Koburg-Gotha mit dem Erbprinzen von Hohenlohe- Langenburg statt. Oesterreich. .Fremdenblatt", da» „Neue Wiener Tagblatt" Freie Presse" widmen der Reise des Kaisers Franz Joseph zu den deutschen Manöver» läng«« Artikel. DaS „Fremdenblatt" hebt hervor, daß der Dreibund in das Bewußtsein d« Völk« übergegangen und Gemeingut d« Na- tionrn geworden sei, welche unter dessen Schutze lebe«. „Der Dnibund", schreibt daS Blatt, „bedarf keines äußeren Zeichens, daß « in unwandelbar« Festigkeit fortbefieht. Dessen unge- achtet st»uen sich di« Nationen jedes Ereignisses, daS sein« Bedeutung all« Wett offenbart. Solche Ereignisse sind die Btgegl u»gen d« beiden Kais« und die innigen Beziehungen der beide» Heere." DaS Blatt verweist auf den Besuch Sr. Majestät d«s Deutschen Kaisers in Oesterreich und auf die ruhmvollen Erinnerungen und die Kameradschaft beider Armeen. Jn dirser imposante , Verbrüderung mächtiger Heere und Reiche werde man n^r auch ein überzeugendes Symptom de» Welt friedens «blicke», als dessen vornehmster Hüt« der Dreibund Wtldvarkstatio«, S. September. Se. Maj. d« Kais« von Oesterreich traf h«tt« vormittag 11 Uhr mit Be folg« hi« «in. Zu« Empfang« Warrn auf d«m Bahnhofe der Kronprtoz, Prinz Ett«l Friedrich, sowie der Kamm«h«r Graf v. Kell«, der Polizeipräsident V. Balan und die Spitzen d« Etvü- und Militärbehörden anwesend. Nachdem d« Kais« Hst beiden kaiserlich«« Prinzen mtt Händeschütteln begrüßt ' hatte, b«sti«g « «tt denselben einen vierspännigen offenen Wag« mid begab sich nach dem Neuen Palais. D« Kais« Werg preußisch« G«n«alSuutform. Im Muschelsaal« des Neuen Palat» fand alsbald nach dem Eintreffen des Kaisers Franz Josef «in Frühstück zu 28 Gedecken statt, welchem Ihre Maj. hi« Kaiserin und S«. Maj. der Kais« Franz Josef beiwohn- tm. Nach dem Frühstück machten beide Majestäten im offenen Vierspänner «in« Spazierfahrt durch den Park von Sanssouci rwd fuhren sodann nach der Wtldparkstatio«, woselbst sich das Gefolge bereits «tngefunden hatte. Auch der Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich waren a ' ' vrrabschiedete sich sehr herzlich dmch Handkuß und trat um > > «scheine. Da» „Neue Wie«« Tagblatt" HE die volk»thüm- ltchtett de» Kais«» Frau» Joseph i« deutschen Lartdeu hervor und «eint, di« Ma«vv«sa-rt de» Kais«» bedeut« jed«nfall» «in« Kuudgtbung tm St«n« de» Bündnisse». vswwkrrstch, — Etu«b«t d« französisch«« Regierung eingegangen« D«p«sch« de» General» Duch«»«« aus Anoriba vom 3. er. mudet, « b«absichtig« Andrtba am 14. er. zu verlassen und d«n Vormarsch in d« Zuversicht de- Gelingens fortzusetzen. Der „Figaro" «klärt di« Verzögerungen in dem Marsch« d«S Expeditionskorps auf Madagaskar dadurch, daß die Regierung «dien Rückzug ter HovaS noch Süden befürchtet« und deshalb d«n G«n«al Duchesne mit d« H«b«tschaffung von Proviant beauftragte, so daß «in Tananarivo überwintern könne. Gene- «al Duchesne theilte mit, daß er Vorräthe für 3000 Mann auf fünf Monate nachsühren lasse. Paris, 9. Septbr. Nach ein« Meldung d« Blätt« ist d« Urheber des Attentats gegen Rothschild entdeckt, er heißt Viktor B. und stammt aus gut« Familie. Derselbe war Schüler d« höheren Gewerbeschule in ChalonS und dann augeblich Maschinist bei der Nordbahn. B. wollte sich an Rothschild rächen, well er aus sein« Stellung entlassen wor den ist. England» — Aus London wird grmeldet: Die neuesten Zuge- ständnissr der Pforte in der Frag« der armenische» Reformen werden von der hiesigen Tagespresse als völlig unzulänglich bezeichnet. Wenn dies — sagt der „Daily Cyron." — das letzt« Wort des Sultan« und der Pforte sei, dann bleibe nichts anderes übrig, als dir Durchfahrt durch die Dardanellen zu erzwingen. England liege «ine Pflicht ob, vor deren Er füllung «S nicht zurückschreckm dürfe. ES sei zu lange ge- duldig, vielleicht gelähmt gewesen. Wenn der Sultan nicht auf die Stimm« der Vernunft hören wolle, werde er Ler An wendung der Gewalt weichen müssen. Die Würfel seien ge- fallen: eS verlaute, daS britische Geschwader habe Befehl er halten, in di« Beflkabat einzulaufen. Türkest — Ein Jubiläum des Sultan». Aus Kon stantinopel wird der „N. Fr. Pr." geschrieben: Der 20. Jahrestag der Thronbesteigung des Sultans wurde am 1. September mit besonderem Glanze begangen. Dir Stadt, der Bosporus, die Höhm um Konstantinopel waren ivumi- nirt, und von der astatischen Küste leuchteten mächtige Feuer- garben herüber. In den Straßen lärmt« und wogte ein an farbigen Bildern reiches Volksleben. Alles drängte zu den großen Plätzen, wo Raketen und Leuchtkugeln aufflogen und mtt unzähligen bunten, kleinen Orllämpchm an dekorativen Holzwänden die seltsamsten Effekts hrrvorgezaubsrt wurden. All« Harems von Konstantinopel müssen an diesem Abende entvölkert gewesen sein, unabsehbare Züge von Frauen in langen farbigen Gewändern wallten durch die Stadt, neu- gierig nach rechts und links blickend; die vornehmen tür kischen Damen fuhren langsam In prächtig«» Wagen einher. Ihr Haupt war nur wenig ve.hüllt; man hatte Gelegeuhett, zu sehen, wie viel Frauenschönheit eS hi« gebe, freilich auch, wie manche Häßlichkeit der Schleier sonst wohtthätig verbirgt. Die erstaunlichsten pyrotechnischen Künste spielten in der Nähe des PalaiS. In den Gärten nebenan blickte eine Menge von vielen Tausenden wie bezaubert zu den leuchtenden Farbm- wundern empor, auf den Rasen kauerten zahllose Neugierige, »echis die Männer, links die Frauen, zwischen ihnen fröhliche Gruppen von Soldaten, die heute «inen dreimonatlichen Sold auSoezahlt erhielten. Auch Vie Polttik, sonst so stumm in Konstantinopel, wurde lebendig. Die Leute sagten, der Tust tan wollte «in Gesetz geben, daS alle Menschen gleich mache, die Engländer hätten ihn daran gehindert. Sonst war es hier still von den politischen Ereignissen, die schwer über de: Hohen Pforte lasten, so still wie im Mdiz-Kiosk selbst, in dessen innersten Gemächern der Sultan ruhig, abgeschlossen seinen Ehrentag beging und sich nur von fünf zu fünf Mi nuten durch Adjutanten über Stimmung und Aussehen der Stadt Bericht «statten ließ. Afrika — Die „Köln. Ztg. äußert sich entrüstet übcr die Vor- gäng« bei Wißmanns Ankunft in Deutsch-Afrika. Wißmann sei in Tanga ohne Sang und Klang an's Lrnd gestiegen, kein Kriegsschiff sei erschienen, keine Truppe erwies dem frühe ren siegreichen Führer Ehren, w e st« Soden und Scheel« in ausgiebigstem Maße dargebracht worden seien. Nur die Ein geborenen hätten ihre Hütten geschmückt. Dasselbe Schau spiel hab« sich in Dar-es-Salaam wiederholt. Die „Köln Z." sagt, es scheine geflissentlich hervorgehoben zu werden, daß nur ein Civilgouverneur sein Amt antret«. Sollte aber neben Wißmann noch eine von ihm unabhängige militärische Macht bestehen, so würden die deutschen Kolonialfreunde sich besinnen, ob sie derartige Verhältnisse «eit« unterstützen sollten. Die Zeitung schließt: Sollte Wißmann, durch kleinliche Ränke ver anlaßt, in gerechtem Unwillen den Posten aufgeben, so werde di« von manch« Seite erstrebte militärische Organisation für Ostafrtka nothwendig; wie sich hierzu das deutsch« Volk und der Reichstag verhalten werden, bedürfe keiner Erklärung. N « » Sachse«. — Di« öffentliche Versteigerung der in diesem Jahre aus- zumusternden Dienstpferde der Kavallerie, Artillerie und des Trains soll laut Verordnung de» Kgl. ÄriegSminist«ium« an dm nachgmannten Tagen und Orten von Vormittags 10 Uhr ab stattsinden: Donnerstag, dm 12. September, in Dresden (Garde-Reiter-Regtment einschließlich Militär-Rett-Anstalt) und in Königsbrück, Freitag, den 13. September, in Dresden (1. Feldartillerie Regiment Nr. 12), Montag, dm 16. Septem ber in Oschatz, Freitag, den 20. September in Pirna, Mon- tag, den 23. September in Großenhain und Riesa, Mittwoch, dm 25. September in Grimma und Rochlitz, Donn«! tag, den 26. September in Borna, Montag, den s28. Oktober und DimStag, den 29. Oktober in Dresden (Train-Bal. Nr. 12). Die Pferde der Garnison Geithain gelangen in Rochlitz zur Versteigerung. DaS Näher« wird durch die betreff«ndm Lokal- blätt« und an dm Versteigerunqsplätzm bekannt gemacht. Dresden, 7. Septbr. DaS Kaiserabzeichen für bist« Schießleifiung innerhalb der Sächsischen Armee hat die 2 Kompagnie des Schützernegimmts Nr. 108 in Dresden er- mngm. Dieses Abzeichen besteht auS einem vergoldeten kichenlaubkranze, welcher oben in die Kaiserkrone auslüuft. In d« Mitte sind zwei kreuzweise gelegte Gewehre angebracht, unter welchen die Jahreszahl 1895 steht. Diese Abzeichen wttdm aus dem rechten Arme getragen. - Überno ein z, verlieh« wird fi mrlbm Blattet Hab Sch« ft» »«1 MH. vergreise, Kidman, 1870, d münz« a> sowt« um «in« Anzahl «tngetauschter od« sonst werthloS ge worden« Staatspapiere. Nach Feststellung des unverletzten Zustandes d« Steg«! wurde ein« der vier vorhandenen Kisten nach der anderen «öffnet und ihr Inhalt mitt«lft eiserner Schaufel dm drei O Öffnungen drS sonst zur Fabrikation von Hartglas bestimmten OsenS übergeben. Allzu nah« darf der Laie dirsm F-uerschlünden übrigen» nicht kommen, wenn er eS nicht gerade darauf anlrgt, auf möglichst schnellt Weis« zu «in« knusprig gebräunten Haut zu gelangen. dmktage b«rg, v o«stag i «bend-U dieser S d« Erin in unser worden, Episode» Das Pr gehalten wüttäris, Rietz, i Stadlkaj Abends tu Ansp entsprech zahlreich sonders «ngen d Belitblh stell« b< einen « Au zwei Sä Schneeb, stähle w sicht zu 19 bezw bet Zwi schon m tu «in 8 mehrere, wohnlich mit ihm ähnlich« war bei stohlenei binnen i und K>!1 Z. beinah« womtt s Ende « bezeug« Turnsal Hotel z schön v H Fabrik» Majestä Häuser Flamin G rath P nig erh verfloss, reils in für D. Rächest E hier di« und Nl sicher 1 d«s Ka rauf S wieS, , allezeit und B Haar Aue. rama Ein — Aus Leipzig, 8. Septbr., wird berichtet: Di« Meß- geschäste der KktnveMuf« der allermeisten Geschäftszweige gehen so schlecht, daß jetzt Versammlungen abgehalten werden, in denen di« Verhältnisse öffentlich zur Sprach« kommen. Gestern Abend fand di« «st« Versammlung drr Meßfieranten statt, in der beschlossen wurde, au di« Handels- und Gewerbe- komme», sowie an den Rath der Stadt Leipzig je eine Peti tion zu richten, in welch« darum gebeten wird, die Leipziger Messe wieder, wie früher, im letzten Drittel deü Monat- September beginnen nnd drei Wochen dauern zu lassen. Eine gleiche Petition haben auch die Filzwamenfabrikanten und -Händler «lassen; für kommende Mittwoch ist noch eine große Versammlung der Leipzig« Meßfierantm geplant, in der ebenfalls über den schlechten Geschäftsgang d« gegenwärtigen Msse und über Abhülfemaßregeln Berathung gepflogen wer den soll. — In dem Befinden des am vergangenen Montag« auf dem Augustusplatzr verbrannten Mä 'chrns Iduna Knopf ist leider ein« Verschlimmerung eingetrelen. Was ärztliche Kunst und Pfleg« zu thun vermögen, das Mädchen zu retten, wird gethan. Leider befirdrt sich die Krank«, die bekanntlich im Stadtkrankenhausr untergebracht ist, andauernd in einem Zustande großer Aufregung. — Bei dem am Sonnabend über Leipzig und Umgebung ni«dtrgrgang«nen schweren Gewitter hat dir Blitz verschick enfach eingeschlagen; glückltcherwe se zün dete er nur in einem Falle im Ort« Laufen. Dort wurd« «in« Scheune mir sämmtlichm Ernlevorräthen eingeäschrrt. — Auch die GÄvnbe?a mn« in Zitter« hat kürzlich zu d« Baubaüdwerksrfrag-! Stillung genommen und beschlossen, dem Ministerium zur Untrrd^ückuug drs Bauschwindels einen Vor schlag zu machen, dahivgeh ud, daß seitens des Unternehmer» eine Kautionssumme hktterlrgt werde, durch welche die voraus sichtlichen Forderungen der Ba»Handwerker sicher gestellt wer den. Gleichzeitig ke'chlcß Vie Kammer jedoch, dem Ministe rium den Vorschlag eines ihr« Mitglieds» zu unterbreiten, welcher auf Einführung eines Pfandrechts in Form einer Sicher- heitshypothek hinter dem Kausgelde des Baugrundes lautet. Die Handelskammer hat sich nun in ihrer letzten Sitzung gleich falls mit der Bauhandwerk »frage beschäftigt und ist zu dem Be schluß gelangt, dm Beschluß der Grwrrbekamm« anzunehmea un'. in dieser Richtung de, r Ministerium Vorschläge zu machen. — Dir sogenannte „Wm.'«Vni-e" am Wege von Herms dorf nach Langebrück, die Viel« dmch ihren mächtigen Stamm sowohl, al» auch ihr weite'), grünes Blätterdach erfreut hat und manchem Wandern wohl au h in dunkle« Nacht durch ihre riesige^ auch bei ziemlicher Dunkelheit noch gegen den Nachthimmel sich abhekend« Gestalt ein We» weiser gewesen sein mag, ist Sei einem der letzten Gewitter von einem Blitzstrahl znschm«tt«lt worden. — Ein schwerer UnglückZfall wurde in Lauf« dieser Tage nur durch die Umsicht und Besonnenheit des Lokomotive»sühr«S verhütet. Als der Vormittags */,11 Uhr dort ankonvunde Sekundärbahnzug eben in die Haltestelle einfuhr, wollt« ein zehnjähriges Mädchen mit einem Kinderwagen kurz vor dem Zuge noch rasch übers BaMgleiS fahren. Dabei stürzte der Kinderwagen um, das Kind siel auf die Schienen und «S wäre verloren gewesen, wenn es dem Zugführer nich! ge lungen wäre, den Zug kurz vorher zum Stehen zu bringen. Mit einer Hautschürfang war so das Kind davongekommen. — Die Umgegend von Hohenstein - Ernstthal wird fort- gesetzt in steter Aufregung erhalten. Dem Raubanfall aus den Gutsbesitzer Link in Langenberg, dem am Hellen lichten Tag die Uhr und 10 Ml. Geld von zwei anständig geklri- deten Männern abgenommen wurde, ist am Mittwoch «in zweiter gefolgt. Die 50jährige Kästhändlerin Kunz« aus Kuhschnapprl wurde am Sonntag Abends gegen 8 Uhr auf der Hatnholzstraße in der Nähe des sogenannten Quecken- berges angeschossen und sodann ihrer Baarschaft von 7—8 M. beraubt. Glücklicherweise ist die Verletzung am Kopfe nicht lebens gefährlich. Wahrscheinlich rührt sodann auch der in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag auf de« „Katze" ausgeführte Ein bruch von demselben Gesindel her, wobei dem früher in Zwickau ansässigen Gasthffsbefitz« Lindner die, unvorsichtig« W,ise in der Gaststube zurückgelassen« Tageskasse gestohlen wurde. — Am Mittwoch «scheu in einem Modewarengeschäft iw Reichenbach ein« feingekleidrte fremde Dame und ließ sich Proben von Seidenkleiderstoffen vorlegen. Nachdem die Dam« den Laden wieder verlassen, bemerkte man den Abgang eines Stückes Seide. Die Dame wurde bald «ingeholt und, wie vermuthet, auch Wi ttich tm unrechtmäßigen Besitz jenes Sei denstoffes befunden, worauf dir Verhaftung und Einsperrung erfolgte. Bald darauf hörte man aus d« betreffenden Zelle «in auffälliges Geräusch, und als man drr Ursache deffelben nachging, sah man die Jnhaftirt« an einem Gitterstabe des Z-llenfenfters hängen. Dieselbe wurde schleunigst abgeschnitten und ins Äewußtsrin zurückgrbracht. Sie hatte einen wollenem Unterrock in Streistn zerrissen, sich daraus «inen Strick ge mach», war auf einen Schemel grstiegrn und hatte so da» Fensirrgitt« erreich«» können; durch Umwerfen des Sche mels mit den Füßen war das obrn «wähnte Geräusch ent standen. Di« Selbstmörderin will die Gattin eines Kunst maler» in Berlin und auf deo Reis« nach München zu ihr« Tochter begriffen sein; dieselbe war im Besitze einer gold enen Uhr mit ebensolcher Kette und etlichen 80 Mk. Geld. — Daß gemünztes Grld im Falle eines Brandunglück r einen höheren Werth besitz, als Papiergeld, mußt« am Freitag der Gutsbesitzer und Bäcker Al Sin Adler im Mühlhaufe« bet Adorf «fahren. Derselbe vermochte bei einem muthmaßlich infolge «iue.S Essmdrsektts entstandenen Brand« neben verschie- drnrn Habitligktiten auch « ue Baarsummt von nahezu 1000 Mk- nicht in Sicherheit zu bringen. DaS Papiergeld war natürlich gänzlich zerstört, 222 Mk. in Gold und Silber Dr«»de«, 8. Vep'emb«. Gest«« vormittag S Uhr verfügten sich di« Mttgli«« d«S LavdtagSauSschusseS zur Ver waltung d« Staatsschulden mtt ihre« Vorsitzenden, Herrn Hofrath vr. M«hu«t, nach d« Gi«mtN»'sch«n Glasfabrik, Fabrikstraße 4, um daselbst di« Vernichtung von StaatSpa- pt«r«n vorzunehmen b«z. zu überwachen. GS handelte sich vkSmal um di« in StaatSschuldbuchford«ung«n umgewandel ten Staatsschuldverschreibungen üb« Zprozentige jährliche Renten im N«nnw«rthe von 9876000 sammt Zubehör, sowt« um «in« Anzahl «tngttauscht« od« sonst werthloS ge-
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