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ErMb Do lksftruad Tete-eamm-Abresf«. v»S»ft«»d SchnrrbiS. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Äinkoirftttt Königs und ttäütsschm »eöSrd« in Lue, -rünhaw. Hartmsiktn. go-ann» ^NlNoMuN gmrgensiadt, Lütznitz. Nmstädte^ 8chneev«rg. SchwarMÜerg und WWetchlw Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihre« Rau-V« hältnssseS kann in der SerichtSschreiberei des «nierzeichneten Amtsgerichts eingesehen »erde« Schneeberg, am 2d. Juli 18SS. sowie Der Rath der Stadt. Vr Kretzschmar. Ihnen allen «in herzliches »Hab' Dank"! Au«, am 3. Septtmber 18Sd. Fernsprecher« »charebfrs »z. Ane r» Hch»ar,enb«z der 18. September 1895, Vormittags 10 Uhr als Berst eigerrmgstermirr, der 1. Oktober 1895, Vormittags 10 Uhr b E als Termin zu Berküudrmg de- BerthellmrgSPlarr- Zwangsversteigerung. Das im Grundbuch« auf den Namen Gottreich Julius Flemmtng, Fleisch«, «tn- -etragea« Grundstück, bra«b«ech1ig1eS Wohnhaus mit Garten, Folium 402 de» Grundbuchs, Nr. 407 des Brand catasterS, Nr. 412» und 412 b des Flurbuchs für Schneeberg, auf ^975 M. — Pf. geschätzt, soll an hiesiger G«ichtSst«lle zwangsweise versteigert werden und « ist Nr.206 l Mittwoch, 4. September 1895. 2,«spalten« ZNl« mit SV Pfg.,«Sl<M«n die»-«spalt«« N«tl« mit»»«,. I .... f brrechntt; t-bellartscher, -uß«,«wlh»ltchrr Kap »ach erhöhtem Larts. f U-ft-gettungrllst« Nr. 2110, DU an Nachdem daS Sedanfest in unser« Stadt in jeder Bepthuug SS kn herrlich verlaufen, ist «S uns «in HerzenSbedürfniß, allen Damen und Herren, welch« «nS dabei ihre thatkräfttg« Unterstützung haben zu theil »«dm lasten, von Herzen zu danken, ebenso den Besitzern d« Gärten, deren uneigennützige Ueb«lassanz ua» das Schulfest üb«haupt «st ermöglicht hat. Königliches Amtsgericht. MM«. uns im Landkriege hold sein, so wäre «S freilich leicht, dafür Repressalien zu üben. Die Gefahr feindlich« Ladungen ist dagegen viel geringer, als gemeiniglich angenommen wird. An der Nordsee ist st« durch die geschilderten Uferverhältniff« materiell ausgeschlossen; an der Ostsee zwar materiell nicht, aber di« Uebersühruag eines Armeekorps von Havre nach d« Osts« «fordert «in« Trankporlflotte von wenigstens fünfzig großen Dampfe«, deren Entladung mehrere Tag« in Anspruch nähme, und wäh rend dies« lang« LandungSzeil wär« das Korps wehrlos den Angriffen unserer Landwehr preiSgegebvr. Davor braucht man keine Sorge mehr zu hab«. r-g«<«es-Ichte. »««>«». — Ueber die Sedanfei« in der Reich-Hauptstadt wird aus Berlin, 2. Septbr. berichtet: Bei herrlichstem Wett« wurde heute die große Parade auf dem Tempelhofer Feld« abgehalten. Anläßlich des heutig« JubiläumStages d« Schlacht bet Sedan gestaltete sich dieselbe zu ein« groß« patriotischen Fei«. Schon vom früh« Morg« ab warm di« Straßen der Stadt ungemein belebt; Tausende «tltrn dem Paradefeld zu oder besetzten die Straß«, durch »Ache di« Trupp« zogen. D« Kais« begab sich um 8*/. Uhr auf das Parade- seid, kurz nachher d« König von Sachs« und der König von Württemberg. Die Kaiserin und die Großherzogtu von Ba den, sowie die ältesten kaiserl. Prinzen langten in off«« Equipage an. Um S Uhr begann di« Parade, welche vom kommandireuden General des Gardecorps, Gmeralliruttuaut v. Winterfeld, befehligt wurde und um 11 Uhr zu Ende war. Die einzelnen Truppentheil« kehrt« in die Stadt zurück, die Kaiserin, di« Großherzogin von Baden, die kaiserl. Prinzen, die Könige von Sachsen und Württemberg zu Wag«. Die beiden Monarchen wurd« von der vieltausendköpfig« Menge, welche zu beiden Seiten des Weges, den die Allerhöchst-» Herrschaften nahm«, Aufstellung g«omm« hatte, sehr sym pathisch begrüßt- Unbeschreiblich wurd« der Jubel, als o« Kaiser an der Spitz« d« Fahnmkompagnt« herang«itter kam und für die ihm ununterbrochen dargebrachten Ovation« unausgesetzt freundlichst dankt«. Unter den Linden, im Lustgarten und vor dem königlich« Schlosse halt« einund- dreißig Taufmd Schulkind« Aufstellung genommen und begrüßt« die nach dem Schloff« zurückkehrend« Allerb ö Hst« Herrschaften, sowie spät« den Kats« durch laute Harrah rufe. Bor dem Zeughause ließ d« Kais« di« ihn begleiten den Truppen an sich vorbeidefilir« und darauf wurden die Fahnen ins Schloß gekracht. ES währte noch «ine gerann« Zeit, bis dis Menschenmenge sich aufgelöst hatte. Dr» Straß «bild blieb ab« fortdauernd ein sehr bewegtes, eine frohe Frstesstimmung unter d« Bevölkerung war unverkennbar. — Bor der Parade sprach der Kais« die amerikanisch« Veteranen, welche sich auf dem Tempelhof« Feld« etnge- fund« hatirn, an; kür j«den Enzelnen hatte « einige freundliche Worte. Zu einem auS Augsburg gebürtig« Veteranen sagte er: »Di« Industrie Ihr« Stadt kennt man in d« ganz« Welt: auch während meines Aufenthalts in Schweden habe ich Augsburger Waaren gesund«.* Einem Herrn aus Rottweil (Württemberg) sagte d« Kaff«: »Ihr König ist auch da." Sehnlich äußert« « sich «inem au» Sachs« gebürtige» amerikanischen Veteran« gegenüber Rach der Parade ritt d« König von Württemberg an di« Ameri- kan« heran, begrüßt« dieselb« und fragt«, ob Württ«mb«rg» darunter sein. Als Notar Schlenk« aus Chicago sich m-ldete, sprach d« König seinen Dank und sein« Fr«ud« au«, die Amerikaner gesehen zu hab«. Biele Hoh« Offizier« begrüßt« die Amerikaner und ließ« sich durch Schlenk« «nzeln« Land», leute vorstell«. Dem heutig« Zapfenstreich wohnt« di« Veteranen von der Schloßteraffe au» bei. Bei dem Paradedin« im Weißen Saal« d«s Königlich« Schloss«- bracht« S«. Mas. d« Kais« solgrndm Trinkspruch aus: Wenn ich am heutig« Tag« «in« Trinkspruch auf Mein« Gard«« ausbringt, so g«schi«ht «S frohbewegten Hrrz«». d«n ungewöhnlich seterlich und schön ist d« htutige Tig Sie beschränkt« sich darauf, durch Blockade den Hamburg« und Brem« Handel zu stör« und lag« meist b«t Helgoland. Auch in d« Ostsee verhielt« sie sich im Großen und Ganz« ähnlich. Di« Nitdrrlag« der Landarme« veranlaßte die franzö sische Regierung, di« Schiffe plötzlich zurückzurufen und die Marinetruppen im Landkriege zu verwend«, wo sie daun be kanntlich die größt« Dienst« leisteten. Damit waren di« deut sch« Häf« wird« frei geworden und di« deutsch« Dampfer wagten wted« die Fahrt von der Nords« nach Wn«ika, nicht durch den Kanal sondern um di« Nordspitzt Schottlands. Französische Kreuz« war« freilich auf Villen Meer« und hab« viele deutsch« Schiffe aufgebracht und al» gut« Prise verwerthet, währekd' daS Gros der deutsch« Handelsschiff« in heimisch« und neutralen Häfen Sicherheit suchen mußte — Schäden, für die Frankreich beim Frieden vollen Ersatz hat leisten müssen. Spät« wurden noch einmal Vorstöße gegen die Nordsee unternommen, aber zu einem ernstlichen Angriff kam es doch nicht. Seitdem ist vieles anders geworden. Sollt«, vaS Gott verhüten wollte, noch einmal wieder gefochten werd« müssm, so würden sich die damalig« Verhältnisse sich« nicht wieder- holen. Die französische wie die deutsch« Flott« hak« ganz bedeut«« an Stärk« gewonnen. Die französische bewahrt allerdings ihr« Ueberlegenhrtt, aber da vermuthlich ein großer Theil von ihr im Mittelmeer engagirt sein wird, so wird di« deutsche ihren nach der Nordsee zu entsendenden Geschwadern ein ebenbürtig« Gegner sein. Sollt« in d« Ostsee «in zweit« Feind zu bekämpf« sein, so erschwert sich natürlich di« Auf- gab« der deutsch«» Flotr« im höchst« Grade. Allein sie hat auch durch den Nord-Ostste-Kaual «in 1870 noch nicht vor handenes Hilfsmittel gewonnen; « gestattet den Geschwadern der Nord- und Ostsee, sich in der Näh« der Elbemüudung oder des Kiel« HasenS zu vereinigen und einen schwächeren Feind zu vernichten. Doch soll man ni« verkenn«, daß das Schlachtenglück unberechenbar ist. Ein «iuziz« Unglücksfall, wie er selbst im Frieden vorkommt, das Platzen eines Rohres, das Festgerathen im seichten Wasser kann das größte Schlacht schiff für dm Augenblick wehrlos machen. In drm Pulver- dampf, der bei jed« größeren Kanonade die Luft undurchsich tig nacht, kann der Zufall Kollisionen und Rammungen her- briführen, die nach der «in« wie nach d« andern Seit« aus schlaggebend sein können. Die Durchschlagskraft der Geschütze wie die Stärk« der Panzerung« hat seit 1870 riesig zuge nommen ; dm schwerst« Kanonen sind kein« Panz« gewach sen, oder doch nur dann, wenn die Geschosse unter rechtem Wkkel auf nicht mehr als 1000 bis höchsten- 1500 Met« Entfernung einschlagen. Wie sich die Bedienungsmannschaft« unt« dem Gerassel d« Schnellfeuerkanonen behaupten werden, ist noch ganz unerprobt; der japanische Krieg scheint dies« kleinen Ding« eine ganz gewaltige Wirkung zuzuschr«tben. Schon das Abfeu«n der R esenkanonen im Manöver bringt eine furchtbare Wirkung auf die Bedienungsmannschaft« her vor. Die „Times* schilderten da- von «inem englisch« Ma- növer als so stark, daß die Leistungsfähigkeit der Besatzung ihr Ende erreicht hab», auch ohne daß feindliche Kugel» «in- schlügen. Wie das etwa werd«, w«nn di« für scharftS Schi«ß«n «fororrlichen Pulv«ladungen gmommm würd« und wenn d« F«i»d s«in«stitS mit Erfolg scharf scht«ß«, da- könne kein Mensch Vorhersagen. Der Schutz dn deutschen Nordseeküsten durch die Sand- und Schlickbänke ist der gleiche geblieben, hat aber Wohl etwa- an Bedeutung verlor«, seitdem di« Trag kraft der Geschütze so sehr zutzmommen hat, wobei daS Miß lich« darin b«st«ht, daß di« Panzerschiffe selbst sich d« Gefahr zone von 1K00 Met« leicht entziehen können, mit ihr« Ge schossen dagegen di« Orte Wilhelmshaven u. s. w. imm« «och erreichen könn«. Di« Landbefrstigung« an d« Elbe- und Wesermündung sind dieselben geblieben, wie in den siebziger Jahren, und e» kegegnet großen Schwierigkeit«, sie wett« vorzuschteb«. Am Schlimmst« wär« di« Oftseüüst« daran, wenn d« völkerrechtswidrig« Rath des Admiral» Aub«, näm- lich zu seng«, zu brenn« und zu brandschatzen, wo irgend «Ke Möglichkeit dazu sei, befolgt würde. Sollte da» Glück Der Gchntz der deutscheuhKüste 1870 und jetzt. D« Schutz d« deutsch« Küste ist so gut «ine nationale Angelegenheit wie der jed« anderen Grenze. Wenn die Ost- pr«ußm, Pommer», Mecklenburg«, Schleswig-Holstein« und Hanseat« herbeietlen soll«, um di« Vog«s«gnnze zu schtr- men, so muß auch ihr« eigene Heimatb der Sorgfalt des ganz« Vaterlandes anvertraut sek. Das saßt heute die ganz« Nation mit schöner Einmüthigkett so auf, und eS be- «ludet sich darin eine kräftige Wandlung der Dkge seit 1848, k welchem Jahr« sich zwar auch «k« volksthümltche Li«b- haberti für die Flott« geltrnd macht«, ab«r nichts Rechtes zur Ausführung kam, weil sich di« meisten deutschen Einzel staat« Wied« zurückzogen. Auch Preuß« ging seh, langsam mit der Entwicklung seiner Kriegsflotte vor; man besaß an d« Osts« nur die ein« befrstigt« Mark«statiou Danzig und an der Nords« di« Anfäng« drs aus dem Schlick empor- wachsend« Heppens, jetzt Wilhelmshaven. Noch 1864 Var Las kleine Dänemark den vereinigt« Geschwadern Preußens und Oesterreichs gewachsen. Ek« KrkgSflotte kann man nicht im Handumdr«h«n schaffe«, selbst wm» man da- Geld dazu hat. ES fehlt di« Tradition, daS in laugrm Dienst« erprobt« und gesichtete Personal, es fehl« die alten Seebären unter Kommandanten und Besatzung, deren Besatzung die jünger« Mannschaft er zieht und anspornt. Dt« Kriegsflotte des Norddeutschen Bundes war also beim Ausbruch des sranzvsisch« Krieges klein, während der Gegner über eine ansebnliche Flottenmacht verfügte, die damals zu keinem andere» Zweck« k Anspruch gmommen wurde. Die deutschen Küstenstädtr sahen dem Verlauf mit Sorge entg«gen, Lie verständigst« Elemente am messt«, während der gemein« Mann aus dem 1866« Kriegt d« übereilten Schluß zog, der Seekrieg mit Frankreich werd« wieder gleich Null sein. Ab« 1866 hatten sich die krieg führenden Thell« dahin verständigt, sich gegenseitig zur See nicht schädigen zu wollen, während 1870 die französische Regierung Pen preußsschen Vorschlag, das Privateigenthum zur See für frei zu erklär«, abgelehnt hatte. Dieser Vor schlag entsprang den auch von Frankreich vertretenen Grund- kranken der Pariser Seerechtstonferenz vom Jahre 1856, die aber damals an Englands Widerspruch scheiterten. Es kam statt dessen der Beschluß zu Stande, daß die Kaperei abgeschafft sek solle, und das wurde vom Publikum 1870 zumeist dahin gedeutet, daß Schiffe und Güter auf offener S« nicht mehr wrggenomn.« werd« dürften, währens es sich in Wahrheit nur auf die Wegnahme durch Privatkaper, also durch mit Kaperbrtef ausgerüstete Handelsschiffe bezog. Völkerrechtlich stand also nichts im Wege, daß Frankreich mit Kriegsschiffen deutsche Handelsschiffe wegnahm, und daß seke Kriegsschiffe an unser« Küsten erschienen, um uns«« Häf« zu blockiren und all« vertheidigten Punkt« zu beschieß««. Di« Theorie des Admirals Aube, daß auch offene Häfen und Küsten beschoss« und gebrandschatzt werden dürften, war da mals auf beide« Seiten noch unbekannt. Einsichtige Leute blickten also mit Sorg« auf die erst« Nachrichten, daß die französisch« Kanalflotte nach der Nords« abgedampst sei. Glücklicherweise sind di« Franzosen von jeher ek« ausgezeichneten Seefahr« gewesen und so g«i«th« denn chon bet der ersten Ausfahrt mehrere Fahrzeug« an d« hol- Sndisch« Küst« aus den Strand, wodurch d« «ste Stoß chon verzögert und geschwächt wurde. Gleichwohl mußt« di« »rutsche Flott« sich in ihre fest« Häsen Wilhelmshaven, Kiel und Danzig verkriechen, an die sich wiederum di« Franzos« nicht h«anwagt«n. Di« Ems ist durch di« Näh« d« hollän disch« Küst« n«tral, die Jahde, Wes«, Elb« und Eid« sind ohne di« sehr ausgebildeten Fahrwasserbezeichnungrn, Leucht- thürm«, Tonn«, Bak«, Spieren selbst für die mit den Ge wässern vertrauten Leut« sch»« «kzusegeln. Außerhalb der Flußmündungen ist di« Küste für tiefgehende Schiffe ganz un nahbar, weil sich unterseeifche Sand- und Schlickbänke weilen- wett in die S« hinausschieben. So getrauten sich di« Fran zos« also keinen B«such gegm dt« Nordserküst« zu machen, Wed« gegen Wilhelmshaven noch gegen d!« immerhin durch einig« LandfortS gedeckt«» Häf« d« Elbe-»md Wrsnmündung