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-v- EWebDolksfmnrd it V« ISS« Tageblatt Mr Schneeberg und Umgegend »d„ss«. Nr.Ä)8U sE er Posten L 5 Liter st, Aue. e«h«»dlmig, Frettag, 6. Septbr. 18SS. „»--««MW Ur. »1«. ^»«tr^sch« «olltfrrmlL- «rsch-bU tigllch «U d«r La« imdgrsttagm. «°mm-m1?Iert«lj!»rllqivl-rr80«!. Mmlt«w«d«pro Soespalten«Zett«mU lSWa., lm amUlche»^ellür !5«alt«l« Zette mH SV Ps«., «Slam« di« So «spalte»« Nett« mit 25«,. brr«ch«lt; tad«ll-risch«r, Luder,«wd-nttchei Sah muh «rh»ht«m «arif. f«N, th» «so t «in« Ticho- U 1S1S beste- uad To. tu lma tst r R«tn« WÄ."' für die kömgL Md küMchm LeySrdea la Lue, ßrülchain, Harlenfletn, Ootzaaa- /L>TMlSvMll georgmstadt, Lltgnih, Leachlölch SchneeSaH, 8chwarjenüerg md VlldeaM. s Uhr ««, 2 28 am 4. September 1895. Päßler. Rouanet. Päßler. dm grvßen Krieg sich Eure gothtschen Dome bescheiden darin spiegeln, ad« mg einer Raub- fürchtet, daß Euer trunkenes Gebühren di« Todt« au» ihwr Die deutsche« Gedenkfeier« u«d die Franzose«. der «Figaro bl. Aus Parts wird der „M. Z." geschrieb«: Auf dem Ca- i em na 215 10 300 >e ich durch ein Alut hinwirk«- Wied« erlangt, kitz Freytag, er s sgMÜN- ?cköi irLtet, daß langen Ruh« Msweckt! i» und R-ch- ;ev taufend äst betheiliae» ff. Offerte« itio« dieses her ech- is-Kaf- Kaffeeersatz' lich in den n. Bernburg. im Einzelnen in dm Ab» thetluugm 1—55, sowie Durchforstungen in Ab- thetlungen 5, 6, 21, 29 und 34, M nstes !Nk ktch tz, :e- Md« Löwe t das beste nigungSmittel n den weistm !m-, Drogen- Geschäfte» zu >m. Streureisig - Versteigerung auf Grünhainer Staatsforstrevier. Im RathAkeller zu Grüuhaiu solle« weiche harte Brmvknüppel, weiche - harte Aeste und weiche - Straße auszurusen, nachdem dir drohende Weissagung am Schluffe des Gedichte- vor 25 Jah ren so jämmerlich zn Schanden geworden ist ! Der „Figaro" weiht dem Kriege «in« vierseitig« Beilage di« nm auf die ^rmös tsrridls bezügliche Gedicht« und Auf sätze mthält. Darunt« befindet sich auch das Mord «Ä Tod schnaubende Gedicht „Ln ^.vmt" von dem großen Pa trioten Paul DöroulSde, demselben Helden, der vor drei oder vi« Jahren das schreckliche Duell mit Dmmont auSsocht. Damals schnitt « sich weinend die Locken vom Haupte, nm fi« seinen Freunden zum Andenken zu schmkm, und «ine halbe Stunde später kehrte er munter Md unversehrt zurück, dum das Duell war ganz nach der Pariser Mode mit ungeladen« Pistolen ausgefochten worden. Und von solchen Charlatau« lass« sich di« Franzosen ihre Schlachtgesänge dichten! — Lieb Vaterland, magst ruhig sein! einer Anhöhe standen zwei deutsch« Veteranen Md schauten hinab in« Thal, wo sich d« Kirchthurm etn«S Dörfchens er hob. Mit der Hand htnunterzeigend, sagte der Eine zum Andern: „Da unten habe ich meine erst« Wanduhr geftoh- l«!" Für den Franzosen steht es fest, daß jeder deutsche Soldat eine Wanduhr in seinem Tornister davouschleppte, denn selbstverständlich kennt der deutsche Soldat kein größeres Vergnüg«, als sich sein Gepäck zu beschweren. Die ebenfalls im „Figaro" erschienene Verleumdung der deutschen Off-ciere durch einen französischen „General" ist in Deutschland hin länglich besprochen worden, so daß si« hier nicht weiter er wähnt zu werten braucht. Alle diese Zeitungsartikel zeig« deutlich, wie wmig die von deutscher Seite ausgehenden Ver söhnungsversuche an der Sachlage Lndem. Mag man über den deutschen Kaiser thetlweise anders urtheilen als früher, deswegen ist man doch überzeugt, daß er über ein Volk von Barbar« und Wilden herrscht, und keine Ueb«redungSkunst der Welt wird jemals die Franzosen von der Idee abbringen, daß Bismarck der größte Ränberhauptmann aller Völker und Lage-geschichte. B-«tschr«»b. — Di« „Köln. Ztg." bespricht die vorg«st»ig« Rede de» Kaisers bet dem Galadiner im Weiß« Saale Md führt au-, der Kaiser habe so klar Md off« gesprochen, daß «S ganz ausgeschlossen sei, daß er seine wahre Ansicht hinter diploma- schm Worten habe bergen wollen. Wenn der Kaiser ein neues Umsturzaesetz verlangt hätte, so würde er sich an di« gesetzgebenden Faktoren und nicht an daS Volk gewendet hab«. Wetter kommt die „Köln. Ztg." auf die Haltung der Konser vativ« zu sprech« und fordert die Regierung auf, mmm«hr nach dem Rücktritt des Frhrn. v. Hammerstein vom politi schen Leben die Gelegenheit zu benutz«, mit Hilfe der ge mäßigten Elemente die Konservativ« für diejenigen Aufgabe« zu gewinnen, welch« drr Kaiser durchgeführt wissen wolle. Bis jetzt stehe di« Haltung d«r Konsrrvattv« tmm« noch «in«r allgemeinen, all« Berufsstände zusamm«fließmd« Aktion entgegen. Insbesondere soll« die Regierung den konservativ« Verwaltungsbeamten nachdrücklichst, eventuell empfindlich klar mach«, daß auf dem beschrittenen Wege nicht weiwrgegang« werd« dürfe. — Die Berliner Stadtverordneten in der Kaiser Wilhelm- Bedächtnißktrche. Am 2. Mat dieses Jahres hab« «S bekannt- lich die Stadtverordneten von Berlin abgelehnt, zum Bau der am 1. September eingeweihten Kaiser Wuhelm-Gedächtnißkirch« einen Zuschuß von 300,000 Mk. zu leisten. Dies hat «M einem anonym« Künstler Gelegenheit zu einem kaum glaub lichen „Scherz" gegeben, den der „Vorwärts" wie folgt er zählt: „Im Jnn«,aum d«r Kirche ist besonders «wähn«»- werth ein hoher, überlebensgroßer marmorgemeißtll« ThrifM» in de« Mitte des Altars mit dem symbolisch« Auge Gotte» darüber; und gerade gegenüber, al» Erinnerung an die Schä bigkeit der Berliner Stadtverordneten am 2. Mat dies«» Jah ns, «in Relief MS grauem Sandstein mit folgend« Inschrift: „^S8 kür Lamssls einst gsvsssn äis Väter unserer gröss ten 8t»ät! 2. V. 1895. Leins ärsimaUuinäsrttallssnck Llark. Luppig!" DaS Relief befindet sich im J«n«raum üb« dem zur link« Hand gelegen« d« drei Eingang-portale, 'die von West« h« in di« Kirche führen. ES stellt Jakob Md RrbUta reich besiegte, und jede Erim «Masset« an I ist demnach weit« nichts als die Berherrlichum und Mordthat. Bor einig« Tag« bracht« 1,» Raummeter fichtene Nutzrtnd«, 2 - harte Bremscheste, ftorplatze zu Koblenz am Rhein steht ein massiv« Stein, von den eine Aetchuunavon For-m tzM pMyWk ft«züösÄ Di» WUH» Urwisschämthrit diestv Li^G läßt sich Mk Franzos« dort aufgestellt Md mit derJvschrtft veesehm^L'än gaNH^M'ireMH' zetA wie man selbst in gMdet« fran- durch d« Vergleich mit de« Beckersch« Rheinliede ermeff«, 1812 mbmoradls par I» oampLgns ovnv^ lss Nussss. Die zösischm Kreis« den Krieg Von 1870—71 beurtheilt: Auf daS sicherlich kein« agresfiv«, eroberungslustig« Charakter " - " ' - " " - ----- - trägt. Welche lächerlich« Arroganz ab« g«hürt dazu, dies«» Lied jetzt Wied« auf der Straße auszuNtftn, nachdem di« kleinen HauS^ i kann, sowi. lufstchtigen hat,, Siptbr. oder mieih« gesucht r Expedition d ierg. Gerichtstag i« Aue Mittwoch, den UTeptemver MS. niß, wo die große Nation auf d« Krieg von 1870—1871 mit Erinnerungen an den großen Napoleon und an die erste Republik antwort« zu können glaubt, ohne zu bedenken, daß auf den Einzug Napoleons in Berlin der Einzug d« Ver bündet« in Paris folgte und daß der koblenzer Gedenkstein deutlicher redet als all« ruhmr«dig«n Lritartikel der Paris« Zeitungen. Da man sich aber ringsum daran gewöhnt hat, L« Franzosen, wie Frauen und Kindern, ihre kleinen Charak- terschwächen zu verzeihen und ihnen ihr« Mangel an männ licher Ruhe und Logik ungerügt pasfiren zu lassen, so ver mögen MS auch ihre jetz'g« Leistungen im Bramarbasiren und Tamtamschlag« eher zu belustigen als zu entrüsten, Md nur als äooumsnts duwains, hauptsächlich aber um den in Deutschland imm« mehr um sich greifend« falschen Anschau ungen entgegen zu tret«, lohnt es sich, die Strömungen der öffentlich« Meinung in Frankreich zu kennzeichn«. DaS deutsche Publicum Md ein großer Theil d« deutschen Presse gefällt sich in dem Wahnglauben, man könne das fran zösische Volk durch höfliches und liebevolles Entgegenkommen für sich gewinnen, und bet jeder Gelegenheit bemüht man sich in Deutschland, den Franzosen di« Freundschaft anzubieten. In einigen Fälle», so z. B. bei der Einladung zur Theil- nahm« an der berliner Kunstausstellung, ist mandarin soweit gegangen, hat so kleinmüthig um Amrkennmg gebeten und so außergewöhnliche Schritte gethan, daß es den in Paris woh nenden Deutschen ganz elend zu Muthe wurde, und diejenige« Deutschen, die viel mit französischen Künstle« verkehren, konn- 1en sich der Wahrnehmung nicht verschließ«, daß di« deutsche «nd namentlich di« berliner Künstlerschaft in der Achtung der Franzosen durch dieses allz« höfliche Gebahren bedeutend ge- funken war. MM bildete sich in Paris ganz einfach ein, daß ein« Kunstausstellung in Berlin, und Deutschland überhaupt, nur «in s«hr klägliches Unternehmen sei Md daß die kunst- nnd geschmacklosen Deutschen gänzlich aus Frankreich angewie sen seien, falls sie einmal etwas Schönes sehen wollten. Diese Ansicht grassirt« zwar schon vorher in Frankreich, ist aber durch daS Benehmen der berliner Künstler noch bedeutend ver stärkt Md bestätigt worden. DaS Trgebntß d« Fest« von Kiel Hal ja auch in deutsch« Blättern di« gehör'g« Würdig- Mg «fahr«, Md nach all ditsm Lehr«« sollt« man im Leutsch« Volke doch anfangen zu begreifen, daß auf diesem Wege von den Franzos« nicht- zu «««ich« ist Md daß alle Feinfühligkeiten, die z. B. jetzt wird« bei den KriegSfeiern von deutsch« S«tte geübt Word«, in Frankreich ganz falsch auS- gelegt »«den. In den Augen des Durchschntttsfranzosen hat Deutschland «In große» Verbrechen begangen, indem es Frank- Zeiten gewesen sei. Das Organ d« kleinen Bourgeoisie, d« Krämer und Handwerker, ist das „Petit Journal", das eine riesige Auf- läge hat Md in ganz Frankreich geles« wird. Dieses Blätt- chen vertritt die Ansicht« des Mittelstandes, der in Frank reich di« Hauptmacht bildet, und deshalb find sein« Auslass, ungen in gewissem Ginne wichtiger als di« d«S „GauloiS", des „Figaro", des „Temps" und des „Journals des DebatS", die mehr von den vornehmeren Kreisen geles« werd«. In seiner letzten illustrirtrn Ausgabe bringt das „Petit Journal" ein farbiges Bild, deutsche Soldaten all« Waffengattungen darstellend, die beim Festmahle sitzend durch die Vision des ersten Napoleon und seiner Grenadiere aufgeschreckt werd«. Darunter steht der Anfang des Muffetschen Liedes: Lous 1'a.vons su votrs Ldiu »IIsmMä! Aus einer andern Seit« wird dann d« vollständige Text dieses echt chauvinistischen Gedichtes gegeben, und die Redaction fügt hinzu: „Sollte man nicht glaub«, diese Vers« s«i«n gestern geschrieben worden, und war e» nicht richtig, sie hi« zu wiederholen?" Das Gedicht von Muffet ist heut«, so bekannt es sein« Zeit war, etwas in Vergessenheit gerathm. Es entstand im Jahre 1841 als Antwort Ms daS Rheinlied von Nikolaus Beck«, nachdem Lamartine vorher mit ein« zum internationalen Frieden mah nenden FriedmSmarseillais« geantwortet hatte. Selt« ist «ine Nation von einem talentvoll« Dicht« auf so vulgäre Weise insultirt worden, wie die Deutsch« von Müsset, und «S ist bedeutungsvoll genug, daß man jetzt dies« B«s«, w«lche di« alt« Raubzüge rühm«, von neurm dem Publikum zu lesen giebt. Drei Verse, di« beiden ersten und d« letzte, mögen genüg«, um die versöhnlich« Stimmung d« Franzosen zu kennzeichn«: Wir haken ihn gehabt, Eur« deutschen Rhein, wir hiel- 1« ihn in unserm Glase. Kann ein Liedchen, daS man aus der Gaffe pfeift, die «hab«« Spur d« Huf« uns«« Ross« MSlöschen, di« in Tur«m Blute gezeichnet wurde? Wi, hab« ihn gehabt, Euern deutschen Rhein, sein Busen zeigt ein« offen« Wand« seit d«m Ta«, wo Contö trium- phtrrnd sein grünes Gewand zerriß. Wo d« Vater gewes« ist, wird auch der Sohn hinkommen. Möge Euer deutsch« Rhein im Fried« fließ«, mögen Herr« Welteroberer halt« es damals sehr eilig mit ihrem Gedenkstein und warteten daS Ende des Feldzuges gar nicht ab, ebenso wie sie im Jahre 1870 alsbald nach der Kriegser klärung beträchtliche Einkäufe in Rakel«, bengaltschem Feuer und sonstigen Fmerwerkskörpern machten, um den bevor stehend« Einzug der siegreichen Truppen in Berlin gebührend mit Illumination und Häuserschmückung feie« zu können. Sechs Monate nach Errichtung des Gedenksteines in Koblenz stand« die Verbündeten am Rhein und der russische Com- mandant ließ unter die Inschrift die Worte setzen: Vu st upprouvö! Gesehen und gebilligt! Eine bessere Antwort hätte d« witzigste Franzose mit all seinem Esprit nicht find« können. Der Stein von Koblenz tritt mir jetzt ins Gedächt- Holz-Versteigerung auf Lauterer Staatsforstrevier. Äm Rathskeller zu Aue solle« Mittwoch, den LI. September 1895, von vorvtittag» halb ca. 600 Raummeter Gtreureifig aufbereitet auf de« Schlage in Abteilung 30, geg« Baarzahlung versteigert werde«. Königliche Forftrevierverwaltung Grünhain und Königliches Forftrentamt Schwarzenberg, pp-», weiß «Paper-, (positiv und i-ichue««te»- abrikpreff-» -d«rf. che wch unentgeld- ll«ch- LOS" rtreng reell! einzeln Md partieenweise, soweit dt- g-ft-llt-» Aarrti-«-« «icht ansr-icha«, nur gegen sofortige Bezahlung «nd unter den vorher bekannt zu machend« Bedingungen versteigert werd«. Auskunft üb« diese Hölz« ertheilt auf Befragen der unterzeichnet« Ob«rfvrst«r. Königliche Forstrevierverwaltung Lauter und Königliches Forftrentamt Schwarzenberg, am 4. Sept«mb«r 1895. Grohmann.